Inneneinrichtung Bohrerschublade -„Zeit, dass sich was dreht...“
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Schwierigkeitleicht
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Kosten1 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Im Zuge meiner Werkstattumgestaltung entstand bereits vor einiger Zeit eine Werkbank mit Schüben, von denen einer explizit für Bohrer, Forstner, Lochsägen usw vorgesehen war. Nun ging es daran, das Ganze einzurichten. Einen wirklichen Plan gab es nicht. Festgelegt war nur eine verschiebbare Ebene und die Lagerung von Bohrern in halbierten Kabelleerrohren. Eine Idee, die Rainerle bereits für seine Werkstatt umgesetzt hat. Der Kostenansatz ist im Prinzip Null. Das Leerrohr hatte ich noch und das Holz waren kostenlose Reste. Lediglich eine Flasche Expressleim habe ich investiert, weil ich Zeit sparen wollte.
Los geht's - Schritt für Schritt
Sichten, sortieren, messen...
Erst mal wurde der Schubkasten leergeräumt und alles sortiert und auch zum Teil entsorgt. Schon erschreckend, was sich so ansammelt. Alleine schon die vielen Bits, weil bei jedem Gerät immer welche dabei sind. Hin und wieder gibt’s auch mal Bohrer/Bit Sets geschenkt, weil „kann man ja immer gebrauchen...“ Diverse Boxen und Köfferchen gingen dann auch gleich in die Tonne... Mit Lineal und Messschieber wurde dann geschaut, was man wie unterbringen kann.
Bewegliche Ebene Teil 1
Das Kabelleerrohr wurde abgelängt. Das Mass ergab sich aus der Gesamtläng des längsten und des kürzesten Bohrers plus etwas Luft. Für die Auftrennung hatte ich zunächst den Stichsägetisch vorgesehen. Aber weder einseitig, noch zweiseitig geführt, bekam ich einen verlaufsfreien Schnitt hin. Plan B war dann die Tischkreissäge. Mit langsamen Vorschub und dreiseitig geführt, klappte das ganz gut. Die Schnitte wurden mit Schleifpapier entgratet und Stirnseiten der Halbrohre am Bandschleifer noch gerade geschliffen. Die Verklebung erfolgte rückseitig mit Heisskleber. Es fehlte noch der Diagonalschnitt, der wiederum an der Tischkreissäge mit dem Schiebeschlitten erfolgte.
Bewegliche Ebene Teil 2
Als Grundplatte dient einfache Hartfaserplatte, die glatte Seite nach unten. Aus Multiplex schnitt ich Leisten von 12 x 12 mm zu, die den Rahmen für die Halbrohre bilden. Der Rahmen wird aufgeleimt. Links wird der Abschluss mit einer kleinen Multiplexplatte erstellt, die gleichzeitig Bits und Nüsse aufnimmt. Hierfür müssen die Bohrpunkte genau ermittelt und sorgfältig eingebracht werden, sonst siehts schief aus... Rückseitig, entlang den Bohrungen, habe ich mit TKS und Schiebeschlitten Vertiefungen eingebracht. In diese passen Streifen von selbstklebendem Magnetband, was die Bits zusätzlich fixieren soll. Die Bohrungen musste ich nämlich etwas größer ausführen, weil ich keinen passenden Bohrer da hatte. Die gängigsten Nüsse (6; 8; 10; 13 mm) wurden auf eingeleimte Riffeldübel gesteckt, der passende Sechskant Adapter bekam eine Bohrung. Für die (eigentlich selten genutzten) mittellangen Bits griff ich eine Youtube Idee auf. Kabelschellen wurden von ihrem Nagel befreit und umgedreht auf das Holz geschraubt. So lassen sich die Bits darin einklemmen.
