Frästisch für die Oberfräse
- Skill levelNormal
- Costs450 €
- DurationMehr als 4 Tage
Nachdem ich letztes Jahr das Buch "Handbuch Oberfräse" von Guido Henn verschlungen habe, war mir klar das ich auch einen Frästisch bauen werde. Den Plan von der Webseite hatte ich mir schon heruntergeladen und wartete eigentlich nur auf seine Umsetzung. Nachdem dann auch noch in der Zeitschrift HolzWerken Ausgabe 31 November/Dezember 2011 die Version 2.0 des Frästisches vorgestellt wurde habe ich im Januar damit begonnen meine Version des Frästisches zu bauen.
- Handkreissäge
- Oberfräse
- Stichsäge
- Exzenterschleifer
- Akku-Bohrschrauber
- Tischplatte
- Anschlagbacken
- Fräsanschlag
- Fräsanschlag
- Winkelstütze
- Absaugabdeckung
- Seitenwand
- Boden
- Boden
- Boden
- Rückwand
- Rückwand
- Grundplatte
- Schubkastenblende
- Schubkastenblende
- Schubkastenblende
- Schubkastenseiten
- Schubkasten Vorder/Rückseite
- Schubkastenseiten
- Schubkasten Vorder/Rückseite
- Schubkasten Vorder/Rückseite
- Schubkastenboden
- Schubkastenboden
- Kante Seitenteile
- Kante Böden
- Kante Tischplatte (LR)
- Kante Tischplatte (VH)
- Kante Grundplatte (LR)
- Kante Grundplatte (VH)
- Griffleiste
- Griffleiste
- Unterteil für Queranschlag
- Queranschlag
- Frastischplatte
- Miter-Channel
- Miter Slider
- Federklemme
- T-Track
- Lenkrollen
- Sechskantschrauben
- Sechskantschrauben
- Sterngriffe
- Unterlegscheiben
- Unterlegscheiben
- Sechskantschrauben
- Einschlagmuttern
- Teleskopauszüge
- Möbelbauschrauben
- Rundkopfschrauben
- Verlängerungskabel
- Sicherheitsschalter
- Steckschuhe
- Aufputzdose
Planung
Da ich ein paar Dinge anders gestallten wollte wie bei den Originalplänen habe ich erstmal ein 3D Modell mit Sketchup konstruiert.
So wollte ich zum beispiell die Schubladen aus dünnerem Material fertigen und deshalb nicht einfach mit Flachdübeln Stumpf zussamen leimen.
Außerdem gefallen mir persönlich die Multiplexkanten nicht sonderlich gut, deshalb habe ich an den Sichtbaren Kanten 1cm starke Buchenleisten als Kantenschutz vorgesehen.
Da Siebdruckplatten in 30mm oder mehr nur sehr schwer zu bekommen sind fand ich die Idee zwei 18mm starke Platten aufzudoppeln gut, je doch habe ich mir den Aufwand mit dem HPL wie in den HolzWerken-Plänen beschrieben gespart und stattdessen zwei 18mm Siebdruckplatten genommen.
Zuschnitt
Aus Kostengründen habe ich mir von dem 18mm Multiplex drei ganze Platten (2500 x 1250) und für die Schubladen eine ganze Platte mit 15mm Multiplex gekauft. Den Zuschnitt dieser Teile habe ich dann mit meiner Handkreissäge und Führungsschiene gemacht.
Bei den Teilen die ich doppelt brauche, wie z.B. die Seitenteile für den Unterschrank, Deckel/ Boden usw. säge ich beide Teile auf einmal, damit werden sie auf alle Fälle gleich groß, auch wenn ich vielleicht nicht auf den Millimeter genau angezeichnet habe.
Die Buchenkanten werden mit der Stichsäge grob auf die passende Länge gebracht.
Die Siebdruckplatten und Schubkastenböden habe ich mir fertig zuschneiden lassen, hier hätte sich die Abnahme einer ganzen Platte nicht gelohnt.
Fräsplatte bohren
Die Befestigungsplatte für die Oberfräse gibt es nicht passend für die Bosch POF 1400 ACE so das ich die Variante ohne Befestigungslöcher bestellt habe.
Ich habe dann die Kunstoffgleitplatte POF 1400 abmontiert und als Vorlage für die Befestigungsbohrungen verwendet.
