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Schwierigkeitmittel
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Kosten90 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Seit knapp drei Jahren wohne ich in meinem Haus. Und seit drei Jahren habe ich keine abschließbare Klotür. Das heißt nicht ganz. Man konnte die Klotür mit viel Gewalt in den Rahmen ziehen und mit einem kleinen Querriegel eines Aufsatz-Kastenschlosses verriegeln.
Die Vorteile einer solchen Tür erschließen sich nur jungen Eltern. Mit so einer Tür können sich kleine umtriebige Kinder nicht selbst einschließen. Denn so ein Kastenschloß kann nämlich nicht von außen geöffnet werden. Schließt sich ein Kind ein, muß man die Tür kaputt machen.
Wer sich vorgenommen hat ein Haus zu renovieren weiß, daß man mit bestimmten Dingen einfach Geduld braucht. In diesem Fall braucht das Projekt 5 Türen und 7 Rahmen aufzuarbeiten, etwa 2,5 Jahre damit es begonnen wird.
Du brauchst
Werkzeuge
- Akku-Bohrschrauber
- Multifunktionswerkzeug
- Akku-Tellerschleifer und Polierer
- Kapp- und Gehrungssäge
- Oberfräse
- Schleifroller
- Heißluftgebläse
- Satz Stemmeisen
- scharfer Spachtel
- Handhobel
- Simshobel
Materialliste
- 2 x Holzklötzchen
- 1 x Konusplättchen | Holz (30mm)
- 1 x Einbau-Kastenschloss (Bad)
- 1 x Satz Bad-Beschlag Jugendstil
- 1 x Holzgrundierung
- 500ml x Buntlack Alpina (RAL 7035)
- Holzkaltleim
- Holzspachtel
Los geht's - Schritt für Schritt
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Bestandsaufnahme
Am Anfang habe ich erstmal einen Anfängerfehler gemacht. Ich habe vergessen "Vorher"-Bilder zu machen.
Kurzum es geht darum:
Aus einem Aufsatzkastenschloss die nur von der Innenseite zu erreichen ist, wird ein Einbaukastenschloss.
Dazu muss ein eingestemmtes Loch, auf dem das Schließblech war, im Rahmen verschlossen werden.
Des Weiteren muß ein modernes Kastenschloss in die alte Tür eingebaut werden.
Alles Sachen, die nicht unbedingt wenig Vorüberlegungen erfordern.
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Der alte Lack muß ab
Mit ner GEX, nem Texoro, einem Heisluftfön ging es dem alten Lack an den Kragen. An der Tür wurde der alte Lack erstmal nur angeschliffen in der Hoffnung das würde reichen.
Der Rahmen wurde komplett von Lack befreit ein recht alter Acryllack oder Ähnliches zeigte sich recht zäh.
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Ein Schloss muß in die Tür
Über diesen Schritt habe ich mir lange Gedanken gemacht:
Medizinisch ausgedrückt: Mach ich Schlüssellochchirurgie oder operiere ich klassisch offen?
Über den schmalen Falz der Tür ein präzises Loch einfräsen, braucht letztendlich eine präzise mobile Langlochbohrvorrichtung. Da das die einzige Tür ist bei der ein neues Loch eingefräst wird, lohnt sich das herstellen einer solchen Vorrichtung nicht.
Also habe ich die Öffnung für das Schloss seitlich eingefräst und dann von oben wieder verschloßen (Bild 1-11)
Auf der anderen Seite mußte ein Loch, welches zur neuen Türklinke nicht mehr kongruent war verschloßen werden. Das alte Loch wurde mit einem 30iger Forstnerbohrer aufgebohrt und mit einer entsprechenden Holzscheibe wieder verschloßen.
Wer schon mal ein bestehendes Loch mit einem Forstnerbohrer aufbohren wollte, weiß, daß das ohne gute Führung nur schwer zu bewerkstelligen ist. Denn der Zentrierdorn findet keinen Halt.
Eine komplette Tür unter die Ständerbohrmaschine zu legen fiel aus. Deshalb habe ich mir einfach ein Reststück Plexiglas aufgelegt, die dem Bohrer beim Übergang ins Holz eine gut Führung gibt.
Es hat geklappt.
Die Tür verlor dann auch am unteren Ende noch ein paar Millimeter, denn durch den Bodenaufbau im Haus neigte die Tür zum Schleifen am Boden. Dies wurde recht grob mit einem Elektrohobel vollführt.
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Ein Loch im Rahmen stopfen
Das bestehende Loch im Türrahmen wurde erstmal rechteckig ausgestemmt und ein neues Stück Holz eingeleimt.
Dieses Holz wurden dann mit einem normalen Hobel, bzw. einem Falzhobel plan zur bestehenden Fläche gemacht.
Meine Umgang mit Handhobeln ist nicht der aller geübteste, aber das ging wirklich leicht von der Hand.
Merke: Bevor man anfängt Hobeln zu üben, sollte man das Schärfen drauf haben. Das bringt enorme Vorteile.
