Lautsprechergehäuse für Mivoc SB25 JM Dreiwegestandbox
- Skill levelNormal
- Costs150 €
- DurationMehr als 4 Tage
Seit einem Jahr "zieren" alte RFT Boxen aus DDR Zeiten unser neu ausgebautes Wohnzimmer. Die klingen eigentlich gar nicht schlecht, sehen aber recht abgerockt aus. Da ich in meiner Werkstatt was vernünftiges benötige, sollen die RFT dorthin ziehen und als Ersatz ein Paar ordentliche Standboxen hinzukommen. Der Bausatz von Mivoc wird im Netz sehr gelobt ob seines guten Klanges bei vertretbarem Preis.. Mit seinen 90 Euro pro Paar (nicht in den Gesamtkosten enthalten) ist er wirklich erschwinglich und optisch recht schick. Bei der Beurteilung des Klanges habe ich mich auf diverse Internetforen und Zeitschriften verlassen.
Da der Raum mit Jugendstilmöbeln eingerichtet ist, sollen die Boxen auch etwas in der Art werden. Grundmaterial ist wie üblich MDF, da das lt. der übereinstimmenden Meinung der Hifi-Selbstbauer die besten Klangeigenschaften besitzt. Außerdem lässt es sich leicht bearbeiten und ist nicht teuer.
Die Öberfläche soll furniert werden und anschließend passend zu den anderen Möbeln mit Nußbaumlasur behandelt werden.
Damit das Ganze ein wenig retro aussieht, werde ich einige Stilelemente von den vorhandenen Möbeln übernehmen:
Die Kanten werden teilweise mit Ziernuten versehen, die Oberteile breiter als nötig und mit 2 Säulen verziert. Am Ende wird es leichte Ähnlichkeit mit einer Standuhr aus der Zeit um 1910 geben.
- Akku-Bohrschrauber
- Oberfräse
- Stichsäge
- Tischkreissäge
- Allzwecksauger
- Schwingschleifer
- Fräszirkel
- Fräsrahmen
- MDF Platten lt. Bauplan
- Bausatz Lautsprecher
- Leim
- Furnier
Komplettieren, einspielen lassen.
Nun kommen noch die Chassis und das Anschlussterminal rein. Wenn man vorher ordentlich (nach-)gearbeitet hat, ist das nur noch Lego. Ich bin bei den letzten Arbeittschritten immer sehr vorsichtig, um nicht noch Schrammen oder so zu produzieren. Zum Beispiel bohre ich die Schrauben vor, um ganz sicher nicht abzurutschen oder eine Schrauben zu vernuddeln...
Dann bekommen die Boxen noch ca. 10h Dauerbass. So spielen sie ein, die Basswiedergabe verbessert sich spürbar.
Wer will, kann die Lasur noch polieren. Dafür gibt es verschiedene Rezepte im Netz, ich habe es noch nicht probiert.
....viel Spaß beim Nachbauen! Ich habe hier beschrieben, wie ich es mache. Bisher wurden so 5 Sätze Lautsprecher gefertigt, klappt also auf die Art. Das heisst nicht, daß es nicht eine bessere Methode gibt.
Anzeichnen der Öffnungen
Alle Öffnungen lt. Bauplan anzeichnen, MDF Platten beschriften
_Hinweis: besser ist es, die Öffnungen nach dem Furnieren in die fertigen Gehäuse einzufräsen. Hab ich verpeilt, meine letzten Boxen sind schon etwas her..._
Lautsprecheröffnungen einfräsen
Alle Lautsprecheröffnungen werden mit Fräszirkel eingefräst. Ich fräse zuerst die äußere Nut zum Versenken der Chassis, dann ca 10mm tief die eigentiliche Öffnung. Das Zentrum der Öffnung wird dann mit der Stichsäge grob ausgeschnitten und mit Bündigfräser nachgefräst.
gegenüber dem direkten durchfräsen geht das etwas schneller. Außerdem hat man sonst das Problem, daß man die Fixierung des Fräszirkels verliert, was zu Macken führt.
