Blumenkübel

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    410 €
  • Dauer
    Mehr als 4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Dieses Projekt war für mich ein wenig ein „zurück zu den Anfängen“. Denn mit eines der ersten Projekte, die ich hier veröffentlicht habe und der Grund, warum ich mich überhaupt 2015 hier angemeldet habe, war der Wunsch meiner Frau, ein paar Blumenkübel haben zu wollen. Das Ergebnis von damals sieht man hier, hier und hier.
Nach nun fünf Jahren sind diese Kübel erneuerungsbedürftig, auch weil ich als Anfänger damals Fehler machte, die ich nun vermeiden kann. Und dank besserem Werkzeug geht die Arbeit diesmal auch zügiger vonstatten.

Los geht's - Schritt für Schritt

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Erste Überlegungen

Sketchup Entwurf kleiner Kübel.
Sketchup Entwurf großer Kübel.

Die fertigen Kübel sollen am Ende genau so aussehen, wie die zu Ersetzenden. Baulich ändere ich aber einiges im Vergleich zu meiner Vorgehensweise von vor 5 Jahren.

Was bleibt?
Die Materialauswahl in Form von Douglasien Brettern und Kantholz. Die vorhandenen Mörtelkästen werden wiederverwendet.

Was ändert sich?
Der größte Fehler war, OSB als Boden zu nehmen. Stattdessen baue ich kleine Lattenroste aus dem o.g. Material. Des weiteren werde ich diesmal keinen Wert darauf legen, dass man keine sichtbaren Verschraubungen hat. Unter dieser Prämisse habe ich damals die Douglasie von innen nach außen verschraubt und das hatte bei nur 19 mm Materialstärke relativ wenig Halt. Dieses mal wird von außen nach innen geschraubt und das auch mit nicht rostenden Edelstahlschrauben. Gleiches gilt für die Abdeckrahmen, die nun nicht mehr gesteckt, sondern ebenfalls geschraubt werden. Außerdem habe ich entschieden, nur noch die sichtbaren Seiten der Kübel zu gestalten. Das spart Material und somit Geld. Eine weitere Änderung wird die Behandlung mit Douglasienöl sein. Bei den alten Kübeln habe ich das erst nach zwei Jahren und entsprechernder Ergrauung gemacht, dieses Mal wollte ich das sofort machen.

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Sägemarathon

Ausgangsmaterial in 300 cm Länge.
Mit Sägeplan,...
...Schiebeschlitten und Anschlagsverlängerung...
...und markierten Maßen geht es ans Werk.
Nach den Kanthölzern kommt die Douglasie dran.
Nach 3 1/2 Stunden liegen 400 Hölzer auf dem Tisch.

Hauptmaterialen für die Kübel sind
Kantholz 30 x 50 mm in 3 Metern Länge und Douglasien Bretter 19 x 95 mm, ebenfalls 3 Meter lang. Um möglichst wenig Material zu verbrauchen und den Verschnitt gering zu halten, erstellte ich vorher einen exakten Sägeplan, der zu meiner Überraschung auch aufging. Ich schnitt zuerst die Kanthölzer zurecht, danach die Douglasien Bretter. Für den Zuschnit der ca. 400 Bretter habe ich rund dreieinhalb Stunden gebraucht. Und dennoch, im Vergleich zu meinen ersten Versuchen vor 5 Jahren, wo ich mich noch mit der HKS gequält habe, ging es nun auf der PPS 7 richtig flott.

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Bohrmarathon

Für die Tischbohrmaschine...
...erst einen Unterbau aus Spanplatte...
...mit 9 mm Sperrholz belegt...
...mittig Platz für...
... wechselbare Opferhölzer...
...konzentrisch, durch Drehen mehrfach verwendbar.
Schablone aus Reststück...
...zur Festlegung der Begrenzungen und...
...Anschläge.
So kann der Marathon starten.
Erste und ...
...zweite Sackbohrung, danach...
...die Durchgangsbohrung.
Hier wird die Douglasie in einem Arbeitsgang...
...gebohrt und gesenkt.

Alle Teile werden verschraubt, die Bohrungen dafür können größtenteils vorab in Serie gemacht werden. Stupide, aber effizient. Ich habe mir einen "quick & dirty" Bohrtisch für meine Tischbohrmaschine gebastelt. Anhand von Musterschablonen konnte ich so die Bohrpunkte festlegen und entsprechende Begrenzungen auf dem Bohrtisch verschrauben.

