Werkzeuge für Heim & Garten

Bau einer Airbrushkabine


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    80 €
  • Duration
    1-2 Tage

Ich zeige in diesem Projekt wie man sich eine Spritzkabine (Airbrush-Kabine) für den Modellbau selber bauen kann.
Die Kabine ist klappbar und verfügt zu dem über eine Absaugung, so dass sich der Farbnebel nicht im Raum verteilen kann.

Nach einem guten halben Jahr Planungszeit, habe ich den Plan in die Tat umgesetzt, eine Airbrush-Kabine zu bauen, die meinen Anforderungen entspricht. Das ist mittlerweile so fünf bis sechs Jahre her.

Folgende Anforderungen hatte ich an meine Kabine:
- leichte Bauweise
- zusammenklappbar, um sie bei nicht Gebrauch wegstellen zu können
- eine anständige Absaugung
- eine Beleuchtung des Arbeitsraums

Als grobe Vorlage für den Bau dienten mir meine alte Airbrush-Kabine, die mir mein Opa mal gebaut hatte.

Die Maße für diese Kabine sind:
600 x 300/400 x 450 (B x H x T)

Ich habe den Bau in folgende Abschnitte aufgeteilt:
1. Grundgerüst
2. Rück-, Seiten- und Forderwand
3. Bodenplatte
4. Luftkanal
5. Luftfilter
6. Seitenwände Arbeitsbereich
7. Elektrik
8. Zusammenbau
9. Die fertige Kabine

Du brauchst
  • Sperrholzplatte 10mm
  • Sperrholzplatte 10mm
  • Sperrholzplatte 10mm
  • Sperrholzplatte 10mm
  • Sperrholzplatte 10mm
  • Sperrholzplatte 16mm
  • Sperrholzplatte 16mm
  • Dreieckleiste
  • Holzschrauben
  • Holzschrauben
  • Schrauben metrisch
  • Flügelmutter
  • Bolzenschraube
  • Gitter
  • Gitter
  • Filtermatte
  • Scharniere
  • Lüfter 230V AC
  • Wippenschalter
  • Kaltgeräte-Buchse
  • Netzteil 230V AC / 12V DC
  • LED-Module
  • Griff
  • Lüftergitter
  • Hacken
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
  • Vierkantleiste
Schritt 1 9

Grundgerüst

Grundgerüst fertig
Grundgerüst fertig
Schritt 1
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 3

Der Kern der Kabine besteht aus einem Grundgerüst, dass aus den Vierkantleisten zusammen geschraubt wird oder auch geklebt werden kann.

In den Zeichnungen kannst du Schritt für Schritt den Aufbau des Gerüsts erkennen. LST steht für Leiste und die Zahl für die Länge.
Das Gerüst dient später als Befestigung für den Trichter.

Schritt 2 9

Rückwand

Rahmen für die Lüfter
Rahmen für die Lüfter
Lüfter eingebaut
Lüfter eingebaut
Gewinde in Lüfter schneiden
Gewinde in Lüfter schneiden
Zeichnung Lüfteranordnung
Zeichnung Lüfteranordnung
Aussparungen für die Lüftergitter
Aussparungen für die Lüftergitter
EInbau Lüftergitter
EInbau Lüftergitter

Nun wenden wir uns der Verkleidung des Gerüstes zu. Zuerst nehmen wir die Rückwand und sägen die Aussparungen für die Lüfter mit einer Stichsäge oder einer Oberfräse aus.
Auf der Innenseite der Rückwand, wird noch ein Rahmen um die Lüfteraussparungen mit Holzleim aufgeklebt. Hier besonders aufpassen, dass die Lüfter nachher auch reinpassen.
Am besten ist, wenn man die Lüfter auf die Ausschnitte der Rückwand legt. Dann lassen sich auch die Löcher zum festschrauben der Lüfter gleich übertragen und Bohren.

Zum Festschrauben der Lüfter wird in die vier Ecken der Lüfter jeweils ein M4-Gewinde geschnitten und die Lüfter anschließend von hinten mit den M4er Schrauben befestigt. Beim Einbau der Lüfter auf die Luftstromrichtung achten. Wir wollen die Lüft aus der Airbushkabine heraussaugen.

