Bunter Schwibbogen
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Schwierigkeitschwer
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Kosten5 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Mein erster Schwibbogen ist nach einer Kaufvorlage gefertigt, die ich geschenkt bekommen habe. Das Motiv ist ein oft gesehenes. Ich habe aber, wie gewohnt, einiges abgeändert:
Zuerst einmal die Größe, indem ich den Bogen von über 70 auf rund 40 cm verkleinert habe. Auch die Art der Beleuchtung, die Befestigung der Lichter und der Unterbau weichen stark von der Vorlage ab.
Die augenscheinlichste Veränderung ist aber, dass ich meinen Schwibbogen farblich gestaltet habe. Da so ein Schwibbogen die meiste Zeit unbeleuchtet herumsteht, dachte ich mir, dass er mit etwas Farbe besser zur Geltung kommt und auch ohne Licht einen schönen Blickfang abgibt.
Also, lasst uns ans Werk gehen!
Du brauchst
- Standbohrmaschine
- Akku-Schrauber
- Klebepistole
- Oberfräse
- Band-/Tellerschleifer
- Dekupiersäge
- Tischkreissäge
- Schleifpapier
- 1 x Sperrholzplatte 6 mm | Buche oder Birke (nach Vorlagengröße)
- 1 x Sperrholzplatte 4 mm | Buche oder Birke (nach Vorlagengröße )
- 1 x Sperrholzplatte 2 mm | Buche oder Birke (ca. 30 x 30 cm)
- 1 x Sperrholzplatte ab 10 mm | Buche oder Birke (ca. 42 x 20 cm)
- 1 x Lichterkette 12 LEDs | Särdal, Ikea
- div. x Farben | Beize oder Acryl (nach Bedarf)
Los geht's - Schritt für Schritt
Vorarbeiten
Die Seiten der Kaufvorlage werden nach Corel Draw importiert und auf 75% verkleinert (Bild 1).
Die Teile der Vorlage wurden ausgedruckt und die einzelnen Seiten zur fertigen Vorlage zusammengeklebt (Bild 2). Dabei habe ich nur je einen Innen- und einen Außenbogen ausgedruckt. Da ich diese sowieso im Stabel gleich doppelt säge, spart man so eine Menge Papier und Druckertinte.
Kleinteile
Die Dekoteile (Tiere und Bäume) habe ich grob ausgeschnitten und auf einem Stück 4 mm Birkensperrholz aufgeklebt. Mit einem dünnen Bohrer die Bohrungen für die Innenschnitte machen. Dann können die Innenschnitte gesägt werden (Bild 1).
Es folgen die Außenschnitte (Bild 2). Da die Figuren recht klein sind, ist es hier ratsam ein dünnes Blatt zu nehmen und die Sägegeschwindigkeit etwas zu reduzieren,
Bald sind alle Kleinteile gesägt (Bild 3). Die Vorlagenreste werden entfernt und die Teile alle geschliffen, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, welche davon ich später verwenden werde.
Innenbögen und Mittelteil
Ich sägte zwei ausreichend große Stücke einer 6 mm Sperrholzplatte zurecht. Diese wurden flächig geglättet, zusammengenagelt und mit einer Lage Paketband beklebt. Darauf befestigte ich mittels Sprühkleber die Vorlage des Innenbogens.
Die vielen Bohrungen für die zahlreichen Innenschnitte erledigte ich an der Tischbohrmaschine. Dann wurden erst die Innenschnitte (Bild 1), danach die Außenkonturen gesägt.
Beim Sägen der Außenlinie habe ich die zuvor ausgesägten Innenteile wieder eingesetzt, damit sich die beiden Ebenen nicht verschieben können!
Mit den Außenkonturen werden auch gleich die Ausklinkungen für die Lichthalter gesägt. Dazu werden links und rechts je zwei 6 mm breite Einkerbungen gesägt, dazu drei breitere Ausklinkungen nach oben hin und in der Mitte (Näheres dazu folgt).
