Werkzeuge für Heim & Garten

Longworth-Chuck, Schwedenfutter

Longworth-Chuck
Longworth-Chuck

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    40 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Um den Fuß von gedrechselten Schalen/Tellern zu bearbeiten, benötigt man ein geeignetes Spannfutter. Dies nennt sich Schwedenfutter oder Longworth-Chuck. Kaufen kam für mich nicht in Frage (>150 Euro), also hieß es ab in den Keller und selbst bauen. Hier das Ergebnis...


Anmerkungen:
- die Stoppmuttern halten zwar gut, sind aber ohne Schlüssel nicht zu verstellen. Diese werden wohl noch durch Flügelmuttern ausgetauscht.
- die Puffer aus Holz sind zu hart und das Werkstück kann rausrutschen. Sie werden noch durch Gummipuffer (am besten konisch) ersetzt.

Du brauchst
  • Bandsäge
  • Drechselbank
  • Schleifmaus
  • Akkuschrauber
  • Oberfräse
  • MPX
  • Schrauben
  • U-Scheiben
  • Stoppmuttern
  • Planscheibenring
Schritt 1 3

Scheiben vorbereiten

MPX-Reste
MPX-Reste
Mitte und Position des Planscheibenrings anzeichnen
Mitte und Position des Planscheibenrings anzeichnen
Kreise anzeichnen
Kreise anzeichnen
Noch mehr Kreise
Noch mehr Kreise
Diagonalen
Diagonalen
Spiralen
Spiralen

Zunächst ermittelt man den maximalen Durchmesser der Scheiben. Dieser ist abhängig von der vorhandenen Drechselbank (bei mir 320mm).
Jetzt wird der Mittelpunkt bestimmt und der zu verwendende Planscheibenring angezeichnet. Anschließend zeichnet man den äußeren Ring an = Maximum der Scheibe. Der nächste Ring muss etwa 24mm größer als die Planscheibe sein. 15mm vom äußeren Ring folgt jetzt ein weiterer Ring.
Mittig zwischen Ring 2 und 3 zeichnet man Ring 4 ein.
Mittig zwischen Ring 2 und 4 noch einen Ring 5.
Ich hoffe, man erkennt auf den Bildern die Zahlen...

Um die Mittelpunkte der Kreisbögen zu bestimmen, benötigt man jetzt jeweils die Diagonalen und Seitenhalbierenden der Scheibe.
Mit einem Zirkel setzt man jetzt auf Ring 4 an und zeichnet die Kreisbögen ausgehend von Ring 2 aus an. Das ganze 8x.

Das klingt nich nur kompliziert, ist es sogar :)

Schritt 2 3

Kreisbögen Fräsen

Spiralen fräsen
Spiralen fräsen
Fertige Spiralen
Fertige Spiralen
Bedienlöcher bohren
Bedienlöcher bohren
Aussägen
Aussägen
Schleifen
Schleifen

Jetzt kommt der schwierige Teil. Es muss nicht nur exakt genau gezeichnet, sondern auch exakt gefräst werden. Kleinste Abweichungen führen dazu, dass das Ding später nicht funktioniert bzw. hakt.

Die zuvor angezeichneten Kreisbögen werden jetzt mit der Oberfräse und Fräszirkel gefräst. Da wir 2 baugleiche Scheiben brauchen, werden beide Platten gleichzeitig fixiert und gefräst, also 30mm Frästiefe + Zirkelstärke.

4 der 8 Kreisbögen beginnen bei Kreis 2 und enden bei Kreis 3, die restlichen Bögen beginnen bei Kreis 5 und enden bei Kreis 3.

Nach den Fräsungen sind noch 8 Bedienlöcher mit 20er Forstnerbohrer zu bohren. Möglichst weit am Rand der Scheibe zwischen den Kreisbögen.

Mit der Bandsäge schneidet man die Scheiben möglichst genau aus. Damit es flutscht werden die Scheiben abschließend noch geschliffen.

Schritt 3 3

Zusammenbau

Planscheibenring montieren
Planscheibenring montieren
Rückseite
Rückseite
Probelauf mit 1. Scheibe
Probelauf mit 1. Scheibe
Sitzt mittig
Sitzt mittig
Spannelemente
Spannelemente
8mm Löcher bohren
8mm Löcher bohren
8 Elemente + 2 Reserve
8 Elemente + 2 Reserve
Fertig montiertes Futter
Fertig montiertes Futter

Jetzt wird der Planscheibenring auf die Unterseite der 1. Scheibe geschraubt. Hier habe ich Stoppmuttern verwendet und auf der Oberseite bündig versenkt.

Um zu schauen, ob alles Passt wird die 1. Scheibe jetzt aufs Spannfutter montiert. Prima, passt alles und läuft rund!

Jetzt sind die Pufferelemente zu fertigen. Dazu habe ich einfach Buchenholz auf ca 25mm Durchmesser abgedreht und auf 15mm Höhe geschnitten. Gehalten werden diese durch M8 Schrauben. Dazu mittig 8er Löcher bohren.

Abschließend die beiden Scheiben gegeneinander verdreht zusammenschrauben. Hierfür nutze ich ebenfalls eine M8 Schraube.

Schalen oder Teller spannt man nun ein, indem mal die beiden Scheiben mittels der Bedienlöcher gegeneinander dreht. Dadurch zentrieren sich die 8 Elemente automatisch und klemmen das Werkstück fest. Damit dieses fest sitzt, zieht man die Muttern an.


Nachtrag:
Die Stoppmuttern werden noch durch Flügelmuttern ersetzt, da man diese dann einfacher fixieren kann. Wahrscheinlich ersetze ich noch die Holz-Puffer durch Gummi-Puffer, damit diese besser klemmen.


Tags