Herstellung eines Leder-Prägestempels und eines Lederbuttons
- Skill levelEinfach
- Costs2 €
- DurationUnter 1 Tag
In diesem Jahr feiert der Burgverein des freien Bildungswerkes Balduinstein sein 50-jähriges Bestehen. Hierzu werden neben den Vereinsmitgliedern viele Freunde und befreundete Gruppen eingeladen.
Um ein Andenken herzustellen wurde ich gebeten mir hierfür etwas einfallen zu lassen. Meine Idee war es, aus einer Blechplakette der Burg einen Prägestempel für Leder herzustellen.
Du brauchst
- Feile
- Presse
- Stanzmesser
- Kunstharz 12 Gramm
- Härter 12 Gramm
- Füllstoff 41 Gramm
- Leder, 4 mm stark
- Lederriemen
- HT-Rohr-Abschnitt; Ø 46 mm, 30 mm hoch
Schritt 1 4
Entfernen der aufgelöteten Nadel
Ursprünglich wollte ich die Rückseite der Blechplakette als Prägestempel verwenden, weshalb ich die aufgelötete Befestigungsnadel mit dem Lötkolben entfernte. Leider ließen sich die Lötzinnrückstände nur mit einem kleinen Fräser und dem Bosch GRO 10,8 V-LI beseitigen.
Schritt 2 4
Herstellen der Gießform
Von der Idee, eine Gießform herzustellen, indem die Plakette sich am Boden einer Ø 40 mm Bohrung befindet bin ich abgekommen, da hier nicht sichergestellt werden kann, dass die Gießform dicht ist. Stattdessen habe ich in eine Kunststoffschale eine gleichmäßige Schicht Plastilin (Knete) eingebracht und glattgestrichen. Darin habe ich die Rückseite der Plakette gedrückt. Anschließend drückte ich einen Ring, der aus einem HT-Kunststoffrohr hergestellt wurde konzentrisch zur Plakette in das Plastilin.
Schritt 3 4
Gießen des Negativs (Prägestempel)
Um das Negativ der Plakette herzustellen wird Kunstharz benötigt. Hierzu ist es sehr wichtig sich Gedanken zu machen, wie viel des Harz-Härter-Füllstoff-Gemisches (In meinem Fall ein Mischungsverhältnis 1 : 1 : 3,5) benötigt wird.
Deshalb rechnete ich zuerst das Volumen der Gießform bei einer Gießhöhe von 25 mm aus. Das Ganze wird mit der Dichte der Vergussmasse multipliziert und durch die gesamten Gewichtsanteile geteilt. Ein Bild der Berechnung habe ich beigefügt.
Den Arbeitsplatz legt man am besten mit einer Folie aus. Ebenso wird eine digitale Waage mit einer Klarsichtfolie gegen Harzspritzer geschützt.
Die Gießform wird mit Formtrennspray eingesprüht und ablüften gelassen.
Zuerst wird das Harz, welches sich in dem Kanister absetzt kräftig aufgeschüttelt. Anschließend wird grammgenau (hier waren es 12 Gramm) Harz in den Mischbehälter gegossen.
Anschließend wird der Füllstoff (hier 41 Gramm) hinzugefügt und gründlich mit dem Harz verrührt. Nachdem dies geschehen ist, wird der Härter (hier 12 Gramm) hinzugefügt und gewissenhaft verrührt. Durch den Füllstoff erhöht sich die Druckfestigkeit und die Neigung, dass das Gussstück beim Aushärten schwindet verringert sich, was der Maßhaltigkeit zugutekommt.
Das Harzgemisch wird nun in die Gießform gefüllt. Hierbei ist darauf zu achten, dass dies mit einem dünnen Gießstrahl geschieht, damit mögliche Lufteinschlüsse zerplatzen und nicht in die Gießform gelangen.
Bei allen Arbeiten mit Kunstharzen ist darauf zu achten, dass die Hände mit Einweghandschuhen geschützt sind. Die Verarbeitung macht es erforderlich, dass die Mischungsverhältnisse peinlich genau eingehalten werden. Der Verzehr von Speisen und Getränken ist absolut untersagt. Wer kein Brillenträger ist, sollte eine Schutzbrille aufsetzen.
Nach Aushärten des Gussstücks (Die Dauer ist abhängig von dem verwendeten Harz) kann der Prägestempel entformt werden. An der Tellerschleifmaschine schliff ich das Gussstück fertig. Auf der Prägeseite feilte ich den verbliebenen Grat weg und feilte an der Kante eine Fase an.
Somit ist der Prägestempel fertig.
Schritt 4 4
Herstellen der Lederbutton
Mit einem Locheisen von Ø 50 mm stanzte ich eine runde Lederscheibe mit Hilfe einer Spindelpresse aus.
Anschließend wird das Leder in lauwarmen Wasser angefeuchtet und der Prägestempel mittig darauf platziert. Das Ganze wird so in die Presse eingelegt und gepresst.
Nach dem Trocknen des Leders wird mit einer Lochzange ein Loch in das Leder gestanzt um daran einen Lederriemen befestigen zu können.