Tischplatte
Im Gegensatz zur Original Anleitung habe ich die Tischplatte aus zwei 18mm Siebdruckplatten gefertigt. Dazu habe ich die rauhen Seiten der Platten mit Flachdübel mit Leim verbunden und zusätzlich mit Montagekleber die zwei Platten verklebt. Die Kanten werden dann später mit 1cm starken Buchenleisten verstärkt so das man die Klebestelle nicht mehr sieht..
Befestigungsplatte montieren
Der Ausschnitt für die Befestigungsplatte wird mit Hilfe einer Schablone in die Tischplatte gefräst.
Zum Erstellen der Schablone wird zuerst mit einer 17mm Kopierhülse und einen 8mm Nutfräser ein Ausschnitt in eine MDF Platte (Schablone) gefräst. Der Ausschnitt in der Schablone ist somit 12,5 mm größer als die Einlegeplatte.
Nun wird Die Schablone ausgerichtet und mit einer 30mm Kopierhülse und einem 6mm Nutfräser der Ausschnitt in der Stärke der Einlegeplatte plus ein paar 1/10 mm in die Tischplatte gefräst. Der Ausschnitt wird dadurch umlaufend um 0,5mm größer als die Einlegeplatte.
Im nächsten Schritt wird wieder mit der 30mm Kopierhülse und einen möglichst kleinen Nutfräser (6mm) eine Nut rund um gefräst, diese dient dann als Führung für die Stichsäge um den Mittelteil komplett zu entfernen.
Anschließend wird mit einem Bündigfräser die Sägekante noch geglättet.
Die Befestigungsplatte für die Fräse liegt nur lose in dem Ausschnitt und wird von vier starken Magneten gehalten. Diese werden in die Ecken montiert (gebohrt und eingeklebt)
Abschließend kann die Oberfräse samt Platte montiert werden.
Anschlagbacken
Die Anschlagbacken wurden wie die Tischplatte ebenfalls aus zwei 18mm Siebdruckplatten gefertigt.
Diese wurden mit einem 45′ Winkel versehen und abschließend habe ich die Nuten für die T-Nutschienen mit dem Parralellanschlag am oberen Rand gefräst.
Fräsanschlag
Beim Zuschnitt der Winkelstüzten ist daruf zu achten das diese wirklich 90′ haben, ich habe sie zur Kontrolle nochmal nachgemessen.
In den Fräsanschlag werden die Ausschnitte für die Fräsöffnung mit der Stichsäge gesägt und anschließend mit der Schleifhülse geschliffen.
Dann werden sämtliche Befestigungslöcher gebohrt, und die Flachdübelfräse darf wieder mal an's Werk.
Nachdem erfolgreichen Probezusammenbau, wurde alles geschliffen und anschließend verleimt.
Tischplatte fertigstellen Teil 1
Um die Tischplatte fertigzustellen müssen nun noch die Nuten für die T-Nutschienen am Rand gefräst werden. Dazu habe ich den Parallelanschlag benutzt.
Im nächsten Schritt werden nun die Buchenkanten angeleimt und nach dem trocknen die Ausschnitte für die Schienen nach gearbeitet.
Des weiteren habe ich noch eine Schiene (INCRA Miter Chanel) für den Queranschlag montiert. Dazu wird mit der Oberfräse und der Führungsschiene eine passende Nut in die Tischplatte gefräst.
Tischplatte fertigstellen Teil 2
Zum Abschluss werden noch die Buchenkanten bündig gefräst und abgerundet.
Dazu habe ich dann den Überstand mit einem Bündigfräser und der selbst gebauten Umleimerplatte für die Oberfräse plan gefräst.
Die Oberkante habe ich dann noch mit einem 6mm Radius versehen.
Zum noch ein wenig von Hand nach geschliffen und leicht geölt damit das Holz nicht roh bleibt.
Nach Abschluss der Holzarbeiten können jetzt die Metall-Schienen montiert werden.
Kanten
Da ich Multiplexkanten nicht sonderlich dekorativ finde und die Werkstattmöbel schon mal etwas rauer angefasst werden habe ich die Kanten mit 1cm starken Buchenleisten versehen.
Die Leisten werden mittig aufgeleimt und dann der Überstand mit einem Bündigfräser und der selbst gebauten Umleimerplatte für die Oberfräse plan gefräst.
Die Leistenlänge wird dann mit einer Handsäge passend abgelängt.
Anschlagbacken fertigstellen
Da jetzt die Tischplatte und der Fräsanschlag prinzipiell einsatzfähig sind können nun die Nuten für die T-Nutschienen zur Befestigung der Anschlagbacken gefräst werden.
