Werkzeuge für Heim & Garten

Dachboden Ausbau


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    3000 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Da ich endlich einen eigenen Raum für mich selbst brauche, habe ich entschlossen, den Dachboden unseres Hauses auszubauen. Dieser wird dann mein Büro, Musikzimmer mit Fitneßecke.
Das ganze hat ein wenig gedauert... So ist es, wenn man als Laie fast alles alleine machen möchte und nur am Wochenende Hilfe hat. Aaaaaaaber, es ist meins!

Ganz fertig ist es noch nicht. Diese Projektdokumentation zeigt es im Status des fertigen Rohbaus, es folgt noch Tapezieren und Teppichverlegen.
Nach Einrichtung werde ich nochmal Fotos posten, wenn gewünscht.

Du brauchst
  • Tacker
  • Akku-Schrauber
  • Stichsäge
  • Handkreissäge
  • Brecheisen
  • Dämmstoffmesser
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Edding, Bleistift
  • Teppichmesser, Cutter
  • Dämmwolle Klemmfilz
  • Rollen Klebeband
  • Tube Dichtkleber
  • Fermacell Platten
  • OSB-Platten
  • Rigipsschrauben
  • Schrauben
  • Dachlatten/Schalbretter
Schritt 1 8

Entrümpeln

Der Vorbesitzer des Hauses hatte den Dachboden schon mal "gedämmt". Wenn man 5cm als Dämmung bezeichnen möchte. Dies wurde mit Profilholzbrettern verkleidet.

Das musste natürlich zuerst ab.

Man nehme ein Brecheisen, Zerstörungswut und Muskelkraft.

Zudem Schutzkleidung: Mindestens Handschuhe, empfehlenswert Mundschutz und Schutzbrille. Zudem sollte man langärmlig arbeiten, um Kontakt der Dämmwolle mit der Haut zu vermeiden.

Schritt 2 8

Dämmwolle einbringen

Nach erledigter Entsorgung der alten Bretter und vor allem der Dämmwolle (Entsorgung über Städtischen Müllplatz, in Plastiksäcken verpackt, kostet z.B. bei uns für vollen Kombi 16 €) geht es nun darum, die neu besorgte Dämmwolle in die Sparren einzubringen.

Die Dämmwolle wird in aufgerollter Form gekauft. Die Pakete gehen leicht zu öffnen, die Dämmwolle entrollt sich von selbst.

Nun wird die Sparrenbreite gemessen. Bei mir waren die Sparren z.B. 67 cm breit.
Die Dämmwolle wird mit einem Dämmstoffmesser zugeschnitten. Dabei ist zu beachten, immer einen Zentimeter mehr einzurechnen, damit die Dämmwolle zwischen den Sparren hält.

Schritt 3 8

Dampfsperre anbringen

Nach Vollendung von Arbeitsschritt 2 wird die Dampfsperre angebracht.Wikipedia sagt dazu: Eine Dampfsperre ist eine Schicht, die auf der warmen Seite eines Bauteils (meistens die Innenseite) angebracht wird und die Wasserdampfdiffusion behindert. Sie soll eine unzulässig hohe Durchfeuchtung der Dämmschicht durch eindiffundierenden Wasserdampf verhindern. Sie kann gleichzeitig die Aufgaben der Luftdichtschicht übernehmen.Dazu wird diese über die Sparren gespannt und dort per Handtacker befestigt.Sie sollte nicht auf Spannung verlegt werden sondern leicht bauchig.Anschließend ist es wichtig, die Folie luftdicht zu machen. Dafür wird diese mit speziellem Klebeband verklebt. Dabei werden Überlappungen verklebt, diese sollten ca. 10 cm überlappen. Auch kleine Löcher müssen überklebt werden.An den Wandabschlüssen wird kein Klebeband verwendet. Dies wird direkt mit Dichtkleber am Gemäuer verklebt.

Schritt 4 8

Querlatten anbringen

Um die Wände mit Gipsplatten verkleiden zu können, empfiehlt es sich, erst eine Querverlattung anzubringen. Das Anbringen der Platten direkt an die Sparren ist mehrfach schwierig. 1. sind die Sparren meist nicht 100% gerade, 2. sind die Sparrenabstände meist zu groß, so dass die Platten nicht genug Haltepunkte haben.Die Lage der Querlatten müssen vorher durch genaues Messen festgelegt werden. Ca. alle 50 cm sollte eine Querlatte sein, um den Platten genug Halt zu bieten.Zudem sollte man beachten, dass die Latten, die den Abschluss einer Gipsplatte bilden, nach Auflage der unteren Gipsplatte noch genug Luft haben, um für die obere Platte auch noch Platz zum Verschrauben zu bieten.Die Latten werden mit den Sparren verschraubt und entsprechend zurechtgesägt in bestimmten Lagen.Ich habe hier recht große Latten mit 40mm-Tiefe genommen und 80er Schrauben. Die Hälfte tuts auch.(Auf dem Foto ist eine Probe-Gipsplatte verschraubt, bitte nicht beachten :) )

