Werkzeuge für Heim & Garten

Kleinprojekt Kabelabroller

Kabelabroller
Kabelabroller

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    15 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Mal wieder ein kleines Projekt, das mal wieder nur im Nachhinein dokumentiert wurde...


Da ich aktuell dabei bin, mein Haus Raum für Raum zu renovieren/sanieren und in diesem Zug auch die Elektrik mit Eigenleistung komplett ausgetauscht wird verlege ich einiges an Kabel unter Putz.
Um Risiko-Bewertern zuvorzukommen: sämtliche Elektroarbeiten sind mit einem Elektriker abgestimmt. Teile macht er, Teile mache ich in Eigenleistung. Er hat mich eingewiesen, sich meine Arbeitsschritte zeigen lassen und er nimmt meine Arbeit ab. Bisher musst ich nichts nachbessern...

Aber hier geht es nur um eine Hilfestellung beim "Strippenziehen"...

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Stichsäge
  • Schmiege
  • Taschenlochbohrschablone (z.B. Kreg Jig R3) und Stufenbohrer
  • Gliedermaßstab
  • Brett
  • kleine Bockrollen
  • Rohr
  • Sacklochschrauben
  • Schrauben
  • Blumentopfuntersetzer
  • Kantholzabschnitt
  • Schrauben
Schritt 1 11

Problem erkannt...

Kabel in Verkaufsverpackung
Kabel in Verkaufsverpackung

In dieser Form (nur nicht aufgerissen) kamen die Kabel bei mir an.

Will man diese Rolle von Außen her abwickeln muss man sie komplett auspacken und endet mit einem Kabelsalat vom Feinsten.
Will man statt dessen von Innen her abwickeln verdrillt sich das Kabel mit jedem abgewickelten Meter zwischen Kabelende und Rolle immer mehr.
So macht die Arbeit weniger Spaß

Schritt 2 11

die Idee

statt die auf dem Boden liegende Spule zu drehen um das verdrillte Kabel zu entdrillen wäre doch eine Abrollvorrichtung - ähnlich wie man sie für dicke Erdkabel von Stromversorgern ab und an auf der Straße sieht - eine Lösung.

Nur ein wenig verkleinert, ich will ja keine 4*30er Erdkabel in meine armen Ziegelwände packen und ich will auch keinen LKW in mein Haus fahren.
Beim Abrollen des Kabels sollte sich das dann nicht verdrillen und leichter einbauen lassen

Schritt 3 11

Materialsuche

Weil ich zu dem Zeitpunkt noch keine Kreisfräsvorrichtung hatte und nicht viel Geld ausgeben wollte habe ich einige Tage lang immer und überall die Augen offen gehalten.

Dann sah ich im Sonderpreisbaumarkt diese großen Untersetzer für Blumentöpfe zu einem Preis von unter 1€/Stück. 4 gekauft
Als Welle kam ich auf ein billiges Eisenrohr, D=20 Wandstärke 1mm
Lager? Hmm, 2 Bockrollen nebeneinander, da kann man dann die Welle drauflegen, das müsste laufen

Schritt 4 11

Der Plan

war mal wieder nur im Kopf.

Als ich meine Welle und meine Bockrollen mal gleichzeitig in der Hand hatte hab ich direkt gemerkt: die Grundfläche der Rollen ist so groß, dass die Welle auf dem Gehäuse der Rollen liegt, nicht auf den Rollen.
OK, wenn ich sie zusammenkippe passt das. Nebeneinanderlegen und zusammenschieben ginge auch, aber dafür ist mein Holz nicht breit genug.
Ich brauche also 2 Stützen, oben V-förmig eingesägt.
Da drauf kommen die 4 Rollen, um die Welle aufzulegen.
Aus den Unterstetzern mach ich (zu diesem Zeitpunkt: irgendwie) eine Kabeltrommel.
Unter die Stützen kommen ein Paar Füße.
Ach nein, besser ein Rahmen, sonst kippen die Füße zu leicht um.

Schritt 5 11

Die Stützen

Rollen auf Stütze
Rollen auf Stütze
Welle auf Rollen auf Stütze
Welle auf Rollen auf Stütze

Erstmal rausfinden, in welchem Winkel meine Rollen stehen müssen.

Also Schmiege in eine Hand, mit der anderen Hand auf jeden Schenkel der Schmiege eine Rolle gelegt, mit der nächsten Hand die Welle draufhalten, dann nur noch (mit der Hand) den Winkel so lange schließen bis die Berührpunkte der Rollen am Rohr ca 90° auseinander sind und die Klemmschraube der Schmiege mit der Hand festziehen.

...

Da ich alleine war hat es ungefähr 5 Minuten gedauert (incl. zurücksortieren der Mittelhandknochen) den Winkel abzunehmen. Glücklicherweise hat mich niemand fluchen hören, die Wände wurden schon rot.

Die Höhe der Stützen hab ich mal mit ca. 50cm festgelegt. Das schien mir hoch genug um mich nicht zu tief bücken zu müssen und tief genug um stabil zu stehen.

Den Winkel habe ich dann per Bleistift auf die Stützen übertragen, mit der Stichsäge die Vs ausgeschnitten und die Rollen festgeschraubt.

