Eine Lederscheide herstellen
-
Schwierigkeitmittel
-
Kosten8 €
-
Dauer1-2 Tage
-
Öffentliche Wertung
In dem vorigen Projekt hatte ich beschrieben, wie ich ein Messer hergestellt habe. Nun wollte ich zu diesem Messer auch eine passende Lederscheide herstellen. Eine Gürtellasche soll es mir ermöglichen das Messer bei Wanderungen entweder an meinem Gürtel oder an der Seite meines Rucksacks immer griffbereit zu haben.
Du brauchst
- 1 x Sattlerleder | Blankleder 3,5 - 4,0 mm (300 * 170 mm)
- Sattlergarn
Los geht's - Schritt für Schritt
Materialwahl
Als Material wählte ich Blankleder. Dies ist ein 3,5 – 4,0 mm starkes Sattlerleder vom Rind. Um das Ganze zu vernähen habe ich braunes Sattlergarn verwendet. Das Garn ist besonders reißfest und gewachst, sodass der Zwirn sich leichter durch das Leder ziehen lässt.
Formgebende Maßnahmen
Das Messer soll sicher in der Lederscheide verwahrt sein, ohne von selbst herauszufallen. Deshalb sollte das Leder das Messer auch sauber umschließen. Damit dies der Fall ist, habe ich mir ein Stück des Leders abgeschnitten, sodass noch deutlich mehr Leder vorhanden war als benötigt. Da das Leder zusammengeklappt wird, würde sich das Leder, da es so dick und steif ist, sich nicht dicht an die Klinge des Messers anlegen. Deshalb habe ich auf der Innenseite der Scheide in dem Bereich der Biegung das Leder mit einem Bildhauerbeitel dünner gemacht. Es entstand so etwas wie eine Nut.
Anschließend habe ich das Leder nass gemacht, damit es sich besser an die Konturen des Messers anschmiegt. Dieses hatte ich zuvor in Frischhaltefolie und Kreppband verpackt, damit es keinen Schaden nimmt. Mit zwei abgerundeten Holzstücken verpresste ich das Leder im Bereich der Klinge.
Zwischenlage herstellen
Gürtellasche anfertigen
Um das Messer am Gürtel tragen zu können benötigt man eine Lasche. Hierzu habe ich beim Zuschnitt des Leders einen 25 mm breiten Streifen stehen lassen. Dieser erhielt eine formschöne Spitze angeschnitten. Anschließend hob ich mit dem Nahtversenker eine Vertiefung aus. Durch das Versenken der Naht reduziert sich die Gefahr, dass sich das Garn durchscheuert, da sich das Garn vertieft zur Oberfläche befindet.
Mit dem Kantenhobel faste ich die Lederkanten und glättete sie mit dem Falzbein. Der Lederstreifen wurde zu einer Lasche gebogen und an der Lederscheide festgeklebt. Mit dem Prickeisen markierte ich die gleichmäßigen Nahtabstände. Anschließend nähte ich mit Sattlergarn, welches besonders reißfest und gewachst ist mit zwei Nadeln die Lasche an. Hierbei stach ich durch jedes Loch von beiden Seiten mit den Nadeln.
Vollenden der Lederscheide
Bislang befand sich nur ein Teil der Zwischenlage an der hinteren Lederscheide. Das änderte sich, nachdem die Gürtellasche festgenäht war, indem ich auch das vordere Teil der Scheide mit dem Zwischenstück verklebte. Der Vorteil beim Verkleben, bevor die Teile vernäht werden, liegt darin, dass die Teile nicht verrutschen können. Da der Beschnitt des Leders nie so 100%-ig genau wird, schliff ich an der Tellerschleifmaschine die zusammengeklebte Schnittkante schön sauber.
Von dieser sauberen Kante ausgehend zog ich vorne und hinten mit dem Nahtversenker eine Vertiefung. In diese markierte ich mit dem Prickeisen die Nahtlöcher. Bei drei Lagen dicken Leders, bohrte ich mit einem Ø 1,5 mm Bohrer die Löcher vor, was ohne dem zu schmerzenden Fingern beim Nähen geführt hätte.
Auch hier nähte ich mit zwei Nadeln, die ich jeweils mit der bestehenden Naht verband, sodass eine Sattlernaht entstand. Diese Naht kann im schlimmsten Fall durchtrennt werden, ohne dass sich die komplette Naht öffnet.
Abschließend, wurden die Kanten mit dem Kantenhobel angefast, mit dem Falzbein „poliert“ und die Schnittkanten mit einem speziellen Färbemittel eingefärbt. Zum guten Schluss erhielt das komplette Werkstück ein Lederpflegmittel aufgetragen.
Fazit
Nun kann ich das Projekt Messer- und Scheidenbau als fertig ansehen. Auch wenn ich dieses Messer nicht unbedingt an meinem Gürtel tragen werde, als vielmehr in dem Seitenfach meines Rucksacks beim Wandern, so hoffe ich, dass mir Messer und Lederscheide bei künftigen Pausen und Brotzeiten treue Begleiter sein werden.
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
Meinungen und Reaktionen
Wie hat dir das Projekt gefallen? Indem du deine Meinung mit uns teilst, hilfst du uns und anderen Community-Mitgliedern zukünftige Inhalte zu verbessern.