Lasten-Aufzug aus Aluprofilen
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Schwierigkeitschwer
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Kosten500 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung
Vorab gab es Einiges zu klären: - Welches Material? - Aufzug leicht schräg oder senkrecht? - Handantrieb oder elektrisch? Wenn elektrisch, dann ... mit Akkuschrauber oder richtiger Winde? - Wo soll der Antrieb installiert werden? Oben oder unten? - Wie das Seil führen? - Wie bauen wir die Hebebühne / den Korb? usw. Unsere Entscheidung: Material: Alu-Schienen B-Typ, Nut 8 Der Aufzug soll mit etwas Wandabstand senkrecht stehen und fest an der Wand montiert werden. Der Aufzug soll elektrisch mit eine Seilwinde mit Funkfernbedienung betrieben werden. Die Seilwinde wird unten montiert. Das Seil wird nach oben geführt und läuft über eine Umlenkrolle wieder nach unten. Der 'Korb' ist eine in 90 Grad abstende Fläche und wird so gebaut, dass er auf 8 Rollen läuft. Um auch die Material-Bestellung zu erleichtern, habe ich alles in Fusion gezeichnet.
Material
Nutschienen, Typ B, Nut8 2x Nutschiene 60x30, 3500mm (senkrechte Profile) 3x Nutschiene 60x30, 500mm (Querprofile, oben / Mitte) 1x Nutschiene 30x30, 500mm (Querprofil, unten für Montage der Seilwinde) diverse Längen, Nutschiene 60x30 / 30x30 (für Laufwagen) 8x Fundamentwinkel für Boden- und Wandbefestigung 8x Laufrollen für Nut 8 incl. Schrauben diverse Winkel, Hammermuttern, Nutensteine und Schrauben 2x Umlenkrolle 1x Seilwinde Karabinerhaken und Seilklemmen 2x Bügelschraube Seekieferplatte (Auflage) Gekantetes Alublech (Abdeckung oben) Plastikbox (Abdeckung Seilwinde) Ursprünglich wollten wir schwarz eloxiertes Material nehmen. Diese Schienen sind etwas teurer als die normalen silbernen. - Leider führte der lokale Händler diese Variante nicht. Online-Kauf wäre möglich gewesen, aber ab 2000mm Materiallänge wird das zu Speditionsware und beim Versand richtig teuer. Stückeln - also kürzer kaufen und dann verbinden - wollte ich aus Stabilitätsgründen nicht. Also haben wir alles aus normalen silberfarbenen Nutschienen gebaut.
Montage der senkrechten Profile
Dieser Teil klang recht einfach, hat mich aber trotzdem einen Nachmittag gekostet. - Es mussten die beiden langen Profile mit den 4 Querprofilen verschraubt werden. Danach waren noch die 8 Fundamentwinkel zu befestigen. Zunächst musste ich die Profile auspacken, denn jedes war separat mit Folie beklebt. Danach habe ich alles ausgerichtet und Winkel und zugehörige Schrauben rausgesucht. Z.B. wurden mir schwere Nutensteine (die muss man seitlich ins Profil einführen) und solche, die man nachträglich über die Nut einlegen kann, geliefert. Welche Variante wozu gehörte, war mir nicht ganz klar, denn ich hatte einfach nur 'Nutensteine' bestellt. Halten würden wahrscheinlich beide gleich gut. Trotzdem habe ich hier beim Verschrauben der Konstruktion zunächst vorrangig die schweren Nutensteine verwendet. Das bringt allerdings das Problem mit sich, dass man die immer schon eingelegt haben muss, wenn man sie verwenden möchte. - Einmal hatte ich mich da vertan und vergessen, die Nutensteine einzulegen, bevor ich einen weiter außen liegenden Nutenstein zur Verschraubung verwende und musste Teile des Gestells nochmal demontieren. Hat alles Zeit gekostet. Die Verschraubung ist letztendlich aber geglückt.
