Delorean aus Palettenholz
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Schwierigkeitmittel
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Kosten5 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Ein wenig animiert durch andere Projekte (z.B. von lausbube) wollte ich mich auch mal an einem Holzmodell versuchen. Da ich seit meiner Jugend durch die "Zurück in die Zukunft" Filme begeistert bin vom Delorean DMC 12 hab ich mich für diesen entschieden. Ich wollte das ganze als Lowbudgetprojekt durchziehen, deshalb entschied ich mich für Holz von alten Einwegpaletten. Das erforderte natürlich eine Holzbearbeitung von Anfang an.
Der Maßstab entspricht etwa 1/15,5. Geplant als "zwischendurch mal immer wieder dran werkeln" Langzeitprojekt. Zunächst einmal habe ich mir aus dem Netz ein paar aussagekräftige Ansichten gesucht und mit Photoshop auf ein annähernd passendes Mass skaliert.
Die Arbeitsschritte sind nicht chronologisch aufgebaut. Deshalb sieht man auf den Bildern zum Teil Details, die erst in späteren Schritten beschrieben werden - oder auch umgekehrt.
Ein weiteres Holzauto aus Palettenholz ist hier zu finden!
Du brauchst
- Hobel
- Deltaschleifer
- Schlagbohrmaschine
- Akku-Schrauber
- Raspel
- Lochsäge
- Forstnerbohrer
- Schnitzmesser, diverse
- Feile
- Schleifklotz
- Laubsäge
- Palettenholz
- Zahnstocher
- Leiste | Kiefer (5 x 20)
- Holzspachtelmasse
- Leiste | Buche (10 x 10)
- Leiste | Kiefer (3 x 10)
- Rundstab | Buche (6 mm)
- Holzreste
Los geht's - Schritt für Schritt
Rohling
Zunächst sägte ich mir drei etwa gleich große Stücke aus der Palette heraus. Diese wurden gehobelt und miteinander verleimt. Da noch im weiteren Verlauf jede Menge Material abgetragen werden wird, ist der Rohling deutlich größer als das spätere, geplante Endprodukt.
Formgebung
Der Delorean wird "aus dem Vollen" geschaffen. Ich habe also mit Raspel, Schleifer und auch mit dem E-Hobel versucht, die Form zu gestalten. Dies ist sehr langwierig und auch anstrengend. Immer wieder musste ich anhand der Skizzen überprüfen, wie nah ich schon dran war. Aber eigentlich ist es ganz einfach: Man muss nur alles wegnehmen, was nicht nach Delorean aussieht...
Die Räder
Zunächst musste ich die Radhäuser ausfräsen. Mein größter Forstnerbohrer hat 35 mm Durchmesser - eigentlich zu klein. Also habe ich erst die 35 mm ausgebohrt und dann mit der Lochsäge (45mm) weitergemacht. Dazwischen blieb eine "Wand", die habe ich mit Schraubenzieher und Hammer weggestemmt.
Für die Räder habe ich erst einmal ein paar Probestücke gemacht um zu sehen, welche Größe am besten funktioniert. Dabei ging es auch um das Verhältnis des Felgendurchmessers zur Höhe der Reifenflanken. Schlussendlich wurden die Räder 45 mm im Durchmesser und die Felgen 30 mm. Ich ging folgendermassen zu Werke. In ein auf passende Stärke gehobeltes Brett habe ich mit dem Forstnerbohrer erst die Vertiefung für die Felgen gefräst. Dann die Nabe mit 6 mm durchgebohrt und anschliessend mit der Lochsäge das ganze Rad ausgesägt. Leider musste ich von beiden Seiten sägen, weil meine Lochsäge nur bis 18 mm Stärke geht, die hinteren Räder sind aber breiter. Danach wurden die Räder von Hand geschliffen.
Spachteln und schleifen, schleifen, schleifen ...
Leider habe ich mir während der Bearbeitung ein paar Macken in die Karosserie gehauen. Besonders ärgerlich war dies am vorderen, rechten Radlauf. Das passiert, wenn man eine Drahtbürste in die Bohrmaschine einspannt um das Radhaus innen zu glätten - ganz schön ärgerlich! Also habe ich aus Leim und Sägemehl eine Spachtelmasse zusammen gerührt und versucht die Schäden zu beseitigen. Nach der Durchtrocknung habe ich die gesamte Karre mit 240er Schleifpapier geglättet. Spätere Spachtelarbeiten habe ich dann mit einer fertigen Holzspachtelmasse gemacht, das war gut angelegtes Geld, denn es ging deutlich besser.
Die Heckpartie
Um den hinteren Teil besser detailieren zu können, musste ich die Heckpartie wieder absägen. Dadurch entsteht eine Nahtstelle, die aber gewollt ist, der Delorean hat sie im Original auch. Das wäre eigentlich ein Job für eine Bandsäge - die nun auch auf meinem Wunschzettel steht. Ich habe es stattdessen mit der Laubsäge gemacht. Um einen möglichst sauberen Schnitt hinzubekommen, habe ich die Sägelinie abgeklebt und zuätzlich noch mit einem Cuttermesser eingeritzt. Den gesamten Bereich der Heckleuchten und des Kennzeichens musste ich dann aussägen (Laubsäge) und ein passendes Stück Kiefernholzleiste anfertigen. An diesem konnte ich dann die Details herausarbeiten. Das habe ich mit einem Schnitzmesser gemacht. Die Bohrungen neben dem Kennzeichen sind leider etwas verrutscht. Mein zu diesem Zeitpunkt neuer Bohrständer und ich waren da noch nicht die besten Freunde...:(
Die Auspuffrohre habe ich mit 8mm Rundstab gemacht.