Auf der Zeichnung ist die genaue Anordnung der Lüfter zu erkennen. Die blauen Markierungen zeigen die Stellen, an denen man eine Aussparung in die Holzleiste sägen oder fräsen sollte, so dass an dieser Stelle die Lüfterleitungen durchgeführt werden können.

Für die Lüftergitter wurden an den Schraubenlöchern noch Aussparungen vorgesehen. Wer keine Angst vor rotierenden Lüftern hat, kann die Gitter auch weglassen. Ich findes es persönlich nur etwas sicherer.

Schritt 3 9

Seitenwände

Komponenten eingebaut
Komponenten eingebaut
Zeichnung Seitenwand
Zeichnung Seitenwand
Seitenwand vorne
Seitenwand vorne
Zeichnung Seitenwand vorne
Zeichnung Seitenwand vorne
Seitenwände mit Scharnieren
Seitenwände mit Scharnieren

In eine der Seitenwände (vornehmlich die Linke) werden die Aussparungen für die Wippschalter und die Kaltgerätebuchse eingebracht.
Die zweite Seitenwand wird nicht bearbeitet.

Die beiden Seitenwände vorne, die später klappbar sein sollen müssen noch entsprechend oben schräg zu gesägt werden.
Auf die Innenseite dieser Seitenwände wird eine Holzleiste von 100mm Länge geklebt. Dort liegt später der Deckel auf.

Schritt 4 9

Bodenplatte

Bodenplatten
Bodenplatten
Aussparung Schnarier
Aussparung Schnarier
Scharniere montiert
Scharniere montiert

Jetzt wenden wir uns der bzw. den Bodenplatte(n) zu. Da die Kabine ja zum klappen sein soll, muß die Bodenplatte aus zwei Sperrholzplatten bestehen. Diese beiden werden über Scharniere miteinander verbunden. Dazu kommt auch noch, dass sie von unterschiedlicher Breite sind. Der Sinn, der da hinter steckt wird später erläutert.

Ich wollte die Scharniere unbedingt versenkt einbauen, d.h. sie sollten nicht auf den Bodenplatten aufliegen, sondern mit der Fläche bündig werden.
Damit sie sich trotzdem klappen lassen mußte ich eine V-Nut genau auf der Stoßkante der beiden Platten anbrigen.

Es geht auch einfacher, in dem man die Aussparung weglässt. Wichtig ist nur, dass man beim zusammenschrauben der Bodenplatten keinen Spalt lässt, da sonst nach jedem Lackiervorgang an dieser Stelle eine entsprechende farbige Linie auf dem Untergrund zurückbleibt.

Auf die breitere Bodenplatte werden rechts und links bündig mit der Kante 300mm lange Viereckleisten geschraubt oder geklebt. Diese dienen als Anschlag für die klappbaren Seitenwände. Leider habe ich dazu kein Bild, aber auf den Bilder beim Zusammenbau ist das dann zu sehen.

Schritt 5 9

Luftkanal

Trichter eingebaut
Trichter eingebaut
Zeichnung Trichter
Zeichnung Trichter

Jetzt kommt der kniffligste Teil der ganzen Konstruktion. Es müssen die Platten für den Trichter in das Gerüst eingeklebt werden.
Heute würde ich dafür auch dünnere Sperrholzplatten verwenden.

Am besten geht man so vor, dass man sich die in der Zeichnung blau gekennzeichneten Linien ausmißt und entsprechend die Platten zuschnedet.
Alternativ lässt sich auch stärkere Pappe verwenden.

Wichtig ist hier, dass der Trichter luftdicht zum restlichen Gerüst verklebt wird. Es soll vermieden werden, dass die Lüfter Nebenluft ziehen, anstatt den Farbnebel aus der Kabine.


Schritt 6 9

Filterwand

Filterwand
Filterwand
Gittermatte eingelegt
Gittermatte eingelegt
Filterbefestigung
Filterbefestigung
Filter eingebaut
Filter eingebaut
Gesamtbild
Gesamtbild

Die Frontwand erhält einen großen Ausschnitt. Dieser Ausschnitt ist mittig mit den Maßen 220x430 mm.