Die gro´ßen Öffnungen für den Bassreflex mach ich, wenn das Gehäse geleimt ist. Sonst könnte die Front zerbrechen.
Doch zu klein - nachschleifen :(
Trotz mehrmaliger Kontrolle fehlte 1mm zum Versenken der Chassis. Ich hatte den Lautsprecher immer nur über Kopf eingepasst, was ein Fehler war. Der Blechkorb wird hinten minimal breiter.
In dem Fall ist zu klein besser als zu groß, bedeutet aber Mehrarbeit. Ich habe 40er Schleifpapier um eine Kleberolle gelegt und damit nachgeschliffen.
Kanten abrunden
Laut Bauplan sollen die Kanten Gefast oder abgerundet werden. Ich hab mich für abrunden entschieden, weil die Optik mir besser gefällt. Das wird beim furnieren noch interressant,,,,
Eigentlich soll der Radius 22mm betragen. Ich wollte aber nich extra einen Fräser kaufen, deshalb müssen 10mm genügen. Lt. Bauplan kann man es auch ganz lassen, mu´dann mit geringfügig schlechterem Winkelstrahlverhalten leben. Kein Problem.
Ausschnitte für die Anschlussterminals herstellen
Was soll ich dazu sagen? Quadratische Ausschnitte mit zwei diagonalen Bohrungen und anschließen Stichsäge herstellen. Das Terminal überdeckt die Ränder großzügig, also kein Problem.
Dübel setzen und verleimen
Ich arbeite mit dem Wolfcraft Dübelmeister. Natürlich kann man auch Flachdübel nehmen.
Da es sehr wichtig ist, daß das Gehäuse dicht ist, ziehe ich über jede Fuge eine dünne Lage Leim. Man kann auch Acrylfugen ziehen.
ein Seitendeckel bleibt offen, damit das Innenleben noch hineingepusselt werden kann.
Innenleben einbauen
Laut Bauplan müssen drei Bretter und Dämpfung in die Gehäuse. Ich habe die Lage auf die Seiitenwand gezeichnet und die Brettchen entsprechen zugeschnitten. Dabei hab ich Reste verwendet, deshalb Tischlerplatte, Multiplex und MDF gemixt. Die 45 Grad Schrägen im Resonator oben wurden auf dem Frästisch in zwei Durchgängen gefräst, weil mein 45 Gradfräser sonst zu kurz war. Die leichten Schrägen im Basskanal habe ich mit dem Elektrohobel hergestellt. Übrigens habe ich das lange und das Kurze Brett zusätzlich mit einer Schraube gesichert, da mir verzwingen zu umständlich war. Wichtig ist daß die Bretter genau die Höhe der Seitenwände oder sogar einen Milimeter mehr haben, damit alles dicht wird. Man kommt ja später nicht mehr ran.
Dämpfung und Elektronik einbauen, Gehäuse schließen
Jetzt kommt die Dämpfrungswolle lt. PLan und die Frequenzweiche in das Gehäuse. Danach wird das noch fehlende Seitenteil aufgeleimt.Ich habe hier kene Dübel etc verwendet. Das Frontbrett dient ja als Anschlag, sodaß nichts verrutschen kann, und stabil genug ist es mit Leim allemal.
Gehäuse putzen und schleifen
Damit das Furnieren gut klappt, habe ich alle überstehenden Stirnseiten mit dem Bündigfräser geputzt und die Gehäse mit dem Schwingschleifer und 120er Papier geschliffen.
Deck- und Fußplatten herstellen
Damit die Lautsprecher in den vorgesehenen Raum passen muß etwas Zierrat dran sein. Deshalb werden oben und unten Platten mit gefrästen Kanten montiert, die ungefähr dem dort befindlichen Schrank entsprechen. Der dürfte ca. 80-100 Jahre alt sein, mit Schnitzereien und allerlei Chi Chi. Ich hab bei Ebay einige Zierelemente und Leisten gekauft, die dem Schrank nahekommen. Die Oberseite der Boxen ist somit gleichzeitig nutzbar. um diverse Dekosachen abzustellen. Das erhöht den WAF ungemein (Woman-Acceptance-Factor ;)).
