Kompost-Trommelsieb mit Separation
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Schwierigkeitmittel
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Kosten25 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Jeder Gärtner kennt Kompost-Siebe. Ein einfacher Holzrahmen mit Drahtgitter oder Maschendraht bespannt. Durch Rütteln, oder auf ein schräg stehendes Sieb geworfener Kompost wird dort durchgesiebt.
Rüttel- oder Wufsieb habem Vor- und Nachteile.
- Vorteil: Einfach zu bauen
- Nachteil: monotones Rütteln und nur eine "Filtergröße", oder es müssen mehrere verschiedene Rüttelsiebe nacheinander verwendet werden.
Eine rotierende Siebtrommel läßt durch bequeme Drehbewegungen den Kompost gleichförmig durchsieben. Verschiedene nacheinander angeordnete Maschengrößen machen zusätzlich eine mehrfache Trennung möglich.
Du brauchst
- Schlagbohrmaschine
- Kneifzange
- Blindnietzange
- Feilen, diverse
- Schraubendreher
- Schraubzwingen
- 1 x diverse Kupferkabelreste | Kupfer (Abfallreste)
- 1 x Deltafolie | PCV (ca 1,2 x 1,5)
- 1 x Doppelseitiges Klebeband | Befestigungsmaterial (nach Bedarf)
- 1 x Campingliege | Eisen/Alu (0,6 X 1,85)
- 3 x Verstrebungen | Eisen/Alu (Je nach Bedarf und Ausführung)
- 1 x Kurbelwelle | Eisen (ca 85 cm 4-Kant 8 mm)
- 1 x Rohrbogen | PVC (150 mm, 45°)
- 1 x Gittermatte | Eisen (1,20 x 0,65 m)
- 2 x Maschendraht ganz fein | Eisen (Je nach Ausführung/Korbgröße)
- 1 x Blindnieten | Alu (Anzahl, je nach Verwendung)
- 1 x Kleinteile | Eisen (Schrauben, Kurbel-Griff, Lagerblock etc)
Los geht's - Schritt für Schritt
Grundidee und Prototyp 1
Der erste Prototyp entstand schon um 1995.
Nun muß ich dazu sagen, daß die Funktion im Vordergrund stand, das Aussehen war mir gleichgültig. Es können natürlich noch viel bessere stabilere Ausführungen gebaut werden. Für mich muß es schnell funktionieren und für den Transport auf verschiedene Aufstellplätze leichtgewichtig sein.
Eine einfache "entkernte" Campingklappliege diente als Rohrrahmen-Grundgestell, auf das eine Achse mit Kurbelantrieb gelagert wurde.
Auf einen elektrischen Antrieb wurde bewußt verzichtet, da das Sieben nur an wenigen Tagen des Jahres vorgenommen wird. Außerdem macht es Spaß beim Kurbeln zuzusehen, wie der Kompost getrennt wird. Und wenns irgendwo mal klemmt, kann sofort mit dem Kurbeln angehalten werden.
Ein 150mm Rohrbogen, mit 45° Krümmung und ein aufgesetztem Trichter (Blumenkübel) leitete den Kompost in die Trommelmitte.
Die Kompostsiebung erfolgte durch im Abstand von ca 5 cm übereinander befestigte Trommelsiebe mit 3 verschiedenen Maschengrößen (Drahtmatten).
Um den Siebtrommeln eine Halterung zu geben hatte ich einen alten zylindrischen "Lampenkorbschirm" (D=200mm) mit "Maschendraht" umwickelt und bildete dadurch die erste Siebtrommel (innen); auf voller Länge mit 12 mm Maschen das Grobsieb.
Die 2. Siebtrommel (mittig D=300) mit 2/3 Länge mit ca 8 mm Maschenweite
und die 3. Siebtrommel (außen D= 400) mit 1/3 Länge mit 3-4 mm Maschenweite. >>Feinstsieb. Der Abstand wurde erreicht, indem Eckschienen (Gipser) parallel zwischen die einzelnen Trommeln festgedrahtelt wurde. Alle 3 Trommeln begannen auf Höhe des Einlauftrichters und waren zum Schluß versetzt/gekürzt.