Die Heckjalousie
Die Motorhaube (hinten, der Delorean hat einen Heckmotor!) trägt im Original eine jalousieartige Abdeckung. Das zu gestalten ist eine weitere Herausforderung. Da ich für den vorherigen Arbeitsschritt die Heckpartie entfernen musste, konnte ich hier nun noch Material von der Karosserie wegnehmen. Die Jalousie selbst sollte aus einer Kieferholzleiste 5 x 20 mm, die ich mit dem Delta auf ca 3 mm runtergeschliffen habe, entstehen. Dann wurden die 5 Teilstücke passgenau zugesägt und mit der richtigen Überlappung verleimt. Nun stand ich vor dem Problem für dieses Teil an der Karosse Material abnehmen zu müssen. Dafür habe ich schlussendlich mit dem mir zur Verfügung stehenden Mitteln keinen Weg gefunden, bei dem ich nicht mehr Schaden als Nutzen angerichtet hätte. Also Plan B: Mit Feile und Schleifklotz habe ich die Jalousie direkt aus der Karosse herausgearbeitet.
Die Frontpartie
Auch für die Detailierung der Front musste ich einen Teil des Wagens wieder entfernen. Leider lässt sich dieses Weichholz nur bedingt in kleinteiliger Weise bearbeiten. Beim feinen Sägen bricht gerne mal was weg, so dass ich hier und dort wieder etwas anleimen oder beispachteln musste.
Die Scheinwerfer wollte ich zunächst aus dünngeschliffener Kiefernleiste machen, aber wie schon bei der Heckjalousie habe ich das Material nicht vernünftig dünn geschliffen bekommen. Mit Buchenholz ging es besser.
Die Querrillen am Kühlergrill wurden mit dem Schnitzmesser eingearbeitet. Auch hier fiel es mir sehr schwer, gerade Linien hinzubekommen. Immer dort, wo das Holz einen Jahresring hat, ändert sich die Dichte und man rutscht ab oder kommt nicht durch.
Für die Spoilerlippe musste ich ebenso ein Stück heraus sägen und mit der Flachpfeile nachbearbeiten.
Konturen und Karosseriedetails
Diverse Details wie Fugen, Konturen Lufteinlässe usw. wurden zunächst mit Gewebeband abgeklebt und dann mit Bleistift vorgezeichnet. Und dann begann die Sisyphosarbeit. Mit dem Schnitzmesser und verschiedenen unterschiedlich geformten Klingen die Details herausgearbeitet. Diese Vertiefungen sollen später nach der Oberflächenbehandlung besonders hervortreten.
Die Felgen
Um das Originaldesign der Felgen annähernd zu treffen, habe ich beschlossen, diese mit abgeschnittenen Enden von Zahnstochern zu gestalten. Um erst mal zu sehen, ob das überhaupt wirkt und wieviele "Spitzen" ich für jede Felge brauche, musste ich rumprobieren. Aus einem Abfallholz und einem 6er Dübel habe ich dafür eine Art Montagehilfe gemacht. Als Achsen habe ich 6mm Rundstab in Buche genommen.
Weitere Details
Zierleisten:
Hierfür wurde eine Stück Kiefernholzleiste 3 x 10 mm festgespannt und an einer Metallschiene mit dem Cuttermesser zwei dünne Streifen abgeschnitten. Diese wurden dann noch geschliffen und an die Karosserie angepasst.
Rückspiegel:
Das war eine langwierige Arbeit. Ich schnitt Material aus einer Buchenleiste und musste dann mit Laubsäge, Schnitzmesser Feilen und Schleifpapier immer wieder anpassen.
Oberflächenbehandlung und Abschluss
Vor dem einwachsen wurde die gesamte Karosse noch einmal per Hand mit 400er Schleifpapier verschliffen. Dannach musste ich natürlich den Schleifstaub wieder aus den Fugen kratzen.
Das einwachsen habe ich mit Antikwachs Farbton Eiche besorgt. Die Reste, die ich noch hatte reichten noch genau für dieses Projekt. Die Ecken und Details habe ich mit Wattestäbchen gemacht. In die Fugen habe ich den Wachs hineingedrückt, um diese besser hervor zuheben. Mit dem Resultat bin ich nicht ganz zufrieden, irgendwie sah es unbehandelt besser aus...:(
Nach ein paar Tagen Pause wurde dann die ganze Schose mit einem Baumwolltuch poliert und die Aussenspiegel und die Räder angebracht. Das war es.
Fazit: Der Delorean ist nicht so geworden, wie er in meinem Kopf hätte werden sollen. Aber das ist doch bei Projekten oft so. Dennoch bin ich ganz zufrieden und erkennbar ist auch. Ich hoffe, dass Euch dieses Projekt gefällt.
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