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Lackieren: erster Versuch und Alles nochmal von vorn
Für die Lackierung habe ich einen Acryllack gewählt.
Ob das jetzt der Fehler war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hatte der Lack bei 17 Grad Außentemperatur extrem lange Trocknungszeit. Er ist einfach nicht trocken geworden. Nachdem sich dann wahnsinnig viele Obstfliegen und Dreck in den frischen Lack gesetzt hatten, und durch das zwischenzeitliche Rumdrehen der Tür, hatten sich viele Nasen gebildet und die beigehobelten Holzeinlagen hatten sich auch wieder bewegt und waren wieder deutlich zu sehen.
Ergo: ich war höchst unzufrieden mit dem Ergebnis und habe alles nochmals entfernt. Diesmal wie beim Rahmen Komplettentfernung bis auf das Holz.
Meine Konsequenz: Meine Erfahrung mit Acryllack geht gegen null und die Erkenntnis aus dem Desaster hieß, daß ich wohl mit Wasserbasierten Lacken besser umgehen kann.
Diese trocknen deutlich schneller und gerade wenn man später die Tür im Rahmen schließt sollte eine gewisse "Blockfestigkeit" vorhanden sein. Zeit zu warten bis ein Lack 2 Wochen braucht um komplett auszuhärten, habe ich nicht.
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Der Türrahmen und der nächste Lackaufbau
Die Erkenntnis, daß leichte Unebenheiten nach dem ersten Anstrich noch deutlich zu sehen waren, trieb mich dazu den gesamten Türrahmen nochmals sehr glatt zu streichen und den Lackaufbau folgendermaßen zu planen:
Holzgrund
1.Lackschicht
Zwischenschliff
2.Lackschicht
Verwendet wurde diesmal ein Markenlack wasserbasiert. Dessen Eigenschaften sind mir deutlich besser bekannt und die Verarbeitung erschien mir deutlich leichter.
Warum habe ich dann erst einen Acryllack genommen?
Acryllacke auf Lösungsmittelbasis werden als besonders schlag- und stoßfest gehandelt. Allerdings muß man sagen, daß Kinder der Beste Beweis sind, daß dem nicht so ist. Im gesamten Haus ist zu bewundern, wie es Kinder schaffen uralte stoßfeste Lacke in die Knie zu zwingen. Also ist es prinzipiell egal welchen Lack man verwendet, ein Renovieranstrich, wird spätestens in 5-6 Jahren sowieso fällig. In der Hoffnung, bis dahin haben die Zwerge gelernt, das mit mit einem Haus und dessen Einrichtung pfleglicher umgehen sollte.
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Endgültiger Einbau der Beschläge
Zu guter Letzt mußten, Kastenschloss, Klinken, Beschläge, Blenden alle an ihren Platz.
Den Beschlag in dem der Riegel der Tür fällt mußte etwas eingerückt in den Türrahmen eingelassen werden, damit die Tür stramm im Rahmen schließt. Eine Tatsache, die mir bis dahin nicht in den Kopf gekommen war, und die man bei der Positionierung des Schlosskastens in der Tür hätte berücksichtigen müssen.
Nun ja ich empfinde es als optische Makel.
Damit die Tür ins Schloß fällt und man sie abschließen kann müßen die Löcher im rahmenseitigen Beschlag noch etwas erweitert werden.
Kein Problem ich habe nen 12mm Forstnerbohrer, der da genau reinpasst... also los.
Und wieder mal war das Schicksal nicht auf meiner Seite, denn diese alten Türrahmen sind genagelt, und genau einen solchen habe ich mit meinem wunderbaren Famag-Forstner-Bohrer-nigel-nagel-neu getroffen. Sagte ich vorhin nicht was vom Hobelmesser schärfen? Nun ja jetzt muß ich meine Fähigkeiten auf Forstnerbohrer schärfen ausweiten.
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Manöverkritik und Fazit
Die Bilder 1-5 zeigen die unschönen Seiten und Fehler der Tür.
In Zukunft sollte ich also bedenken, Stellen die vor dem Lackieren nicht schön sind, sind es auch nach drei Schichten Lack noch nicht. Die Sorgfalt sollte vor Allem am Anfang eines solchen Projektes walten. Spachteln und Schleifen sollte in mehreren Durchgängen gemacht werden.
Bei der Wahl des Lackes sollte man auf Bekanntes zurückgreifen.
Wenn man keine Klotüre hat, und das Klo direkt hinter der Haustür ist, sollte man nicht leichtfertig ein Paket annehmen, wenn hinter einem jemand sitzt.
In Bild 6 und 7 sieht man, daß die Tür gar nicht so schlecht aussieht, wenn man darauf schaut. Aber als derjenige, der das alles fabriziert hat sieht man jedes häßliche Detail, immer. Allen Anderen fällt es glücklicherweise nicht auf. Also ist es wichtig, selbst damit leben zu können.
Immerhin nach fast 3 Jahren gibt es in meinem Haus eine abschließbare Klotüre. Und das ist das was wirklich zählt...
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