Fräser und Bohrerschrank
- Skill levelNormal
- Costs70 €
- Duration2-3 Tage
Platzfindung und Planung
Ich brauchte einen Platz, wo man schnell und einfach rankommt, einen Platz, der am besten auf Augenhöhe war. Die Lösung war direkt neben meiner Arbeitsinsel in der Werkstatt dort hing an der Wand zum Kellerbad/ Gästebad direkt über dem Mülleimer ein Feuerlöscher und ein Papierhandtuchspender. Der Plan war den Schrank dort anzuhängen und den Feuerlöscher und den Spender wieder an den Schrank zu schrauben. Da der Feuerlöscher relativ schwer ist, wollte ich diesen nicht an eine Tür hängen, somit viel der klassische Schrank weg und es musste eine Art Apothekerschrank werden. Eine Zeichnung hatte ich nicht gemacht, der Schrank wurde anhand der zur Verfügung stehenden Größe gebaut. Also Größe notiert und los ging es.
Korpus bauen
Ich hatte vor einiger Zeit Leimholzbretter günstig im Kleinanzeigenmarkt geschossen aus Ihnen sollte der Korpus entstehen. Da sie nur 20 cm breit waren ich aber eine Korpustiefe von 46 cm brauchte wurden zwei Bretter und ein 6 cm breiter Streifen zusammen zu einem Brett geleimt. Die Vollauszüge angeschraubt und danach wurde alle Teile mit Undercover Jig - Verbindungen verschraubt und innen zur Sicherheit noch mal Winkel in die Ecken gesetzt. Die Rückwand ist auf die Rückseite direkt rauf genagelt worden, da ich aus Platzgründen keine Nut setzte wollte. Die Ecken/ Kanten worden mit dem Handhobel gebrochen, Nachdem dann alle sichtbaren Flächen mit dem Schwingschleifer geschliffen worden sind. ist der Schrank durch die zuvor vorgebohrten Löcher an der Wand festgeschraubt worden und unterhalb noch ein Stützwinkel wegen den zu erwartenden Gewicht gesetzt worden.
Schubladenkorpusse mit Nutenaufnahme/ Trägerhalterung erstellen
Nachdem alle Teile für die Schubladen mit der TKS zugeschnitten waren, wurde jeweils ein Paar bestehend aus Front und Rückplatte aneinandergelegt und mit Klebeband Fixiert (Siehe Bild) so ist sichergestellt das später die Nuten alle an gleicher Stelle sind. Danach mit einem verdeckten Schnitt und Glaserklötzen und einer Metallschiene als Abstandshalter die Nuten gesägt mit den Glaserklötzen als Abstandhalter wurde eine 6 mm Nut (2x Sägeblattbreite) erreicht und mit der Schiene den Abstand zwischen den Nuten. Nachdem alle Nuten gesägt worden waren, wurde mit Hilfe von Dübespitzen die Löcher für die Holzdübel angezeichnet und an der Standbohrmaschine gebohrt. Mit einem Handhobel und Schleifpapier alle Kanten gebrochen und alles ordentlich verleimt. Danach wurden die Schubladenkorpusse an den Vollauszügen montiert. Da ich festgestellt hatte das zwischen den einzelnen Schubladen noch Platz war, wurden noch Leisten obendrauf geleimt, um Fächer für lange Bohrer zu schaffen und den Platz nicht zu vergeuden.