Führung für die Ebene
Die Ebene läuft auf Multiplexplatte, die links an der Schubkastenzarge und rechts an einem Steg verschraubt wird. Dieser Steg entstand aus Palettenholz,welches noch gehobelt und verleimt mal irgendwann übrig geblieben war. Das lichte Mass zwischen den Multiplexstreifen legte ich auf 40 cm fest. Anfangs plante ich eine Innenhöhe, also unterhalb der beweglichen Ebene, von 72 mm. Aber dabei hatte ich nicht berücksichtigt, dass die 4 Nüsse auf der verschiebbaren Ebene zu weit nach oben herausschauen. Deshalb musste ich dieses Mass im Nachgang noch auf 62 mm reduzieren.
Fächer und Halterungen
Aus Kantholz 30/60 sägte ich Leisten von 30 x 10 mm zurecht. Diese wurden auf Hartfaserplatte geleimt, so erstellte ich eine Reihe beweglicher Fächer. Als Rastermaß nahm ich 10 cm und Längen von 10 bzw 20 cm. So passen die Fächer in verschiedenen Zusammenstellungen in die 40 cm lichte Breite unter der verschiebbaren Ebene. Für Lochsägen und Bohrkronen baute ich weitere Fächer, die aber dem jeweiligen Platzbedarf und nicht dem Raster entsprechen. Denn die Höhe lässt keine Platzierung unter der beweglichen Ebene zu. Mit den Bohrkronen machte ich Rundausschnitte, auf die die Kronen aufgestülpt werden. Die Lochsägen bekamen kleine Fächer. Eine weitere Unterbringung von 40 x 7 cm diente dem Lückenschluss unter der Ebene, vorne direkt an der Schubkastenfront. Hier sollte eigentlich auch mein 40 cm Durchbruchbohrer seinen Platz finden. Aber das Innenmaß dieser besagten Unterbringung beträgt wegen der 10 mm Randleisten nur 38 cm...klarer Fall von Denkfehler. Aus der Not eine Tugend gemacht, kam der Bohrer nicht ins Fach, sondern oben drauf. Kleine Kunststoffschellen (keine Ahnung, wo ich die her habe...) halten den Bohrer nun in Position.
Ein paar neue Forstnerbohrer ...Halterung inklusive
Forstnerbohrer hatte ich nie sehr viele. Und die meisten waren hinüber. Also habe ich mir ein günstiges, umfangreiches aber auch qualitatives (nach meinen Ansprüchen) Set bestellt. Dieses kam in einer Holzschatulle, in der die insgesamt 15 Forstner sehr kompakt und doch übersichtlich untergebracht sind. Damit diese Schatulle unter die Ebene passt, musste ich den Deckel und den Verschluss entfernen. Kleine Nägelchen verhindern, dass die Forstnerbohrer in der Schatulle aus ihren Fächern rutschen. Somit brauchte ich hierfür keine Halterung erstellen. Jetzt ging es ans wieder Einräumen. Und das lief nicht ohne eine gewisse Ernüchterung ab. Zwar habe ich nun viel mehr Übersichtlichkeit und eine bessere Organisation für den ganzen Kram. Allerdings bekam ich, trotz anfänglichem Ausmisten, nicht alles unter. Ok, die Forstnerbohrer sind neu hinzugekommen und wollten auf jeden Fall mit in die Schublade. Was schlussendlich nicht mehr hinein passte, waren drei Boxen mit Fräsern und ein kleiner, aber gerne genutzter Steckschlüsselsatz. Aber für diese Sachen habe ich ohnehin langfristig etwas anderes geplant. Es fehlte nun noch die Beschriftung. In einer Tabellenkalkulation erstellt und ausgedruckt, wurde diese einfach aufgeklebt. Besonderheit bei den Lochsägen und Bohrkronen: Hier gebe ich nicht nur den Bohrdurchmesser, sondern auch den Durchmesser der Abschnitte an. Falls man mal Räder oder Scheiben braucht... Ein kleines Funktionsvideo habe ich angehängt.
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