Werkzeuge für Heim & Garten

Einkaufszettelhalter


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    5 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Die Februar-Challenge 2018: "Bau' etwas mit Kochlöffel und Kugelschreiber"
Die Ideen purzelten direkt durch meinen Kopf - was davon nehm' ich? Mal überlegen...

Meine Frau hatte sich doch vor Zeiten eine Schiefertafel für die Küche gewünscht! Auf meine Frage: "Wofür?" kam promt die Antwort: "wenn dir beim Kochen etwas ausgeht, schreibst des auf die Tafel und dann weiß ich, was ich einkaufen muss!" (man bemerke die Aufgabenteilung). Woraufhin ich mein Kopfkino angeschmissen habe, und mir meine Frau im Supermarkt vorgestellt habe: an der Hand den Einkaufswagen und unter'm Arm die Schiefertafel mit den dezenten Abmessungen 60x45 cm...
Kurzum: wir haben KEINE Schiefertafel und auf dem Küchentisch fliegen die verschiedenen Einkaufszettel herum. Da kann ich doch sicherlich was nettes bauen, oder?

Die endgültigen Abmessungen des Machtwerks wurden mir von den am Markt verfügbaren Bonrollen (Kassenrollen) diktiert: die größte, die ich gefunden habe hat eine Breite von 76mm und einen Durchmesser von 66mm. Deswegen ist der Abroller 2x 12mm Multiplex (die Wangen) plus 76mm Rollenbreite plus ein bisschen Luft dazwischen (4mm) breit geworden. Die Länge ist recht willkürlich von mir gewählt: Wie lang ist mein Reststück und wie sieht das Seitenverhältnis gut aus? 

Vielleicht merkt man an der Beschreibung die Jahreszeit: Jaaaaa, richtig, die 5. isses - Fasching ist!
Ich bitte gnädigst darüber hinwegzusehen.

Du brauchst
  • Tischkreissäge
  • Akku-Bohrschrauber
  • Bandschleifer
  • Hammer
  • Lineal
  • Holzraspel
  • Dremel
  • Spannzwingen
  • Leim
  • Zapfenbohrer
  • Schmirgelpapier
  • Schieblehre
  • Senker 10mm
  • Leinölfirnis
  • Feile
  • Maschinenschraubstock
  • Schraubstock
  • 3mm Bohrer
  • Seitenschneider
  • 10mm Bohrer
  • 2,5mm Bohrer
  • Reststück
  • Reststück
  • Reststück
  • Kassenrolle
  • Kugelschreiber
  • Puksägeblatt
  • Silberdraht
  • Schraubhaken
Schritt 1 6

Resteverwertung

Zufällig hatte ich ein passendes Stück vom Multiplex rumfliegen, welches auch noch ganz passabel aussah. Dann säg' ich mir das mal zurecht:
Ein Rücken-Stück in der Breite "Rollebreite + Seitenteil links +  Seitenteil rechts + jeweils rechts und links Luft dazwischen = genau 108mm" und in der Länge "Rollendurchmesser + Sägeblatt + Platz zum Schreiben dazwischen = exakt 200mm"

Dazu kommen zwei Seitenteile mit den genauen Dimensionen Länge "Rollendurchmesser + Rückenteilstärke + bisschen Luft = 80mm und Breite "Rollendurchmesser + bisschen was = 70 mm"

Damit Wangen und Rücken zusammenfinden können habe ich beim oberen Rücken ganz flink rechts und links Aussparungen mit meinem Schiebeschlitten auf der TKS gesägt, dabei ist mir leider einmal das Werkstück gekippt (daher die kleine Nut auf der rechten Seite im Bild). Das kommt von "ganz flink"! grmlgrmlgrml

Die Wangen noch am Bandschleifer abrunden und beim Mittelpunkt (Achtung: Rückenstärke berücksichtigen!) ein 10er Loch für die Rollenachse bohren.
Laut Internet hat die Kassenrolle einen Innendurchmesser von 12mm. Wie passend, hab ich mir gedacht: Dann nehme ich als Achse doch einfach ein Restestück Buchenrundstab mit 10mm Durchmesser! Abgelängt, Schnitt mit Schmirgel geschliffen, durchgesteckt: PASST!   