Furnieren
Ich habe viel später furniert, was ein Fehler war. Furniert wird vor dem Einfräsen der Lautsprecheröffnungen, besonders wenn man die Chassis versenkt.
Ich hatte noch ein schönes rotes Furnier da, das ich für die Gehäuse verwende. Sollte Mahagoni sein, da bin ich aber nicht sicher.
Die Idee hab ich dann doch verworfen, da der Farbton Nußbaum dunkel sein sollte, und mir das schöne Furnier zu schaden zum drüberlasieren war. Bei Ebay zahlt man ca. 20€ für die ausreichende Menge Nußbaum- oder Eichefurnier. Es ist dann Nußbaum geworden.
Abdeckungen für Bassöffnung herstellen
Damit man nicht in ein großes Loch unterhalb der Lautsprecherchassis schaut, kommt eine mit Stoff bespannte Blende über die Öffnung. Ich baue also einen Rahmen aus dünnen Holzstäbchen, der dann mit Stoff bezogen und in die passende Fräsung geklemmt wird.
Also Stäbchen zuschneiden und verleimen. zum Verzwingen habe ich je 2 Hölzer als Spannhilfe genommen, die ich oben mit einem weiteren Stäbchen gegen Kippen gesichert habe.
Bassöffungen einfräsen
Da die rechteckigen Öffungen fast über die gesamte Breite der Front reichen, habe ich damit bis nach dem Verleimen des Gehäuses gewartet. Wahrscheinlich unnötig, aber Vorsicht ist die Mutter....
Mit Fräsrahmen und Kopierhülsen werden die Öffnungen 2mm größer als die bereits gebauten Spannrahmen gefräst. Die erste Runde mit einer relativ kleinen Kopierhülse so tief, daß der Spannrahmen verschwindet. Dann eine größere Hülse nehmen und durchfräsen. Auf diese Weise entsteht ein Sitz für den Spannrahmen. Den dann mit dem Stechbeitel eckig arbeiten.
Da das Material sehr weich ist, habe ich direkt durchgefräst. Bei Multiplex hätte ich den Kern mit Stichsäge ausgeschnitten und dann bündig gefräst.
Schleifen und putzen der Gehäuse, Deck- und Grundplatten anleimen, Verzierungen
Das Furnier wird mit 200er oder feinerem Schleifpapier bearbeitet. Danach die fertig gefrästen Platten anleimen, Füße usw. dürfen auch nicht fehlen. Dann noch Verzierungen dran. Dieser Schritt ist optional - meine Boxen sollen ja zum Jugendstil-Schrank passen. Ist Geschmachssache, aber so passen sie perfekt in den vorgesehenen Raum. Danach noch Nußbaum dunkel als Lasur drauf. Man kann natürlich auch ölen, dann bleibt das Furnier bestimmend für den Farbton.
Komplettieren, einspielen lassen.
Nun kommen noch die Chassis und das Anschlussterminal rein. Wenn man vorher ordentlich (nach-)gearbeitet hat, ist das nur noch Lego. Ich bin bei den letzten Arbeittschritten immer sehr vorsichtig, um nicht noch Schrammen oder so zu produzieren. Zum Beispiel bohre ich die Schrauben vor, um ganz sicher nicht abzurutschen oder eine Schrauben zu vernuddeln...
Dann bekommen die Boxen noch ca. 10h Dauerbass. So spielen sie ein, die Basswiedergabe verbessert sich spürbar.
Wer will, kann die Lasur noch polieren. Dafür gibt es verschiedene Rezepte im Netz, ich habe es noch nicht probiert.
....viel Spaß beim Nachbauen! Ich habe hier beschrieben, wie ich es mache. Bisher wurden so 5 Sätze Lautsprecher gefertigt, klappt also auf die Art. Das heisst nicht, daß es nicht eine bessere Methode gibt.