Kreuztisch für Ständerbohrmaschine
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Schwierigkeitschwer
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Kosten25 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Seit langer Zeit hatte ich mir vorgenommen, einen Kreuztisch für die Ständerbohrmaschine zu bauen. Jedoch habe ich die Planung immer wieder von vorne begonnen, da es dabei viele Dinge zu beachten galt. Aus Metall wäre super, jedoch habe ich nicht die Möglichkeit dieses zu bearbeiten, also musste er aus Holz zu fertigen sein. Jedoch mit möglichst hohen Anforderungen an die Genauigkeit. Möglichst spielfrei und sauber einzustellen. Also ran an Sketchup und mal drauflos konstruieren. Mir war wichtig, das der Kreuztisch demontiert werden kann, für den Fall das mal etwas defekt gehen sollte oder evtl. das Spiel zu groß wird. Somit sind die meisten Verbindungen geschraubt ausgeführt. Das dieses Projekt diese Größenausmaße annimmt wurde mir erst im laufe der Herstellung klar. Ich habe dafür nun fast 20 Stunden benötigt (Nicht mitgezählt sind die vielen Trocknungsphasen der Klebstoffverbindungen). Für das Einstellen des Projektes gefühlt die gleiche Zeit :) Ich entschuldige mich schon mal im voraus, für diesen Langen Bericht. Ich hoffe ihr bringt die Geduld auf, das Projekt komplett durchzulesen. Nun wünsche ich euch viel Spaß dabei und vor allem eine gute Ausdauer.
Hier findet ihr meine anderen Projekte
Los geht's - Schritt für Schritt
1. Anfertigen der Grundplatte
Bild 1: Als erstes nahm ich mir die Grundmaße, Länge x Breite des Arbeitstisches der Ständerbohrmaschine. Diese sind bei meiner 245 x 245 mm.
2. Schlitten und Führung unterer Teil
Bild 14: Nun sägte ich mir die zwei seitlichen Führungsplatten ebenfalls aus 21mm Siebdruckplatten mit den Maßen 250x55mm zu.
Bild 15: Auf der BS sägte ich einen Winkel von ca. 9° an jeweils einer der Längsseiten, bei den beiden Führungsplatten an.
Bild 16: Als Gleiteinlage zwischen dem unteren Schlitten und den beiden äußeren Führungsplatten nahm ich 4mm starken Kunststoff. Diesen sägte ich auf 25mm breite Streifen zurecht. Gibt ne Mords Sauerei wenn man ohne obere Absaugung arbeitet!!
Bild 17: Nun legte ich die beiden Führungsplatten auf die Tischauflageplatte um den inneren Abstand zu messen. Dieser lag am größten Maß bei ca. 160mm. Davon musste ich noch jeweils die Kunststoffführungen abziehen 4x4mm somit ergab sich ein ca. Maß von 144mm. Den Schlitten sägte ich mir somit, wiederum aus einer Siebdruckplatte 21mm, auf ein Maß von 145x100mm.
Bild 18: An diesen Schlitten sägte ich ebenfalls auf der BS, jedoch auf beiden Seiten, eine Schräge mit dem Winkel von 9°.
Bild 19: Nun mussten die Kunststoffführungen noch auf länge zugesägt werden. Ich längte sie mit einer Zugabe von 2-3mm auf der BS ab. Insgesamt benötigte ich hier 2 Stück für die Führungsplatten und zwei für den Schlitten.
Bild 20: Hier kann man gut den Überstand der Kunsstoffführung am Schlitten erkennen.
Bild 21: Zur Probe alles mal kurz zusammenstellen, ob auch alles schön passt.
Bild 22: Die Führungsbahn der Seitenführung wird nun mit Epoxy Kleber eingestrichen...
Bild 23: ...und mit einem Rakel möglichst sauber verstrichen. Hierbei viel Sorgfalt aufbringen, da Unebenheiten sich im Anschluss bei der Verklebung sehr negativ auswirken. Wir wollen schließlich eine saubere gerade Führungsbahn.
