Hochzeitsidee "SieGEr"

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Das Geschenk
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    15 €
  • Dauer
    Unter 1 Tag
  • Öffentliche Wertung

Zu einer Hochzeit gehört neben dem Eheversprechen auch eine Brautvaterrede. Und da eine meiner Töchter unlängst geheiratet hat, durfte ich eine Rede halten. Diese musste natürlich gründlich vorbereitet werden und sollte auch einen etwas tiefgründigeren Inhalt haben. Passend zum Inhalt der Rede wollte ich dem Brautpaar auch noch etwas zur Erinnerung überreichen. Und so entwickelte sich der Schriftzug "Sieger". 


Den Hintergrund erkläre ich am Schluss, zunächst die Bauanleitung.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 1 x Holz (Ca. 20 x 70 x 3 cm)
  • 2 x Holzdübel
  • Beize
  • Holzwachs

Los geht's - Schritt für Schritt

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Schriftzug drucken, aufkleben und sägen

Buchstaben aufkleben und aussägen

Zunächst habe ich die Schrift ausgedruckt und mit Sprühkleber auf das Brett geklebt. Die Buchstaben bzw, der Schriftzug soll aufgestellt werden, deshalb bleibt unter den Buchstaben bewusst ein Stück des Brettes stehen, das nicht abgesägt wird. 


Da ich keine Dekupiersäge besitze, habe ich die Buchstaben mit der Stichsäge und einem Kurvensägeblatt ausgesägt. Zugegeben, das war nicht allzu einfach und an manchen Stellen war das Blatt auch nicht winkeltreu. Ich musste folglich einiges mit Raspel, Feile, Schleifpapierfeilen und Schleifpapier nacharbeiten.

Vielleicht fällt im Bild bereits auf, dass das "G" bewusst größer ist als die anderen Buchstaben ...

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Schleifen, schleifen und nochmals schleifen

Kürzlich habe ich meine Schleifpapierfeilen vorgestellt. Bei diesem Schriftzug waren diese sehr hilfreich. In den Buchstaben wäre ein Schleifen mit Holzklotz nahezu unmöglich gewesen. Wichtig war auch, dass die Kanten nicht gerundet werden, weshalb ein "über die Kante ziehen" von einem Streifen Schleifpapier nicht vorkommen sollte. 


Gerade das Schleifpapier auf dem Rundholz war für die Rundungen des "S", des "G" und des "R" unerlässlich ... 

Hier geht es zum Projekt "Schleifpapierfeilen"

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Kleines Problem zwischendurch

Abgebrochenes "e"
Leimen und spannen

Nach dem Schleifen, kommt das Beizen. Aber da passiert das Malheur. Vermutlich war ich beim Feilen und Schleifen zu heftig und habe beim "E" bereits einen Riss ins Holz gemacht, so dass dieses plötzlich abfiel. Pech! Nun musste ich zuerst Schadensbegrenzung betreiben. Ich musste Leimen und den Buchstaben einspannen.


Dieses habe ich auf meinem Spannsystainer mit einer guten Festoolzwinge gemacht. Nach einer Viertelstunde konnte ich endlich weiter machen.

Als Beize verwendete ich Beizpulver, das ich in heißem Wasser aufgelöst habe. Passend zum modernen Einrichtungsstil meiner Tochter habe ich grau gewählt - Holztöne würden bei ihr definitiv nicht passen. Nach insgesamt drei Anstrichen habe ich endlich die richtige Farbtiefe erreicht. Nicht zu hell, nicht zu dunkel. 

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Befestigung für das abnehmbare "G"

Befestigung für das "G"
Zentrierspitzen zum Markieren
Dübelbefestigung

Das "G" im Schriftzug muss zwingend abnehmbar sein. Deshalb wurde dieses vom restlichen Schriftzug bereits vor dem Beizen abgesägt und jetzt in den Schriftzug wieder eingepasst.


Hierzu habe ich zwei Dübellöcher gebohrt. Mittels Zentrierspitzen habe ich die exakten Bohrstellen in das "G" übertragen und entsprechend die Dübellöcher in den Buchstaben gebohrt. 

Diese Löcher im Sockel habe ich mit einem 0,5 mm größeren Bohrer geweitet, so dass das "G" leicht abzunehmen und aufzustecken ist.

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Wachsen und glänzen

Wachsen und Glänzen

Nun musste das Holz noch gewachst werden. Am einfachsten ging dies mit einem glüssigen Holzwachs, das ich gerne verwende. Alkohol ist mit Bienenwachs gemischt, so dass dieses mit einem Pinsel aufgetragen werden kann. Der Alkohol zieht ins Holz ein, zieht auch etwas Wachs nach und an der Oberfläche verbleibt eine dünne Wachsschicht. Dieser Vorgang wird nach Trocknung nochmals vorgenommen, so dass auf jeden Fall überall Wachs aufgetragen ist. 


