Eigenbau Schlafzimmer Teil 2: Die Nachtkonsolen
- Skill levelSchwer
- Costs40 €
- DurationMehr als 4 Tage
Hier kommt nun der zweite Teil meines Schlafzimmerprojektes. Die alten Nachtkonsolen sollten durch neue, wandhängende ersetzt werden. Besonderheit dieser Idee sind die integrierten Nachttischlampen. Auch wurde wieder reichlich Palettenholz verwendet.
- Planer
- Work benches and saw stand
- NanoBlade Saw
- Belt Sander
- Cordless screwdriver
- Jigsaw
- Tacker
- Tischbohrmaschine
- Akku-Bohrschrauber
- Deltaschleifer
- Allzwecksauger
- Poliermaschine
- Lötstation
- Forstnerbohrer, 35 mm
- Halbrundfeile
- Rauspund
- Palettenholz
- Rollenauszug
- Aus/Wechselschalter
- Hohlwanddose
- Winkelfassung
- Kabel
- Flachstecker
- Palettensperrholz
Planung und Materialauswahl.
Ich erarbeitete zunächst einen Plan mit Sketchup. Als Material entschied ich mich für Rauspund für den Korpus und natürlich für Palettenholz für alles andere.
Ich beschreibe im Folgenden den Bau von einer Nachtkonsole, aber selbstverständlich habe ich simultan zwei davon gebaut.
Der Korpus.
Für den Korpus schied nach gründlicher Überlegung Palettenholz als Material aus. Stattdessen entschied ich mich für Rauspund. Das ist günstiger als Leimholz und erfordert ein gewisses Maß an Mehrarbeit, die ich mir bewußt machen wollte. Beim noch kommenden Kleiderschrank wird der Korpus ebenso gebaut werden.
Als erstes wurden die einzelnen Rauspundbretter auf ungefähre Länge mit leichtem Übermaß gesägt. Dann wurden diese an den Stirnseiten mit 45° Gehrung abgelängt. Nun konnte ich die acht Korpusbretter für die zwei Korpüsse zusammenleimen. Es kam je ein Strang Leim auf die Oberseite der Feder und die untere Nutwange. Fixiert wurden die Bretter mit den Leimzwingen.
Dann wurden die Bretter zu den zwei Korpüssen miteinander verleimt. Bei diesem Arbeitsschritt wurde auch direkt die Wandaufhängung nach "French Cleat" Methode mitverleimt.
Nach dem der Leim getrocknet war, erfolgte zunächst ein Oberflächenschliff mit dem Bandschleifer. Spontan entschied ich, auch die vier Stosskanten mit der Oberfräse abzurunden. Dann wurde mit dem Delta in zwei Durchgängen fein geschliffen, erst mit 120er und dann mit 180er Körnung.
Der Schubkasten.
Der Schubkasten entstand vollständig aus Palettenholz. Für die Zarge und den Boden wurde das Material zunächst wie immer besäumt, gesägt und auf 12 mm Stärke gehobelt. Anschließend zu den benötigten Brettern verleimt, geschliffen und auf endgültiges Maß gesägt. Der Zargenrahmen wurde stumpf verleimt und verschraubt, der Boden bekam für die Verleimung eine Falz.
Die Frontblende entstand im Prinzip genau so, nur wurden sie nicht so dünn runtergehobelt. Verziert wurde die Blende mit Fräsungen unter Verwendung von Hohlkehl- und Nutfräser. Als Laufschienen nahm ich Rollenauszüge, von denen ich noch zwei Sätze da hatte.
Die Griffe.
Für die Griffe entwarf ich in Photoshop eine Sägevorlage. Diese wurde ausgedruckt und auf 25 mm starkem Palettenholz aufgeklebt. Der innere Bogen wurde mit dem Forstner an der Standbohrmaschine gebohrt und der Rest am Stichsägetisch ausgesägt. Mit dem Bandschleifer und der Halbrundfeile wurden die Oberflächen geglättet. Anschliessend die Kanten mit der Oberfräse abgerundet. Dann habe ich alle Griffe mit ihrer Rückseite, also der Teil, der später an der Front aufliegt, noch an der TKS getrimmt, damit alle die die gleiche Tiefe haben. Zum Schluss folgte noch ein Handschliff.