Schritt 5 8

Gipsplatten (Fermacell) anbringen

Ich habe mich für Fermacell-Platten entschieden. Diese sind feuerbeständiger und tragkräftiger als normale Gipsplatten. Sind dafür aber auch deutlich schwerer leider...Die Platten werden mit den vorher angebrachten Querlatten verschraubt. Dafür gibt es extra Schrauben für Gips auf Holz. Meine Erfahrung dazu: Die Schraubenköpfe versenken sich nicht vollständig... Am oberen Ende ist kein Gewinde mehr, die Schrauben ziehen sich nicht komplett rein. Normale Universalschrauben mit durchgängigem Gewinde haben sich als besser erwiesen. (Ich gebe mich auch mit der Kaschierung durch eine Rauhfasertapete zufrieden :) )Um die Platten auf bestimmte Maße zu bringen habe ich 2 Methoden verwendet.In der Regel kann man die Platten brechen. Dazu werden diese an der gewünschten Bruchstelle tief eingeritzt. Ich habe dazu ein normales Teppichmesser verwendet. Wichtig dabei ist die Tiefe des Schnittes. Je kräftiger die Vorarbeit, desto leichter der Bruch. Beim Abbrechen vorsichtig nach unten biegen, wenn bemerkt wird, dass der Widerstand nachlässt leicht runter und dann nach oben wegbrechen. So entsteht eine weitestgehend Bruchkante.Bei komplizierteren Zuschnitten habe ich eine Stichsäge verwendet. Klappt prima. Nach Recherche im Internet habe ich Sägeblätter für Hartmetall verwendet. Die Holzsägeblätter habens nachher aber auch getan.Die Verschraubung habe ich in folgenden Abständen vorgenommen. Vertikal ca. 50 cm (Höhe der Querverlattungen), horizontal ca. 20 cm. Jede Platte hat somit 15 Schrauben verpasst bekommen. Die Firma Rigips empfiehlt 25cm Abstände.Diese Arbeit nervt und ist anstrengend :)

Schritt 6 8

Fußboden stärken

Zum Abschluss habe ich noch OSB-Platten auf dem Boden verlegt und verschraubt, um den Fußboden zu stärken. Dabei habe ich 18mm starke Platten genommen.Sicher kein Muss, ich fühle mich so aber sicherer da oben :)Die Platten verfügen über Nut und Feder, so dass man diese größtenteils ineinander stecken kann. Zugesägt habe ich diese mit Kreissäge und Stichsäge.

Schritt 7 8

OPTIONAL: Treppe einbauen

Da ich keine Lust hatte über die Ausziehleiter durch die Luke immer auf den Dachboden zu gehen, haben wir an anderer Stelle eine Treppe eingebaut. Dazu haben ich mit Unterstützung eines bekannten Tischlers ein Loch in die Decke unseres Schlafzimmers gesägt. Wichtig dabei ist: Die Deckenbalken beachten. Sollte der Abstand zwischen diesen für die Treppe nicht ausreichen, muss ein Wechsel eingebaut werden im die Statik nicht zu gefährden.
Nach Ausschneiden des Lochs haben wir die Treppe an der Stirnseite des Ausschnittes befestigt,

Einen Handlauf haben wir auch angebracht.

Schritt 8 8

OPTIONAL: Dachfenster einbauen

Auf dem Dachboden waren bereits 2 Dachfenster. Allerdings von 1960 einfachverglast und co... Daher: altes Fenster raus, neues rein.Dazu haben wir die alten Fenster ausgebaut, im Umfeld des Loches die Dachpfannen entfernt.Danach die Maße des neuen Fensters ausmessen und gegebenfalls mit Dachlatten die entsprechenden Haltepunkte für den Rahmen schaffen.Diesen Arbeitsschritt beschreibe ich mal nicht weiter, daran war ich ehrlich gesagt nur am Rande als Hilfsarbeiter beteiligt :)Die Dachfenster haben für außen einen Eindeckrahmen, um die Dichtigkeit zu gewährleisten.Für innen, den Abstand zwischen Fenster und Gipsplatten gibt es auch passende Einsätze, da diese aber auch gutes Geld kosten, habe ich das selbst mit Gips verkleidet.


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