Gartenlaube
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Schwierigkeitschwer
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Kosten5500 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Leider hat der Zahn der Zeit zu sehr an unserer alten Laube genargt und somit musste was Neues her. Leider gibt es im Kleingartenverein eine Menge Vorschriften für die Abmaße einer Laube. Ich habe diese bis zum Maximum ausgereizt. Die Grundfläche beträgt 24 m2. Bis auf die Fenster, ist alles in eigen Arbeit entstanden.
Die Materialliste und das aufführen der Werkzeuge spar ich mir. Ich habe eigentlich jedes Werkzeug in meinem Bestand verwendet und ca. 4000 schrauben verschraubt.
Los geht's - Schritt für Schritt
Der Abriss
Soll etwas Neues kommen, muss das alte weg. Also alles was noch gebraucht wird raus aus der alten Laube. Tapete abgezogen und die OSB Platten ausgebaut. Die sind nur ein paar Jahre alt und ich wollte diese wieder verwenden.
Danach wurden zwei Wände entfernt und den Rest auf eine gute Arbeitshöhe gebracht. Dazu gesagt, dass von den 12 Stützpfeilern, grade mal noch 4 gehalten haben. Es wurde höchste Zeit.
Ein Opfer gab es zu beklagen, der Stiehl vom Vorschlaghammer hat es leider nicht überlebt (siehe Video Mitte links)
Fundament Sanierung
Nach dem die alte Laube komplett entsorgt war, ging es jetzt darum, das alte Fundament wieder auf zu arbeiten. Dabei habe ich festgesellt, dass der Erbauer der alten Laube ein wenig gepfuscht hat. Er hat das Fundament in 4 Teile geteilt, davon aber nur 3 mit Beton ausgeschüttet. Das muss korrigiert werden. Also alle losen Teile vom Fundament entfernen, alles säubern, auf einem Teil eine kleine Verschalung angebracht, den Fehlenden Abschnitt ausgeschüttet und alle außenliegenden Flächen des Fundamentes neu Verputzt. Beton geschüttet hatte ich schon das ein oder andere Mal gemacht, aber das Verputzen hatte ich zum ersten Mal gemacht. Prämiere! Nach dem der Beton trocken war, gab es noch eine Schicht Bitumenschweißbahn auf das Fundament. Dieses soll die Bodenfeuchtigkeit aus der Laube halten.
Zeit Überbrücken
Beton hat ja immer eine gewisse Zeit, die Ihm man geben muss, um auszuhärten. In dieser Zeit, habe ich auf meiner Arbeit, eine Firstpfette, zwei Mittelpfetten und zwei Fußpfetten hergestellt. Diese haben ein Maß von jeweils ca. 8400 x 210 x 90 mm. Habe sie aber so hergestellt, dass diese aus zwei Teile bestehen. Das hat den Hintergrund, dass ich dann die Einzelteile auf einem Autoanhänger transportieren konnte, ohne mir ein großen Transporter mieten zu müssen. 8,4m passt auch nicht in einen 7,5 Toner. Also dann so ;-). Mein Glück ist, dass ich auf der Arbeit einen 6 x 2 Meter großen und gefrästen Stahltisch habe, der auch in allen Ebenen rechtwinklig ist. Dadurch hatte ich einen super Ausgangspunkt, um die Pfetten herzustellen. Als der Kleber getrocknet war, habe ich die Pfetten grob vorgehobelt und mit meinem neuen Bosch Bandschleifer fein geschliffen.
Alle Pfetten wurden mit wasserfestem Kleber verklebt und mit D8x200mm Schrauben alle 450 mm zusätzlich verschraubt.
Der Wiederaufbau
Jetzt begann der schöne Teil. Mit einer Schlagschnur habe ich das Innenmaß der Laube auf das Fundament gebracht. Um nicht jeden Stützpfeiler mit einem Winkle auf das Fundament anzubohren und eine bessere Gewichtsverteilung zu haben, habe ich einen Ring mit Balken als Grundlage aufgebracht. Hat zwar den Nachteil, dass der Eingang der Laube noch ein Stück höher kommt, aber damit kann ich leben. Der Ring aus Balken wurde mit D6x200mm Schlagschrauben alle 400 mm auf dem Fundament befestigt. Danach begann der Aufbau des Ständerwerks. Für die Sparren habe ich eine Schablone aus Blech angefertigt, um mir das einzelne Anzeichen der Ausschnitte zu ersparen. Mir waren die Ausschnitte an den Sparren wichtig, um eine bessere Verbindung zu den Pfetten zu bekommen. Ich weiß zwar nicht, ob das alles so richtig ist, aber schaden tut es bestimmt nicht. Alle Balken wurden mit D6x140, 180 und 200 mm Schrauben verbunden. Ein Richtfest war leider durch Corona nicht möglich.
