Werkzeuge für Heim & Garten

Geschenkidee Recyclingprojekt


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    1 €
  • Duration
    3-4 Tage

Hallolo, ich gebe zu, dieses Projekt ist eigentlich schon 5 Monate alt!
Es war ein Geschenk.
Und...
was noch schlimmer ist:
Es war miserabel bebildert.
Was hinzukommt, ich hatte es fast vergessen, bis ich die Bilder
(die wenigen, die Ihr hier zu sehen kriegt, auf dem LapTop meiner Freundin fand. -,- )

Aber ich denke, dass es für eine Geschenkidee nie zu spät ist und deshalb habe ich mich zurückbesonnen und die Herstellung nachvollzogen.

Ich hoffe, dass der Text einigermaßen schlüssig ist.

Und das Ergebnis muss ja auch stimmen.

Daher:
Welcome to the world of "Hello Kitty".

Du brauchst
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Bandschleifer
  • Router
  • Glasschneider
  • Handfeilen
Schritt 1 1

Nachts sind alle Kitty's grau

Ich hatte einen alten Spiegel ( zu sehen in Bild 3 ) der mir optisch das Grausen bereitete. Allerdings war der Spiegel noch intakt, woraufhin ich ihn für spätere Anwendungen verwahrt hatte.
Da die Tochter meiner Freundin ein wahrer "Hello Kitty"-Fan ist, kam ich auf die Idee Ihr ein Kitty aus Holz zu basteln.
Im Supermarkt um die Ecke fand ich Kitty-Aufnäher, die ich direkt kaufte. Natürlich nur als Muster. ^_^
Jeder einzelne Aufnäher an sich gefiel mir nicht so dolle, also kombinierte ich die beiden auf der MDF-Platte. (Freihand)
Mit einem weissen Blatt Papier machte ich von der Skizze eine Kopie, da ich noch keinen Scanner zur Hand hatte.
Die zusehende Nummerierung der Teile habe ich auch übertragen.
Die Teile habe ich dann mit einem Bastler-Cutter (Skalpelartig) ausgeschnitten.
Nun ging es an die Auswahl der Holzsorten.
Reststücke im 4mm Dickebereich gabe es mehrere. Allerdings hatte ich in der Dicke nur zwei Farbtöne zur Hand.
Mein Geschmack gebot mir das hellste Holz (Birke) für die Körperteile zu benutzen.
Buche musste für Hose und Blume herhalten.
Das Holz für das Shirt ?
Hihi, ich habe keine Ahnung, wie das tolle Zeug überhaupt heißt.
Ist aber jetzt auch nicht so wichtig, hauptsache Ton 3 war gefunden.
Da ich dieses Holz nur in ca. 4 cm dicken Platten herumliegen habe wurde flux ein 14 x 14 cm großes Stück aus einer der größeren Bretter herausgetrennt und eine Scheibe von 4 mm abgesägt.
Das habe ich an der PTS 10 gemacht.
Auf den ausgesuchten Holzstücken wurden die Außenkanten der Papiervorlage übertragen und nummeriert.
Danach wurden die Teile grob mit der Stichsäge und 'nem feinen Sägeblatt ausgesägt.
Für das Anpassen der Teile nahm ich die Bandschleifmaschine her.
Die kleinen Stellen, Innenkanten, Augen- und Nasenloch, sowie die Aussparungen der Haare, habe ich mit feinen Feilen und Schleifpapier nachgearbeitet.
Als die Teile alle einigermaßen zueinander passten habe ich sie mal zunächst auf den alten Spiel gelegt um die Verhältnisse herauszufinden.
Aufgrund der Form des Kitty's dachte ich mir, dass das Kätzchen wohl am Besten in einer Ecke, vorzugweise der rechten, sitzt.
Daher baute ich den Spiegel aus dem alten Rahmen und schnitt an einer vorher markierten Stelle den Spiegel mit einem Schnitt ab.
Die frische Schnittkante und auch die übrigen habe ich kurz noch mit 220er Schleifpapier, welches ich angefeuchtet hatte, entschärft / entgratet/ gephast.
Hiernach wurde der Spiegel vermessen.
Für den Rahmen nahm ich Restholzleisten Fichte ca. 7 x 2,1 cm in diversen Längen.
Diese passte ich mit der Kappsäge dem Spiegel so an, dass der Spiegel an allen Seiten 2 cm über den trocken zusammengelegten und mit TesaFilm zusammengehaltenen Rahmen ragte.
Da es sich um einen 4 mm Spiegel handelte beschloß ich die Nut 15 mm tief zu fräsen um
A: noch ein 3 mm Dichtungsband
und B: mindestens noch ein Stück Pappe oder auch ein weiteres Stück 4 mm dickes Holz aufnehmen zu können.
Dies sollte genug Platz für ein paar dünne Nägelchen lassen.
Doch bevor ich die Nut gefräst habe, habe ich die Kanten der Leisten auf beiden Seiten erstmal mit einem 10 Abrundfräser bearbeitet.
Als ich den Rahmen mit abgerundeten Ecken zur Kontrolle auslegte fehlte mir irgendwas.
Beim Blick in meine Fräserschublade fiel mir ein runder Fräser ins Auge. Ich habe den dann mal mittig auf eine der Leisten gehalten und mir vorgestellt, wie denn wohl eine halbrunde Aussparung in der Mitte der Leisten aussehen würde.
"OK!!" was mein Urteil und ich verpasste allen Leisten die mittige Fuge.
( Halbrundfräser mit 12,7 mm Durchmesser )
"Viel besser !!" ich klopfte mir gedanklich auf die Schulter. :)

