Kinderzimmer selbst gebaut
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Schwierigkeitmittel
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Kosten500 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Nachdem ich für meinen Sohn (zu diesem Zeitpunkt noch unterwegs) bereits ein Babybett gebaut habe (siehe hier), entschloss ich mich, auch den Rest des Kinderzimmers (fast) komplett selber zu bauen.
Geplant war ein Wickeltisch, ein Wandregal und zwei Standschränke. Einzig die Grundgerüste der Standschränke habe ich nicht eigens gebaut, sondern zwei ausgediente Schränke unserer Wohnzimmerausstattung verwendet.
Geplant hatte ich mit einem Budget von 400€ und einer Projektzeit von 3 Monaten. Beides habe ich dann überschritte. Die Gesamtkosten betrugen am Ende 500€ und ich habe 5 Monate gebraucht ;). Hey, aber immerhin habe ich es fertiggestellt bevor der kleine Mann Anfang Juli "eingezogen" ist X).
Als Material habe ich 18mm starkes Bucheleimholz verwendet. Ich habe mich für dieses Material entschieden, da...
a) die Optik der Kinderzimmermöbel damit zum Bett passen und
b) es eine gute Qualität bei hervorragender Verarbeitung hat
Aber jetzt genug erzählt, auf gehts zur Beschreibung...Viel Spaß.
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Handkreissäge
- Stichsäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischbohrmaschine
- Hobel
- Oberfräse
- Schwingschleifer
- Bandschleifer
- Winkelmesser
- Allzwecksauger
- Die übliche Werkstattgrundausstattung
- X x Leimholzplatten | Buchenholz (18mm stark)
- X x Holzdübel (6x30mm)
- X x Excenter (12mm)
- X x Excenter-Stifte (5x35mm)
- X x Topfbänder
- X x Griffe
- 1 x Holzsperrgrund (2,5 Liter)
- 1 x Isoliergrund (2,5 Liter)
- 2 x Möbellack (2,5 Liter)
- 4 x Einschlaggewinde (M10)
- X x Einschraubgewinde
Los geht's - Schritt für Schritt
1. Das Wandregal
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass blutige Anfänger in der Holzbearbeitung nicht gleich am Anfang solch ein Projekt durchführt. Deshalb werde ich ganz grundlegende Sachen, wie Dübel setzen, nicht weiter beschreiben, sonst wird es einfach zu lang.
Nachdem alle Teile auf Maß gesägt wurden, folge ein erster Check, ob auch alles zusammenpasst. Anschließend wurden die sichtbaren Kanten an der Oberfräse abgerundet und noch überstehende Kanten verschliffen.
Nun konnten alle Löcher für Dübel und Excenter gesetzt werden. Verwendet wurden 6mm Dübel (30mm lang), 12mm Excenter und 35mm Excenter-Stifte.
Auch nach diesem Schritt wurde alles noch einmal zusammengebaut und überprüft.
Anschließend wurden die Löcher für die Beschläge gesetzt, erst für die Topfbänder und dann für die Töpfe (Tipp: viele Hersteller hasben für ihre Beschläge Schablonen, das vereinfacht das Anzeichnen um ein Vielfaches).
Jetzt wurden alle Teile noch einmal zusammengebaut und die Tür eingehängt.
Passt alles...Super. Auf zur Wickelkommode.
2. Die Wickelkommode
Neues Möbelstück, bekannte Vorgehensweise:
Teile zuschneiden
Löcher für Dübel, Excenter, Beschläge und Griffe bohren
Kanten an der Oberfräse abrunden
Gucken, ob alles zusammenpasst
Auf eine Sache möchte ich allerdings noch einmal im Detail eingehen:
Da es sich um eine hängende Variante einer Wickelkommode handelt, bestand für mich die große Herausforderung darin, die durch den vorhandenen Hebel (Wickelauflage) auftretenden großen Kräfte (man bedenke, dass so ein Kind später nicht nur die 3-4kg Geburtsgewicht, sondern schnell über 10kg auf die Waage bringt) so in die Konstruktion einzuleiten, dass diese stabil bleibt.
Um dieses Problem zu lösen, habe ich mich für folgende Varianten entschieden:
1) die Auflage ist durch eine Fräsung in den "Rahmen" eingelassen, wodurch die Kräfte seitlich abgeleitet werden können
2) die Auflage ist mit dem Boden der Wandkonstruktion verschraubt (realisiert durch Einschlaggewinde im Boden der Wandkonstruktion und M10 Schrauben), was zusätzlich Stabilität gibt
3) die Bodenplatte der Auflage (bestehent aus 2 Teilen, da ich für die gewünschte Breite nicht das passende Material gefunden habe) wurde mit der Umrandung mittels Einschraubgewinden verbunden und dann mittels Excentern an den Seitenteilen der Wandkonstruktion befestigt
Diese Maßnahmen sollten ausreichen, außer der Knirps wiegt irgendwann 50kg X)
3. Die Standschränke
Wie bereits weiter oben erwähnt, habe ich für die beiden Standschränke das Grundgerüst unserer alten Wohnzimmerschränke verwendet. Aber eben nur das Grundgerüst, Türen, Beschläge, Füße und Griffe wurden komplett erneuert.
Die Türen wurden ebenfalls aus 18er Buchenleimholzplatten gefertigt. Nach dem Zuschnitt wurden als erstes die Löcher für die Topfbänder gesetzt. Danach wurden die Innenkanten der Türen an der Tischfräse gephast und anschließend die Außenkanten abgerundet und alles verschliffen. Nach einer ersten "Anprobe" wurden die Füße gefertigt.
Jeweils zwei Reststücke der 18er Leimholzplatten wurden Klötzchen verklebt und verschraubt. Anschließend wurden alle Kanten noch angephast.
Da ich die Inneneinteilung und die Türengröße der Schränke nicht übernehmen wollte, mussten alle Löcher der Seitenwände verspachtelt und verschliffen werden. Danach konnten die Löcher für die Topfbänder neu gesetzt werden.
Nun wurden alle Teile (auch die des Wandregals und der Wickelkommode) noch bis zu Körnung 300 geschliffen. Anschließend wurden die Teile, die später die Holzoptik beibehalten sollten mit Hartwachsöl behandelt (was im Vergleich recht schnell ging).
Alle restlichen Teile wurden für die Lackierung vorbereitet. Die Buchenholzteile der Wickelkommode und des Wandregals wurden zuerst mit Holzsperrgrund behandelt, damit der enthaltene Leim später nicht durchschlägt.
Die Teile der Standschränke (Melaminbeschichtung) wurden mit einer speziell dafür vorgesehenen Grundierung vorbehandelt, damit der Endlack auch gut hält.
Zum Schluss wurden die grundierten Teile mit einem weißen Möbellack in drei Schichten lackiert (Achtung: darauf achten, dass alle verwendeten Grundierungen und Lacke für die Verwendung an Kinderspielzeug geeignet sind).
4. Die Fertigstellung
Nachdem jetzt alle Teile fertig gewachst bzw. lackiert waren, meinte meine Frau, dass ein oder zwei Schubkästen gar nicht schlecht wären.
Gesagt, getan. So entstanden auf die Schnelle noch zwei Schubkästen für den größeren Schrank. Diese wurden dann ebenfalls noch gewachst.
Zum Schluss mussten alle Teile dann nur noch zusammengebaut und an der Wand befestigt werden. Dabei wurden wegen der Kippgefahr auch die Standschränke an der Wand verschraubt.
Alles fertig...inklusiver mir ;)... PROST !!!
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