Grilltisch für den Gasgrill
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Schwierigkeitmittel
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Kosten120 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Seid ein paar Monaten sind wir stolze Besitzer eines Gasgrills. Seid dem wird 5-6 mal die Woche gegrillt. Bisher stand der Grill auf dem Balkon auf einem wackeligen, alten, runden Balkontisch. Es gab keine Möglichkeit das Grillwerkzeug oder das Grillgut ab zu legen. Auch konnte der Grill nicht vor Wettereinflüssen geschützt werden. Also mußte eine Lösung her......
Du brauchst
- Winkel
- Stichsäge
- Kantenfräse
- Japansäge
- Ratsche
- Akkuschrauber
- Kappsäge
- Bandsäge
- Standbohrmaschine
- 7 x Bretter | Douglasie (300x12x2,1)
- 4 x Kantholz | Douglasie (300x7x3,5)
- 1 x Kantholz | Douglasie (300x4,5x2,8)
- 4 x Lenkrollen | feststellbar
Los geht's - Schritt für Schritt
Die Planung
Jaja, wer kennt das nicht, die Planung dauert manchmal länger als das Bauen. Für meinen Grilltisch gab es einige Zwangsmaße. Da ich Eurobehälter zum verstauen des Zubehörs nutzen wollte, war eine Tiefe von 60 cm vorgegeben. Diese Tiefe ist auch nötig, damit man den relativ hohen deckel meines Gasgrills öffnen kann, ohne das dieser an die Wand dahinter stößt. Die Breite war durch unseren Balkon limitiert. Die Höhe war relativ frei wählbar, allerdings wollte ich eine bequeme Arbeitshöhe für mich haben. Aus diesen Vorgaben, und aus einem Schnäppchen bei Lidl, einer Grillabdeckung für 2,80 Euro (für die ungefähren Außmasse 126x112x55) ergaben sich dann die Maße B= 115cm H=90 cm (inklusive Rollen) und T=60cm.
Nach einer Sondierung der Baumärkte hatte ich auch die verfügbaren Materialquerschnitte und konnte mich an die Planung in Sketchup begeben. Um den Materialbedarf möglichst genau ermitteln zu können habe ich jede Komponente mit einer eigenen Farbe eingefärbt und auch gleich bemaßt. Um den geringsten Verschnitt ermitteln zu können, habe ich dann die einzelnen Komponenten in der jeweils erforderlichen Anzahl aneinander gereit, um zu sehen in welcher Reihenfolge diese am besten geschnitten werden.
Zuschnitt der Teile
Da ich im Moment nur meine Garage als Werkstatt zur verfügung habe, habe ich die Teile mit einer geliehenen Kappsäge zugeschnitten. Am Anfang habe ich einen improvisierten Längenanschlag genutzt, das hat aber nicht viel getaugt, daher hab eich den Rest angezeichnet und geschnitten. Ging auch sehr genau
Grundgerüst erstellen
Die erforderlichen Ausklinkungen habe ich mit meiner Bandsäge gesägt. (Hierbei habe ich festgestellt, das der Startkondensator defekt war. Dazu in einem späteren Projekt mehr) Dann wurden die einzelnen Teile, die mit Schlossschrauben verbunden werden sollten, passend aufeinander gelegt, ausgerichtet, markiert und schließlich vorgebohrt.
Als dasmit allen Teilen passiert war, habe ich das Gestell zur Probe aufgebaut. Siehe da, es passte!
Gestellteile versiegeln
Eigentlich wollte ich das gesammte Holz mit einer Mischung aus Canauberwachs und Leinöl behandeln. Das Prozedere ist allerdings sehr arbeitsintensiv. So habe ich die Bahandlung auf das Gestell reduziert. Hierzu wurde das Gemsich herhitzt, bis es flüssig war. Dann habe ich die Holzteile mit einem Pinsel mit dem Wachs eingestrichen. Das meiste Wachs erkaltet schnell und zieht nicht richtig ein. Daher wurde Jedes Teil noch einmal mit einer Heißluftpistole "abgeföhnt". Dabei wurde der Wachs wieder flüssig. Was nicht vom Holz aufgesogen wurde, floss zurück in den Topf.
