Gartenhaus

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    3000 €
  • Dauer
    Mehr als 4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Gleich vorweg: Nein, ich will nicht zeigen wie man einen fertigen Bausatz aufbaut!

Im Spätsommer letzten Jahres haben wir endlich das lang ersehnte Gartenhaus gebaut. Da es nach langem hin und her dann doch ein Bausatz in Blockbauweise wurde wollte ich es hier eigentlich auch gar nicht als Projekt vorstellen.
Da es aber erst neulich wieder eine Diskussion hier im Forum gab über ein solches Gartenhaus mit eindringender Feuchtigkeit von unten und der Frage was man hätte besser machen können möchte ich nun doch mal zeigen wie ich es gemacht habe um ein möglichst trockenes Häuschen zu haben.
Vielleicht ist es ja eine Anregung für Andere, die Ähnliches vorhaben und noch nicht wissen wie Sie vorgehen sollen.
Den ersten Winter hat es so jedenfalls komplett trocken überstanden!

Den Aufbau des Hauses werde ich dann auch nicht genauer beschreiben, denn dafür gab es ja den fertigen Bausatz mit Anleitung. Mir geht es hauptsächlich um das Fundament, das Dach und die Holzbehandlung.

Los geht's - Schritt für Schritt

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Das Fundament

Planung des Grundrahmens passend für das Haus
Rahmen vor Ort aufgebaut
Pfostenträger nach und nach montieren
Mit Sprühfarbe markieren wo ein Punktfudament hinkommt
Wenn die Erdlöcher gebohrt sind den Grundrahmen ausrichten und fixieren
Beton anmischen und einfüllen
Detail der Balkenverbindung

Damit das Gartenhaus keinen dauerhaften Kontakt mit dem feuchten Erdboden hat und der Boden das Hauses gut unterlüftet wird habe ich mich für einen Grundrahmen aus Holz entschieden der mit Pfostenträgern in Punktfundamente einbetoniert wird.
Das ist auf jeden Fall viel besser als das Haus auf Betonplatten zu setzen wie es die meisten Hersteller beschreiben!

Für die Punktfundamente habe ich mit einem Erdbohrer Löcher mit einem Durchmesser von 15 cm und einer Tiefe von 80cm (frostsichere Gründung) gebohrt.

Für die Füllung habe ich fertigen Estrichbeton genommen, der gerade im Baumarkt sehr günstig im Angebot war. Das ganz aufgrund der großen Menge dann mit der Betonmaschine angemischt.

Die Balken für die Unterkonstruktion wurden vorher 2x mit Holzschutzgrundierung behandelt, danach einmal mit Holzlack vorgestrichen, damit der Lack auch dort überall drauf ist wo man nach dem zusammenbau nicht mehr hin kommt.

Da ich für solche Anwendungen keine billige Farbe im Baumarkt kaufe, sondern beim örtlichen Fachhandel habe ich die Balken die man später nicht sieht mit einem Rest weißer Farbe gestrichen um Kosten zu sparen. Es handelt sich grundsätzlich um den gleichen Lack.

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Haus aufbauen nach Plan

Grundrahmen mit Dichtband
Der Rest war wie Tetris spielen ;-)

Da es zwischen Grundrahmen und der ersten Lage des Gartenhauses keine Nut- und Federverbindung gibt, die bei den weiteren Lagen der Blockbauweise das Eindringen von an der Fassade ablaufendem Regenwasser verhindert habe ich auf den Grundrahmen ein dickes Schaumstoffdichtband geklebt, das sämtliche Spalte zwischen Haus und Fundament schließt. Die unterste Lage wurde dann mit dem Grundrahmen verschraubt.

Der Rest war dann Aufbau nach Plan, den ich hier nicht näher beschreiben werde.

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Holzbehandlung

Noch vor dem Aufbau wurden alle Einzelteile ringsum 2x mit farbloser Holzschutzgrundierung eingepinselt, damit sowohl die Innenseite als auch jede Nut und Ritze einen guten Grundschutz haben.

