Eigenbau Schlafzimmer Teil 6 - Das Highboard
- Skill levelSchwer
- Costs70 €
- DurationMehr als 4 Tage
In 2018 habe ich für uns ein (fast) komplettes Schlafzimmer aus Palettenholz gebaut. Dieses bestand aus Bett, Nachtkonsolen, Kleiderschrank, Wandboard und Deckenlampe. Es fehlte nur noch ein zusätzlicher Schrank für Ordner, Bücher und anderen Kram. Außerdem wollte ich hier staubgeschützt unseren Drucker unterbringen.
- Palettenholz
- Leim
- UK Latte
- Dreischichtplatte
Entwurf
Paletten zerlegen und vorbereiten.
Die Paletten werden zerlegt und unbrauchbares aussortiert. Was brauchbar aussieht, wird entnagelt, besäumt und noch mit dem TRUVO (Detektor) geprüft. Dann auf hobelfähige Breite von 80 mm gesägt und zunächst einseitig ausgehobelt. Danach werden die Bretter auf eine Stärke von 16 mm gehobelt, hier nahm ich als Stärkenmassschablone eine Spanplatte.
Leimholzplatten herstellen.
Die Deckelplatte.
Die Deckelplatte entstand nach der gleichen Methode wie in Schritt 3 beschrieben, wurde aber etwas stärker gebaut. Das beschreibe ich jetzt nicht erneut. An den Kanten vorne und seitlich kamen zusätzlich Leisten dran, welche mit Gehrung miteinander verbunden sind. So habe ich kein sichtbares Stirnholz an der Deckelplatte. Nach der Verleimung wurden die Leisten beigehobelt und verschliffen. Kleinere und auch größere Löcher wurden verstopft. Hierfür nahm ich diesmal auch einen Zapfenbohrer zu Hilfe. Die Kanten wurden zum Schluss noch mit dem Abrundfräser abgerundet, kleinere Fehlstellen mit einem Schleifmehl-Leim-Gemisch verspachtelt und nochmals geschliffen.
Die Verbindungsrahmen.
Korpusmontage
Rückwände und Sockelböden
Die Rückwände wurden ebenfalls aus Palettenholz erstellt, aber nur in 10 mm Stärke. Linke und rechte Rückwand wurden je einseitig, die mittlere an beiden Seiten gefalzt. So kann ich alle drei Rückwände überblatten. Die mittlere bleibt für einen einfachen Transport abnehmbar. Leider habe ich hiervon wenig Bildmaterial. Auch die Sockelböden entstanden nach dieser Methode, allerdings in 16 mm Stärke. Auch hier wurden die äußeren Sockelböden dauerhaft verleimt, der mittlere wieder abnehmbar fixiert.
Funktionsboden Teil 1
Funktionsboden Teil 2
Funktionsboden Teil 3
Links und Rechts vom Auszugsboden, sowie vom Steckkastenfach wurde ebenfalls eine Blende angeleimt und anschliessend passend zur Rundung der Druckerplatte in Form geschliffen.
Nun kamen die oben erwähnten, auf Gehrung geschnittenen Teile in den Schrankkorpus und der fertige Funktionsboden konnte eingeschoben werden. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig, da er stramm genug drin sitzt.
Die Einlegeböden.
Die Einlegeböden wurden aus Palettenholz -wie gehabt- hergestellt. Da sich dieser Herstellungsprozess für sämtliche Komponenten gleicht, gehe ich hier nicht mehr näher drauf ein. Die Böden wurden auf 16 mm Stärke gefertigt und mit einer abgerundeten Vorderkante versehen. Es entstanden zwei Doppelböden, die je einen Steckkasten aufnehmen. Außerdem noch drei einzelne Böden. Die Details, insbesondere zu den Doppelböden gehen aus den Bildern hervor.
Die Steckkästen
Fronten Teil 1 - Die Rahmen.
Aus Dreischichtplatten sägte ich Streifen von 6 cm (Aufrechte) und 8 cm (Querteile) Breite zurecht. Nachdem ich diese auf korrektes Endmaß gesägt hatte, wurde einseitig eine 6mm breite Nut eingefräst, in die mittleren Querstücke zweiseitig. Alle Querteile bekamen die Nut auch stirnseitig, da die Verleimungen mit losen Federn erfolgt. Es folgte noch eine Fräsung der Sichtseiten mit dem Abrundfräser, sowie ein Oberflächenschliff. Dann die Oberflächenbehandlung mit Antikwachs und Leinölfirnis.
Fronten Teil 2 - Die Füllungen.
Für die Füllungen, auch Kassetten genannt, wurde wieder Leimholz aus Palettenholz hergestellt. Dieses mal betrug die Stärke 12mm. Mit einer Hohlkehle versehen und an den Seiten auf 6mm herunter gefräst, passen diese Kassetten nun in die Nuten der Rahmenhölzer. Auch hier wurde natürlich noch feingeschliffen und anschliessend endbehandelt. Die Füllungen wären nach dem Zusammenbau der Fronten nur schwierig endzubehandeln gewesen, also vorher.
Fronten Teil 3 - Zusammenbau
Fronten Teil 4 - Griffe, Scharniere und Montage.
Für die Türgriffe verwendete ich die gleiche Schablone, die ich schon für den Kleiderschrank angefertigt hatte. Da die mittlere Front zweiteilig ist, habe ich den Griff an dieser Stelle etwas modifiziert, indem ich ihn mittig geteilt habe. So sehen die beiden mittleren Fronten geschlossen ein wenig aus, als sei es nur eine Front. Dennoch können Sie einzeln geöffnet werden. Auch hier kam wieder Palettenholz zum Einsatz, welches ich mit Forstnerbohrer und Stichsägetisch, sowie am Frästisch in die entsprechende Form gebracht habe.
Die Applikationen.
Alle Fronten bekommen die gleichen karoförmigen Applikationen, die auch schon bei den anderen Schlafzimmermöbeln verwendet wurden. Hierfür wurde eine wirklich nicht mehr schöne Sperrholzplatte (mal bei einer Palette übrig geblieben) in 20 mm breite Streifen gesägt. Diese wurden zunächst miteinander verleimt und nach dem Durchtrocknen am Hobel geglättet. Dann sägte ich Dreiecke heraus. Diese Dreiecke wurden schliesslich zu den Karos zusammengesetzt und verleimt. Zum Schluss wurden diese noch an der TKS mit 10° angeschrägt und geschliffen.
Oberflächenbehandlung
Die Kassetten werden in den Rahmen nicht verleimt, damit sie noch arbeiten können. Deshalb habe ich sämtliche Bauteile für die Fronten vor der Montage schon endbehandelt, damit später keine blanken Stellen hervortreten. Außerdem kommt man so auch besser dran und die Teile sind handlicher.
Endmontage und Fazit.
Nachdem sämtliche Oberflächen ausreichend durchgetrocknet waren, wurde das Highboard erstmals vollständig zusammengebaut.