Montage Umlenkrolle
Die gekaufte Winde wird normalerweise oben befestigt und zieht dann sie Last an einem Seil aufwärts. Bei mir sollte die Winde aber unten am Gestell befestigt werden. Deshalb brauchte ich eine Umlenkrolle. - Mir war bewusst, dass das der Schwachpunkt der Konstruktion sein wird, aber die Winde oben zu montieren, war keine Option, da ich die Profile nicht über die Dachkante hinaus führen wollte, da das das Abladen kompliziert gemacht hätte. Die Umlenkrolle habe ich mit einer M6-Schraube am oberen Profil angeschraubt. Das war ein Fehler - wie sich später herausstellte. Zunächst hatte ich aber Probleme beim Einschrauben der M6-Inbus-Schraube. Mein Inbus-Schlüssel war zu lang. Deshalb habe ich mit dem Bolzenschneider versuchsweise einen alten Inbus-Schlüssel gekürzt, der aber dann vorne gequetscht und nicht zu gebrauchen war. Funktioniert hat es dann mit einem Inbus-Schlüssel von Ikea, der eigentlich jedem gekauften Teil von Ikea beiliegt. Zeitlich ist das noch vor der Wandmontage des Gestells passiert.
Wandmontage
Danach wurde das Gestell noch Wand und Boden verschraubt. Hier habe ich die 8 Fundamentwinkel genutzt. Die sind eigentlich nur zur Verschraubung am Boden gedacht und haben deshalb auch zwei Nasen, die in den Profilen greifen. Ich hatte allerdings im Netz keine andere Befestigungsmöglichkeit gefunden und war der Meinung, dass auch die Wandmontage mit den Winkeln klappen sollte. Es ist leider nur eins der 3 vorhandenen Bohrlöcher des Winkels nutzbar, da der Winkel anders als vorgesehen nicht längs, sondern quer zum Profil verschraubt wird. Dafür 'rastet' eine der Nasen aber gut im Profil ein, sodass auch eine Wandmontage mit den Winkeln problemlos machbar ist. Leider hat die 2. Nase später bei meinem Vorhaben gestört. - Dazu komme ich weiter unten. Eine Schraube machte bei der Wandbefestigung leider Probleme. - Ich hatte die Löcher an sich tief genug gebohrt: 230mm mit einem 10er Bohrer und meinem UNEO. Ein Dübel ließ sich aber nicht komplett ins Bohrloch schieben. - Keine Ahnung, warum nicht. Deshalb habe ich ihn kurzerhand mit dem Cutter abgeschnitten. Die 3 abgeschnittenen Zentimeter war dann auch die Schraube zu lang, sodass ich noch ein kürzere besorgen musste. Damit ließ sich dann alles verschrauben.
Montage Laufwagen
Nach dem Zeichnen / Konstruieren hatte ich eine recht klare Vorstellung, wie ich die Rollen an den Profilen anbringen wollte: jeweils 2 Rollen sollten vor und hinter dem Profil laufen, was u.a. auch den Wandabstand nötig machte. Ich habe zunächst je 2 Rollen an 4 Profile geschraubt und beim ersten Passtest an den senkrechten Profilen festgestellt, dass die Schraubenköpfe der M8-Zylinderschrauben (mit denen die Rollen angeschraubt werden) mit den Fundamentwinkeln kollidieren. - Ich musste also am Besten Senkkopfschrauben verwenden (mit flachem Kopf), die ich aber erst besorgen musste (war leider Karfreitag und alles Baumärkte hatten zu). Nach der Montage mit den Senkkopfschrauben hat noch eine Nase an den Fundamentwinkeln gestört, die ich mit dem Multitool abgesägt habe. Danach hat hier alles gepasst und der Wagen würde problemlos rollen. Jetzt habe ich die waagerecht abstehende Traverse verschraubt, dann die 45Grad Verstrebungen. Hierfür hatte ich 45 Grad-Winkel, wofür aber stirnseitig eine M8-Gewindebohung in den beiden Streben notwendig war. Zum Schluss habe ich beide Seitenteile mit Querstreben verbunden.
