Lowboard/Fernsehtisch - Landhausstil
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Schwierigkeitmittel
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Kosten60 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Mein Wohn/Esszimmer unterliegt seit ca. einem Jahr einer Generalüberholung. Zuerst baute ich eine Wanduhr, dann meinen Couchtisch...
Im Dezember folgte dieses Lowboard für meinen Fernseher!
Mein alter Fernsehtisch ist mittlerweile 15 Jahre alt. Damals billig gekauft, nicht wirklich schön aber extrem praktisch und stabil. Also, das negative ändern, das gute beibehalten!
Auf geht´s!!!
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Handkreissäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Multischleifer
- Oberfräse
- Stichsäge
- Kreg Jig
- Stecheisen
- Japansäge
- Leimholz | Buche 18mm
- MDF | 19mm
- Kantholz | Fichte 58*58mm
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung
Viele von euch kennen ja meinen Couchtisch. Im Prinzip wurden die gleichen Techniken und Arbeitsvorgänge angewandt.Einzig und allein die Deckplatte war diesmal schlicht gehalten mit einer lackierten MDF-Platte.
Grundsätzliche Planung wieder mit SketchUp(siehe Video)
Einige Veränderungen gegenüber der Planung haben sich während des Bauprozesses ergeben wie z.B. das Weglassen des mittleren Regalbodens oder der Leiste am Boden, die erst als "Rundherumleiste" geplant war letztendlich aber genau wie die Zargen gearbeitet wurden.
Vorteil gegenüber meines Couchtisches. Ich wusste jetzt genau worauf ich achten musste, wie die Arbeitsabläufe am besten kombiniert werden konnten und...ganz wichtig... mein Maschienenfuhrpark hat sich seitdem doch drastisch erhöht :D
Material
Ich entschied mich also wieder für KVH Fichte 58*58mm für die Tischbeine. Einfach zu verarbeiten und günstig(Das Foto kommt aus dem alten Projekt) Zargen und Leisten wieder aus Buche Leimholz 18mm und alle sonstigen Elemente aus MDF 19mm.Dieser eine Millimeter sollte nachher noch zu Problemen führen aber das Problem konnte ich unkompliziert lösen :D
Zuschnitt
Da ich mittlerweile ein relativ großes Holzlager in meinem Haus habe,waren alle Materialien vorhanden.Ja richtig gehört, im Haus :D
Da meine Werkstatt nicht beheizt ist habe ich die Plattenware wie Buche-Leimholz, MDF oder auch Massivholzbalken aus Eiche im Haus gelagert, damit sich das Holz durch Feuchtigkeit und Temperatur nicht zu sehr verzieht.
Der gesamte Zuschnitt erfolgte dann mit der Tauchsäge oder Kappsäge.
Tischbeine
Der Zuschnitt erfolgte mit der Kappsäge. Da mit der Japansäge in jedes Bein eine Kerbe im 45° Winkel gesägte und mit dem Stechbeitel herausgearbeitet. Dieses dient der Aufnahme für den mittleren Regalboden.
Zargen
Die Zargen wurde mit der Tauchsäge aus der Platte herausgeschnitten. Dann mit der Kappsäge auf Länge gebracht und letztendlich mit dem Frästisch die Außenecken gefast. Die Stoßecken blieben unverändert.
In alle Zargen wurden seitlich Dübellöcher(8mm) gebohrt. In die oberen Zargen zusätzlich noch Pocketholes um nachher die Deckplatte daran verdeckt anzuschrauben.
Boden
Der Boden bestand zum einen aus den unteren Zargen aber zur zusätzlichen Verstärkung wurden direkt unterhalb der Seitenwände für das Mittelregal noch zusätzliche Streben aus MDF eingesetzt. Ich greif damit zwar ein bisschen vor aber so wird es deutlicher.
