Holzvase in Variationen
- Skill levelNormal
- Costs2 €
- DurationUnter 1 Tag
Bei einem Roulette-Dinner vor ein paar Tagen stand auf dem Tisch eine Vase die mir echt gut gefallen hat. Noch wärend des Essens überlegte ich mir, ob und wie ich so eine Vase aus Holz nachbauen könnte.
Hier das Ergebnis meiner Überlegungen:
Vorarbeiten
Ich wollte nicht einfach nur eine Vase aus einem Block schneiden, sondern ein Muster einbringen. Das geht mit zwei (oder mehr) unterschiedlichen Holzarten.
Das Holz für die beiden Fichtenteile trennte ich von einem gehobelten Palettenfuß (Bild 1) ab. Das ca. 17cm lange Stück wurde in der Mitte geteilt (Bild 2). Beim dunkleren Holz ging ich ebenso vor. Erst ablängen, dann in der passenden Dicke auftrennen (Bild 3). Die drei jeweils 2 cm dicken Bretter wurden zu einem Block verleimt, das dunkle Holz kam dabei in die Mitte (Bild 4).
Der Leim braucht Zeit zum Abbinden. Diese nützte ich um am PC eine Sägevorlag zu zeichnen und auszudrucken. Diese Vorlage wird an den Außenkonturen ausgeschnitten. Das geht mit einem Metalllineal und einem scharfen Teppichmesser am einfachsten und schnellsten (Bild 5). Die Mittellinie mit dem Messerrücken nachziehen (Bild 6). So lässt sich die Vorlage entlang dieser Linie exakt falten (Bild 7).
Vase sägen
Der verleimte Block ist bereit um in drei Teile zersägt zu werden. Anschlag an der Bandsäge einstellen und schnell sind die beiden dafür nötigen Schnitte gemacht (Bild 1).
Der mittlere der Teile wird um 90° gedreht und alles wieder zu einem Stück verleimt (Bild 2).
Zwei aneinander grenzende Flächen werden mit Paketband beklebt (Bild 3). Darauf kommt die Vorlage (Bild 4). Die ersten beiden Schnitte können gemacht werden (Bild 5). Dabei wird jeweils von der Außenkante nach innen gesägt.
Die abgetrennten Teile werden wieder eingefügt und mit Paketband (Malerkrepp geht auch) fixiert (Bild 6). Dann wird der Block gedreht, die zweite Seite der Vorlage ist oben, die nächsten beiden Schnitte werden gemacht.
Bohrung für Glas
Man kann die Bohrung für den Glaseinsatz natürlich auch vor dem Sägen der eigentlichen Form machen. Ich habe ihn nachträglich gemacht, daher musste ich auch die beiden letzten abgesägten Teile wieder ankleben. Ansonsten sind die Arbeitsschritte dieselben:
An der oberen Fläche den Mittelpunkt ermitteln und ankörnen (Bild 1). Soweit möglich bohrte ich mit der Tischbohrmaschine (Bild 2). Für die fehlenden Zentimeter musste der Spatenbohrer verlängert werden. Dann spannte ich ihn in den Bosch-Akku und erledigte den Rest (Bild 3).
Endfertigung Version 1
Die Flächen werden geschliffen, die Kanten leicht gefast und die Bohrung gerundet (Bilder 1-3). Nach dem Entstauben (Bild 4) erfolgt ein Tauchbad in flüssigem Wachs (Bild 5). Abtropfen lassen und überschüssiges Wachs mit einem Schwamm/Tuch aufnehmen (Bild 6).
Zum Schluss wird das Glasröhrchen eingesetzt (Bild 7) und die Vase kann bestückt werden (Bilder 8+9).
Version 2
Mein Haushaltsvorstand hatte eine gute Idee. Wenn echte Blumen in der Vase sind lassen Durchbrüche im Holz den Wasserstand im Röhrchen erkennen.
Ich beschloss daher solche Durchbrüche zu machen und diese zugleich als Stilelement zu nutzen. Die Vase wirkt dadurch luftig-leicht und nicht so massiv.
Ein Stück Papier wird gefaltet (scharfen Knick machen). Eine Hälfte der gewünschten Form zeichnen (Bild 1) und ausschneiden. Wenn man sie auseinanderfaltet hat man die fertige Vorlage (Bild 2). Diese wird auf der Vase platziert, ausgerichtet und nachgezeichnet (Bild 3). Auf der Nachbarseite wiederholen.
Die abgesägten Teile lagen noch in Reichweite. Ich suchte ein passendes Stück (Bild 4) und legte es unter die Vase. Mit einem Holzbohrer bohrte ich ein Loch quer durch (Bild 5). Vase um 90° drehen, passendes Abfallstück unterlegen und nächste Bohrung machen.
Nun können die Ausschnitte gesägt werden (Bild 6). Natürlich mit der Deku und mit einem feinen Blatt (max. #3).
Wird nun ein mit Wasser gefülltes Röhrchen eingesetzt lässt sich der Wasserstand leicht ablesen (Bild 7). Die Ausschnitte schleifen und nachwachsen. Dann kann die Vase bestückt werden. Mangels einer echten Blume musste eine Plastikrose als Modell herhalten (Bild 8).