Kleine Küchenrenovierung (Arbeitsplatte, Spüle und Armatur)

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    135 €
  • Dauer
    1-2 Tage
  • Öffentliche Wertung

Erst hatte ich gar nicht vor, dieses Vorhaben als Projekt einzustellen. Aber da es ein paar Vorgehensweisen zeigt, die vielleicht doch interessant sein könnten, habe ich es kurzentschlossen doch dokumentiert.
Anlass des Ganzen war der Zustand, wie wir ihn vom Vormieter übernommen hatten und den ich eigentlich schon längst beseitigen wollte.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 1 x Küchenarbeitsplatte | Spanplatte (2405 x 600 x 38 mm)
  • 2 x Umleimerkante
  • 1 x Edelstahlspüle
  • 1 x Spültischarmatur
  • 1 x Wandanschlussleiste | Kunststoff
  • 2 x Endkappen
  • Reste x HDF (2,5 mm)

Los geht's - Schritt für Schritt

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Ausgangslage/Ist-Zustand

Linke Seite.
Rechte Seite.
Der viel zu große Ausschnitt wurde nur notdürftig gefüllt und abgedeckt.
Der Armatur sieht man an, dass sie fällig ist.

Die Küchenzeile ist 240 cm breit. Verbaut sind ein Ceranfeld und eine Edelstahlspüle mit entsprechender Armatur.
Die Arbeitsplatte wurde seinerzeit nicht "im Wasser" montiert, sondern mit leichtem Gefälle nach vorne, was beim Kochen wirklich genervt hat. Außerdem wurde der Ausschnitt für die Spüle viel zu groß geschnitten, was dann später notdürftig abgedeckt wurde. Aufgabe Nr 1 lautet also: Arbeitsplatte austauschen.

Die Spültisch Armatur wurde nicht in die Spüle, sondern in die Arbeitsplatte montiert. So richtig fest hat sie darin nie gesessen. Falsch angeschlossen wurde sie auch noch (Kalt und Warmwasser vertauscht) und nun wurde sie auch allmählich undicht. Die Spüle selbst ist eigentlich noch ganz ok, aber wenn man schon mal eine Baustelle aufmacht...
Aufgabe Nr 2 lautet also: Spüle und Spültischarmatur ersetzen.

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Spüle und Armatur vormontieren

Montagepositon markieren...
...ankörnern...
...mit 10 mm durchbohren...
...die zweiteilige Stanze wird durch die Bohrung gesteckt...
...und mit dem Schraubenschlüssel angezogen, bis...
...es "Knack" macht und man ein kreisrundes Loch in der Spüle hat.
Dann wird die Armatur montiert, die Anschlussschläuche schon vorab angebracht.
Dann noch Kantendichtung, "Anti-Dröhn-Pappe", Univentil und Überlauf montieren.

Die Spüle und die Armatur wurden direkt montiert, weil das bei noch nicht montierter Arbeitsplatte wesentlich bequemer vonstatten geht. Die Armatur wurde in die Spüle gebaut, hierfür erwarb ich eine Hahnlochstanze. Ausleihen wäre möglich gewesen, hätte mich aber einen Tag Wartezeit gekostet.
An die Spüle kommt dann noch die selbstklebende Kantendichtung und unter das Becken, die ebenfalls selbstklebende "Anti-Dröhn-Pappe". Das Unniventil und der Überlauf werden montiert und die Befestigungsklammern angebracht.

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Ausschnitte sägen

Schnittlinien auf Kreppband angezeichnet, hier das Ceranfeld.
Ebenso die Spüle.
Bohrungen in die Ecken, damit die Stichsäge eintauchen kann.
Für möglichst ausrissfreie Schnitte habe ich dieses Sägeblatt genommen.
Erst die Längsschnitte, dann zur Sicherung die Klemmschienen untergezwingt.
Beide Ausschnitte sind gemacht.

Die neue Arbeitplatte habe ich bereits im Baumarkt auf die nötige Länge sägen lassen und wurde auf zwei Böcke gelegt, die nötigen Schnittlinien ausgemessen und auf zuvor aufgebrachtes Kreppband angezeichnet. Wichtig hier, dass man nicht versehentlich die Aussenkanten von Ceranfeld und Spüle aussägt, sondern um das nötige Mass nach innen geht. In die Ecken habe ich dann 10 mm Löcher gebohrt und dann erst die Schnitte gemacht, die parallel zur Längskante der Arbeitsplatte laufen. Dann kamen meine beiden "Lidl Klemmschienen" darunter und wurden mit Zwingen gesichert. Das soll verhindern, dass einem beim Sägen der auszusägende Part nach unten wegbricht. Wenn man alleine arbeitet, ist das wichtig. Statt der Klemmschienen kann man natürlich auch zwei Dachlatten nehmen.

Ich habe die Schnitte mit der Stichsäge und dem Sägeblatt Bosch T 234 X gemacht, welches für solche Aufgaben bestens geeignet ist, weil es auf beiden Seiten keine Ausrisse produziert. Deshalb habe ich auch auf der Sichtseite gesägt. Das Kreppband tat sein übriges. Für den Tipp, dieses Blatt zu verwenden, geht mein Dank an Diether aus Leinfelden.

