Doppelter Waschtisch mit Stauraum und Wäschesack
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Schwierigkeitmittel
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Kosten450 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Wenn die Ablage unter dem Badspiegel kaum noch Platz hat, dann muss gehandelt werden.
Der Stand war, dass wir zwei Säulenwaschbecken hatten, die zwar schön aber unpraktisch waren.
Man wird ja älter ( leider) , dabei allerdings auch klüger (hoffnungsvoll).
So mussten denn die alten Waschbecken weichen und eine pfiffige Lösung her. zunächst also erst mal was gezeichnet, ob es denn vor den Augen der Regierung den nötigen WAF hat.
WAF = Women Acceptance Factor.
Nachdem das Konzept Gnade gefunden hatte, ging es ans Einkaufen.
Zuvor wurden alle Maße an der Wand abgenommen. Das heißt auf welcher Höhe, mit welchen Abständen sitzen die Anschlüsse.Und wie tief ragen die Abflussknie hinein.
Das Projekt ist schon aus 2013. Ich habe allerdings damals schon für mich dokumentiert.
Ein paar Detailfotos sind allerdings frisch.
Lasst Euch also durch die Dokumentation führen. Ich hoffe, Ihr habt Spaß dabei und gegebenenfalls noch ein paar neue Anregungen gefunden.
Du brauchst
- Oberfräse
- Akku-Schrauber
- Tischkreissäge
- Beitel
- Tischlerwinkel
- 5 x Kantholz | Fichte/Kiefer (54x54 x 665 mm)
- Tischlerplatte (individuell)
- 2 x Leimholz | Fichte/Kiefer (19 x 500x 600)
- divers x Latten | Fichte/Kiefer (44 x 24)
- 1 x Arbeitsplatte | Eiche (40 mm dick)
- 6 x Rastex-verbinder | für Arbeitsplatte (15 mm)
- Flachdübel
- 2 x Waschbecken
- 2 x Pop up Ventile
- 2 x Waschtischarmatur
- 3 x Schubladenboden | Hartfaserpaltte (3 mm)
- 10 x Auszug | Vollauszüge (500 mm)
- Seitenwände f Schubladen | Buchensperrholz (9 mm)
Los geht's - Schritt für Schritt
Korpus
Ich hatte echt noch keinen Schimmer, wie das mit den zapfen hinhauen würde. hatte ich doch sowas noch nicht gemacht. Enstprechend dilettantisch sind dann auch meine Versuche gewesen.
Letztendlich hat's aber geklappt, als ich mir für die Zapfenlöcher ein paar Anschläge auf den Tisch geklemmt habe. Und los ging die wilde Oberfräserei. Die Oberfräse hatte ich mal für 7 € bei Otto geschossen.
Mittlerweile entsorgt. Das Teil wurde kreuzgefährlich, da das Spannfutter nicht mehr richtig hielt.
Ich kann nur jedem empfehlen auf Qualität beim Werkzeug zu achten. Ich spar jetzt lieber etwas länger und hab dann was für die Ewigkeit.
Zurück zu den Zapfen. Auf der stationären Fräse hergestellt. Je zwei Duchgänge für die Höhe und entsprechde Eintauchtiefe für das Zapfenloch gefahren.
Anschließend mit der Flachdübelfräse die Schlitze in die Pfosten und querhözer gefräst und ebenso entsprechend für den Boden und die Seitenwände.
Mal gucken ob's passt. Gott Sei Dank, alles passte zusammen.
Seitenregal und Tischplatte
Die Rundung der Tischplatte sollte schön auslaufen, also nicht von jeder Ecke aus den gleichen Radius haben. Entsprechend musste ich etwas mit der Verbreiterung für die Oberfräse etwas zirkeln. Die Verbreiterung hat einen kleinen Führungszapfen, um den sich der Fräser dann bewegt. Quasi auch als Fräszirkel zu gebrauchen.
Mit einem Bündigfräser habe ich die Rundung der Tischplatte abgefahren und so identische Rundungen für die Regalbretter hergestellt.
Dann noch den fünftenn Pfosten und eine kleine Rückwand zugesägt und mit Flachdübeln versehen und verleimt. Die Regalbretter sind auch mit Flachdübeln zwischen Rückwand und Seitenwand verleimt.
Die Seitenwände bekamen rastex Bohrungen. Diese habe ich dann auf die Tischplatte übertragen und die Metallstifte dann in die Platte eingedreht.
Zufrieden konnte ich dann an den schwierigeren Teil gehen.
