Lochreihenschablone für Regalböden
- Skill levelNormal
- Costs1 €
- DurationUnter 1 Tag
Für eines meiner Projekte (Hochregal) musste ich vier Lochreihen mit jeweils über 50 Löchern im Abstand von 32mm bohren (System 32). Das ist freihand kaum in der benötigten Präzision zu schaffen. Angeregt von einigen Projekten hier machte ich mich an meine Version einer solchen Schablone.
- Handkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Oberfräse
- 5 mm Dübelfräser
Vorarbeiten
In Inkscape zeichnete ich mir eine Vorlage in Originalgröße von ca. 105cm (Bild 1). Dabei achtete ich darauf, die Maße des System 32 zu übernehmen (Seitenabstand 37mm, Abstand der Bohrungen zueinander 32mm).
Die Vorlage wurde als Bild gespeicher und mit Easy Poster Printer ausgedruckt (Bild 2). Die Teile wurden zur fertigen Vorlage zusammengeklebt (Bild 3) und zugeschnitten (Bild 4).
Zuschnitt
Da die Schablone für ein Projekt im Rahmen eines Werkzeugtestes benötigt wurde (Akku-Handkreissäge PKS 18 Li), habe ich den Zuschnitt der Teile mit dieser Säge gemacht. Mit einer TKS oder BS wäre das natürlich etwas schneller möglich.
Aus dem Restefundus suchte ich mir passende Teile. Diese mussten mindestens 105cm lang und gut 7cm breit sein und vor allem gerade sein. Nachdem ich etwas geeignetes gefunden hatte machte ich erst einen Probeschnitt. Wie man sieht, werden die Schnittkanten mit der Akkusäge bei langsamer "Fahrweise" recht glatt (Bild 2).
Jetzt konnte die Leiste auf Maß gesägt werden. Dazu verwendete ich eine Schiene zum Einkürzen der Länge (Bild 3) oder auch meinen verlängerten Parallelanschlag (Breite anpassen).
Bohrungen für Oberfräse
Die zugeschnittene Leiste wurde geschliffen und entstaubt. Dann klebte ich eine Lage Paketband und darauf die Vorlage an. Die überstehende Vorlage wurde mit einem scharfen Messer abgetrennt (Bild 1).
Der Bohranschlag wurde nach der Linie ausgerichtet (Bild 2) und mit einem dünnen Bohrer wurden die Bohrmittelpunkte durchbohrt (Bild 3).
Für den Kopierring meiner Handfräse benötigte ich Bohrungen mit 16mm Durchmesser. Ein Spatelbohrer hatte das passende Maß. In einem Rest der Leiste machte ich eine Probebohrung mit deren Ergebnis ich serh zufrieden war (Bilder 4+5). Der Kopierring sitz straff in der Bohrung (Bild 6).
Die Lochreihe konnte gebohrt werden. Ich bohrte zuerst auf der Rückseite alle Löcher einige Millimeter tief ein (Bild 7). Dann drehte ich die Leiste um und bohrte von der Vorderseite durch (Bild 8).
Diese Vorgehensweise bringt zwei Vorteile: einmal gibt es so keinerlei Ausrisse/Ausfransungen an den Kanten und zum anderen bleiben klein "Lochscheiben" als Rest über, die ich vielleicht mal anderweitig gebruachen kann (Bild 9).
Sind alle Löcher gebohrt wird die Vorlage abgezogen (Bild 10).
Schablonenanschlag
Um die Schablone am Werkstückrand anlegen zu können bekam sie einen Anschlag.
Auf einer etwas dünneren Leiste zeichnete ich die ungefähre Breite des Hauptteiles an (Bild 1). In der Mitte dieses Teiles bohrte ich einige Löcher und senkte diese auf der Rückseite an (Bild 2). Noch etwas glätten (Bild 3) und die beiden Teile können verleimt und verschraubt werden (Bilder 4+5).
Jetzt bekommt alles einen letzten Feinschliff (Bild 6).
Aus einem kleinen Rest (kann ruhige ünner sein) sägte ich ein passendes Stück für die Schmalseite der Schablone. Dieses bekam mehrere Bohrungen, welche ich von beiden Seiten (!) ansenkte (Bild 7).
Dieses Teil kann als Anschlag an das obere (oder bei Bedarf auch das untere(!) Ende der Schablone geschraubt werden (Bild 8). Wichtig ist dabei, dass dieser Anschlag nur verschraubt und nicht geleimt wird, da er bei langen Lochr entfernt werden muss!
Abschließend lasierte ich das Ganze mit einer wetterfesten Lasur (was ich grad so da hatte) (Bild 9).
Das Video zeigt den ersten Arbeitseinsatz der Schablone. Die Löcher werden mit einem 5mm Dübelfräser mit höchster Geschwindigkeit gesägt (hier empfiehlt es sich, beim Fräser nicht zu sparen. Ich habe so einen verwendet).
Verlängerungsnupsi
Da die Schablone deutlich kürzer als das Werkstück war musste eine Möglichkeit her, um die Lochreihe im exakten Abstand fortsetzen zu können. Dazu bastelte ich mir einen Nupsi (mir fällt keine passende Bezeichnung für das Teil ein).
Mit dem Spatelbohrer ritzte ich den Umriss an, zugleich wurde such die Mitte markiert (Bild 1). Mit der Dekupiersäge sägte ich an der Außenkante des angeritzen Kreises den Nupsi aus (Bild 2). Dies Schnittkante wurde geglättet (Bild 3), der Nupsi passt (Bild 4).
Mittels Schiebelehre ermittelte ich die Länge des Bodenhalters (Bild 5) und machte eine Bohrung mit der passenden Tiefe (Bild 6). Ein Haltestift wird eingeklopft (Bild 7) und der Verlängerungsnupsi kann eingesetzt werden (Bild 8).
Da er aus einem dickeren Reststück gesägt wurde steht er etwas über. Damit die Oberfräse nicht hängen bleiben kann habe ich den Überstand mit einer Feinsäge angetrennt (Bild 9).
Anwendung:
Ist man Ende der Schablone angelangt wird der Anschlag an der Schmalseite entfernt (deshalb nur geschraubt!). In das erste Loch wird der Nupsi gesteckt (Stift nach unten). Der Stift passt genau in die Bohrungen (5mm) und wird in die letzte Bohrung gesteckt. Die Schablone ausrichten und festklemmen. Schon kann im richtigen Abstand weitergebohrt werden.
Das ganze wird solange wiederholt bis man unteren Ende des Werkstückes angelangt ist.