Nach Durchtrocknung über Nacht wurde mit Leinenlappen und einer Rosshaar-Schuhputzbürste poliert. Nach einiger Zeit entsteht ein herrlicher Seidenglanz. Wenn man sparsam Wachs aufgetragen hat, gibt es eine herrliche Haptik und das Wachs ist so weit auspoliert, dass es auch nicht klebrig ist. Das ist wichtig, dass Staub nicht daran haftet. Spürt man beim Darüberfahren mit dem Finger noch etwas Wachs, muss dieses zwingend mit Lappen abgezogen werden und nochmals poliert werden. Mit etwas Erfahrung bekommt man das aber schon beim Streichen so hin, dass nur wenig Wachs in den Ecken liegen bleibt.

In natura glänzt der Schriftzug nicht so stark wie auf dem Bild, dies liegt daran, dass die Kamera das Neonlicht meiner Wekbankbeleuchtung hier zu stark darstellt. Es ist tatsächlich ein ganz weicher Seidenglanz.

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Der fertige Schriftzug

Fertig ...

Nun ist der Schriftzug fertig. 


Und es ist an der Zeit, den Schriftzug zu erklären.

Dazu noch eine kleine Vorgeschichte: Bei uns gibt es das Staatsweingut Weinsberg, das einen Wein mit Sie & Er vermarktet hat. Das war unlängst DER Wein für Hochzeiten. Leider gibt es diesen inzwischen nicht mehr. Als ich den bei einer Feier ansah, kam mir ein Gedanke. Und diesen habe ich in diesem Schriftzug umgesetzt ...

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Die Auflösung des Schriftzugs

Sie und Er

Bei der standesamtlichen Hochzeit geloben sich die Verlobten, dass Sie einander heiraten möchten, dass sie sich leiben und ehren wollen, in guten und schlechten Zeiten ...


Von da ab sind sie nicht mehr nur "Sie" und "Er", sondern sie sind ein Ehepaar. Das "Sie" und das "Er" sind nun miteinander verbunden. Sie sind nicht mehr einzeln, sondern aus "einem Holz" geschnitzt. Aber sie bleiben dennoch einzelne Individuen, die eben nun miteinander eine Einheit bilden. Aber dennoch, sie sind nicht wirklich eins. Obwohl sie verbunden sind, sind sie immer noch "Sie" und "Er". Zwischen ihnen ist ein leerer Raum - dieser verbindet sie, er trennt sie aber auch zugleich.  

Ihre gemeinsame Basis, der Sockel des Schriftzugs verbindet sie, aber kann diese Basis dauerhaft sein? So wie mir beim Bearbeiten des Schriftzugs das "E" abgebrochen ist, so kann aber auch die Basis des Ehepaares mit der Zeit brüchig, morsch oder rissig werden.

In einer Ehe kann es viele Situationen geben, die gemeistert werden müssen. Die Basis, der Sockel, das Fundament wird immer wieder großen Belastungen ausgesetzt und vielleicht wird die Lücke zwischen beiden so groß, dass das Holz reisst ...

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Das große "G"

Eine Ehe braucht also mehr als ein Versprechen, einen Vertrag vor dem Standesbeamten. Deshalb gab es bei dieser Hochzeit auch eine kirchliche Feier. Ein weiteres Eheversprechen. Einen Bund fürs Leben. 


Und das war kein Zweierbund zwischen "ihr" und "ihm", sondern ein Dreierbund. Denn Gott segnet die Ehe und gibt ebenso sein Versprechen, dass er zu dieser Ehe stehen wird. Er schenkt Liebe genau so wie Vergebung, er schenkt Vertrauen und Verständnis. Und das ist das Geheimnis einer gesegneten Ehe.

Gott kann Teil einer Ehe sein und wenn Gott die Lücke zwischen den beiden Menschen auffüllt, dann gibt es Liebe, Verständnis, Vertrauen und Vergebung, Hoffnung und Zuversicht. 

(An dieser Stelle wird das "G" gezeigt und auf den Sockel aufgesteckt)

Das war mein persönlicher Wunsch als Brautvater an das Brautpaar: "Vergesst nie, dass in der Lücke zwischen Euch Gott steht. Immer, wenn Ihr Euch vielleicht nichts mehr zu sagen habt, sagt es zu Gott, immer wenn ihr Euch nichts vergeben könnt, lasst Gott es Euch vergeben. Immer wenn ihr keine Liebe mehr empfangt, lasst Euch die Liebe, die Ihr zum Leben braucht, von Gott schenken. Und wer Liebe hat, kann dann auch wieder Liebe schenken. Und wer Vergebung empfangen hat, kann Vergebung geben."

Wenn "Sie" und "Er" Gott in ihre Beziehung aufnehmen, werden sie SieGer sein. Sieger über alle Probleme und Schwierigkeiten in ihrem Leben. Sie sind dann fest miteinander verbunden, es gibt keine Lücke mehr zwischen ihnen. Sie sind "Sieger" - nicht mehr nur "Sie" und "Er".


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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