Den Mittelteil sägte ich aus einem Stück 4 mm Sperrholz. Dieser wird nur einmal benötigt und ist schnell gemacht,
Die Bögen und der Mittelteil werden zur Seite gelegt (Bild 2) und aus 3mm Sperrholz die Giebelteile, die Fenster- und Türrahmen sowie das Fachwerk gesägt (Bild 3). Das geht wieder im Stapel, da die Teile doppelt benötigt werden. Ebenso die beiden Ringe für den Mond (Bild 4).
Nachdem alle bisher gesägten Teile sorgfältig geschliffen wurden (Bild 5) habe ich die Tiere, Bäume, die Giebel und das Fachwerk bunt gebeizt (Bild 6). Die Hausinnenseiten wurden mit buntem Seidenpapier beklebt und die beiden Ringe für den Mond auf weißes Seidenpapier aufgeklebt (Bild 7).
Nach dem Trocknen einfach mit einem scharfen Messer die Außenkonturen nachschneiden.
Nachdem ich die Fenster- und Türrahmen angeleimt hatte habe ich die zuvor aus 4 mm Sperholz gesägten Wände des Häuschens auf einen Innenbogen geleimt (Bild 8).
Standplatte
Der Unterbau der Originalvorlage erscheint mir etwas zu aufwändig - erst recht, da ich keine Glühbirnen zur Beleuchtung verwenden will, sondern nur LEDs.
Ich zeichnete mir mit Corel Draw also eine eigene Grundplatte, die in der Länge etwas größer ist als die Bogen. Die Positionen der Steckschlitze werden auch eingezeichnet (Bild 1).
Die Bohrungen für die Schlitze setzen, dann erst die Schlitze, danach die Außenkontur sägen. Abschließend habe ich die Außenkante mit zwei Fräsern etwas schöner gestaltet (Bild 2).
Meine Lichterkette hat 12 LEDs, von denen sieben über den Bogen verteilt werden. Für die restlichen fünf bohrte ich 8 mm dicke Löcher an die gewünschten Stellen der Grundplatte. Diese Bohrungen habe ich an der Unterseite mit einem 15 mm Forstner bis gut zur Mitte der Grundplatte eingesenkt (Bild 3). Den Abstand zwischen den Löchern habe ich etwas ausgestemmt um später das Kabel besser verlegen zu können.
Der erste Innenbogen wird eingesteckt (Bild 4). Danach folgt der zweite Bogen (mit den angeleimten Wänden, die ich zuvor gesägt hatte. Die Breite richtet sich nach dem Abstand der Schlitze) (Bild 5). Hat man die Schlitze sauber gesägt passen die Teile nun genau zusammen (Bild 6).
Außenbögen sägen
Als nächsten Schritt sägte ich die beiden Außenbögen. Wie schon die Innenbögen sind diese aus 6 mm Sperrholz und werden im Doppelpack gesägt.
Zwei Bretter zusammennageln, Paketband und Vorlage drauf, Bohrungen für die Innenschnitte setzen und ab auf die Deku. Da sägte ich erst die Innenschnitte (Bilder 1+2), danch die Außenkontur (Bild 3).
Mühsamer als das Sägen ist das Schleifen (Bild 4). Aber was muss, das muss...
Abschließend werden die beiden Bögen zu den anderen in die Grundplatte gesteckt (Bild 5). Das ergibt schon mal einen guten ersten Eindruck.
Lichthalter
Für den nächsten Schritt, dem Einpassen der Stege für die LEDs, ist es wichtig, dass die Außenbögen lotrecht ausgerichtet sind (Bild 1).
Nur so lässt sich der exakte Innenabstand zwischen den Bögen ermitteln.
Ich sägte sieben Stege in der ermittelten Länge (= Innenabstand der Außenbögen) mit 2 cm Breite zurecht. Vier davon bekamen Ausklinkungen, passend zu jenen in den Innenbögen (Bild 2). Eher etwas knapper sägen und dann auf genaue Passform schleifen!
Nachdem alle Stege gesägt und eingepasst waren (Bild 3) wurden sie mittig mit einem 8 mm Bohrer durchbohrt (Bild 4). Die Stege werden grob eingesetzt und die Lichterkette testweise verlegt (Bild 5). Alles passt und die erste Lichterprobe ist somit zufriedenstellend verlaufen (Bilder 6+7).