Das Haus einfach nach Aufbau von außen ein bisschen einpinseln ist absolut unzureichend.

Als das Haus dann fertig aufgebaut war habe ich es außen noch 2x mit einem guten Holzlack lackiert.
Den Lack habe ich mit meinem Feinsprühsystem gesprüht was hier super funktionierte und wirklich schnell ging.

Die Fenster- und Türrahmen wurden mit einer Kontrastfarbe mit Pinsel und Lackwalze gestrichen.

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Dacheindeckung

Unterspann bahn aufs Dach
Um die Ecke spannen, tackern und abschneiden
Dachkante
Regenrinne mit Einlaufblech unter den Trapezplatten

Im Bausatz war zur Dacheindeckung ein Stück (sehr minderwertige) Bitumenbahn dabei. Diese dient mir vielleicht bestenfalls noch zur Abdeckung eines Brennholz-Stapels, aber sicher nicht als Regenschutz für mein Gartenhaus.

Beim örtlichen Zimmermann habe ich für 10€ ein Reststück einer hochwertigen Unterspannbahn mit integrierten Klebestreifen bekommen, die als erste Lage zur Abdichtung auf die Dachschalung kommt.

An der Traufkante habe ich dann Rinneneinlaufbleche und eine Kunststoffdachrinne montiert, die das Regenwasser direkt in den nebenstehenden 1000 Liter IBC-Container leitet.

Dann habe ich das Dach mit Pulverbeschichteten Trapezblechen eingedeckt und mit den passenden Ortgangblechen die Dachkanten verkleidet. Nicht ganz billig aber dafür (fast) für die Ewigkeit.

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Boden

Hier fehlt ja noch was!
Aha, schon besser!

Der Bausatz wurde ohne Boden geliefert, also habe ich Rauhspund-Bretter gekauft, diese sind günstig, einigermaßen gut gehobelt und haben eine Nut- und Federverbindung.

Die Bodenbretter wurden auch 1x mal mit der Holzschutzgrundierung vorgestrichen damit sie einen Grundschutz gegen den aufsteigenden Wasserdampf aus dem Boden haben. Nach dem der Boden verlegt und verschraubt war habe ich nochmal kurz mit dem Exzenterschleifer drüber geschliffen und den Boden mit Hartwachsöl behandelt.

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Eingang anpassen

Betonplatten gesetzt
Erde angefüllt, der Rasen wächst auch schon wieder

Da das Grundstück im Bereich des Häuschens ein Gefälle hat musste der Eingangsbereich noch ein bisschen angepasst werden, damit man gut rein-/rauslaufen kann.

Hierzu habe ich ein paar Beton-Bodenplatten gesetzt. Die sehen aus wie alte Holzbretter. Hierzu einfach Beton erdfeucht anmischen und Die Platten drauf setzen und ausrichten.

Danach wurde noch Erde aufgefüllt um einen schöne Übegang zu gestalten und Rasen nachgesäht.

Um das Häuschen wurde noch ein kleinder Graben (ca. 15 cm) gemacht und mit Kies gefüllt. Das Ganze dient als Drainage, damit sich keine Pfützen bilden aus denen bei Regen Dreckwasser an der Fassade hochspritzt.

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Belüftung

Solarlüfter
Lüftungsgitter

Zu guter Letzt habe ich noch eine Lüftung verbaut, damit eine stetige Zirkulation eventuelle Luftfeuchte, die nach Regen aus dem Boden aufsteigt wieder aus dem Haus rausbringt.

Auf einer Seite wurde ein Lüftungsgitter montiert und auf der anderen Seite ein Solarlüfter.
Das Lüftungsgitter wäre wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen, da der Türspalt vermutlich genug Luft durchlässt für den kleinen Solarlüfter. Es stört ja aber auch nicht.


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