Werkzeuge für Heim & Garten

Bildhauerklüpfel


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    5 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Nachdem ich in letzter Zeit eher wenig hier war, endlich mal wieder ein neues Projekt(chen) von mir.

Beim letzten Bummel durch die einschlägigen Regale (während die beste Frau aller Frauen in ihren Lieblingsregalen unterwegs war ;)) geriet eine "selbst" in meine Fänge. Dort wurde beschrieben, wie man einen Bildhauerklüpfel aus Leimholz herstellt. Da ich schon seit langem auf der Suche war, aber irgendwie nie so richtig gebraucht wurde... ihr kennt das ja bestimmt "och, das könnte ich doch gut gebrauchen..." Oder die kindliche Form "haben will!". Kurzum der Jagdinstinkt war geweckt ;).

Genug Hartholz in Form von Buche wartet schon gespannt in meiner Werkstatt... Also los.... Nach dem Einkauf sogleich in die Werkstatt und die Vorräte mal unter die Lupe nehmen. Und siehe da: aus einer "Unvollendeten aus einem anderen Jahrzehnt" (ich weiß schon gar nicht mehr, was ich damit eigentlich vor hatte ;)) hatte ich sogar bereits passende geleimte Bucheholzbretter. Nur ein wenig kürzen.... und schon gings los....

Kurzer Exkurs: in den Kommentaren tauchte mal die Frage auf "für was braucht man denn einen Bildhauerklüpfel, was ist daran anders als an einem normalen Holzhammer?" Ich habe mir im Vorfeld darüber auch keine Gedanken gemacht, für mich war es einfach eine gute Gelegenheit an einen Holzhammer zu kommen...  Hier gibts eine kleine Erklärung für Bildhauerklüpfel.

Du brauchst
  • Rohling
  • Oberflächenbehandlung
  • Oberflächenbehandlung
Schritt 1 3

Materialbeschaffung

gekürzter Rohling
gekürzter Rohling
Rohling aus einer "Unvollendeten"
Rohling aus einer "Unvollendeten"
zerklüftete Schnittfläche
zerklüftete Schnittfläche
Zerklüftete Schnittfläche beim kürzen
Zerklüftete Schnittfläche beim kürzen
Zentrierbohrung um zwischen den Spitzen drehen zu können
Zentrierbohrung um zwischen den Spitzen drehen zu können
Zentrierbohrungen um zwischen den Spitzen arbeiten zu können
Zentrierbohrungen um zwischen den Spitzen arbeiten zu können
Probleme mit der Spitzenhöhe, brechen der Kanten
Probleme mit der Spitzenhöhe, brechen der Kanten

Wie oben bereits beschrieben hatte ich ein "Opfer" in meinem Materialfundus gefunden, das sich hervorragend eignete. Einzig das "Opfer" war ein wenig zu lang, so kürzte ich es auf entsprechende Rohmaßlänge mit der Kappsäge. Da meine Kappsäge keine solch großen Querschnitte auf einmal kann, mußte ich in mehreren Schritten von verschiedenen Seiten arbeiten, was entsprechende Zerklüftungen zur Folge hatte. Aber wird ja eh nochmal bearbeitet, dann spielt das keine Rolle.

Dann brachte ich über die beiden Diagonalen eine Zentrierbohrung ein um das Werkstück zwischen den Spitzen bearbeiten zu können.

Gesagt, getan: jetzt stellte sich heraus, daß ich solch große Querschnitte auf der Drehbank nicht bearbeiten kann: zu geringe Spitzenhöhe, die Ecken des Rohlings kollidierten mit dem Quersupport. Da es jedoch nur ein paar Millimeter waren und später eh rundgedreht werden soll. Also mit dem Hobel die Ecken gebrochen und schon paßte es.

Schritt 2 3

Jetzt gehts rund

"Rund" gemacht ;)
"Rund" gemacht ;)
Wie "rund" soll es denn werden?
Wie "rund" soll es denn werden?
Außendurchmesser fertig
Außendurchmesser fertig
Andere Perspektive
Andere Perspektive
Griffposition angezeichnet
Griffposition angezeichnet
Griff andrehen
Griff andrehen
Profilieren des Übergangs
Profilieren des Übergangs
Griff profilieren
Griff profilieren
Der hat Profil...
Der hat Profil...
Ziemlich fertig
Ziemlich fertig
Fertig gedrechselt
Fertig gedrechselt

Hier gibts nicht allzu viel zu schreiben und zu beschreiben, einfach Späne, Späne, Späne.... Meine Drehbank ist natürlich keine Drechselbank, aber sie tut ihren Dienst zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Anmerken möchte ich zur Maßskizze in der Bilderfolge: Im Original war der Griff mit 110mm Länge und einem Durchmesser von unter 30mm angegeben. Der Griff samt Profil ist natürlich individuell. Mir erschien der Griff deutlich zu klein, ich nahm zur Probe einen Schlosserhammerstiel und maß den mit der Schieblehre aus. Obwohl meine Hände nicht die Dimensionen von "Klodeckeln" haben blieb ich über 30mm Durchmesser und paßte es an meine Haptik an. Das ist sozusagen der individuelle "Maßanzug" für jeden Nachbauer....

Schritt 3 3

Finish und Oberflächenbehandlung

Schleifen, schleifen, wässern, schleifen, wässern, schleifen....
Schleifen, schleifen, wässern, schleifen, wässern, schleifen....
Oberflächenbehandlung mit Öl, bereits eine Schicht "Danish Oil" drauf
Oberflächenbehandlung mit Öl, bereits eine Schicht "Danish Oil" drauf
Fertig geölt
Fertig geölt
Sodele... auch nochmal poliert mit einer alten Polierhaube
Sodele... auch nochmal poliert mit einer alten Polierhaube

Jetzt kommen wir zu meiner Lieblingsbeschäftigung.... *grrrrrrr*.... Aber das Finish entscheidet ja oft über Gefallen oder Nichtgefallen...

Also schleifen: erst mit 120er, 180er, 240er... War schon ganz gut, das Ergebnis entschädigte mich für die Mühe. Dann nochmal mit einem feuchten Tuch wässern, damit sich die "weggeduckten" Fasern aus ihren Verstecken raustrauen... (man sollte so fair sein und ihnen auch genügend Zeit geben um aus ihren Verstecken zu kommen - sprich trocknen ;)) und dann kommt der böse Feind in Form von 180er und 240er Schleifpapier. Dann nochmal wässern mit dem feuchten Tuch, trocknen und diesmal über 240er hoch zu 320er Schleifpapier.

Anschließend entstauben und dann erste Schicht mit Danish Oil. Trocknen lassen und Bilder machen ;), dann zweite Schicht Danish Oil. Anschließend kommen noch zwei Durchgänge mit Hartöl.

Zum Schluß habe ich das Werkstück nochmal auf die Drehbank genommen und mit einer alten Polierhaube poliert. Also: ich konnte keinen Unterschied zu vorher feststellen: Versuch wars wert.

Ich begrüße nun ein recht ansehnliches neues Mitglied in meiner Werkstatt :).


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