Haus und Mittelteil
Die Außenbögen entfernen und die Innenbögen exakt lotrecht ausrichten. Breite für die Dachteile mit der Schiebelehre abnehmen und eine entsprechend breite Leiste abtrennen. Diese wird an einer Seite aufs Dach gelegt und die Länge angezeichnet. Im passenden Winkel zuschneiden. Die zweite Dachfläche wird etwas länger (Bild 1).
Die beiden Dachflächen werden angeleimt . An den Seiten wird je ein Fachwerk (dieses ist zuvor mit einem Giebel verleimt worden) angeklebt (Bild 2).
Jetzt kann der benötigte Winkel für den Kamin ermittelt werden. Diesen hab ich einfach von einem Rundholz abgelängt (Bild 3) und aufs Dach geleimt.
Das Mittelteil wird in den Bodenschlitz gesteckt und an die Dachschräge angepasst (Bild 4). Das geht schneller und einfacher als die Originalvariante mit dem Ausschnitt im Dach!
Farbgebung
Haus samt Garten sowie der Mittelteil wurden in der Grundplatte steckend bemalt (Bild 1). Es sollte etwas winterlich werden.
Den Innenbogen selbst habe ich, wie auch die Lichtstege, weiß bemalt um eine bessere Reflektion des Lichtes zu erreichen (Bild 2).
Bei den Außenbögen wurde es etwas bunter (Bild 3). Es wurden jeweils beide Seiten bemalt (Bild 4).
Aufbau und Licht
Als nächste Schritte folgten der Zusammenbau und zugleich das Verlegen der Beleuchtung.
Ich leimte die Stege an den Seiten ein (Bilder 1+2). An die Frontseite kam etwas Leim und der erste Außenbogen konnte eingesteckt werde. nachdem er exakt ausgerichtet war wurden die restlichen Stege eingeleimt und alles festgeklemmt (Bild 3).
Nach dem Trocknen des Leims wurde der zweite Bogen angeleimt.
Nun wurde die Lichterkette verlegt. Von der Unterseite beginnend steckte ich die Lichter nach der Reihe in die Bohrlöcher und fixierte sie mit einem Tropfen Heißkleber (Bild 4). Dann wurde das Kabel zwischen den Bögen so festgeklebt, dass man es möglichst nicht sehen kann.
Das Kabel zwischen den Lichtern an der Unterseite wird ebenfalls festgeklebt. Das überschüssige Kabel mit einem Draht gebündelt(Bild 5).
Sockel
Für den Sockel sägte ich mir zwei Leisten aus einer Sperrholzplatte. Diese sind so hoch, dass die Batteriebox und eine 4 mm Platte genau darunterpassen.
Die Leisten wurden an den Seiten etwas gerundet und mit dem Tellerschleifer geschliffen (Bild 1). Je zwei angesenkte Bohrungen (Bild 2) wurden gemacht.
Dann wurden die Leisten angeleimt (Bild 3) und mit je zwei Schrauben zusätzlich fixiert.
Aus einem 4 mm Sperrholz sägte ich eine passende Abdeckung und leimte diese zwischen die Leisten (Bild 4). Hier passt die Batteriebox genau hinein (Bild 5) und auch das restliche Kabel ist hier untergebracht. Es bedarf etwas Kraft um sie einzuschieben, aber das ist wichtig, damit man den Ein-/Ausschalter beätigen kann ohne dass sich die Box verschiebt. Funzt super!
Endfertigung
Zuguterletzt wurden noch ein paar Dekoelemente angebracht.
Zuerst einmal die beiden Mondscheiben, welche ich mittels Epoxikleber fixierte (Bild 1).
Ich entschied mich dazu, nur wenige Kleinteile anzubringen und diese auch nur an der Vorderseite (im Original sind sie beidseitig. So weiß ich aber immer wo vorne ist und daher auch, wo sich der Schalter für die Beleuchtung befindet).
Passend zur gewählten Figur stemmte ich ein Stück der Grundplatte aus und leimte die Teile ein (Bilder 2+3). Damit war die Arbeit geschafft und mein erster Schwibbogen ist fertig (Bild 4).
Die Bilder 5+6 zeigen die Innenansicht und eine Ansicht bei Nacht.
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