Mittelboden
Der Mittelboden wurde aus zwei Elementen gebaut - die jeweilige Seitenwand und der dazugehörige Regalboden. In die Seitenwand wurde am oberen Ende Aussparungen für die Zargen mit der Stichsäge gesägt. Die Regalböden erhielten an der Stoßkante zur Seitenwand Pocketholes. Die beiden Ecken auf der anderen Seite wurden jeweils im 45° Winkel abgeschrägt, damit diese nachher passgenau in die Aussparung in den Pfosten hineingesetzt werden können. Letztenlich wurden diese dann nachher mit Leim und Schrauben mit einander verbunden
Deckplatte
Um die Deckplatte kurz zu beschreiben. Sie besteht aus zwei Teilen. Unten eine große Platte aus MDF 19mm. Oben drauf dann ein Rahmen aus Buche 18mm und eine Innenplatte wieder aus MDF 19mm. Wer jetzt aufmerksam gelesen hat ist sicherlich stutzig geworden aufgrund des Höhenunterschiedes in der oberen Schicht von einem Millimeter. Nach kurzem Abwägen des Aufwandes entschied ich mich dafür, die mittlere Platte nicht mit der Oberfräse zu bearbeiten, das hätte mit meinem 8mm Fräser ewig gedauert,sondern den Rahmen an den Innekanten zum MDF mit Unterlegscheiben anzupassen. Nicht ganz fein- aber praktisch!!!
Damit habe ich mal ein grundsätzliches Problem für mich aufgedeckt. Plattenware aus MDF oder Sperrholz gibt es nur in 19mm, nie 18mm. Dagegen Leim- oder Vollholzplatten nur in 18mm. Wieso ist das so??? Ich weiß dass die 19mm aus der amerikanischen Maßeinheit für 3/4 Zoll steht. Aber wer kommt dann auf die Idee mit den 18mm für Leimholz. Den Vollhonk könnte ich *****
Aber zurück zum Thema. An der Stoßkante der beiden Ebenen wurde jeweils eine Viertel-Kreis-Nut gefräst. Wenn man jetzt diese beiden Ebenen zusammensetzt ergeben sie, logisch, einen Halbkreis. Ich persönlich finde diese Ziernut aus zwei Elementen mit verschiedenen Materialien sehr schick um nicht zu sagen... Oberaffenturbogeil :D
Foto hierzu ist auch aus dem alten Projekt.
Zuordnung und Dübellöcher in den Pfosten
Jetzt folgte die Grundordnung der Pfosten und Zargen sowie das übertragen der Dübellöcher mit Dübelspitzen von den Zargen auf die Pfosten. Hierbei habe ich auch darauf geachtet welche Pfosten relativ makelos von ihrer Struktur waren um diese nachher in den sichtbaren Bereich zu setzen.
Schleifen/Lackieren
Kommen wir wieder zu meiner "Lieblingsarbeit" - SCHLEIFEN und LACKIEREN :(
Alle Flächen wurden in drei Schritten abgeschliffen. Grundschliff mit 80er, dann 140er und letztendlich nachdem ich mit einem feuchten Lappen die letzten Fasern hochgezwungen habe mit 240er den Feinschliff. Das MDF nur mit dem letzten Schritt geschliffen.
Danach erhielten die Buche-Leimholzelemente eine nussholzfarbene Lasur in drei Schichten mit jeweiligen Zwischenschliff mit Stahlwolle. Die Pfosten aus KVH und die MDF-Elemente wurde mit einem Lack der Cremeweiß-matt war in insgesamt 5 Schichten, ja richtig gehört, 5 Schichten mit Zwischenschliff aufgetragen. Der Möller meinte nämlich unbedingt bei -8° im Schnitt lackieren zu müssen. Dass das nicht so einwandfrei klappt, könnt ihr euch sicherlich vorstellen :D
Der Lack friert bevor er trocknet :D Jetzt kann ich drüber lachen aber zu dem Zeitpunkt war ich auf das Tehma nicht gut zu sprechen. Also, für die Zukunft merken---> nicht machen!!!
