Küchenrenovierung

Zuerst einmal musste die Küche von allem Möbel und sonstigem befreit werden um Baufreiheit zu besitzen. Dazu wurden alle Geräte wie Gasofen, Kühl- und Gefrierschrank sowie sämtliche Möbel und Lampen, sowie Gardinenstangen entfernt. Dabei wurden auch die Ausmaße des Schimmelbefalls erst so richtig sichtbar. Dann wurde auch gleich noch die alte Deckenpaneele entfernt um Baufreiheit zu schaffen für die Arbeiten zwecks der Entlüftung für die Kochstelle.

Als nächster Arbeitsschritt erfolgte das entfernen der alten Tapeten mittels Tapetenlöser ( geht am schnellsten ) und deren Entsorgung da teilweise mit Schimmel befallen.

Derweil wurde auch  mittels Kernbohrgerät eine Bohrung von 102 mm ins Mauerwerk eingebracht zwecks der Abluftanlage der Kochstelle.

Nach dem das geschehen war erfolgte über Nacht das trocknen der Wände , so das am nächsten Tage die Wände die mit Gipskarton beplankt sind verschliffen werden konnten um diese später sauber zu verspachteln. Des weiteren wurden die Fensterlaibungen, die durch den Schimmel stark befallen waren unter der notwendigen Schutzausrüstung wie Tyvek Einweganzug / Schutzmaske, Handschuhe und Schutzbrille vom Schimmelbefall befreit und zum verspachteln vorbereitet .

Jetzt war es soweit, es konnten die Wände ( Gipskarton ) verspachtelt werden sowie die Fensterlaibungen innen. Dazu hatte ich mir nen großen Beutel a 10 kg Spachtelmasse besorgt, welche gemäß Hersteller angerührt wurde. Mittels Flächenspachtel wurde diese dann aufgetragen an den Wänden sowie den Laibungen. Nach dem Durchtrocknen erfolgte der Schliff. Ehrlich Leute das ist echt hart gut 2,5 Stunden schleifen um eine ordentliche Fläche und Laibungen zu erhalten, aber geschafft.

Als das erledigt war , ließ ich meinen Handlanger ein Schimmel-Konzentrat zweimal nass in nass auf die Wände und den Laibungen auftragen um einen eventuellen Schimmelbefall vor zu beugen.

Selbst begann ich inzwischen mit der Montage der Deckenunterkonstruktion ( Hölzer 80 x60 mm ) welche dann die Deckenpaneele tragen soll. Die Größe deshalb wegen dem Abluftkanal und dem Mauerdurchbruch des Abluftkanales. Parallel zur Montage der Hölzer wurden auch gleich die Kabel zur Stromversorgung der LED Lichter der Decke mit verlegt. Bitte liebe anwesenden Eltriker steinigt mich deshalb nicht .

Nun erfolgte der nächste Schritt, Montage des Abluftkanales. Dieser ist im Grunde genommen sehr leicht da es sich nur um ein zusammen stecken von Kunststoffteilen mittels Verbinder handelt, um die Verbinder sollte man noch Klebeband machen zwecks der Dichtheit. Bei der Montage der Deckenpaneele ist eigentlich auch nicht viel zu sagen, man sollte bei der ersten Paneele die Anfangskrallen verwenden und darauf achten das die Paneele parallel zur Wandanliegt, sonst kommt man irgendwann aus der Linie.  Selbst habe ich nach fast jeder Paneele das Maß zur Anfangswand geprüft um eventuelle Maßabweichungen zu korrigieren. Des weiteren musste ich dann immer mal ein Loch bohren, Größe 75 mm welche dann die LED Einbaustrahler aufnehmen sollten.

Nach gut 4 Stunden war die gut ca. 10 qm Deckenpanelle montiert.

Damit die Farbe auch gut hält habe ich durch meinen Handlanger noch eine Grundierung auf die Gipskartonwände auftragen lassen damit wenn diese trocken ist der Farbauftrag erfolgen kann. Während der Handlanger die Farbrolle schwang, montierte ich die 7 LED Einbaustrahler und los diese ans Stromnetz an. Das auftragen der Farbe ( Silikat Innenfarbe ) war relativ schnell zu bewerkstelligen und schon nach einem Farbauftrag zeigte sich eine sehr gute Deckkraft der Farbe.