Endlich trocken arbeiten. Dachaufbau.
Auf den Sparren wurden 22mm OSB 3 Platten aufgeschraubt. Darauf wurde eine Bitumenbahn aufgenagelt. Viele werden bestimmt jetzt sagen, warum keine Schweißbahn? Von Schweißbahn bin ich kein Freund. Wir müssen uns nichts vormachen. Auch Schweißbahn ist nicht für die Ewigkeit. Und das spätere entfernen der Schweißbahn ist dann auch nicht grade leicht. Also wurde genagelt, damit ich das, wenn die Dacheindeckung mal neu muss, leichter habe. Dazu kommt zu einem späteren Zeitpunkt auch noch eine Lage aus Biberschwanzbitumenschindeln noch zusätzlich auf das Dach.
Die Außenverkleidung
Hierfür habe ich die gleichen Nut und Feder Bretter verwendet, wie bei meinem Schuppen. Diese sind 146x19 mm und die dazu gehörigen Klammern. Es sollen so wenig wie möglich Schrauben zu sehen sein. Jeweils am Anfang und Ende habe ich schrauben verwendet, die aber durch Holzwinkel wieder verdeckt werden. Die klammern sind natürlich auch geschraubt.
Die Frau wieder…
Meiner Frau war der Schritt in die Laube zu hoch. Also weil ich auch sonst nichts zu tun habe, mal schnell einen kleine Stufe gebaut.
Fenster Einbau
Auch neu für mich. Dadurch dass unsere Laube vor einem Hang steht und auf diesem noch sehr viele Bäume sind, war es nicht nötig, viele Fenster einzubauen. Somit sind es nur 4 Stück geworden. Drei sind 900x1000mm und eins 500x1000mm groß. Das sind zweifach verglaste Fenster. Alle Fenster wurden noch mit Schaum abgedichtet. Es hat für das erste Mal recht gut geklappt.
Eingangstür
Jedes Häuschen braucht natürlich auch eine Tür. Wurde auch selbst gebaut, passend zum Türrahmen. Isoliert wurde sie auch. Hab aber nur 20mm Styropor eingearbeitet. Für mehr war leider kein Platz. Der Durchgang ist später 900mm breit, bei einer Höhe von knapp 2m.
Strom in die Laube bringen
Leider habe ich es versäumt, die Stromführenden Kabel durch das Fundament zu verlegen. Deshalb musste eine Alternative her. Das Ergebnis seht Ihr in den Bildern. Unterm Strich, ist es ein Edelstahlrohr, wo im Inneren die Kabel durchlaufen und dadurch in die Laube kommen.
Ziehrbretter
Nachdem die Fenster und Türen eingebaut sind, wollte ich die letzten Arbeiten draußen noch fertig machen, bevor ich im inneren weiter mache. Aus Brettern, die ich durch meinen Abricht- und Dickenhobel geschoben habe, habe ich Holzwinkel und Fensterrahmen hergestellt. Alle Kannten wurden mit einem Radienfräser abgerundet. Am Doppelfenster habe ich noch eine kleine Verzierung ein gefräst. Ein paar Fensterbretter aus Edelstahl gab es auch noch.
Es hat gejuckt
Da soll einer mal sagen, dass Steinwolle nicht juckt auf der Haut. Das tut sie nämlich doch. Mit allen Wänden, Fußboden und der Decke, habe ich ca. 110 m2 Steinwolle verarbeitet.
Wieviel Kabel passt in eine Laube?
Jetzt kann ich es sagen. Bei uns haben wir ca. 80m verbaut, für Steckdosen, Lichtschalter und Lampen. Vielen Dank an Nils und Alex. Mir war es wichtig, dass die Kabel in der Wand verschwinden und nicht wie bei der alten Laube überall sichtbar waren. Alle Anbauteile werden in die Wände eingelassen.