Und weil ich grad wegen dem Valentinstagsgeschenk für meine Frau (Siehe anderes Projekt) so romantisch war, hab ich gleich die Teile mit Leim vermählt.

Zu kompliziert? Find ich auch. Helau!

Schritt 2 6

Grundgerüst fertig - aber was ist mit K&K?

Bis vor kurzem wusste ich nicht, was eine Laffe ist!
Bis vor kurzem wusste ich nicht, was eine Laffe ist!
Der fertige Klöffel - schreibt sogar!
Der fertige Klöffel - schreibt sogar!
Kochlöffel
Kochlöffel
Kuli
Kuli
Mist. Zu dick!
Mist. Zu dick!
Irgendeiner wird doch passen!
Irgendeiner wird doch passen!
Perfekt!
Perfekt!
Einspannen und bohren
Einspannen und bohren
Mine kürzen
Mine kürzen

Jetzt wird's langsam Zeit die österreichische Monarchie in Angriff zu nehmen: Kochlöffel und Kugelschreiber müssen zwingend verwendet werden.
Dumm - ich hab keinen Kochlöffel der größenmäßig zum Abroller passt! Dann mach ich mir halt schnell einen. Sozusagen ein Kochlöffel à la minute.
Hierfür schnappe ich mir aus der Restekiste (woher sonst?) ein Stück Fichtenleimholz, spanne es in den Schraubstock und greife mir die halbrunde Holzraspel: so schnell ist die Laffe grob herausgearbeitet! Die Vertiefung arbeite ich mit dem Dremel Fächerschleifer heraus, funktioniert erstaunlich gut! Den Stiel drittel ich der Länge nach mit der Japansäge: die beiden äußeren Teile weg, stehen bleibt das Mittelstück. Am Bandschleifer für die bessere Haptik die Kanten abrunden und dann das Ganze noch schön mit 180er Schmirgel schleifen.

Jetzt kommen wir zu meiner Grundidee: Die Challenge hieß: "Bastel was aus einem Kochlöffel und einem Kugelschreiber". Na gut. Das Naheliegenste ist doch einfach, in den Kochlöffelstiel eine Kugelschreibermine zu versenken, dann bekommt man einen Kochlöffel der schreiben kann. Sozusagen einen Klöffel. Oder so. Ob man das braucht? Ja, klar - unbedingt!
Zumindest, wenn man die Februar-Herausforderung gewinnen will! ;)

Also: Kugelschreiber auseinanderbauen: Mist - der hat so 'ne dicke Mine! Passt nicht. Nächster Kuli. Und nächster. Ja Sacklzement! Gibt's denn keine normalen Kuli-Minen mehr?
Mit grimmiger (Achtung: Wortspiel) Miene von der Werkstatt ins Büro runtergehen, in der Stiftekiste gekramt: auch nix! Endlich werde ich fündig: in einem alten Taschenkalender steckt ein alter Kuli! Schreibt der noch? Ja! Was für 'ne Mine is da drin? Heureka! Genau das brauche ich!

Wieder oben in der Werkstatt schnell mit der Schieblehre den Durchmesser der Kuli-Mine gemessen und entsprechend ein 3mm Loch in den Kochlöffelstiel gebohrt. Damit die Mine nicht 6 cm vorne rausschaut, diese mit dem Seitenschneider gekürzt, mir die Hände mit Kuli-Tinte versaut und die Mine in den Löffelstiel versenkt.

Tadahhh!


 

Schritt 3 6

Der Aufriss mit dem Abriss: ausspannen, einspannen, kloppen und entspannen!

Damit der künftige Einkaufszettel von der bestellen Papierrolle auch irgendwann in naher Zukunft problemlos abzureißen ist, habe ich mir überlegt, am unteren Rand des Rückens ein Sägeblatt zu installieren.
Für meine Puk-Säge hab ich irgendwann mal im Baumarkt billig ein 20er Pack Sägeblätter abgestaubt: für den Zweck genau das Richtige!

