Werkzeuge für Heim & Garten

Gasflaschenkäfig


  • Skill level
    Schwer
  • Costs
    100 €
  • Duration
    2-3 Tage

Alles begann damit, daß ich mir einen Gasherd zum Kochen zulegte, da in dem damaligen Haus Stadtgas lag. Nun zog ich um, und an der neuen Stelle gab es kein Gas. Ich besorgte mir Düsen für Propangas und rüstete das gute Stück um.
Wohin mit den Gasflaschen? Im Haus und in der Garage ist es verboten, ebenso in meiner Werkstatt, die unter Erdgleiche liegt. Also vor das Haus. Nachdem die Flaschen dort ein paar Tage standen, kamen mir Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Ich konstruierte also einen Gasflaschenkäfig.
 

Du brauchst
  • Schlagbohrmaschine
  • Metallsäge
  • Spiralbohrer Ø 6 und 8 mm
  • Schweissgerät
  • wasserpumpenzange
  • Schraubstock
  • Flachstahl
  • Vierkantstahl
  • Blech
  • Schloßschrauben
  • Schlüsselschrauben
  • Dübel
  • Rundstahl
  • Blech- oder Flachstahlreste
  • Profil-Halbzylinder
Schritt 1 6

Material und Zuschnitt

Frontansicht
Frontansicht
Gehrung
Gehrung

Ich besorgte mir Winkel- und Vierkantstahl und schnitt die Stangen zu; die vier Eckpfeiler einseitig auf eine Gehrung von 45° plus bzw. minus 14° für die Dachschräge, die obere rechte und linke Strebe ebenfalls mit entsprechender Gehrung. Beim Zuschneiden muß man höllisch aufpassen, daß man es nicht vermurkst! Der Zuschnitt der Türrahmen war dagegen sehr einfach.
 

Schritt 2 6

Die Gitterstäbe

Gitterstäbe
Gitterstäbe
Pumpenzange 1
Pumpenzange 1
Pumpenzange 2
Pumpenzange 2
Detailansicht
Detailansicht

Die Gitterstäbe aus Vierkantstahl 6mm schnitt ich nach dem Schweißen der Türrahmen und der seitlichen Rahmen so zu, daß sie etwa 20mm  länger waren, als die lichte Weite des Rahmens (Nr. 1 in der Zeichnung). Danach spannte ich den Stab bei 9cm in den Schraubstock, nahm eine Wasserpumpenzange und drehte den Stab zweimal im Urzeigersinn. Mein erster Versuch mit einem Schraubenschlüssel ging daneben – der rutschte durch. Deswegen kam ich auf die Idee, die Pumpenzange so anzusetzen, wie im Bild gezeigt. Ich drehte den Stab um und machte dasselbe von der anderen Seite (Drehrichtung beachten!!). Dadurch wurden diese kürzer (Nr. 2 in der Zeichnung). Nun wurden sie auf die richtige Länge gebracht und eingeschweißt (Nr. 3 in der Zeichnung). Zum Schluß brachte ich die Anschweißbänder (»Scharniere«) an.
 

Schritt 3 6

Das Schweißen

Ein paar Worte zum Schweißen von Rahmen: Wenn man keine Lehre hat, in der die Stücke verzugsfrei geschweißt werden können, punktet man erst alle vier Seiten an, so daß der Rahmen winklig ist. Jetzt kann man noch richten. Ist dies geschehen, wird das Stück fest eingespannt und fertiggeschweißt. Auch dabei empfiehlt es sich, über Eck zu arbeiten, damit sich eventuell auftretender Verzug nicht addiert.
 

Schritt 4 6

Das Schloß

Schloß
Schloß
»Schließblech«
»Schließblech«
Schematische Darstellung
Schematische Darstellung

Danach fertigte ich das Schloß. Ich nahm dazu einen sog. Halbzylinder (wie er auch in Garagentoren verwandt wird) und konstruierte drum herum einen Schließmechanismus: Wird der Schlüssel nach links gedreht, hebt sich der Bügel, gleitet aus dem Loch und öffnet den Verschluß zur rechten Tür. Die Bestandteile des Schlosses fertigte ich so, daß man sie bei geöffneter Tür abschrauben kann. Der Grund ist einfach: Ich wollte das Ganze feuerverzinken lassen. Der Zinkauftrag gestattet aber nicht so feine Zusammenspiele, wie sie im Schloß nötig sind. Daher wurden diese Teile galvanisch verzinkt.
Die Hohlräume der Bänder (»Scharniere«) verschloß ich mit Fensterkitt, damit das Zink nicht dort eintreten konnte. Die Bänder waren übrigens schon vorher galvanisch verzinkt gewesen.
(Das Schloß ist nicht detailgenau beschrieben, um keine Anleitung zum Einbruch zu geben)
 

Schritt 5 6

Fertigstellung

Gaskäfig
Gaskäfig

Nach dem Verzinken wurde das gute Stück angebracht, nachdem ich als »Fußboden« Gehwegplatten verlegt und als Dach ein 1,5mm starkes Messingblech mit Schloßschrauben aus Messing angeschraubt hatte. In die Wand mit Dübeln und Ø6mm Schlüsselschrauben angebracht. Da steht es nun seit über zwanzig Jahren…
 

Schritt 6 6

Verzinkungsfähiges Schweißen

Schweißnaht
Schweißnaht

Noch ein Wort zu Schweiß- oder sonstigen Konstruktionen, die feuerverzinkt werden sollen:
Der erste Schritt beim Feuerverzinken ist das Beizen, d. h. das Eintauchen in eine Säure, die die Oberfläche, besonders von Rost, reinigt. Nach dem Abtrocknen geht es dann in das Zinkbad.
Da die Säure eine geringere Konsistenz (Fließfähigkeit) hat, als das flüssige Zink, fließt das Zink nicht in so feine Spalten, wie die Säure zuvor. Deswegen ist es ganz wichtig, daß die angeschweißten Teile ringsum verschweißt werden (siehe Skizze), damit die Beize nicht in Zwischenräume eintreten kann, die anschließend nicht vom Zink erreicht werden können; sonst fängt das Teil an, zu rosten, schneller als, wenn es nicht verzinkt worden wäre!
 


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