Die Kanthölzer werden später mit Spaxschrauben 5 x 60 verbunden, welche in 25 mm tiefen Sacklöchern verschwinden. Je zwei Schrauben pro Verbindung mit diagonalem Versatz. Bedeutet also an jedem Ende der Hölzer 2 Sacklöcher und 2 Durchgangslöcher (5 mm) bohren.

Die Douglasien Bretter werden an beiden Enden mit 3 mm mit dem Senkbohrer in einem Schritt gebohrt und gesenkt.


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Bockmist....und wie ich ihn ausbügle...

Bitte den Text im Bild beachten.
Bitte den Text im Bild beachten.
Aus diesen Douglasiendielen sägte ich...
....diese Stäbe zurecht, die an den Ecken der Kübel...
...den Abschluss bilden.

Nachdem ich ALLE Bohrungen gemacht hatte, sah ich, dass ich bei den Douglasienbrettern einen ganz großen Mist gebaut hatte. Ich hatte die Materialstärke der Stirnseiten nicht berücksichtigt und deshalb waren die Bohrungen jeweils 20 mm zu weit außen. Sehr ärgerlich, weil nur durch Unachtsamkeit entstanden. Ich zermaterte mir mein Hirn, wie ich das lösen könnte...? Wegwerfen und neukaufen war jedenfalls keine Option. Meine erste Idee war, die falschen Löcher zu verstopfen und daneben neue zu bohren. Aber abgesehen davon, dass ich kein Rundholz da hatte, hätte das auch bescheiden ausgesehen, weil man es sofort gesehen hätte. Aber dann kam mir der rettende Gedanke. Ich kürzte die Douglasienbretter einseitig um die doppelte Materialstärke und musste die Bohrungen nur an dieser gesägten Seite erneut machen. Die nun eigentlich zu kurzen Bretter bekommen als Abschluss (oder Übergang) eine schmale, senkrechte Leiste, die auch aus Douglasie geschnitten wird. Ich habe das als "Versuchsanordnung" aufgebaut und fotografiert. Ich hoffe, dass Problem und Lösung darauf erkennbar sind. Ganz nebenbei habe ich hierdurch später keine offenen Hirnholzseiten mehr. Also aus der Not eine Tugend gemacht...
Das letzte Foto entsand erst nach den nächsten beiden Arbeitsschritten

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Montage der Kanthölzer

Reste MDF und KVH für die Lehre.
So kann ich die Teile rechtwinkelig fixieren...
...anbohren...
...und verschrauben.
Das gleiche noch mal für die andere Seite. Die MDF Platte war...
...zu groß für die kleinen Rahmen, deshalb oben aufgelegt.
Für die kleinen Kübel...
...und die großen.
Fleissarbeit.
Lehre, für die Traversen...
...anlegen und markieren...
...bohren und schrauben...
...natürlich links und rechts...
...und das bitte 36 x .
So werden die Rahmen mit den Traversen verbunden.

Um die Rahmenhölzer zu verschrauben habe ich mir erneut eine Lehre gebaut, da sich die Schritte immer wiederholen.
Eine zweite Lehre habe ich dann für die Montage der Metallwinkel an den Traversen gebastelt. Auch hier waren gefühlt stundenlang die immer gleichen Arbeiten zu machen. Dann wurden die Rahmen mit den Traversen verbunden, so dass 12 "Gerüste" entstanden, je 6 kleine und 6 größere.

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Montage der Douglasienbretter und Lattenroste

Niedriger Kübel mit drei Seiten.
Niedriger Kübel mit vier Seiten.
Hoher Kübel mit drei Seiten.
Simpel verschraubt...
...und eingebaut.

Die Douglasienbretter wurden mit Edelstahlschrauben 3,5 x 40 sichtbar von vorne verschraubt.
Die Lattenroste entstanden nur für die höheren Kübel. Sie wurden einfach verschraubt und anschliessend in die Kübel auf richtiger Höhe montiert.

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Blendrahmen

Douglasie auf 60 mm Breite gesägt.
Benötigt werden insgesamt je 24 kurze und 24 lange Stücke.
Immer zwei gleiche miteinander verschraubt...
...und laserunterstützt...
...auf Gehrung geschnitten.
Aufgeschraubt sieht das dann so aus.