Sägeblatt ausspannen, in den Schraubstoch einspannen und mit gezielten Hammerschlägen kalt verformen.
Über das Rückenteil ziehen und die Haltenasen des Sägeblattes in die Rückseite schlagen. Ein Tropfen Leim drauf - fertig.

Ein Platz für den Klöffel ist auch schnell gefunden: Am Rücken werden unten zwei Schraubhaken angebracht und geringfügig per Kombizangeneinsatz kaltverformt (jetzt kann der Abroller auch plan an der Wand angebracht werden und der Klöffel fällt nicht mehr aus seiner Halterung).

Hält das auch? Logo!


->Entspannen!

Schritt 4 6

Damit die Rolle nicht von der Rolle fällt...

Spalter!
Spalter!

Natürlich hätte ich die Achsaufnahme nicht Bohren müssen: Achse kürzer machen und Laufnuten fräsen wäre auch gegangen. Hab ich aber erst dran gedacht, als die Löcher bereits in den Wangen waren.
"Wäre, wäre, Fahrradkette", um es mit Lothar Matthäus' Worten zu sagen!
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen bzw. die Löcher gebohrt. Alternativplan?

Damit die Achse zum Rollentausch herausnehmbar bleibt, habe ich kurzerhand am rechten und linken Rand Löcher (2,5mm) gebohrt. Ein Reststück (was wohl sonst) Multiplex habe ich mit dem Stechbeitel geteilt und am Bandschleifer keilförmig rund geschliffen (auf dem Bild sieht man es besser, als ich in Worten erklären könnte). Fertig ist der Achsnagel.



 

Schritt 5 6

Wie kommt des Gwand nu an die Wand? Der versteckte Aufhänger:

Das Dingens soll in der Küche an die Wand gedübelt werden, genauso, wie es sich für einen Schiefertafel-Ersatz ziemt! Damit die Schraube nicht ins Auge sticht (was der Sehkraft abträglich wär und außerdem weh tut) kommt mein neuer Zapfenbohrer vom Lidl zum Einsatz:

Ein kleines Stück Multiplex (Reststück, versteht sich!) wird in den Maschinenschraubstock der Standbohrmaschine eingespannt. Mit dem Zapfenbohrer (10mm) wird ein Loch gebohrt. Vom dem enstandenen Zapfen trenne ich mir eine dünne Scheibe ab (den Rest schmeiss' ich weg. Reststücke gut und schön - irgendwo ist halt eine Grenze!).
Dann bohre ich möglichst mittig (ich geb's zu: die Seitenabstände habe ich sogar gemessen!) mit einem 3mm Bohrer ein Loch durch das Rückenteil, welches ich mit dem 10mm Senker so tief aufbohre, dass ich einerseits noch genug Material zum Verschrauben habe, aber dennoch den Schraubenkopf mit der Zapfenscheibe verdecken kann.
Sitzt, passt, wackelt und hat Luft!
Und sieht besser aus wie ich finde.

Schritt 6 6

Schwedisch? Norwegisch? Nein, Finish!

1mm Bohrer is doof - der bricht ständig ab!
1mm Bohrer is doof - der bricht ständig ab!
Finish!
Finish!

Soo, Freunde der Nacht, Zieleinlauf!
Alles nochmal schleifen, mit Leinölfirnis anhübschen, Funktionen testen, zusammenbauen... -HALT!

Da hab ich doch fast was vergessen:
Damit sich die Papierrolle nicht unkontrolliert abwickelt spendier ich noch ein bisschen Silberdraht: dünn gebohrt, Draht durchgesteckt und auf der Rückseite verzwirbelt. Jetzt ist sogar Edelmetall verarbeitet worden! Wie das funkelt. Klasse, nicht?

Der Große Moment: passt alles? Ist alles hübsch? Oder fällt alles auseinander?

Meine Damen und Herren:
Ich präsentiere Ihnen die ultimative Lösung zur Februar-Herausforderung!
Zack!

Und jetzt seid ihr dran!


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