Kindertisch im Queen Anne Stil
- Skill levelSchwer
- Costs20 €
- DurationMehr als 4 Tage
Meiner kleinen Tochter fehlte ein Spieltisch, der auch zu ihrem Kindersofa und der Spielküche passt. Bisher stand da so ein Ding vom schwedischen Möbelhaus im Design „weiß, rechteckig, stapelbar“. Also...selbst bauen. Da unser Schuppen ( Werkstatt ) nur 2,4 x2,4m misst, bleibt meine Wunschliste an Maschinen eine ebensolche. Eine Bandsäge und ein Dicktenhobel passen leider nicht mehr hinein.
- Oberfräse
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischkreissäge
- Schweifsäge
- Shinto-Raspel Größe L
- Ziehklinge
- Schabhobel gerade Sohle
- Schabhobel gerundete Sohle
- Grundhobel
- Putzhobel No.4
- Einhandhobel Flachwinkel
- Japansäge Ryoba
- Diverse Stechbeitel
- Schreinerwinkel
- Japansäge Azebiki
- Zapfensäge
- Falzhobel
- Schmiege
- Hobel - Raubank No.6
- Diverse Zwingen
- Flachwinkelhobel No.62
- Fuchsschwanzsäge
- Tischfüße
- Tischzargen
- Tischplatte
- Schubladenläufer
- Schubladenfront
- Schubladenzargen
- Schubladenboden
- Nutklötze
- Gratleisten
- Pott
- Antikwachs
- Pott
- Halbrund Holzschrauben
Tischfüße ablängen, Anzeichnen mittels Schablone
Mangels passender Handsäge zum Ablängen habe ich doch die Kappsäge benutzt. Die Schweifsäge hat nur ein sehr dünnes, schmales Blatt. Da bin ich nicht ausreichend geübt.
- Ablängen auf 480 mm
- Schablone auf Sperrholz zeichnen
- Schablone neben dem Riss aussägen ( Dekupiersäge oder Laubsäge)
- Schablone auf Endmaß schleifen
- Anzeichnen wie auf Bild 4
- Vor dem Aussägen kommen jedoch noch die Gratnuten für die Quer- und Längszargen
Tischbeine- Gratnuten fräsen
Leider sind hier, unter anderem auch aus Zeitgründen, die Gratnuten auf der Oberfräse entstanden.
- Die Mitte der Brettstärke der Zargen stirnseitig anreißen
- Diesen Anriss jeweils auf die Tischbeine übertragen
- Fräsanschlag entsprechend des Anrisses einstellen
- Stoppklotz am Fräsanschlag anbringen
- Mit Nutfräser Material wegfräsen
- Dann mit Schwalbenschwanzfräser „ausräumen“
Tischbeine aussägen
- Gerade Schnitte mit der Japansäge durchführen
- Mit der Schweifsäge weitersägen, dabei am Ende einen kleinen Steg stehen lassen
- Zwischenräume der Schnitte mit Holzrest auffüllen
- Mit Malerkrepp oder anderem Klebeband umwickeln
- Nun den zweiten Riss ( Anzeichnung) ebenso aussägen
- Immer gut 2mm neben den Riss auf der Abfallseite sägen
Tischbeine formen
Bisher habe ich selten mit einer Raspel gearbeitet, weil alle irgendwie mehr das Holz zerrissen haben. Jetzt bin ich bei meinen Recherchen auf die Shintoraspel gestoßen und ich bin begeistert. Die besteht im Prinzip aus vielen kleinen Sägeblättern mit Zwischenräumen. Der Abtrag ist sensationell und es setzt sich auch nichts zu. Nun weiter im Text.
