Küchentisch
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Schwierigkeitmittel
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Kosten400 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Meine Eltern haben sich eine neue Küche einbauen lassen. Es gibt in der Küche ein leicht abgetrenntes Eck, in der die Kaffeemaschine und Obst steht. Für dieses Eck haben Sie sich von mir einen Tisch gewünscht.
Die Konstruktion sollte mit nur einem Fuß auskommen und ist daher fest mit der Wand verbunden. Der Stil des Tisches ist an den Rest der Küche angepasst.
Du brauchst
- Oberfräse
- Multischleifer
- Kapp- und Gehrungssäge
- Exzenterschleifer
- Handkreissäge
- Stichsäge
- Akku-Schrauber
- 1 x Tischplatte | Leimholz (200x80x2,6 cm)
- 1 x Tischfuß
Los geht's - Schritt für Schritt
Ausgangsmaterial/Grobzuschnitt
Das Ausgangsmaterial besteht aus einer 26 mm starken Leimholzplatte aus Eiche mit durchgehenden Lamellen. Für diesen Tisch wollte ich außerdem eine Platte ohne Fehlstellen, weshalb ich die Qualitätsstufe A/B gewählt habe. Notwendig für den Tisch war eine Platte mit 2x0,8 m (kürzer gab es nicht). Von dieser Platte kommen auch die hohen Projektkosten. Diese lassen sich durch Verwenden einer keilgezinkten Platte deutlich senken.
Los ging es mit dem Grobzuschnitt, wovon ich leider keine Bilder habe. Der Tisch sollte etwa 110x80 cm haben. Erledigt habe ich das mit einer viel zu kurzen (80cm) Führungsschine bei meinen Eltern im Garten. Wer schon einmal eine ganze Leimholzplatte gekauft hat weiß, dass diese nicht rechtwinklig ist. Ich musste den Schnitt allerdings möglichst final setzen, da ich kaum Platz im Auto hatte.
Also eine Kante aussuchen, an diese die Schiene mit den gegebenen Mitteln möglichst rechtwinklig anpassen und das Ganze dann sägen. Wer sich jetzt fragt, warum ich nicht einfach mehrmals gefahren bin: meine Eltern wohnen leider mehrere Stunden Fahrt von meiner Werkstatt entfernt.
Zuhause in meiner Werkstatt konnte ich dann mit der Kappsäge die Ecken abschrägen sowie eine Seite mit der Stichsäge an eine Schablone der Wand aus Karton anpassen.
Aufdoppeln
Ja ich weiß es ist ein Blender, aber ich habe mich trotzdem dazu entscheiden, die Platte an den sichtbaren Kanten aufzudoppeln.
Keilleisten
Aufgrund der Plattengröße hielt ich eine Stabilisierung für sinnvoll. Traversen passen absolut nicht zur Konstruktion und alles andere was irgendwie aufgeschraubt wird auch nicht. Daher entschied ich mich für klassische Keilleisten. Die modernen versenkten aus Aluminium/Stahl hatte ich auch kurz überlegt, aufgrund der Dopplung am Rand und den mit dem Kauf verbundenen Kosten habe ich diese Idee allerdings wieder verworfen.
Die Leisten selbst habe ich mir aus einem der Plattenreste gesägt und auf der Tischfräse angeschrägt. Mit der Führungsschiene und dem passenden Oberfräsenadapter (gibt es von Bosch) mit einer selbstgebauten Adapterplatte für die Makita Oberfräse habe ich zunächst die Nuten mit einem 16mm Nutfräser vorgefräst.
Im Anschluss habe ich mich langsam mit dem Zinkenfräser an die benötigte Breite herangetastet. Die Tiefe muss davor sauber ausgemessen werden. Anpassungen sind nur sehr schwer möglich.
Die Leisten sitzen Stamm, aber nicht zu fest. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Das erste Mal, dass ich mit Keilleisten gearbeitet habe..
Kantenfräsen
Der Tisch steht an zwei Seiten zur Wand. Die nach vorne hin sichtbaren Kanten habe ich mit der Oberfräse abgerundet. An den Seiten waren ausrisse zwar sehr unwahrscheinlich, um jedoch kein Risiko einzugehen habe ich ein Stück Restholz mit Doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Das verhindert Ausrisse auch an schwierigeren Stellen recht zuverlässig
Oberflächenbehandlung
Montage
Der Tisch wird vorne von einem einzelnen Fuß gestützt und ist hinten fest mit der Wand verbunden.
Dazu habe ich einfache Vierkantleisten direkt an der Wand angebracht und dann auf der Längsseite mit dem Tisch verschraubt. Auf der Querseite befindet sich nur ganz vorne eine Schraube, die leicht über ein Langloch verschraubt ist.
Das erlaubt dem Holz das arbeiten.
Fazit
Aufgrund der Umstände ist das Projekt doch recht aufwendig gewesen. Ich musste die Platte mit wenigen Hilfsmitteln zusägen und dann zu mir transportieren. In der Werkstatt konnte ich einen Großteil der Bearbeitung vornehmen. Im Anschluss musste der Tisch wieder zu meinen Eltern zurück. Der Tisch selbst ist mit der entsprechenden Werkstatt kein Problem. Da es sich um fertiges Leimholz in sehr guter Qualität handelt, können beim Verleimen keine Fehler passieren. Die Arbeit beschränkt sich daher vor allem auf Zuschnitt und Oberflächenbehandlung.
Die Gratleisten lassen sich aufgrund der Wandmontage einfach anbringen, da auf der Rückseite bis zum Ende der Platte gefräst werden kann. Sie sollten ein Werfen der Tischplatte dauerhaft verhindern.
Ich bin mit dem Resultat zufrieden und war fast schon etwas traurig, dass ich den Tisch nicht bei mir montieren konnte.
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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