Damit später von den Mörtelkästen nichts mehr zu sehen ist, wurden Blendrahmen erstellt. Diese entstanden aus den gleichen Douglasienhölzern, wie die Kübel selbst. Das Material wurde erst auf grobe Länge gebracht, dann in 6 cm breite Streifen gesägt und anschliessend auf Gehrung geschnitten. Ich verschraubte zuvor immer zwei Blenden miteinander, so konnte ich sicherstellen, dass die auf Gehrung gesägten Teile auch immer gleich lang sind. Zusätzlich habe ich das erste mal seit sehr langer Zeit mal wieder den Laser an der PPS 7 montiert und benutzt. Mein Urteil hat sich leider nicht geändert...der taugt nicht viel.

Die Blenden wurden mit Edelstahlschrauben auf die Kübel aufgeschraubt. Zum Einlassen der Mörtelkästen, müssen sie später noch mal entfernt werden.

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Zwischenböden und Sprossenwände

Reststücke Douglasie...
...werden beplankt, Leimholz für den richtigen Abstand...
...und der erste Zwischenboden ist fertig.
Langlöcher sollen die Montage erleichtern.
Dachlatte...
...wird mit dem Schiebeschlitten ausgeklinkt...
...was dann so aussieht.
Diese Teile blieben bei den Blendrahmen übrig.
Zwei von Vier, hier schon endbehandelt.

Das neue Gesamtkonstrukt ähnelt dem vorherigen sehr in Größe und Optik. Dazu gehören auch Rankgitter, welche hinter einem Teil der Kübel verbaut sind, wie auch zwei Zwischenböden, die drei Kübel miteinander verbinden. Diese nutzt meine Frau, um dort Pflanzschalen und kleinere Töpfe zu platzieren.

Die Zwischenböden sind einfach nur zwei Roste, die ich aus Douglasie zurecht gesägt und geschraubt habe. Anders als beim "Vorgänger" werden diese aber nicht mit French Cleat Leisten aufgelagert, sondern direkt an den Kübeln verschraubt. Um hier etwas Justagemöglichkeit zu haben, habe ich die entsprechenden Hölzer mit Langlöchern versehen.

Die Rankgitter wurden durch selbstgebaute Sprossenwände ersetzt. Hierfür nahm ich einfache Dachlatte, die in regelmäßigen Abständen ausgeklinkt wurde. In diese Ausklinkungen kamen dann die Reststücke hinein, die bei den Blendrahmen durch die Verschmälerung auf 60 mm übrig geblieben waren.

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Halterungen für die Balkonkästen

Reste sind ja genug da...
Erst mal auf Mass sägen...
...zu Rahmen mit 2 Traversen verschrauben...
...dann wird auch hier "beplankt"...
...erst mit Leim fixiert...
...12 Planken je Board...
...vor dem Nageln wird vorgebohrt...
...zwei Diagonalen seitlich dran - fertig!

Ebenfalls von vorher übernommen werden die insgesamt neun kleinen Balkonblumenkästen, die bislang an den Rankgittern befestigt waren. Hierfür baute ich ausschliesslich aus Resten und Abschnitten ebenfalls elf Böden, die beliebig an den Sprossenwänden verschraubt werden können. Hier lasse ich mal die Bilder sprechen.

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Oberflächenbehandlung

Links vorher - Rechts nachher.
Ebenso die Zwischenböden...
...und Sprossenwände...
...und Blumenkasten-Boarde.

Alle Komponenten wurden mit Douglasienöl einmal behandelt. Lediglich die Dachlatten an den Sprossenwänden wurden zweimal eingeölt, um den Farbunterschied zwischen Fichte und Douglasie (Fichte ist wesentlich heller) zu kompensieren.

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Noch ein wenig Resteverwertung.

Reste...
...zurecht gesägt....
...eingeölt...
Die Lackierspitzen funktionieren.

Etwas Dachlatte und Öl war noch übrig. Ich entschloss mich deshalb noch ein paar kleine Zierstücke zurecht zuschneiden, ich glaube, man nennt sowas "Reiter". Nach der Ölbehandlung wurden sie zur Trocknung auf meinen "2in1 Benchcookies" abgelegt und anschliessend auf den Rankgittern/Sprossenwänden verschraubt.

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Endergebnis im Vergleich

Vorher...
Nachher...
Vorher...
Nachher...
Nachher...
Nachher...
Vorher...
Nachher...
Nachher...
Vorher...
Nachher...

Hier seht hier das fertige Resultat im Vergleich Vorher und Nachher.


Rechtlicher Hinweis

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