Werkzeuge für Heim & Garten

Kästchen aus zwei Holzsorten

Holzkästchen aus zwei Holzarten
Holzkästchen aus zwei Holzarten

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    10 €
  • Duration
    1-2 Tage

Inspiriert durch ein Youtube Video wollte ich einmal die Komboination von verschiedenen Holzsorten in einem Werkstück ausprobieren. Ausgangsmaterial war eine 30 Jahre alte, in vielen Teilen verfaulte und krumme Garten-Holzbank und ein Stück Buchenleimholz. Das ganze ist ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau, die gerne ihre Sachen (Schlüssel, EC-Karte, etc.) verlegt und nun ein ganz persönliches Ablage-Kästchen bekommen soll. 

..... und außerdem konnte ich dabei weiter Erfahrungen sammeln und habe ein paar Überraschungen erlebt.

Du brauchst
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Tischbohrmaschine
  • Arbeitstisch
  • Hobel
  • Oberfräse
  • Bandschleifer
  • Multifunktionswerkzeug
  • Allzwecksauger
  • vieeeeel Schleifpapier
  • Holzreste von einer Bank
  • Buchenleimholz
  • Ponal Express (!)
Schritt 1 4

Werkstückvorbereitung und Zuschnitt

Die gute PKS 66 für den ersten Zuschnitt der Holzstücke
Die gute PKS 66 für den ersten Zuschnitt der Holzstücke
Die drei Holzstücke grob zugesägt und aneinander gelegt.
Die drei Holzstücke grob zugesägt und aneinander gelegt.
... und hier habe ich schon das erste Teil mit dem PHO 2000 Hobel von der steinalten Farbe befreit.
... und hier habe ich schon das erste Teil mit dem PHO 2000 Hobel von der steinalten Farbe befreit.

Mit der PKS 66 Handkreissäge grob zugeschnitten habe ich mir einen ersten Eindruck über die Größenverteilung der drei Stücke machen können. Die Holzbank-Stücke wurden mit dem PHO 2000 Elektrohobel bearbeitet und habe so Ihre steinalte Holz-Schutz-Farb-Lasur-Schicht verloren. Darunter kamen zwei schöne, spaltfreie Holzstücke zum Vorschein. Das Buchenholzbrett ist aus dem Baumarkt. Dann habe ich die drei Teile mit Ponal Express (!) zusammengeleimt. Der Fachmann im Baumarkt sagte zwar, Ponal und insbesondere Express wäre nur für Reparaturarbeiten geeignet, aber ich wollte eigene Erfahrungen machen. Also die drei Stücke flächig mit Pinsel bestrichen und mit Schraubzwingen ca. 2 Stunden gepresst.

Schritt 2 4

Weiterverarbeitung: Schleifen und Materialabtrag

Der 30 Jahre alte Bandschleifer im stationären Einsatz.
Der 30 Jahre alte Bandschleifer im stationären Einsatz.
Einmal pusten und voila: Hier sind die Löcher.
Einmal pusten und voila: Hier sind die Löcher.

Das Ergebnis war für mich eine Überraschung, denn die Teile sind bombenfest zusammengeleimt. Auch späteres Bohren mit dem Forstnerbohrer und Fräsen hat die Verleimung klaglos ausgehalten. Das Stück habe ich dann nochmal im Ganzen gehobelt und mit meiner 30 Jahre alten PBS 75 einigermaßen plan geschliffen.

Den Innenbereich der Schale habe ich zuerst grob mit der PBD 40 Tischbohrmaschine und einem 40er Forstnerbohrer (von Wolfcraft) von Holzmaterial befreit, um nicht alles fräsen zu müssen.
Der Forstnerbohrer war eine eher unangenehme Überraschung. Denn die Zentrierspitze war doch länger als erwartet und hat unschöne Löcher im Material hinterlassen, welche dann wieder ausgeschliffen werden mussten - dazu später mehr.

Schritt 3 4

Hier kommt die Fräse!

Ein Fräsrahmen ist schnell hergestellt
Ein Fräsrahmen ist schnell hergestellt
Nach mal aus anderer Ansicht.
Nach mal aus anderer Ansicht.
Nach getaner (Fräs-) Arbeit
Nach getaner (Fräs-) Arbeit

Ich hatte immer Respekt vor dem Arbeiten mit Kopierhülse und Schleifrahmen, aber diesmal wollte ich es wissen. Der POH 1400 liegt eine 17mm Kopierhülse bei und zusammen mit einem 10mm Fräser benötige ich nur 3,5mm Abstand zur Kante nach der Formel (17-10) / 2 (Punkt vor Strich nicht vergessen :-) ).

Das klappte ganz hervorragend: Die Holzstücke waren schnell zugeschnitten und mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Die Kopierhülse rastet zentral in der POH ein und schon kann man loslegen. Coole Sache, wenn man relativ "unsensibel" mit dem Fräser draufhalten kann, denn Rahmen und Hülse sorgen dafür, dass nur das weg kommt, was weg soll. Danach werden noch die Kanten mit einem Fräskopf mit Kugellager abgerundet und das Kästchen ist bis auf den Feinschliff fertig.

Schritt 4 4

Schleiiiiiiiiifen! Und dann: wieder schleiiiiiifen. Und dann wieder....

Wird immer besser
Wird immer besser
Noch schön eingeölt und fertig ist das Kästchen.
Noch schön eingeölt und fertig ist das Kästchen.

Nun folgte eine unendliche Schleif-Orgie mit Multitool (PMF 250) und den Händen des geplagten Handwerkers. Immer wieder und immer wieder. Als ich dachte, ich bin fertig, habe ich es eingeölt um dann festzustellen, dass durch das Öl mein "Pfusch" nur noch deutlicher sichtbar wird. Also das Öl runtergeschliffen und weitergeschliffen. 80er, 120er, 180er, 240rer und abschließend sogar mit 600er. Dann wieder mit Leimölfirnis in drei Druchgängen mit der Hand eingeölt und die Reste mit Zewa abgenommen.

Jetzt ist es ein echter Handschmeichler und ich hoffe, meine Frau freut sich am Heiligen Abend über etwas wahrlich Handgemachtes.
Ich wünsche Euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!


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