Schritt 6 11

Fuß oder auch Rahmen

belüfteter Rahmen - Verbindung
belüfteter Rahmen - Verbindung
Rahmen
Rahmen

2 Bretter á 30cm und 2 Bretter á 50cm wurden mit Taschenlochschrauben zu einem Rechteck verschraubt.

Warum ich 16 Taschenlöcher gebohrt habe? Weil ich dazu neige zu viele Schrauben zu verwenden. Es wurden aber nur das oberste und das unterste Loch je Ecke bestückt

Schritt 7 11

Hochzeit

fertiges Gestell
fertiges Gestell
Detail: Verschraubung Rahmen/Stütze
Detail: Verschraubung Rahmen/Stütze
fertiges Gestell mit Achse
fertiges Gestell mit Achse

4 Schrauben je Stütze sind stabil genug.

Die Stützen sind in der Mitte.
Ganz exakt nach Augenmaß mit einem Korrekturfaktor von Pi mal Auge

Schritt 8 11

eine Kabeltrommel

Lochmuster - Schrauben im dritten von 4 Lochkränzen
Lochmuster - Schrauben im dritten von 4 Lochkränzen
Querhölzer
Querhölzer
Mit Welle und Gestell
Mit Welle und Gestell

auf einem Untersetzer habe ich 3 Geraden in 60°-Schritten durch die Mitte angezeichnet.

Die Mitte war schon markiert, dank der Gussform in der Blumentopfuntersetzerserienfertigung.

die konzentrischen Kreise auf dem Untersetzer habe ich als Anhaltspunkt verwendet, um 4 Sets von je 6 Löchern zu bohren. Beim Vohren lagen beide Untersetzer übereinander, so dass die Löcher genau genug zusammenpassten.
Der Gedanke war: für unterschiedliche Kabel kann ich hier die Querhölzer unterschiedlich setzen.
Jetzt noch schnell ein 20er Loch mit dem Stufenbohrer in die Mitte - irgendwie muss meine Trommel ja auf die Welle.

jetzt einen der beiden Untersetzer umdrehen, 6 gleich lange Kantholzabschnitte finden (die lagen alle rechts von meiner Kappsäge - links war ein längeres Stück und dahinter flogen Holzspäne), mit 12 Schräubchen zwischen die Untersetzer - fertig.

Welle durch, aufs Gestell legen, Probedrehen.

Schritt 9 11

Kabelrolle füllen

Einhängen
Einhängen
Rollen, Festhalten, Rollen...
Rollen, Festhalten, Rollen...
fertig
fertig

Der umständliche Weg - wenn´s eigentlich schon zu spät ist und ein Kabel als Salat da liegt
Am Beispiel von ca. 60m NYM 3*1,5
Bei Lieferung hatte das Kabel schon diesen gebogenen Haken am Ende.
Einhängen zwischen die Querhölzer, Festhalten und Trommel drehen.
Weiterdrehen.
Weiterdrehen.
Kurz vorm Drehwurm kam das Ende vom Kabel.
An dieser Stelle kam mir dann auch die Idee, dass ich auf einer Seite noch ein paar (oder auch 4) Löcher in den Rand eines Untersetzers bohren könnte, um das Kabelende durchzustecken und somit ein selbständiges Abrollen zu verhindern.

Der bessere Weg - wenn man rechtzeitig dran denkt
Einer der Untersetzer wird von der Trommel abgeschraubt.
Dann wird kontrolliert, ob die Querhölzer auf dem richtigen Ring verschraubt sind, um durch das aufgerollte Kabel gesteckt zu werden und ob die Länge passt um komplett durchzukommen.
Wenn nein: anpassen
Wenn ja: Untersetzer mit Querhölzern auf das gerollte Kabel legen, das gesamte Paket umdrehen, zweiten Untersetzer draufschrauben

Schritt 10 11

Verwendung und Lagerung

zerlegt
zerlegt
ordentliche Rolle
ordentliche Rolle

Zum Lagern wird einfach die Rolle samt Welle vom Gestell gehoben, Welle aus Rolle gezogen und ab ins Regal.

Zur Benutzung kommt die Rolle auf die Welle aufs Regal, Kabelende aus dem Randloch raus und ziehen.
Für anderes Kabel holt man einfach die nächste Rolle und tauscht aus.
Aktuell habe ich NYM 3*1,5; NYM 3*2,5; NYM 5*1,5 und Cat6 Ethernetkabel auf insgesamt 4 Rollen.

Schritt 11 11

Vorläufiges Fazit nach ca. einem 3/4 Jahr der Nutzung

Mein Ziel habe ich erreicht: Kabel auf Rolle in eine Ecke gestellt kann ich Kabel abrollen soviel ich brauche und es verdrillt sich nichts.

Wenn man nicht zuuu stark am Kabel zieht rollt sich auch nicht mehr ab als benötigt. Vielleicht mal 2-3m, aber die sind schnell wieder zurückgerollt.

Die Untersetzer sind tatsächlich so wabbelig weich wie es auf den Bildern aussieht und sie verformen sich dauerhaft. Mich störts nicht.

Die 4 Lochkreise für unterschiedlich große Trommeln hätte ich mir sparen können.


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