Bild 24: Nun kommt nur noch die Kunststoffführung darauf und alles gut mit Zwingen zusammendrücken. Die Kunststoffführung darf auf keinen Fall wellig werden! Daher viele Zwingen und ein Zwischenholz verwenden, damit der Druck gleichmäßig verteilt wird.
Bild 25: Das gleiche dann nochmals mit der zweiten Führungsbahn. Achtet darauf das die Kunststoffführung überall übersteht.
Bild 26: Den Schlitten habe ich beidseitig mit Epoxy bestrichen und ihn dann anschließend in den Schraubstock gespannt. Damit ich genug Druck auf die Schrägen bekomme, habe ich den Sägeabfall von der Herstellung der Schrägen dazwischen gespannt. Ist schließlich der gleiche Winkel! Auch hier auf Überstand des Kunststoffes achten.
Bild 27: Das Ergebnis nach dem aushärten des Klebstoffes.
Bild 28: Nun musste das Ganze noch bündig verschliffen werden, dazu nahm ich meinen Tellerschleifer, geht sicherlich aber auch mit dem Bandschleifer oder ähnlichem.
Bild 29: Nochmals eine Probemontage. Passt. Der Überstand der beiden seitlichen Führungsplatte ist gewollt, dieser wird erst später auf Maß gebracht.
3. Vorbereitung Verschraubung der Grundplatte
Bild 30: Nun zeichne ich die Grundplatte mittig auf der Unterseite an, danach vorkörnen und vorbohren mit einem 3mm Holzbohrer. Damit der Forstnerbohrer eine saubere Führung hat
4. Anfertigen des Knaufs für die Verschraubung
Bild 37: Vorbereiten der M12 Muttern und der M12 Gewindestange.
5. Fertigstellung der Verschraubung
Bild 48: Nun Zeichne ich wiederum auf eine 19mm Buchenholzplatte ein Kreis mit Ø 50mm an. Das ganze jedoch zweimal.
6. Verstärkung für den Knauf
Bild 64: Nachdem ich die Grundplatte mehrmals verschraubt hatte, hat durch die grobe Bearbeitung der unteren Hülse meiner Ständerbohrmaschine, der Knauf etwas gelitten.
7. Montage der Führungen des unteren Teils
Bild 70: Die erste seitliche Führungsleiste wird aufgelegt und mittels einer Anreißnadel in der winkligen Ausrichtung markiert.
8. Anfertigen der vorderen und hinteren Abdeckung der Grundplatte
Bild 85: Nun säge ich mit aus 15mm Siebdruckplatten, zwei Abdeckungen mit dem Maß 250x42mm zu.
9. Einbau der Trapezgewindestange
Bild 97: Ab in die Bucht und kurz zwei Trapezgewindestangen gekauft. Chinaware 11,58€ für je eine 8x300mm und 8x500mm Stange inkl. Mutter.
Bild 98: Die 300mm Stange aufgelegt um zu verdeutlichen wie sie eingebaut werden soll.
Bild 99: An der vorderen Abdeckung wird Mittig und vom oberen Rand 10mm nach unten angezeichnet und gekörnt.
Bild 100: Diesen Punkt bohre ich dann mit einem 8mm Holzbohrer ca. 5mm tief an.
Bild 101: Um dann mit einem 6mm Bohrer aufzubohren.
Bild 102: Durch dieses 6mm Loch passt nun exakt mein kleiner Körner. Dieser wird eingesteckt und der Schlitten dagegen gefahren. somit habe ich die exakte Flucht der Bohrung auf den Schlitten übertragen.
Bild 103: Nun wird die vordere Abdeckung demontiert und der Schlitten sauber im Winkel ausgerichtet, mit einem 22mm Forstnerbohrer 3,5mm tief angesenkt.
Bild 104: Jetzt wird mittels eines 10mm Holzbohrers weitere 10mm tief aufgebohrt.
Bild 105: Nun wird der gesamte Schlitten mit einen 8mm Bohrer komplett durchbohrt. Hier muss absolut auf den Winkel geachtet werden! Ein schräges Loch und alles kann nochmal gemacht werden.