Boden und Tisch beplanken
Nachdem die Gestellteile einige Tage getrocknet waren (das Leinöl braucht etwas zum trocknen) konnte das Gestell wieder montiert werden. Als nächstes wurde der Boden beplankt. Hier wurde der Abstand zwischen den "Dielen" mit absicht etwas größer gewählt. Sollte es einmal vorkommen, das Gas austritt, kann es sich so nicht am Boden des Tisches sammeln. Es kann nach unten entweichen und von der Zugluft weggeweht werden. Als der Boden fertig verschraubt war, habe ich gleich die Rollen montiert. Danach kam die Tischplatte an die Reihe. Hier sind die einzelnen Bretter mit einer Zollstock-Breite Abstand verlegt. Als alles verschraubt war, wurde noch ein Loch für den Gasschlauch gesägt und die Ecken gerundet. zu guter letzt wurden alle Kanten mit einer Kantenfräse angefast.
Damit der Grill nicht beim herumfuhrwerken mit dem Tisch herumrutscht, habe ich an die passenden Stellen 8mm Löcher gebohrt und Holzdübel hinein gesteckt. Die greifen exakt in Löcher in den Füßen des Grills. So kann ich den Grill jederzeit herunter heben, aber er ist doch gegen verrutschen gesichert.
Als ich dann voller Vorfreude die 3,5x2,8 Kanthölzer, die als Träger für die Tischverbreiterungen dienen solten, in die dafür vorgesehenen Ausschnitte stecken wollte, viel mir ein Planungsfehler auf: Die Schlosschraube, die die "Zarge" mit dem "Bein" verbindet, ragte in die Öffnung und versperrte dem Kantholz den Weg.....
Problemlösung und weitere Arbeiten
Nach einigem überlegen habe ich mich dazu entschieden, an den problematischen stellen kürzere Schrauben ein zu setzen und Sacklöcher zu bohren, in denen dann Unterlegscheibe und Mutter verschwinden. Jetzt war der Weg für die Tischverbreiterungen frei. Außerdem habe ich festgestellt, das sich die Bodenbretter, die ja nur an den Seiten verschraubt waren, bereits unter einer 5 Kg Gasflasche etwas durchbogen. Um den Boden zu stabilisieren habe ich eine zusätzliche Querstrebe eingesetzt, an der der Boden mittig noch einmal zusätzlich befestigt wurde. Außerdem habe ich im rechten "Abteil" 2 Bretter als Tragschienen für die Eurobehälter angebracht. Es passen genau 2 15er und ein 20er Behälter übereinander auf die Schienen. Darunter ist noch Platz für die Lagerung nicht beötigter Roste oder Gußplaten. Desweiteren habe ich noch eine Gas-Flaschen-Halterung verbaut und eine Feuerlöschspray angebracht. Das Löschspray ist für Brandklassen A, B und F (Fettbrand). Ein Fettbrand ist beim Gasgrillen die größte Gefahr. Sollte Gas brennen, löscht man am besten durch zudrehen der Flasche.
Tischverbreiterung
Als letztes waren die Tischverbreiterungen drann. Hierfür sollten jeh 2 Kanthölzer 3,5x2,8 als Träger dienen. Damit man die Kanthölzer einfacher in die vorgesehenen Ausspaarungen schieben kann, wurden sie auf der Bandsäge leicht angeschrägt und die unteren Ecken verrundet. Danach habe ich an einer Seite die Kanthölzer so in die Ausspaarungen gesteckt, das beide um den selben Betrag heraus schauten. Dann habe ich einfach das erste Brett zur Vorderseite des Tisches bündig angelegt und verschraubt. Das zweite Brett wurde wiederum mit einer Zollstockdicke Abstand zum ersten verschraubt. Auch bei den Tischverbreiterungen wurden die Ecken verrundet und die Kanten angefast.
Um die beiden Verbreiterungen verstauen zu können, habe ich an den Seiten noch Halter angebracht (ein einfaches Holzbrett, siehe Bild)
Die Tischoberfläche wurde dann 2 mal mit einem einfachen Pflanzenöl eingelassen. Jaaaa, jetzt kommen wieder alle, das das ranzig wird...... ich hab das schon öfter für meine Schneidbretter und Nudelhölzer so gemacht. Bisher ist da nix ranzig geworden...
Heute habe ich auch schon auf dem Wagen gegrillt. Wenn man alles an einem Ort hat und Platz zum Arbeiten hat, mact das ganze noch mal so viel Spaß!
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