(Innerste am längsten, Äußerste auf ca halber Länge beendet)
Das funktioniert anfangs gut, jedoch setzten sich mit der Zeit immer mehr kleine Zweige in den Zwischenraum der Trommeln, die nur mühsam durch den engen Spalt (<5cm) zu entfernen waren.
Trommelsieb die 2. und die 3.
Die 2. Version hatte eine abgepeckte Trommel mit nur noch 2 Sieben.
Nr.2 Da sich auch hier Probleme mit Enfüll-Trichter, kleinen Zweigchen, Schleuderwirkung etc. ergab, wurde erneut umgemoddelt.
Nr. 3 , die derzeitige Version, ist immer noch auf dem Campingliege-Gestell aufgebaut.
Es wurden nun 2 Siebtrommeln hintereinander angeordnet, dazu sind diese nicht rund aufgewickelt, sondern zu einem 4-Eckigen Korb gebogen. Bei runden Sieben rutscht der Kompost nach der halben Umdrehung runter, bei einem eckigen Korbsieb wird der Kompost jetzt besser umgeworfen!!
Wird die Siebtrommel zu schnell gedreht, schleudert das Siebgut in der Gegend herum.
Um dies zu vermeiden habe ich eine Gittermatte (Estrichbau) über die Trommeln gespannt und unter diese Gittermatte nochmals eine "Schutzhülle" (Deltafolie) mit Draht befestigt. Damit die glatt anliegt und nicht durchhängt wurde nochmals von unten ein Reststück vom Maschendraht durch die Schutzhülle nach außen verdrahtelt.
Anschließend wurden noch "Sammeltrichter" aus dem gleichen Deltafolien-Material hergestellt und unter der Schutzhülle mit Kupferkabelresten montiert, um einen zentrierten Einlauf für die darunter bereitstehenden Auffang-Eimer zu erreichen.
Was dann noch als grober Rest, (Unrat, Steine, Fäden, Kastanien, Engelinge etc.) hinten aus der Trommel kommt, fällt in einen 3. Eimer, welcher einfach am Trommelende angehängt wird.
Aufbau: Gestell, Einfülltrichter, Sammeltrichter, Schutzhülle, Kurbel, Rohrbogen
Wie schon erwähnt, habe ich als Grundgerüst eine alte Klappliege verwendet.
Das "Kopf- und Fußteil" wurden senkrecht hochgestellt und mit einer schrägen Stütze sowie 2 Verbindungsstangen fixiert. Dadurch wurde automatisch die maximale Trommelsieblänge zwischen den Enden, sowie die Kurbelhöhe vorgegeben.
Das "Korbtrommelsieb" ist auf einem 4-kant-Eisen (als Kurbelwelle) mit 2 Abstandsblechen befestigt. Die Abstandsbleche werden mit einfachem Bindedraht an die Siebtrommel angebunden.
Der Maschendraht wurde mit einer Maschenweite von ca 5 und 12 mm verwendet.
Der quadratische Eisenstab für die Kurbelwelle stammte aus einem alten Fensterschließmechanismus, seine Lagerung erfolgte durch einfaches Rundfeilen auf der Lagerblockstelle.
Der Lagerblock (Eingangsseite) selbst, besteht aus einem zweiteiligen Hartgewebestückchen das mit einer 8 mm Durchgangsbohrung versehen ist. Mit zwei Schrauben M4x 40 mm wird alles zusammengehalten und auf dem Gestell befestigt. Das Ende des Eisenstabes liegt in einem Lochblech, in dem die Trommel-Schräge (>Durchlaufgeschwindigkeit, >>Aussiebungsergebnis) durch versetzten eingestellt werden kann.
In der Praxis habe ich das aber kaum noch weiter durchprobiert, evtl. ein untergelegtes Brett zum Höhenausgleich.
Da der Einfülltrichter im Durchmesser zu klein war (einiges wurde beim Einfüllen daneben geworfen), habe ich ein altes kleines Kunststofffaß senkrecht in der Mitte durchgesägt, und ein 160 mm Loch für den Rohrbogen ausgesägt.