Für die Nut auf der Rückseite der Leisten (Spiegeleinlage) nahm ich einen 20 mm Nutfräser und tastete mich langsam, Durchgang für Durchgang ( alle Leisten einmal pro Durchgang einmal dürberziehend ) an die 15 mm heran. Da ich bis dahin nur von der Aussenkanten 20 mm in das Holz gefräst hatte, stellte ich den Anschlag 3 mm weiter und nahm bei allen Leisten noch einmal 3 mm in der Breite ab.
So sollte der Spiegel genug Platzt zum Rand haben.
Eine Probe zeigte genau das und ich machte mich an das Verleimen des Rahmens.
Nachdem der Leim ausgehärtet war habe ich den Rahmen geschliffen.
Vorder- und Rückseite von 80er bis 180er mit einem Exzenterschleifer und die Rundungen per Hand nur mit 180er Papier, da die Fräser schon eine schöne Oberfläche hinterlassen hatten.
Daraufhin folgten schon die 3 Schichten Seidenglanz-Klar-Sprühlack mit Zwischenschliff mit 220er Schleifpapier.
Nach Aushärten des Lackes ging ich her und klebte das Isolierband.
Die Beweggründe hierfür waren, dass Bilder bzw. Fotos zwischen Spiegel und Isolierband gesteckt werden könnten und sie nicht so leicht wieder herausfallen sollten.
Nachdem das Band geklebt war habe ich den Spiegel eingelegt.
Die Suche nach einem vernünftigen Pappestück war total erfolglos.
Also nahm ich doch ein Stück 4 mm dickes Holz, schnitt es zurecht und legte es auf den Spiegel.
Blieben immernoch 4 mm Rest um Nägelchen in den Rahmen zu hämmern.
OK, das passt.
Rückwand wieder raus.
Bevor ich hinten alles zumachen konnte wollte ich die Ecken des Spiegel noch ein wenig schützen. Deshalb habe ich, der Einfachheit halber rundherum ganz kleine Silicontröpfen in den Schlitz zwischen Spiegel und Rahmen gefüllt.
Durch die Elastizität des Silicons sollten die Tröpfchen als eine Art Stoßdämpfer dienen.
Mit dem erneuten Einlegen der Rückwand habe ich bis nach Abhärtung des Silicons gewartet.
Aber dann !!
Rückwand rein und mit Nägelchen fixiert. Mit minimalem Druck auf den Spiegel damit er sich ganz zart an das Isolierband presste.
Für die Aufhängung habe ich, verschwenderischerweise gleich zwei Bilderhaken angebracht, zwischen die ich lose einen dünnen Draht gefummelt habe.
Endlich konnte ich den Spiegel mal wieder herumdrehen.

Öhm, Momentchen mal !!!
Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich, als ich den Rahmen behandelt habe, auch gleich alle Puzzleteile für Kitty mitbehandelt habe??

Nee ???  Och menno !!!
Stefan, mach' das doch einfach. Ist doch fast die gleiche Menge zu tippen, wie jetzt hier !! Nur eben nicht nachträglich. *grummel
Naja, ...
Also, ich habe länger darüber nachgedacht, wie ich denn am günstigsten die Puzzleteile auf der Glasoberfläche befestige.
Montageklebeband kam mir in den Sinn, ...
Hatte ich aber nicht.
Ehrlich gesagt hatte ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt kein doppelseitiges Klebeband in der Werkstatt.
Generell ein großer Fooo - Paaah !!
('tschuldigung, wusste nimmer, wie's richtig geschrieben wird. :D )
Ich habe dann kurzerhand das Silicon genommen, eine dünne ganzflächige Schicht auf die Rückseite der Puzzleteile aufgetragen und diese dann so aufgeklebt.
Beim Aufbringen der Teile habe ich dann nur darauf geachtet, dass kein Silicon über die sichtbaren Seiten herausquillt.
Also immer schön langsam und mit sanftem Druck von außen nach innen anpressen.
Was innerhalb der Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen dennoch herausquoll, eine winzige Menge beim mittleren Teil des T-Shirts konnte ich ja leicht abwischen, da die Teile selbst ja schon lackiert waren.
Dann hieß es nur noch warten bis das Silicon abgebunden hatte und Fertig.
Die Musteraufnäher habe ich dann schonmal Vorführeffekttechnisch in die Seiten gesteckt, dass Ganze schön verpackt und es dann quasi unter den Weihnachtsbaum gelegt.
Blieb nur noch zu hoffen, dass der Spiegel auch gefällt.
Mir, obwohl ich lieber einen Bugs Bunny für mich draufgepackt hätte, gefiel / gefällt der Spiegel echt gut. :)
Bis dahin
Gruß
Stefan