Fußboden
Ein Problem gab es bei dem Fundament. Es war absolut nicht in Wage. Nach dem 360 Grad Laser, hat das Fundament vom höchsten bis zum niedrigsten Punkt, einen Höhenunterschied von 8,4 cm und jede Ecke hatte eine andere Höhe. Sehr schlecht. Aber dank des Lasers, war es nicht unlösbar. Der Höchste Punkt wurde gesucht, einen Meter Strich zur Orientierung eingemessen und das war den, das Maß aller Dinge. Durch den Meter Strich und dem Laser, war es kein Problem mehr, dass Ständerwerk auf der Höhe der Fußfetten, auf ein einheitliches, grades und in Wage liegendes Maß zu bekommen. Dasselbe habe ich auch so mit dem Fußboden gemacht. Dort war aber der Starthöhe, die Schwelle der Tür. Laser aufgestellt, ein Reststück Balken auf das Maß der Schwelle genullt und die Unterkonstruktion dadurch in Wage gebracht. Die Balken habe ich zuerst mit Keilen auf Maß gebracht und dann von beiden Seiten ein 25mm dickes Brett angeschraubt, um die Höhe zu halten. Der Bodenbelag besteht aus 22mm OSB Platten und es wurde auch eine 80mm Dämmung durch Steinwolle eingebracht.
Dampfsperre
Die OSB 3 Platten, die noch von der alten Laube zu gebrauchen waren und mit einigen neuen Platten, wurden die Dampfsperre hergestellt. Mit einem Spezial Klebeband wurden die Stoßkanten abgedichtet. Die Ecken wurden mit Acryl abgedichtet. Die Schraubenköpfe zur Befestigung der Platten, wurden auch mit dem Klebeband überklebt.
Gutes Wetter ausnutzen
Der Wetterbericht meldet, dass es ein paar Tage trocken bleiben soll. Also rauf aufs Dach und die Schindeln verlegen.
Auch noch nie gemacht…
Feuchtraumgipskartonpatten verbaut. Da fande ich aber das verbauen der OSB Platten schlimmer. Das was überhaupt nicht schön war, war das verschleifen der Spachtelmasse. Das war echte Strafarbeit. Aber man bekommt echt super schöne Wände damit. Das hat auf jeden Fall alles entschädigt. Jede kannte oder Ecke hat auch die speziellen Winkel bekommen, um eine saubere Kante zu bekommen. Danach war angeln angesagt. Es mussten die Kabel, die in den Wänden lagen, gefunden werden. Mit einem Topfbohrer ein Loch für das Einbauteil gebohrt und das Kabel mit einem Draht gesucht. Alles soweit geklappt, aber bei einem Loch mussten wir sogar mit einer Kabelkamera nach der Leitung suchen. Aber auch dieses haben wir dann gefunden.
Die letzten Züge
Jetzt kommt man an den Punkt, wo man langsam das Licht am Ende des Tunnels sieht. Jetzt wurden die Wände grundiert und in Weiß und Grau gemalt. Die sichtbaren Pfetten wurden weiß lasiert und am Ende wurde einmal durch geputzt. Und natürlich kamen auch alle Lichtschalter, Steckdosen und Einbauleuchten an ihren Platz. Der Teppich hat jetzt auch seinen Platz eingenommen.
WC Tür
Um Platz zu sparen, habe ich eine Schiebetür eingebaut. Das Schiebesystem ist auch selber gebaut. Meine Frau hat einen kleinen Rosa und Pink tick. Deshalb wollte ich Ihr eine Freude machen und hab in die WC Tür ein matt Rosa Herz eingearbeitet. Das war ein wenig fummelig. Ich wollte nicht nur einfach das Herz aufschrauben, sondern es in die Tür einlassen, ohne einen Rahmen dafür bauen zu müssen. Und wie kann man das sonst noch hin bekommen? In dem man mit einen Scheibenfräser eine Nut in einer vorher ausgesägten Form ein fräst. Oberfräse hab dank! In der Tür ist nicht eine Schraube verschraubt. Alle Verbindungen wurden mit Flachdübeln verbunden. Vor dem Aufhängen an der Schiene, bekam die Tür noch zwei Lagen weise Lasur.