Kleiner Aufbewahrungswagen für Holz

Zwei Verlegeplatten werden längs über Nut und Feder miteinander verleimt und auf 1m Breite zugesägt. Daraus werden die senkrechte Mittelwand sowie die Bodenplatte auf passende Länge zugesägt.

Der verbliebene Reststreifen wird an eine weitere Platte geleimt und daraus die schräge Mittelwand gemacht. Dieses Teil ist 1209mm.

Rest der Teile: die sonst noch benötigten Teile werden aus den Resten von oben sowie einer weiteren Verlegeplatte zugeschnitten. Da ich keine Lust hatte den Anhänger des Nachbarn anzuhängen hatte ich die Verlegeplatten im Baumarkt teilen lassen damit sie ins Auto passten. Deshalb mußte ich etwas mehr Platten zusammen leimen als es mit kompletten Platten notwendig gewesen wäre. Hat aber nicht weiter gestört.

Alle Schnitte wurden mittels Handkreissäge und Sägeschiene auf den Sägeböcken mit Sägeeinsatz, Kapp-Zugsäge und Stichsäge zugeschnitten, was immer der einfachste Weg war.

Beide Seiten der OSB3-Verlegeplatten wurden jetzt zuerst einmal mit dem Bandschleifer kräftig geschliffen (80er und dann 180er Band). Dadurch geht auch ein eventueller Trennfilm ab der eine saubere Verleimung verhindern würde und die doch nicht ganz perfekten Nut und Feder Verbindungen werden geebnet.

Jetzt kommt das Fräsen aller Nuten. Diese sind in der Einzelteil-Zeichnung eingezeichnet. Bitte beachten daß die in türkis eingezeichneten Nute auf der Rückseite sein müssen!

Leider waren die OSB Platten etwas dicker als 12mm aber zum Glück hatte ich auch einen 1/2“ Fräser der genau paßte (danke Jan, kaosqlco!).

Die Nut für die schräge Wand muß mit 5° Winkel gefräst werden. Da ich keinen Winkelkorb habe mußte etwas Trigonometrie herhalten um mit der zweckentfremdeten Führung und der Eigenbau Frässchablone diesen zu treffen.

Bei allen diesen Verleimungen kamen meine Eckwinkel laufend zur Verwendung. Praktisch daß ich die schon gebaut hatte. Begonnen wurde mit dem Verleimen und Nageln der senkrechten Trennwand mit der Bodenplatte. Zum Kleben hat sich bei mir Parkett- und Laminat Leim B3/D3 gut bewährt.
Da die Nägel nicht für ausreichende Stabilität sorgen wurden auch noch 4*40mm Spanplattenschrauben verwendet. Dabei muß man aber mit 3mm Vorbohren und Senken. Durch das Vorbohren verhindert man daß das OSB „aufquillt“ wenn die Schraube eingedreht wird.

Jetzt kommen zuerst die Seitenwände der kleinen Fächer und die Seitenwände des Dachlatten-Speichers an die Reihe. Danach werden die vorher gehobelten Dachlatten unter der Bodenplatte montiert (leimen, tackern und mit 4*30mm Schrauben durch die OSB Platte verschrauben).

Es folgen die horizontalen Fachböden die in der senkrechten Wand befestigt werden (leimen, tackern, schrauben). Die schräge Wand wird angepasst und verleimt, genagelt und zum Schluß verschraubt (siehe oben!).

Zu guter Letzt wird noch die Stellkante welche Plattenmaterial halten soll befestigt und die Vorderwand der Fächer angebaut.

Nachdem der Leim getrocknet war wurden alle Schnittkanten sauber geschliffen und verrundet damit man sich nicht daran verletzt. Das OSB ist ein Teufelszeug in Bezug auf spitze „Stacheln“! Meine Pinzette kann ein Lied davon singen aber jetzt fasse ich das Zeug beim Bau nur noch mit Handschuhen an.

Nun war es mal wieder so weit, der unangenehme Teil der Arbeit war da, und es wurde mit 10% verdünntem Hartlack grundiert. Darauf folgten mehrere Hartlack Anstriche unverdünnt auf alle Schnittflächen und ein letzter Anstrich über Alles. Wenn man speziell die Schnittkanten sauber mit Lack füllt werden sie richtig angenehm. Die Lackkosten relativieren zwar den Preisunterschied zu Multiplex etwas aber die 4,61€ für eine 12mm OSB3-Verlegeplatte sind trotzdem kaum zu schlagen. Ja, ich weiß daß Viele nicht lackieren aber lackiert die OSB Schnittkanten eben doch wesentlich angenehmer für die Hände……..

Nachdem alles schön getrocknet war mußten nur noch die Rollen mit Holzschrauben am Dachlattenrahmen befestigt werden und das neue Werkstattmöbel war fertig zum Einsatz.
Jetzt findet man auch Holzreste wenn man sie braucht ohne zuerst überall herum zu wühlen. Zudem fallen mir auch nicht immer die kleineren Teile genau dann vor die Füße wenn ich es absolut nicht brauchen kann.

Damit lange Dachlatten nicht heraus fallen wurden zwei „Absperrgurte“ (siehe Bild!) für den Dachlattenspeicher angebracht (nicht in der Stückliste).

Durch die Verwendung von OSB wurde der Wagen ordentlich schwer was aber eher ein Vorteil ist da er dadurch sehr stabil steht. Nur die Rollen müssen eben entsprechend kräftig ausgelegt sein damit sie nicht schlapp machen.

Viel Spaß bei einem eventuellen Nachbau!