Noch ein kleiner Beisatz. Um die kreisförmige Nut schleifen zu können habe ich mit ein Hilfsholz aus MDF gefräst. Das ging super!
Zusammenbau
Nun folgte der Schritt-für-Schritt Zusammenbau.
Bilder können das besser beschreiben als ich!
Einzig der mittlere Regalboden ist letztendlich wieder entfernt worden. Ich wollte ein größeres Fach in der Mitte haben um hier nach irgendein supa-dupa-dolles Dekoelement einzusetzen :D
Nach dem Zusammenbau wurde der Tisch ins Haus getragen. Nachdem ich allerdings keine Zeit hatte diesen auch sofort in Gebrauch zu nehmen und er eine Woche so im Wohnzimmer stand, kam es zu, ich sag es mal milde, "Komplikationen"
"Temperaturanpassung" des Leimholzes
Die "Komplikationen" sahen wie folgt aus. Jetzt kann ich das ja relativ ruhig beschreiben :D
Ich hatte ein Rahmenelement der Deckplatte nicht längs sonder quer zur Faser eingesetzt-war ein Reststück, hab mir nichts bei gedacht... war blöd!
Dadurch das ich den Tisch mein Minusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit in einem Zeitraum von 3 Samstagen gefertigt hatte, hatte sich das Holz relativ stark ausgedehnt. Nachdem es im Wohnzimmer wieder akklimatisiert hatte schrumpfte es natürlich wieder. Kein großes Problem wenn sich alle Elemente gleich verhalten. Dieses eine quer eingesetzte Brett hat sich aber nicht so verhalten. Es entstand ein Spalt von 3mm auf beiden Seiten.
Abwägen der Lösungsvorschlage...
Stopfen mit Holzkit...
oder neues Brett anfertigen.
Ich entschied mich für die saubere Lösung... neues Brett... Also Platte abschrauben, neu ausmessen, sägen, fräsen, schleifen, lasieren und einsetzen...
Zusätzlich hat sich durch diese Schrumpfung tlw ein kleiner Spalt an der Stoßkante vom Rahmen zum MDF ergeben.Das ganze im ganzen Bereich der oberen Platte. Hätte man so lassen können, aber ich wollte es ordentlich machen und somit kommen wir zum nächsten nicht unbedingt üblichen Schritt---> Spritzen kaufen!
Spritzenkauf :D
Um möglichst geringen Aufwand zu haben, hab ich mich dazu entschieden die kleinen Zwischenräume einfach mit Lack aufzufüllen. Dafür brauchte ich aber irgendwas, womit ich punktgenau farbe auftragen konnte. Was eignet sich da besser als Spritzen aus dem medizinischen Bereich :D
Also in Handwerkerkluft in die nächste Apotheke und Spritzen und Kanülen gekauft. Die Apothekerin hat nicht schlecht geschaut als ich ihr erzählte wozu ich das brauche. Aber sie kennt das von mir. Hab vor dem Projekt bei ihr eine Quetschflasche gekauft um sie als Holzleimbehältnis zu missbrauchen :D
Also, Buchekante abkleben und dann vorsichtig, mit ruhiger Hand, die Lücken in mehreren Schritten gefüllt. Klappte besser als gedacht. Jetzt ist´s schön!
Abrechnung / Fazit / Folgeprojekt
Das war ein relativ günstiges Projekt!So um die 60Euro für alles kann ich veranschlagen. Wobei mit 30 Euro die Farbe am teuersten war...
Die Probleme mit dem Lackieren "Akklimatisierung" und waren echt bescheiden...aber daraus lernt man ja :D
Ein Folgeprojekt hat sich noch ergeben, dass bis zum heutigen noch nicht verwirklicht wurde. 2 Schubladen!
Diese sollen aber erstmals mit handgefertigten Schwalbenschwanzverbindungen gebaut werden. kommt dann also noch...
Um das Wohnzimmer letztendlich fertig zu bekommen fehlen noch:
Esstisch-Hängelampe
Highboard
Esstisch
kommt Zeit.... kommt Projekt :D
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