Jetzt ist es eine lange Rutsche:
1. So kann besser befüllt werden und 2. mehr Siebmaterial-Vorrat kann angehäuft werden. Sobald das Trommelsieb gedreht wird, rutscht der Kompost nach und fällt durch den Rohrbogen in die Trommelmitte.
Neue Sammeltrichter braucht das Land
Da die kegeligen Trichter nicht besonders passten und mit der Zeit auch etwas lädiert waren, habe ich Neue erstellt. Dieses wurden jetzt maßgeschneidert als Pyramidenstumpf-röhre!
Das Material ist durch eine UV-stabile "Deltafolie" reißfest und verwittert nicht.
Die Verbindung an der Klebestelle wurde nochmals mit Blindnieten über Unterlegscheiben fest verbunden.
Befestigung erfolgte mit Kupferkabelresten, welche einfach durch die Folie gesteckt wurden und mit dem darüberliegenden Estrichgitter "in Form gehalten" werden.
Film vom Test, Bilder des gesiebten Kompostes.
Anbei ein Video, das zeigt, wie in einem "Rutsch" alles beim Drehen gesiebt wird.
Die aufgehängten Trichter sammeln das Siebgut und leiten es in die darunter stehenden Eimer.
Der "Müll" sowie große Brockn fallen aus der Siebtrommel ebenfalls in einen dahinter angehängten Eimer.
Das flutscht wirklich gut und auch schön hörbar durch.!
Technische Daten
Höhe über alles (incl. Rutsche) ca 140 cm
Breite ca 60 cm (Die Campingliege ist ausgeklappt ca 185 cm lang)
Kurbelhöhe in ca 92 cm (angenehm bedienbare Höhe)
Kurbelachsenlänge ca 85 cm (4-Kanteisen)
Lagerungsabstand ca 70 cm (auf/unter dem Bügel)
Gefälle (auf 70 cm) ~12 cm
Quadratischer Trommelkorb aus Maschendraht ca 20 cm auf 55 cm Länge
2fache Teilung/Belegung mit dem Sieb-maschen-draht ~ fein 28 cm ~grob ca 27 cm Länge
Körnung (Siebungs-Größe) durch Maschendraht ca 5mm und 12 mm
Einfüllltrichtervolumen ~12 ltr (halbiertes Kunststofffäßchen ca 26 ltr als Rutsche)
Rohrbogen 150 mm Durchmesser, 75°
Gewicht Total mit Rutsche ca 11 Kg.
Auffangbehälter 3 Eimer (für Fein, Grob und Reste)
Umdrehungen/Min ca 50 -70 (Schneller = ungünstiger, da die Fliehkraft das Siebgut nicht "umwirft", sondern an die Siebwand drückt)
Durchsatz ca 25 Ltr./Min (ca 2 Eimer bei reiner Drehzeit ohne "Beschickungszeit"-auffüllen)
Alternativen, Verbesserungen
Das "Trommel-Gefängnis" sprich Schleuderschutzmatte über der Trommel, könnte auch als tragfähige Trommel aus einem PVC-Regenfaß geschnitten werden.
Ich wollte aber mein Regenfaß nicht zerschneiden und außerdem ist so ein Regefaß viel schwerer und die Konstruktion wird "Kopflastig"-Kippt schneller !.(und hinderlicher beim Transport)
Die Länge der Siebtrommeln darf ruhig bis zur doppelten Länge betragen.
(braucht dann aber ein anderes Gestell und veränderte Auffangtrichter!)
Wird das 2. Siebgut aus dem Eimer nochmals durchgesiebt, fällt erneut Feinkompost heraus. Daraus ist ersichtlich, daß bei 28 cm Sieblänge doch nicht alles herausgesiebt wurde.
Das Verhältnis von feinmaschiger zu grobmaschiger Sieblänge darf ruhig auch 2/3 zu 1/3 sein.
Aber das ist nicht zwingend notwendig, mir reicht das Sieb-Ergebnis. 50 zu 50%
Nochmals Hinweis auf die Sieb-Draht-Korbform, UNBEDINGT quadratisch gestalten Rundkörbe sind nicht so effektiv, da das Siebgut mehr an der Wandung herunter rutscht!
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