- Raspeln bis die Form stimmt
- Nacharbeiten mit Schabhobel, Ziehklinge, Schleifpapier und Hobelspänen
Tischzargen anfertigen
Vier Tischzargen werden benötigt und zwei davon bekommen einen Ausschnitt für eine Schublade. Dafür habe ich ersteinmal jeweils einen zwei Zentimeter breiten Streifen auf der Kreissäge abgesägt. Danach habe ich die Ausschnitte mit Zapfensäge und Azebiki ausgesägt. Es geht aber auch mit der „Viele Sägeschnitte - Ausstemm - Methode“.
Schubladenläufer
Früher gab‘s ja keine Vollauszüge. Da liefen die Schubladen auf Leisten. Also mach‘ ich das auch so. Auch hier gibt‘s wieder Schwalbenschwanzverbindungen. Das soll dem Tisch extra Stabilität verleihen. Schaut mal in die Bilderstrecke.Dann erklärt sich das ganz gut...hoffe ich.
Schubladenfronten
Ursprünglich sollten die Schubladen flächig mit der Front sein, aber dann brachte mich der liebe Holzpaul dazu, es mit einer Blende zu probieren. Dadurch dass ich 27 mm Materialstärke hatte, konnte ich eine Falz einplanen und noch genug Fleisch für eine Zinkenverbindung.
Restliche Schubladenteile & Finish der Fronten
Ich hatte ja einen ganzen Schwung Eichenbretter in 16 mm Stärke von nem Kumpel geschenkt bekommen. Problem daran....sind nich besäumt, was heißen soll, da gibts noch keine gerade Kante dran. Die Teile die noch fehlen sind also die 4 Seitenbretter, 2 hintere Bretter und der Boden. Das sind also die Aufgaben:
- Bretter besäumen( eine gerade Kante)
- Besäumte Kante gerade hobeln
- Ablängen ( ohne Foto)
- Halbwegs maßgenau längs auftrennen
- Wieder auf Maß hobeln
- Schwalben und Zinken stemmen
- Falz für den Boden hobeln oder sägen
- Leimen
- Boden annageln
- Fronten abrunden
Tischplatte
Ausgangsmaterial sind Eichenbretter von ca. 8 cm Breite x 32 mm Dicke. Insgesamt 7 Stück ungefähr 68 cm lang.
- Ablängen aus Zeitgründen mit der Kappsäge
- Zurechtlegen aller Zwingen, Leim und Pinsel
- Probelegen unter Beachtung der Wuchsrichtung
- Leim auftragen und verzwingen, mind. 12 Stunden
- Zwingen wieder abnehmen
- Angleichen durch verputzen ( fertig am 07.06.2019)
- Auf Endmaß sägen und Hobeln ( 08.06.2019)
- Gratnut sägen ( 14.06.2019)
- Gratleiste ablängen und hobeln
- Gratleiste absetzen
- Verschließen der Gratnut frontseitig
- Abrunden der Ecken
- Nutklötze fertigen (21.06.2019)
- Nuten für die Nutklötze in die Tischzargen stemmen
- Tischplatte anschrauben, fertig
Pinseln und Lackieren
Der Anstrich gehört leider dazu. Das nervigste ist dabei die Trockenzeit ( dabei meine ich jetzt nicht das Klima.)
- Sechs Anstriche mit Kreidefarbe ( zuvor mit Sealer grundiert)
- Endschliff mit Korn 120, 240,800 ( Korn zwischendurch trinken wäre auch nicht verkehrt)
- Antikwachs auftragen und freuen
- Bootslack 20% verdünnen und 2 mal Grundierung
- 4 Anstriche danach mit je 24 h Aushärtezeit
Alles, was nicht glatt gegangen ist
Na klar, dass auch was schiefgeht, so wie
- wenn man plötzlich zu viele Anrisslinien macht oder
- Weichholz für die Schubladenläufer nimmt oder
- mal versägt, und die Schubladenöffnung zu groß wird
- Die Falze zu groß sind und eine Schubladenfront fürn Dutt ist
- Ein Rückenbrett zu kurz gesägt
- Die Tischplatte nach dem Verleimen einer Pflasterstraße gleicht