Bau eines Muffelschildes
- Skill levelNormal
- Costs20 €
- Duration2-3 Tage
Das Projekt, welches ich hier vorstellen möchte, mag vielleicht etwas merkwürdig anmuten. Der Hintergrund ist der, dass die Jugendnaturschutzgruppe in der ich aktiv bin von einem Jagdpächter eine Trophäe eines Mufflons, kurz Muffel geschenkt bekommen hat. Die Ortsgruppe selbst hat sich den Namen Staufenmuffel gegeben, weil ihr Domizil am Fuße des Hausberges, dem Staufen liegt und weil sich darauf eine größere Anzahl dieser Wildschafe befinden. Da die Tiere sehr standorttreu sind, muss deren Anzahl durch Jäger reguliert werden, da die Schäden durch Wildverbiss sehr groß sind. Soweit die Vorgeschichte und den besonderen Bezug zu diesen Tieren.
Da Mufflons ein ausgeprägtes Gehörn, sogenannte Schnecken besitzen, lässt sich die Trophäe nicht so ohne Weiteres an die Wand hängen. Für das Muffelbrett wird also ein Distanzstück benötigt. Bei renommierten Jagdversendern machte ich mich über die Bauart und die ungefähre Größe schlau.
- Akku-Bohrschrauber
- Handkreissäge
- Oberfräse
- Exzenterschleifer
- Tischbohrmaschine
- Sonstiges
- Gewindeschneidkluppe M4
- Kunststoffhammer
- Schleifpapier
- Unteres Brett
- Oberes Brett
- Distanzstück
- Montagbügel
- Befestigungsblech
Planung und Vorbereitung
Nachdem ich mir über die Größe des Muffelschildes und darüber hinaus auch für das eines Rehbocks im klaren war, konstruierte ich die Teile am CAD, sodass ich die Zeichnungen im Maßstab 1 : 1 ausdrucken konnte. Diese klebte ich mit ablösbarem Sprühkleber auf das 20 mm starke Eichenholz.
Ausarbeiten der Konturen
Mit Hilfe der Dekupiersäge, sägte ich die Konturen der Teile aus und schliff sie sowohl an der damals noch selbstgebauten Tellerschleifmaschine, wie auch an der oszillierenden Schleifmaschine. Das Unterteil erhielt genauso wie das Rehbrett mit einem Profilfräser umlaufend an der Tischfräse ein Profil angefräst. Das Oberteil und die Kanten des Distanzstücks erhielten mit einem Abrundfräser eine Abrundung von 3 mm.
Fügen der Teile
Ich nahm am Schädel zwei kleine Öffnungen links und rechts auf der Unterseite wahr, die sich dazu eigneten ein U-förmig gebogenes Rundmaterial durchziehen zu können. Dieses stellte ich aus 4 mm Messing Vollmaterial her, welches ich an den Enden mit einem M4er Gewinde versah.
Auf der Rückseite des Oberteils bohrte ich mit einem Forstnerbohrer zwei Löcher hinein, die jeweils eine M4er Flanschmutter aufnehmen konnten. Dann bohrte ich mit 4,2 mm die Muttersenkungen zur Aufnahme des U-Bügels durch. So lässt sich der Schädel ohne sichtbarer Befestigungsmittel montieren.
Die Holzteile verleimte und verschraubte ich anschließend.
Oberflächenbehandlung
Nachdem die Holzteile geschliffen waren, feuchtete ich die Oberfläche mit einem feuchten Lappen an, damit die Holzfasern der Eiche aufquollen. Nach dem Trocknen der Oberfläche, schliff ich die hervorgequollenen Holzfasern weg. Diesen Vorgang wiederholte ich dreimal. Dieser Aufwand ist notwendig, wenn man die Oberfläche mit einer Wasserbeize behandeln möchte. Das wegschleifen der aufgequollenen Holzfasern nach dem Beizen, würde eine inhomogene, fleckige Oberfläche verursachen. Deshalb der Aufwand mit dem anfeuchten und schleifen vor dem Beizen.
Vor dem Beizen habe ich ein Beizmuster erstellt.
Nachdem die Wasserbeize getrocknet war, lackierte ich die Flächen zweimal.
Endmontage
Als der Lack getrocknet war, montierte ich den Muffelschädel an dem Muffelschild.
Auch wenn diese Aufgabe für mich nicht gerade zu den alltäglichen Projekten gehörte, war es eine besondere Herausforderung eine technisch und optisch gute Lösung zu finden.