Bau eines „Mäuschens“
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Schwierigkeitleicht
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Kosten2 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
In einer früheren Firma in der ich arbeitete, hatte sich jeder ein solch kleines Helferlein angefertigt. Der Form wegen nannten wir es einfach „Mäuschen“. Es diente dazu, ebene Flächen auf andere Gegenstände anzureißen. Z.B. misst man an Holzplatten selten das Sollmaß. Um nun das Maß dieser Plattenstärke auf einer andren Platte anzureißen hat sich das „Mäuschen“ bewährt. Ebenso lässt sich ein schräg zu einer ebenen Fläche stehendes Rohr anreißen, um es passgenau zuschneiden zu können.
Du brauchst
- Tischbohrmaschine
- Mini-Handkreissäge
- Stichsäge
- Tellerschleifmaschine
- Rotationsschleifer
- Raspeln
- Feilen
- Schleifleinen
- Epoxidharzkleber
- 1 x Holzkörper | Eichenholz (120 x 30 x 28 mm)
- 1 x Gleitsohle | Messing (120 x 30 x 3 mm)
- 1 x Zylinderstift | Stahl (Ø 5 x 25 mm)
Los geht's - Schritt für Schritt
Grobes zurichten der Werkstoffe und fügen
Nach dem Aushärten des Klebers, schliff ich die Abmaße des Werkstücks an der Tellerschleifmaschine an.
Sitz des Anreißstiftes bohren
Für den Anreißstift wählte ich einen Zylinderstift. Im Grunde würde auch ein dicker Nagel hierfür Verwendung finden können, dieser ist dann nur nicht gehärtet.
Zuerst zeichnete ich den Winkel der Anreißspitze auf einen Hilfsklotz und fixierte das Werkstück mit Doppelklebeband an der Linie. Zusätzlich setzte ich noch zwei kleine Zwingen und spannte das Ganze mit einer großen Schraubzwinge auf den Maschinentisch der Tischbohrmaschine. Das sorgfältige Ausrichten, des Werkstücks ist sehr wichtig, um den richtigen Winkel der Bohrung zu gewährleisten. Zu flach angelegt, ist der Stift zwar sehr spitz, nutzt sich aber auch sehr schnell ab. Zu steil, ergibt es keinen feinen Anriss. Ich hatte mich für einen Winkel von 22° entschieden.
In meinem Fall, mit der Messingsohle, verwendete ich zum Vorbohren einen Zentrierbohrer, weil dieser nicht so leicht verläuft, wie ein normaler Spiralbohrer. Anschließend bohrte ich das Loch mit einem Durchmesser von 5 mm. Es zeigte sich, dass das Anbohren direkt auf der Werkstückkante, insbesondere bei Messing mit größter Sorgfalt geschehen muss, um ein Verlaufen des Bohrers zu vermeiden.
Ausarbeiten der Kontur
Entscheidend für ein Werkzeug, welches man gerne verwendet, ist dass es gut in der Hand liegt. Deshalb sollte man sich eine Form wählen, die einem persönlich zusagt. Um eine Symmetrie des Mäuschens zu erhalten, hatte ich das Ganze am CAD konstruiert. Das lässt sich aber auch Ohne realisieren.
Die Zeichnungsansicht schnitt ich aus und klebte sie mit Sprühkleber auf die Messingfläche. Mit einem Metallsägeblatt für Alu sägte ich mit der Stichsäge die Kontur der Draufsicht aus und schliff sie an der Tellerschleifmaschine.
Um die Seitenansicht herzustellen klebte ich die Zeichenansicht von der Seite mit Sprühkleber auf den Klotz. Durch die Biegung lässt sich die Ansicht nicht komplett über die komplette Länge des Werkstücks aufkleben. Das stellt aber auch nur eine grobe Orientierung dar. Hauptsache es liegt später gut in der Hand. Auch diese Kontur sägte ich mit der Stichsäge aus und klebte das Werkstück mit Doppelklebeband gegen einen rechtwinkeligen Klotz. Anschließend schliff ich an der Tellerschleifmaschine die Seitenkontur.
Um die starke Verrundung herzustellen schliff ich diese Freihand an der Tellerschleifmaschine vor. Anschließend bearbeitete ich die Kontur durch raspeln, feilen und schleifen.
Herstellen der Anreißspitze
Zum Herstellen der Anreißspitze klebte ich einen Zylinderstift mit Epoxidharz in das gebohrte Loch. Nach dem Aushärten trennte ich diesen mit einer kleinen Trennscheibe meines Rationsschleifers (ähnlich eines Dremels) schräg ab.
Sehr vorsichtig schliff ich an dem Tellerschleifer den noch überstehenden Stift bündig mit der Messingsohle. Der Stift muss absolut planar zu der Sohle geschliffen sein.
Von Hand wird nun die Sohle mit unterschiedlichen Schleifkorngrößen glattgeschliffen.
Oberflächenfinish und Fazit
Nachdem die Oberfläche mit Tungöl eingerieben war, unterzog ich meinem neuen Helferlein einen Test. Wie auf dem Bild ersichtlich, lässt sich ein Riss auf ein Holzstück erstellen. – Der Test ist also bestanden.
Früher stellten wir diese „Mäuschen“ ohne Messingsohle her. Das macht die Herstellung deutlich einfacher, liegt aber wegen der geringeren Masse nicht ganz so gut in der Hand. – Aber das ist bekanntlich Geschmacksache…
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