Bild 106: Nun wird die Mutter eingesetzt.
Bild 107: Die Befestigungslöcher der Mutter mussten etwas aufgebohrt werden. Sowie angesenkt, damit die Holzschrauben nicht zu weit darüber herausschauen.
Bild 108: Danach wird die Mutter mittels Senkschrauben mit dem Schlitten verschraubt.
Bild 109: Die Mutter steht nun am oberen Teil des Schlittens über.
Bild 110: Somit wird diese mit der Feile auf die Fläche angeglichen.
Bild 111: Nun wird die hintere Abdeckung mittels des 8mm Bohrers markiert und ausgebaut. Im Anschluss wird der Markierungspunkt mit einem 15mm Forstnerbohrer 3mm tief an der Innenseite angesenkt.
Bild 112: Dieses Loch wird dann wiederum mit einem 10mm Forstnerbohrer nochmals um 2mm vertieft und danach mit einem 8mm Bohrer bis kurz vor Ende der Abdeckung vollends Aufgebohrt. Wofür kommt noch!
Auf dem Bild sieht man, das mir der Bohrer mit der Spitze leider durchgebohrt hatte. Wollte ich eigentlich so nicht, aber nobody's perfekt.
Bild 113: Als Befestigung für die Stangen nehme ich M8 Bundmuttern.
Bild 114: Also 4 Stück mit einem 8mm Bohrer aufbohren (Gewinde entfernen).
Bild 115: Dann wird mit einem 3,3mm Bohrer von der Seite ein Loch in die Mutter gebohrt...
Bild 116: ...Angesenkt und ein M4 Gewinde geschnitten. Darin wird ein kleiner M4 Gewindestift eingeschraubt.
Bild 117: Die vordere Abdeckung wird ebenfalls mit einem 15mm Forstnerbohrer 3mm tief an der Innenseite angesenkt.
Bild 118: In diese beiden Löcher kommt nun ein Gummiring. Diese Gummiringe sind von einer alten Kabeldurchführung.
10. Zusammenbau der Grundplatte
Bild 119: Einbau der Trapezstange und markieren der äußeren Punkte wo die Muttern befestigt werden sollen.
Bild 120: An der jeweils markierten Stelle feile ich eine Fläche an, wo im Anschluss der Gewindestift verschraubt wird.
Bild 121: Hier sieht mann die Fläche und vor allem den hinteren Teil der Trapezstange. Darauf befindet sich ein kleines Kugellager und der Gummiring. Das Lager hat 10mm im außen-Ø. Dieses sitzt dann in der Lochreihe wie unter Bild 112 beschrieben.
Bild 122: Hier sieht man die eingebaute Trapezgewindestange an der hinteren Abdeckung. Die Bundmutter wurde mit dem Gewindestift gesichert. Dazu wird die Bundmutter fest gegen den Gummiring gedrückt und verschraubt. Das gleiche wird an der vorderen Abdeckung gemacht. Es befindet sich aber nur an der hinteren Abdeckung ein Kugellager!
Bild 123: Nachdem alles zusammengebaut wurde, noch ein kurzer Test von Hand und damit's schneller geht mit dem Akkuschrauber - Läuft perfekt und nahezu spielfrei. Durch die Gummiringe wird selbst der Umkehrpunkt des Gewindes kaum spürbar. Wird sich jedoch später beim Testen der ersten Fräsungen zeigen ob es doch evtl. zu Vibrationen neigt. Wenn es so sein sollte, werde ich die Gummiringe gegen Kunststoffringe austauschen.
11. Anfertigung Skalenscheibe für die Schlitten
Bild 124: Für den Skalenring nehme ich eine 19mm Buchenleimholzplatte und setze drei kleine Bohrungen im Abstand von 70mm für die Aufnahme des Kreisschneiders.
12. Anbringen der Skala an die Grundplatte
Bild 142: Die Scheibe mit dem Kugellager und dem aufgeklebten Nonius wird nun von der Null des Nonius ausgehend in vier Teile aufgeteilt angezeichnet und im unteren Teil an den drei Kreuzpunkten mit einem 3mm Holzbohrer durchbohrt.