Da diese Griffart auch beim noch kommenden Kleiderschrank verwendet werden soll, produzierte ich gleich den Gesamtbedarf in Serie.
Lampenträger
Aus Palettenholz entstand eine Halbschale mit einer oben offenen Stelle, die Kanten wurden mit dem Abrundfräser gefräst. Die Lochsäge sorgte für das kreisrunde Loch zum Einlassen der Hohlwanddose. Am unteren Ende, dort wo der Lampenträger später auf der Korpusoberseite aufsteht, verleimte ich ein Hilfsklötzchen. Diese sollen mir später das Verschrauben erleichtern. Der Schiebeschlitten sorgte an dieser Stelle auch für den Kabelauslass.
Lampenschirm.
Ich bastelte mir aus Spanplattenresten zunächst eine Form als Verleimhilfe in Gestalt eines Kastens. An den Stellen, an denen später mit austretendem Leim zu rechnen war, brachte ich Klebeband auf. Aus Palettenholz schnitt ich Streifen von 12 x 12 mm in verschiedenen Längen auf der TKS zurecht. Dann wurde der spätere Lampenschirm Stück für Stück von unten nach oben zurecht geleimt. Nach vollständiger Durchtrocknung des Leimes kam die Rückwand, ebenfalls aus 12 mm starkem Palettenholz mit Schrauben an den Lampenschirm. Die aufrechten Vorderkanten und die Unterkante Schirms wurden mit der Oberfräse abgerundet. Anschliessend wurde die Rückwand noch einmal demontiert und die Winkelfassung instaliert. Das Kabel durch eine Bohrung nach hinten geführt und anschliessend die Rückwand mit dem Lampenträger verschraubt. Nun konnte auch der Schirm wieder mit der Rückwand verbunden werden. Zum Schluss entstand noch eine T-förmige Abdeckung aus Palettenholz. Diese wurde an den Kanten ebenfalls abgerundet und mit 6 mm Riffeldübeln, aber ohne Leim, von oben aufgesteckt. Hier verwendete ich "Dübelfix" Fixierspitzen.
Nun konnte ich den fertigen Lampenträger mit daran montiertem Lampenschirm auf dem Korpus befestigen.
Oberflächenbehandlung.
Es gab ein paar Fehlstellen und Löcher, diese wurden mit Holzspachtelmasse von Clou geschlossen und anschließend alle Oberflächen mit dem Delta geschliffen. Dann kam wieder mein geschätzter Antikwachs in zwei Durchgängen drauf. Zum Schluss noch händisch das Ganze poliert. Nun konnte ich auch die Applikationen, die ja bereits bei dem Bettumbau entstanden sind, an den Lampenschirmen montieren.
Montage, Abschluß und Fazit.
Nach der vollendeten Oberflächenbehandlung konnte ich die Elektrik montieren. Auf die Details gehe ich hier nicht ein, nur soviel. Es wurde eine Möbeleinbaufassung an einem Eurostecker angeschlossen und mit einem Aus/Wechselschalter versehen. Der Schalter wurde in einer Hohlwanddose eingelassen. Das Kabel wurde weitestgehend unsichtbar in dem gefrästen Kabelkanal Richtung Stromquelle geführt und dabei mit ein paar Tackerklammern fixiert.
Um mir die Wandmontage zu erleichtern, habe ich mir aus Hartfaser eine Schablone gefertigt. Die unteren French Cleat Teile wurden mit Tox Dübeln und Schrauben an der Wand befestigt und die Konsolen einfach nur eingehängt. Stecker in die Steckdose - fertig.