Diese werden dann wie bei der Tischplatte beschrieben montiert.
Queranschlag
Für den nächsten Schritt, dem Fräsen der Schubladen wird der Queranschlag benötigt.
Dazu habe ich erstmal den Mittelpunkt markiert und dann mit meinem Selbsgebauten Fräszirkel die Führungsnut und den Radius gefräst.
Anschließend die Übergänge geglättet und mit Flachdübeln den Anschlag verbunden, geschliffen und verleimt.
Schubladen
Die Schubladen werden aus 15mm Multiplex gefertigt, der Sperrholzboden wird eingenutet, die Ecken werden mit einer 6mm Nut und Feder verbunden.
Nachdem alle Teile gefräst sind wird gesschaut ob alles passt, dann habe ich alles geschliffen und verleimt.Die Schubladen werden aus 15mm Multiplex gefertigt, der Sperrholzboden wird eingenutet, die Ecken werden mit einer 6mm Nut und Feder verbunden.
Nachdem alle Teile gefräst sind wird geschaut ob alles passt, dann habe ich alles geschliffen und verleimt.
Schubladen Fronten
Die Schubladenfronten bekommen ein Griffleiste die ich aus einer 20mm x 40mm Buchenleiste gefräst habe.
Diese Griffe werden dann nach dem Schleifen der Fronten mit Flachdübeln an der oberen Kante der Schubladenfront befestigt.
Schränke
Die Schränke werden ebenfalls mit Flachdübeln verbunden.
- Dazu werden erst alle Schlitze gefräst,
- dann mit einem 5mm Dübelbohrer für die Oberfräse die Befestigungsbohrungen für die Schubladen Schienen.
- Dann wird alles geschliffen
- und zum Schluss verleimt.
Es werden die beiden äußeren Schrankteile montiert und dann die beiden Schränke mit dem Mittelteilen verbunden.
Montage der Schubladen
Nachdem die Schränke soweit fertig sind werden nun die Auszüge und Schubladen montiert.
Danach werden die Schubkastenblenden ausgerichtet und mit den Schubkästen verleimt.
Bodenplatte
Die fahrbare Bodenplatte bekommt wie die Tischplatte eine 1cm starke Buchenleiste als Kante. Diese ist allerdings 30mm breit so das die Bodenplatte dicker aussieht als sie eigentlich ist.
Montage
Nun werden die Schrankteile mit der Bodenplatte und der Tischplatte verschraubt.
- Schrankteile auf der Bodenplatte ausrichten.
- Schraubenloch vorbohren.
- Und verschrauben
Scicherheitsschalter
Den Frästisch sollte man nie ohne Sicherheitsschalter betreiben.
Ich habe diesen einfach in eine Zuleitung eingebaut und unter dem Tisch montiert.
ACHTUNG: Strom ist böse!
Wer keine Ahnung von dieser Materie hat sollte lieber einen fertigen Sicherheitsschalter wie z.B. diesen von der Firma Wolfcraft einsetzen.
Fazit
Dies war mein erstes Projekt in dieser Größenordnung, da ist es normal das nicht alles perfekt gelungen ist.
Des weiteren würde ich folgende Punkte aus heutiger Sicht anders machen:
- Die Schubladen sind mit 15mm Multiplex meiner Meinung nach immer noch zu dick. 12mm oder gar 9mm Multiplex hätte hier vermutlich auch noch gereicht. Es wäre dann allerdings schwierig mit der Befestigung der Auszüge geworden, da diese auf die Seitenwände der Schubladen geschraubt werden.
- Die Bodenplatte ist etwas zu groß geworden, oder man hätte die Räder weiter nach innen setzten müssen, so sieht man sie leider von oben.
- Das Ölen der Schubladen war keine so gute Idee - man riecht es immer noch. Ein klarer Lack wäre hier wohl besser gewesen. Unbehandelt wollte ich das Holz nicht lassen da es sonst sehr schnell verschmutzt.
- Die Lose eingelegte Fräsplatte ist nicht so ideal, da ich die Fräse nicht ständig ausbauen muss ist eine geschraubte Befestigung vielleicht doch besser. Dies Werde ich wohl noch Nachrüsten.
- Frästisch-Profis werden es bemerkt haben, es gibt noch keine Höhenverstellung. Die im original Bauplan vorgeschlagene Lösung mit dem Wagenheber funktioniert wohl recht gut, aber ich bin am Überlegen ob ich da noch etwas anderes baue.