Fronten für die Schubladen
Als Front habe ich graue Siebdruckplatte gewählt, damit diese nicht beim Sägen splittert, habe ich eine dünne Rückwand bis auf Sägeblattlänge eingesägt und mit Klebeband fixiert somit ist der Spalt zwischen Sägeblatt und Tisch geschlossen, ein weiteres Stück habe ich neben den Anschlag festgeklebt damit alles gerade gesägt wird. (Siehe Bild) Des Weiteren habe ich die Schnittkanten mit Klebeband abgeklebt. Durch diese Maßnahmen habe ich auch ohne Extrasägeblatt einen sauberen splitterfreien Schnitt durchgeführt. Damit später die Front glatt an der Schublade anliegt, habe ich mit einem Forstnerbohrer den Schraubkopf vom Griff versenkt. Die Kanten sind dann am Oberfräsentisch mit Hilfe eines Abrundfräser abgerundet worden, das ergibt einen schönen Kontrast zum Grau der Oberfläche. Mit zwei eingeschraubten Schrauben habe ich dann die Front an die Richtige Stelle gehalten und mit anpressen die Position der Schrauben gekennzeichnet und dort dünn vorgebohrt. Danach die Fronten an die Schubladen festgeschraubt.
Träger für Bohrer und Fräser
Für die Bohrer habe ich auf eine Anschrägung der Steckfläche verzichtet und habe eine etwas breitere Leiste verwendet damit ich zwei Reihen Bohrer stecken kann. Ich habe jeweils mit der nächsten Größe des Bohrers in halben Millimeterschritten ein Loch gebohrt. Und auch jeweils ein Millimeterloch auf der gleichen Höhe vorne auf die Front. Dort wurden dann wieder Heftzwecken eingesteckt.
Für die Spannzangen habe ich in der Breite der Spannzangen mit einem Forstnerbohrer Löcher gebohrt und auch diese wieder mit Heftzwecken gekennzeichnet.
Schrank bestücken und beschriften
Nachdem dann die Trägerleisten fertig waren, habe ich versucht die Bohrer und Fräser und das andere Zubehör sinnvoll auf die drei Schubladen zu verteilen. Die Beschriftung der Heftzwecken geht mit einem Fineliner recht gut und wenn sich mal etwas ändert, tauscht man die Heftzwecke gegen eine Neue aus. Da zum Beispiel meine Forstnerbohrer unterschiedliche Schaftstärken haben, ich aber immer ein Loch für den größten Schaft gebohrt habe, habe ich die anderen Löcher wo zu viel Spiel war mit abgeschnittenen Dübeln oder den Hülsen aus den Fräserkästchen reduziert.
Fehler und Ärgernisse
Natürlich sind mir so einige Patzer widerfahren.
Von dreimal gesägt und immer noch zu kurz bis munter durch die Frontplatte geschraubt.
Das mit der Frontplatte hatte mich am meisten geärgert, Grund hierfür war das eine 35 mm Schraube in der 30 mm Schachtel lag. Aaaaarrg, hab es dann eingermaßen mit Späne, Leim und einen Bleistift kaschiert.
Weiter würde ich jedem empfehlen die Auszüge erst nach der Montage an der Wand zu montieren oder besser zu messen als ich es getan habe, ich musste drei Stück nochmal versetzten.
Auch würde ich die Schubladeneinsätze kleiner machen und nicht knartsch dem Korpus anpassen. Denn ich musste daraufhin nochmal die Auszüge lösen und neu befestigen, damit die Front am Korpus anliegt, (Ärger....) sozusagen eine knappe Kiste geworden.
Weiterhin, nimmt wenn möglich Hartholz als Trägerleisten, den Fichte/ Kiefer ist meines Erachten zu weich und die Bohrungen bekommen am Rand der Leiste Ausrisse.
Achja und hört auf zu arbeiten, wenn Ihr genervt seit sonst hobelt Ihr Euch noch in die Finger, Sägt und Bohrt die falsche Seite von Trägerleisten usw....... ;o)
Fertiger Schrank und Fazit
Für mich ist es auf jeden Fall eine Wonne einfach an den Schrank zu gehen und schnell den Fräser oder Bohrer zu finden den ich brauche und nicht wie früher in den ganzen Schachteln zu suchen.
Wie immer freue ich mich auf Eure positiven Kommentare und konstruktive Kritik sowie Verbesserungsvorschläge.
Grüße aus dem Norden Euer Krusse