13. Anfertigen der Kurbel für die Skala
Bild 149: Als erstes säge ich mir ein Vierkantstab aus Buchenholz mit dem Faserverlauf in Längsrichtung und dem Maß 12x12mm und einer Länge von 20cm.
Bild 150: Diesen Vierkantstab schleife ich im hinteren Teil rund (dies dient als Aufnahme für den Akkuschrauber und im vorderen Teil spitz).
Bild 151: Ich habe mir hierzu ein Flachstahl mit einer 10mm Bohrung vorbereitet. Dieses Loch habe ich mit dem Dremel und einer kleinen Trennscheibe seitlich eingeschlitzt.
Bild 152: Durch dieses Loch drücke ich nun bei laufendem Akkuschrauber den Vierkantstab. Das Flacheisen mit den Einkerbungen fräst den Stab dann sauber rund.
Bild 153: Der Stab muss dann nur noch ein wenig mit Schmirgelleinwand geglättet werden. Er hat nun 10mm im Ø.
Bild 154: Ich säge mir aus dem Stab 2 Stücke mit 8cm und 2 Stücke mit 6cm, spanne diese in den Akkuschrauber. Das vordere Ende wird jeweils am Tellerschleifer rund geschliffen. Die angezeichneten zwei Stellen sind 9mm auseinander. Diese dienen als Aufnahme in der Scheibe.
Bild 155: als zweiten Schritt schleife ich den Rundstab zu einer Art Kegel (Jedem wie's gefällt).
Bild 156: Am kurzen Stück fällt der Kegel dementsprechend kürzer aus.
Bild 157: Die beiden langen Stücke werden insgesamt 60mm lang. Die beiden kurzen Stücke werden 40mm lang.
14. Anbringen der Kurbel an die Grundplatte
Bild 158: Nun nehme ich die zwei restlichen Scheiben. Darauf zeichne ich die Mittelachsenkreuz und um 22,5° versetzt im Ø 40mm eine weitere Kreuzachse.
Bild 159: Auf dem zur Mitte versetzen Kreuz werden nun 4 Löcher mit einem 10mm Forstnerbohrer 6mm tief gebohrt.
Bild 160: Danach mit einem 5mm Bohrer durchgebohrt.
Bild 161: Das ganze wird dann zusammen mit dem leider wieder zu demontierenden Einstellring sauber ausgerichtet. (Aufpassen das ihr nicht auf das Loch mit dem Gewindestift trefft, daher der Winkelversatz von 22,5°). Mittels eines 5mm Holzbohrers das Bohrbild übertragen. (Markiert euch die Stelle wie die Scheibe auf den Einstellring aufgelegt wurde).
Bild 162: Die innere Scheibe des Einstellrings wird nun an den angebohrten stellen mit dem 5mm Holzbohrer 18mm tief gebohrt (Nicht durchbohren!) und angesenkt.
Bild 163: Im Anschluss wird ein M6 Gewinde geschnitten.
Bild 164: Nun nehme ich wieder die Scheibe und bohre diese auf 5,9mm auf. Somit hat die Schraube eine exakte Führung.
Bild 165: Links und rechts bohre ich in einem Radius von 25mm mit einem 5mm Holzbohrer 2 Löcher vor.
Bild 166: Danach bohre ich mit einem 10,1mm Bohrer die beiden Löcher auf.
Bild 167: Hier seht ihr die vorbereitete Scheibe und die beiden Handkurbeln.
Bild 168: Die beiden Kurbeln werden nun in die dafür vorgesehenen Löcher geleimt.
Bild 169: Und an den wieder montierten Einstellring mit aufgesteckter Skala angeschraubt.
Bild 170: Nun lässt sich der untere Schlitten schon mal von Hand sauber verfahren. Der Einstellring mit der Skala gibt mir die Möglichkeit an jeder Stelle, diesen wieder auf Null zurückzudrehen.