Nun erfolgte der schwierigere Teil, der Fußboden. Als erstes stand das entfernen des alten CV Belages an, der zwar nicht verklebt war, aber doch hier und da festklebte. Nach erfolgter Reinigung und Prüfung auf eventuelle Unebenheiten und deren Ausgleichung wurde eine Trittschalldämmung verlegt 5 mm stark. Nun begann der interessante Teil, das verlegen des Laminates mit Steinoberfläche ( zum ersten mal ). Das verlegen der ersten Bahn ist relativ einfach doch zeigte sich einmal mehr das wenn vorher die Mauerer und Trockenbauer nicht genau arbeiten man es schwieriger hat eine saubere Bahn hin zu bekommen zwecks gleichmäßigen Abstand von 10 mm zur Wand ! Das zuschneiden des Laminates mittels Laminatschneider war ein Fiasko , so das der Schneider das fliegen lernte da dieser das Laminat nicht bewältigte, so dass die Kappsäge mittels HM-Blatt herhalten musste. Wenn man einmal den Anfang beim Laminat legen geschafft hat so ist der Rest relativ einfach zuschaffen und so war die Fläche von ca. 10 qm nach gut 5 Stunden geschafft. Schulter klopf . Einigen wird natürlich ein gravierender Fehler aufgefallen sein und zwar habe ich die Trittschalldämmung voll aus gelegt anstatt bahnenweise so das ich ständig darauf herum getrampelt bin !

Nun da jetzt das Laminat verlegt ist erfolgt, die Montage der Sockelleisten rings herum mittels  der dafür vorgesehenen Clipse. Als nächstes erfolgte der Deckenabschluss mittels Hohlkehlleisten welche auch an zupassen waren, d.h. es erfolgten Zuschnitte mittels Kappsäge um die Innen- und Außenecken herzustellen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten das man die Leisten richtig in die Kappsäge legt um auch den richtigen Schnitt zu tätigen ! Nach 3 Fehlschnitten und schierer Verzweiflung kam mir dann doch die Erleuchtung ! Möchte hier aber nicht näher drauf eingehen ohne mich vielleicht zu blamieren...grins . Die Hohlkehlleisten montierte ich mittels Edelstahlschrauben 3,0 x 20 mm an der Paneele. Alles in allem war damit die eigentliche Renovierung abgeschlossen und der Raum eigentlich vorzeigbar, bis auf das neue Möbel und dem Einräumen.

Nun folgte der relativ letzte Schritt, die Montage der Möbelstücke und das einrichten der Küche. Nach nun gut 40 jähriger Nutzung des Küchenmöbels wurde neues angeschafft und dieses mittels lustiger Montaganleitung ( bekannt aus IKEA ) zusammengebaut. Besonders schön und interessant ist es jedoch wenn die Bauanleitung nicht stimmig ist und Teile wie Montagmaterial fehlt.........Himmelarsch und Zwirn noch a mol..........! Musste mal gesagt werden.

Aber auch das schafften wir und so wurde für die Montage der neuen Oberschränke eine Halteschiene dafür montiert zum Einsatz kamen hierfür Metallhohlraumdübel 5 x 40 mm . Halten bei richtiger Montage bombenfest. Viel zu sagen ist eigentlich jetzt nicht mehr so das der Fertigstellung und der Inbetriebnahme der Küche nichts mehr im Wege stand.

Abschließend möchte ich noch erwähnen das es ein etwas größeres Projekt geworden ist, welches mich durch diverse Schwierigkeiten hier und da Zeit gekostet hat , aber doch am Ende bewältigt wurde. Ein großer Wermutstropfen zeigte sich dann doch,  unser Mutter welche sich zu dem Zeitpunkt aufgrund einer schweren Krankheit im Krankenhaus befand konnte die Fertigstellung ihrer Küche nicht mehr erleben, sie verstarb kurz vor Fertigstellung und das hat uns zutiefst erschüttert, wollten wir , ihre Söhne ihr doch eine riesengroße Überraschung bereiten.