Schubladen und Trennwände bzw Träger für Auszugschienen
Zwei Zwischenwände mustten noch rein. Also unten angdübelt und oben mit Rastex und der Tischplatte verbunden.
Dann böses Erwachen...Mist, ist ja schon alles geleimt. Wie krieg ich rechts und links noch die Auszugschienen dran?
Verdammt, ich musste schrauben. Also Leisten abgelängt, Taschenlochbohrungen rein und angeschraubt. Gut, dass das innen ist.
Die Leisten sieht amn auf dem ersten Bild links und rechts jeweils an der inneren Seitenwand. Grumpf. Wo ich doch so wenig schrauben wollte.
Naja, wenigstens klappte alles ganz gut mit den Schubladen. Nur einmal falsch die Flachdübelfräse angesetzt. Also besser immer schön Schreinerdreieck anzeichen. Grins.
Der Boden ist aus 3 mm Hartfaserpaltte. Damit die nicht rausplumpst, habe ich eine 4 mm Nut für den Boden gefräst. Stationäre Oberfräse und 4 mm Scheibennutfräser sei dank, ist sowas flott erledigt.
Die Seitenwände sind aus 9 mm Buchensperrholz ( besser sind aber 12mm, weil sich das mit der Flachdübelfräse besser macht).
Die oberste Schublade hat eine Aussparung, damit der Ablauf dran vorbeipasst.
Fronten sind aus 19 mm Fichte/Kieferleimholz.
Zusammenleimen und weiter im Text.
Apothekerauszug und Wäschesammler
Also erst mal die Fronten bauen. Das heißt erst mal Rahmentüren für den Apothekerauszug und den Wäschesammler. Konterprofilfräser rein in die Oberfräse und ab geht's. Dazu benutze ich die 44 x 24 Latten.
Die Füllung aus 19 mm Leimholz wird mit einem Falzfräser passend für die Nut der Füllung gefräst. Jetzt wird die Füllung umgedreht und auf dieser Seite mit einem V-Nutfräser und der Handoberfräse V-Nuten eingefräst. So entsteht der Eindruck, als bestünde die Füllung aus Nut- und Feder Brettern.
Anschließend verleimen, die Füllung bleibt aber schwimmend in der Nut.
Der Wäschesammler bekommt nun einen Rahmen mit Flachdübeln und wird an eine Rahmentür geleimt.
Der Wäschesack ( genäht von meiner Frau) wird über den Einlegerahmen gelegt und mit Druckknöpfen befestigt. So kann dann die Schmutzwäsche am Rahmen schnell herausgenommen werden.
Der Apothekerauszug bekommt auf der Rückseite nun auch Buchensperrholz. Gleiche technik wie bei den Schubladen. Nur das obere Fach ist etwas kürzer, da dort der Ablauf ist.
In dem Auszug stehen nun Putzmittel.
Anschließend alle Auszüge montiert und zusammengebaut. Puhh, passt alles.
Lackieren
Lackiert wurde draußen. es war Oktober und das Wetter noch gut.
Also die Markise rausgedreht und mit Bauplane abgehängt und nix wie los. Grundiert mit Acryl-weiss mit ein paar Tropfen Konzentrat grün angemischt. Anschließend mehrfach mit wasserlöslichem Lack übergesprüht. Etwa sechs Schichten.
Klasse, dass die Schichten so dünn sind und schnell trocknen.
Anschließend noch Schliff und der Auftrag einer dunklen Wachs-Öl-Lasur.
Dadurch bekommt das den Shabby Look.
Montagelöcher und Montage
Als schwierig stellte sich noch heraus, wie die Waschbecken zu montieren seien, da die " Arbeitsplatte " ja so dick ist. Also musste von der Unterseite ein Rezess eingefräst werden. Dazu habe ich mir aus einer 10 mm dicken Acrylplatte und einer 65 mm Lochsäge eine Frässchablone gebaut. Der Fräser hat oben ein Kugellager und fährt die Kontur des Kreises nach. Die Tiefeneinstellung erledigt dann die Maßhaltigkeit für die richtige Tiefe. Die Platte bekam dann noch eine Ölung.
Jetzt noch Waschbecken drauf. Pop-up Ventile ( wichtig, ohne Überlauffunktion), Ablauf und Armaturen montieren. Dichtigkeit testen. Zum Glück, alles dicht.
Griffe gab's dann später noch. Das ist krakeliertes ( also rissiges) Porzellan. Noch eine Shabby Note . :)
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