Bau eines L-Boxx-Schrankes

Da mir leider noch eine Tischkreissäge in meiner Werkzeugsammlung fehlt, habe ich mir das Holz gleich nach meinen Maßen zuschneiden lassen.
Um mir das Messen etwas zu vereinfachen, habe ich mir zusätzlich zum eigentlich benötigten Material noch zwei Bretter sägen lassen, die ich als Anzeichenhilfe und Abstandsbretter benutzen kann.

Als erstes habe ich in die Deck- und Bodenplatte eine 5x5mm Nut gefräst, in der die Rückwand später eingelassen werden soll. Im Nachhinein hätte ich die Rückwand einen Zentimeter höher und die Nuten an den Platten jeweils 10mm tief machen sollen, um die Rückwand besser befestigen zu können. Es funktionierte glücklicherweise auch so.
Die Nuten wurden nicht bis zum Ende der Platten durchgezogen, sondern nur jeweils bis ca. 1cm vor dem Rand, damit die Nuten später von der Seite des Schrankes nicht zu sehen sind. Die Nuten waren übrigens mein aller erster Versuch mit einer Oberfräse. Ein bisschen Bammel hatte ich schon.

Im zweiten Schritt habe ich die Positionen der Seitenwände ermittelt und angezeichnet. In die Seitenwände wurden die Dübellöcher gebohrt und die Dübel provisorisch in die Löcher gesteckt, um die Dübelpositionen später mit dem Dübelmeister auf die Grund- und Deckplatte zu übertragen. Danach wurden die Dübel- und Schraublöcher für die Seitenwände an der Deck- und Bodenplatte angezeichnet, gebohrt und die Schraublöcher gesenkt. Ohne hier Werbung machen so wollen, funktioniert das Setzen der Gegenlöcher der Dübel mit dem Wolfcraft-Teil überraschend gut und deutlich besser und präziser als Gedacht und es (mir) mit den klassischen Dübelspitzen möglich gewesen wäre.
Die Seitenwände wurden dann mit Dübeln in die Deck- und Bodenplatte geleimt und mit je 3 Schrauben 4,5x50 oben und unten festgezogen. Bei der Gelegenheit wurden auch die 6 Standfüße angeleimt und mit einer Schraube 3,5x30 fixiert

Im Anschluss wurde die Rückwand eingesetzt. Da ich die Rückwand leider nicht um Ganzen transportiert bekommen habe, ließ ich sie mir in zwei Teile Sägen und habe dann am Schrank die beiden Hälften mit einer Verbindungsschiene an der Rückwand zusammengesetzt. Die Rückplatte wurde mit Schrauben 3x25 in den Nuten und mit 3,5x30 an den Seitenwänden befestigt.

Im nächsten Schritt habe ich die Regalböden mit Leisten versehen, um ein herausrutschen der Boxen beim Herausziehen der Auszüge an den Boxxen-Griffen zu verhindern. Die Leisten wurden ebenfalls jeweils mit 2 Dübel verleimt und mit 2 Schrauben 3,5x30 verschraubt. Grundsätzlich hätten die Dübel vermutlich mehr als ausgereicht, ich hatte aber keine Lust auf eine Schraubzwingen-Orgie, die das Verleimen bei 11 Auszügen deutlich verlängert hätte, da ich keine 22 Zwingen besitze.

Schließlich habe ich an den äußeren Seitenteilen noch Verstärkungen verschraubt, die zum einen die Stabilität erhöhen und zum anderen die sichtbare Kante der Rückwand zur Seite hin kaschieren sollen. Die Seitenteile wurden entsprechend vorgebohrt, gesenkt und danach mit Schrauben 3,5x30 befestigt.

Anschließend wurden an den Regalböden die Vorderteile der Auszugsschienen mit 4,5x16 Schrauben befestigt. Die Schienen mussten bündig zur Oberseite der der Auszugsplatten verschraubt werden, da ich die Breite der Böden so knapp bemessen habe, dass die Boxxen leider nur so sauber auf den Böden stehen. Leider musste ich auch die kleinen Füße, die ein Einrasten der Boxxen beim Stapeln verhindern sollen, entfernen. Auch mit ihnen hätten die Boxxen nicht auf die Böden gepasst. Wer also nachbauen möchte, sollte je Boden 5mm in der Breite zugeben und den Schrank entsprechend verbreitern.
Meine Auszugsschienen haben ein Einbaumaß von je 13mm, was die Böden entsprechen verschmälert. Ich hatte gehofft, ich bekomme Auszüge mit einem Maß von 10mm. Diese waren allerdings wesentlich teurer, so dass sie nicht in Frage kamen und die Bodenbreite entsprechend gesägt wurden.
Die Gegenstücke der Schienen wurden im Schrank ebenfalls mit 4,5x16mm Schrauben befestigt. Die Schienen wurden mit einem Abstand von 2cm von der Vorderkante des Schrankes verschraubt. Die Abstände habe ich, entsprechend meiner gewünschten Aufteilung, mit den vorbereiteten Abstandsbrettern eingebaut. Die Bretter haben eine Höhe von 15, 25 und 35cm für die 102/136er, 238er und 374/306er zuschneiden lassen. Somit kann ich ohne großes Messen die Schienen immer im korrekten Abstand verschrauben. Danach wurden die Böden in die Schienen gesetzt und die Gängigkeit überprüft.

Um ein Wegrutschen der Boxxen nach hinten auf den Auszügen zu verhindern, habe ich im Abstand von 11cm von der Rückseite und der Außenkante der Platte je 2 8mm Holzdübel gesetzt und verleimt, die die Boxxen gegen verrutschen sichert.
Abschließend wurden die Kanten und Sägeflächen des Schrankes mit 120er Schleifpapier geglättet, gereinigt und final mit den Boxxen beladen.