Heizkörpernischen zumauern und neue Heizkörper montieren
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Schwierigkeitschwer
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Kosten2000 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Da wir im Zuge der Renovierung unseres Hauses sämtliche Wände freigelegt haben, lag es nahe die Gelegenheit zu nutzen und die Heizungsnischen, Bausünde Nr. 1 aus den 70ern, zu schließen. In meinen Augen ist es einfach sinnlos bei heutigen Energiepreisen die Wandstärke zu halbieren und an der Stelle auch noch die Heizung zu platzieren. Wo die Heizungen nun einmal demontiert sind, haben wir die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und die alten Eisenheizkörper durch moderne Flachheizkörper ersetzt. Diese gefallen uns optisch einfach besser und das sauberhalten ist um einiges einfacher.
Du brauchst
- Bohrhammer
- Ytong Säge
- Maurerwerkzeug
- Lötbrenner
- Gewindeschneider
- 9 x Heizkörper | Metall (nach Bedarf)
- 9 x Sack Fertigmörtel | Zement (nach Bedarf)
- 1 x Gasbetonsteine | Beton (nach Bedarf)
- 1 x Gipsspachtel | Gips (nach Bedarf)
- 4 x Kupferrohr 15 mm | Kupfer (nach Bedarf)
- 9 x Übergangsmuffen | Rotguss (nach Bedarf)
Los geht's - Schritt für Schritt
Den Weg freimachen
Als erstes räumt man die Heizkörper frei um uneingeschränkten Zugang zu allen Seiten zu haben. Da man die Heizkörper in der Wohnung nur relativ schlecht komplett vom Wasser leeren kann, haben wir stellenweise alte Handtücher ausgelegt um das dreckige Wasser aus der Heizung nicht in der Wohnung zu haben.
Wasser lassen
Um einen Heizkörper auszubauen muss man das Wasser aus dem Heizkreislauf ablassen. Hierfür gibt es im Keller an der Heizungsanlage ein spezielles Ventil. Vorher sollte man die Heizung natürlich abschalten. Das ablassen des Wassers kann je nach große des Wasserkreislaufes einige Minuten dauern. Es bietet sich an die Zeit zu nutzen und die Entlüftungsventile an allen Heizkörpern zu öffnen. So fliesst das Wasser schneller ab und es bildet sich kein Unterdruck in der Heizungsanlage.
Weg mit der alten Heizung
Die alte Heizung ist schnell demontiert, hierfür werden lediglich die beiden Halterungen zwischen den Rippen gelöst und die Überwurfmuttern am Zu- und Ablauf des Heizkörpers gelöst. Nun lässt sich die alte Heizung "bequem" aus der Nische heben. Achtung! Die Dinger sind echt schwer! Hier ist eine zweite Person die mit anpackt ratsam!
Weg mit dem Estrich
Ob dieser Schritt wirklich notwendig ist kann ich nicht sagen. Da ich allerdings ungern auf schwimmendem Estrich mauer habe ich den Estrich innerhalb der Nischen mit dem Boschhammer aufgestemmt und entfernt. Hätte ich von Anfang an gewusst wie schweißtreibend das ist hätte ich es mir eventuell vorher nochmals überlegt. Stellenweise war hier der Estrich bis zu 12 cm dick.
Vorher habe ich hier mit der Oberfräse das Laminat "weggeschnitten" da das Laminat noch relativ gut ist und erst in ein paar Jahren ersetzt werden soll.
Rohr verlegen
Da unsere Heizungsrohre aus Eisen sind, musste ein Übergang auf Kupferrohr erfolgen. Hierfür habe ich die Eisenrohre mit der Säbelsäge auf die passende Länge gekürzt. Mit einem Gewindeschneider, welchen ich mir beim örtlichen Heizungsbauer im Austausch gegen eine Kiste Hopfenkaltschale ausleihen konnte, habe ich das passende Aussengewinde auf die Eisenrohre geschnitten. Auf das neue Gewinde wurde dann ein 90° Fitting geschraubt. Dieser gab an der an der anderen Seite direkt den richtigen Anschluss für das Kupferrohr her.
Weg mit der Nische
Da die Außenmauern unseres Hauses aus Ytong (Porenbeton) gemauert sind, haben wir uns dazu entschieden das Material beizubehalten. Die Nischen waren im Schnitt 13,5 cm tief. Daher fiel unsere Wahl auf den 11,5 cm Yong Planbaustein. So hatten wir noch genug Platz für den Putz. Das zumauern ist mit LEGO vergleichbar, Schaumstoffstreifen einlegen um die neue Wand vom Estrich akustisch zu entkoppeln, Mörtel in die Nische und die erste Reihe mauern. Da die Wand eh verputzt wird muss man auch nicht auf die Optik achten. So hat man relativ wenig Verschnitt und kann die Reste noch gut in den Lücken verwenden. Man sollte darauf achten dass man die Heizungsrohre mit Schaumstoff ummantelt, so wird der Geräuschentwicklung durch sich ausdehnende Rohre verhindert da die Rohre keine direkte Verbindung zum Speis haben.
Verputzen
Die neue Yong-Wand wurde dann am nächsten Tags noch schnell verputzt und bildet mit der Restlichen Wand eine ebene Fläche. Nach rund zwei Tagen Trockenzeit kann die ehemalige Nische bereits für die Tapete vorbereitet und tapeziert werden.
Die Wahl der Heizkörper
In Neubauten werden in der Regel Heizkörper mit unterliegendem Vor- und Rücklauf verbaut. Wir haben uns aufgrund der Lage der bestehenden Rohre für Heizkörper mit seitlichen Anschlüssen im Abstand von 50 cm entschieden. So mussten wir nicht mühevoll Kupferrohre verlegen und das Risiko eingehen dass sich oben beim Zulauf Luft im Rohr sammelt eingehen.
Die verwendeten Heizkörper findet man im Internet auch unter dem Begriff Sanierungsheizkörper
Warten auf den Winter
Die Montage der neuen Heizkörper ist ganz easy. Einfach anhand der mitgelieferten Bohrschablone die Löcher für den Halter der Heizung bohren und verübeln. Danach wird der Heizkörperträger verschraubt und die Heizung eingesetzt. Nun noch den Vor- und Zulauf passend löten und am Heizkörper anschliessen und das neue Thermostat befestigen. Nun warten wir auf den Winter und lassen uns überraschen ob es was taugt ;-)
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