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Spüle montieren und Umleimerkante aufbringen.

Spüle eingesetzt.
Umleimerkante aufgebügelt.

Die Spüle wurde eingesetzt und die Position mit dem Zollstock ausgerichtet. Beim Festziehen der Klammern haben einige nicht gehalten und ich habe ein wenig fluchen müssen, bis mir die Ursache klar wurde. Der Ausschnitt war zu klein. Beim Anziehen der Schrauben konnten sich die Klammern deshalb nicht in die richtige Richtung bewegen und lösten sich aus der Spüle heraus. Hier half nur ein kontrolliertes Nachsägen.

Die beiden Schnittseiten der Arbeitsplatte sind zum Teil sichtbar, deshalb wurde hier eine Umleimerkante aufgebügelt. Die Überstände wichen dem Stechbeitel und dem Schleifklotz.

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Altes raus...

Alte Arbeitsplatte ist raus.

Jetztl alles alte ausbauen. Das Ceranfeld blieb angeschlossen und wurde nur senkrecht fixiert. Die Spüle und die Armatur blieben gleich dran, da sie eh in die Tonne gehen.

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Verbau der Arbeitsplatte

Soweit das Ergebnis des ersten Tages.

Nun konnte die Arbeitsplatte aufgelegt werden. Zuerst kam die Wasserwaage ins Spiel. Die Arbeitsplatte wurde an allen Auflagepunkten mit kleinen HDF Stücken unterlegt, bis sie in alle Richtungen gemessen 100%ig gerade war. Das dauerte seine Zeit und erforderte tatsächliche mehrere Anläufe. Anschliessend von unten verschraubt.
Dann machte ich die Anschlüsse für die Armatur und den Siphon fertig und habe diese auf Dichtigkeit überprüft. Der Geschirrspüler blieb zunächst abgeklemmt, das erklärt sich im nächsten Arbeitsschritt. An dieser Stelle erklärte ich den Arbeitstag für beendet und verschob die Restarbeiten auf den Folgetag.

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Rätselhafter Maschinenanschluss.

Die alte Armatur hatte einen eigenen Maschinenanschluss.
So stellte sich mir das zunächst dar...
...schön fest miteinander verkalkt, hielt ich das...
...für ein und nicht für zwei Teile.
Waren aber doch zwei...;-)

Der Anschluss des Geschirrspülers gab mir zunächst Rätsel auf. Der Vormieter hatte diesen über die Armatur angeschlossen, obwohl das Eckventil einen Maschinenanschluss hat. Ich hatte am Aquastop-Anschluss einen 3/4 Zoll Überwurf IG erwartet, stattdessen aber ein festsitzendes Teil mit 3/8 Zoll AG vorgefunden. Wie sich später herausstellte (bzw mir klar wurde...) war das nicht EIN Teil sondern ein Übergangsstück, welches in den 3/4 Zoll Überwurf eingesetzt wurde. Das war aber derartig verkalkt, dass es sich nicht mit vorhandenem Werkzeug lösen lies und ich es deshalb irrtümlich für ein einziges Teil hielt.
Des Rätselslösung bin ich dann mit Unterstützung durch eine Whatsapp Gruppe (man wird wissen, wer gemeint ist) auf die Schliche gekommen: Ich habe das besagte Teil erst mal für eine gute Stunde in Essigreinger getaucht. Dann mit Wasserpumpenzange und 22er Maulschlüssel angesetzt und....im ersten Versuch die Teile schadlos auseinander bekommen! (Yeah...). Nun konnte ich den Aquastop problemlos am Eckventil anschliessen.

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Montage der Wandanschlussleiste

Halterungsleiste wird aufgelegt...
Gebohrt wird mit 2 mm Durchmesser...
...und geschraubt wird mit dem IXO.
Das Endergebnis sieht dann ...
...so aus.

Zum Schluss brachte ich rückwärtig noch ein Wandanschlussprofil an. Links und Rechts habe ich darauf verzichtet, um dort keine Arbeitsfläche zu verlieren.

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Abschluss und Fazit

Vorher...
...Nachher.

Eigentlich wollte ich ja nur die Arbeitsplatte tauschen... Aber wie so oft ist es dann doch mehr Arbeit als erwartet, weil auch immer (bei mir zumindest) was schiefläuft und/oder länger dauert. Ich hatte ein bis zwei Tage veranschlagt und diese Zeit habe ich auch gebraucht. Die neue Platte sieht heller und freundlicher aus, das Fett läuft in der Pfanne nicht mehr in eine Richtung und der Wasserhahn tropft nicht mehr. Unzufrieden bin ich mit der Wandanschlussleiste, die sich leider nicht so schön anschmiegt, wie ich mir das erhofft habe. Hier habe mich eindeutig verkauft und werde das noch beizeiten ändern.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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