Montage Seilwinde
Die Seilwinde wurde am Fuss des Aufzugs angebracht und fest mit ihm verbunden. Diese Arbeit hatte ich mir bis zum Schluss aufgehoben, was ein Fehler war, denn nun kam ich nicht mehr wirklich gut an die Schrauben heran. Der Motor der Wind ist auf einem Blech befestigt. Dieses Blech hat 4 Bohrungen mit tlw. schief angesetztem Gewinde. Und da die Winde bei mir nicht hängt, sondern auf dem Boden steht, musste ich die Schrauben von unten irgendwie in die Gewinde einfädeln (bei 60mm Abstand zwischen Boden und Blech). Mitgeliefert waren M8 Sechskantschrauben. Schnell war mir klar, dass für das Festschrauben mit einen Maul- oder Ringschlüssel gar nicht genug Platz wäre. Also habe ich die Schrauben gg. M8 Inbus getauscht und mit einem Inbusschlüssel angezogen. War zwar auch Gefummel, ging aber besser. Danach habe ich die Fernbedienung angelernt. War easy und jetzt kann ich das Ganze sehr komfortabel bedienen.
Seil und Notstop
Das Seil der Seilwinde hatte vorne dran eine Scheibe für den Not-Stop und eine großen Haken. Den Not-Stop musste ich eh' versetzen und den Haken brauchte ich so nicht bzw. musste er schon deswegen ab, weil ich das Seil noch durch die Umlenkrolle führen musste. - Also habe ich den Haken mit dem Bolzenschneider abgezwackt. Danach wurde das Seil durch die Umlenkrolle geführt, wieder nach unten gezogen und mit einer Seilklemme eine Schlaufe gemacht, die ich in den Karabinerhaken einhängen kann. Danach habe ich einen Probelauf gemacht, um rauszubekommen, wie kurz das Seil maximal werden darf und den Not-Stop arretieren zu können.
Nacharbeiten / Justierung
- U.a. hat das Seil an einer mittleren Querstrebe gescheuert. Da ich noch eine Umlenkrolle übrig hatte, habe ich diese hier montiert.
- Die Befestigung der oberen Umlenkrolle - mit M6x12-Schraube und Nutenstein - war mir auch nicht geheuer. Also habe ich je ein Loch durchs Profil gebohrt und die Umlenkrollen klassisch mit M6-Schraube und Mutter befestigt.
- Die Traverse fuhr nicht hoch genug. Das Abladen, wenn man oben auf dem Dach steht, wäre zwar kein Problem, trotzdem wäre es schöner, die Ladung nur auf das Dach zu ziehen, statt sie heben zu müssen. Also habe ich noch eine weitere Querstrebe am Wagen befestigt und hier das Seil angehangen. Dadurch fährt der Wagen jetzt höher. Die Querstrebe ist natürlich so angebracht, dass sie nicht auf der Winde aufschlägt, wenn der Wagen runterfährt. ... und ich habe nochmal alle Schrauben gecheckt und nachgezogen.
Wasserdichte Haube für den Motor
Blechabdeckung oben
Erste große Belastungsprobe ... und Umbau
Wagenrückholung
Der Wagen ist leider zu leicht oder die Räder zu stramm angezogen. Jedenfalls fährt der Wagen nicht von alleine wieder nach unten. Das hatte ich schon nach der Montage bemerkt, aber nicht geändert, weil mMn. alles noch ein wenig nachgeben wird (bei Benutzung) und irgendwann der Wagen auch von selber (Schwerkraft) nach unten rollt. Ursprünglich wollte ich noch eine Auflage aus Holz montieren - abnehmbar, die den Wagen schwerer gemacht hätte. Doch wohin mit der Platte, wenn's regnet? - Mal sehen, ob sich noch ein anderes Material ergibt (Aluplatte vielleicht), nicht zu teuer, wasserfest und nicht zu schwer, weil das wieder die zu transportierenden Lasten verringern würde. Jedenfalls habe ich erstmal ein Gurtband angeknotet, an dem ich ziehen und den Wagen nach unten holen kann, wenn die Winde rückwärts läuft.
Fazit
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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