Der Luftfilter besteht aus zwei Gitterblechen und einer Filtermatte z.B. für einen Dunstabzug. In der Frontwand befindet sich der Ausschnitt für den Luftstrom. Um diesen Ausschnitt wird noch mal ein Rand von 15mm und 3mm Tiefe ausgefräst. In diese Ausfräsung wird ein Gitterblech eingelegt und einfach mit einem Tacker auf der Sperrholzplatte festgemacht.

Die Gittermatte kann auch großmaschiger sein. Ich hatte diese nur gerade bei mir rumliegen.

In den 15mm breiten Rand werden nun rundherum um den Ausschnitt mit der Gittermatte die Gewindebolzen mit Metrischem und Holzgewinde geschraubt. Diese werden soweit eingeschraubt, bis nur noch das Metrische Gewinde heraus schaut.
Ich habe jeweils oben und unten einen Bolzen mittig eingeschraubt, sowie rechts und links jeweils zwei.

Anschließend ist die Filtermatte passend zum Ausschnitt zuzuschneiden. Am besten wird sie so groß geschnitten, dass sie die ganze Gittermatte bedeckt und somit der Farbnebel ncht seitlich am Filter vorbei gezogen werden kann.
Für den Filter habe ich eine herkömmliche Filtermatte für einen Dunstabzug verwendet (2 bis 3 lagig ausführen). Ihr könnt euch natürlich auch eine Filtermatte für Farbnebel besorgen.

Nun noch die zweite Gittermatte die etwas Größer ist als die erste drauflegen und mit den Flügelmuttern sichern. Später lässt sich der Filter so recht schnell tauschen ohne die ganze Kabine auseinander zu nehmen.


Schritt 7 9

Lüfter und Beleuchtung

Lüfter-Verdrahtung
Lüfter-Verdrahtung
Leitungsverlegung
Leitungsverlegung
Netzteil
Netzteil
Netzteileinbau
Netzteileinbau
LED Beleuchtung
LED Beleuchtung
Stromlaufplan
Stromlaufplan

Zur Ansteuerung der Lüfter und Beleuchtung bleibt ein Ausflug in die Elektrik nicht aus.

Die Elektrik in meiner Airbrush-Kabine  besteht aus der Versorgung der zwei 230V Lüfter, sowie die Versorgung der LED-Module. Lüfter und LED-Module sind jeweils separat über einen Wippschalter ein- und ausschaltbar. Wer will kann natürlich auf die LED-Beleuchtung verzichten, denn dafür benötigt man noch ein zusätzliches Netzteil, was verbaut werden möchte, ist also ein ‚nice to have’.
Alternativ kann man auch eine herkömmlliche Klemmlampe o.ä. verwenden.

Der Anschluß der Kabine an der 230V-Stromnetz erfolgt über einen Kaltgeräte-Stecker, wie man ihn auch das der Computertechnik kennt. Entsprechende Netzkabel habe ich in rauen Mengen rumliegen.
In der Kabine erfolgt die Verteilung über eine kleine Verteilerplatine, die man selbst zusammenlöten muß, aber das lässt sich auch über herkömmliche Wago-Klemmen realisieren.

Je Lüfter benötigt man zwei Anschlußleitungen, die ich mit Querschnitt von 0,75mm² ausgewählt habe, dies ist zwar überdimensioniert, da die Lüfter je 20W benötigen, aber ich hatte gerade nichts anderes da. Die Spannungsversorgung wird über einen Wippschalter geführt, damit die Lüfter bei bedarf abgeschaltet werden können.

Das Netzteil für die 12V-Versorgung des LED-Moduls ist ein altes Steckernetzteil, das ich einfach von seinem Gehäuse befreit habe. Leider ist bei solchen Netzteile, die Toleranz der Ausgangsspannung sehr weit gefasst. Dieses hatte im unbelasteten Zustand ca. 16,6V und nach Belastung war immer noch 14,5V am Ausgang zu messen. Viele LED-Module bieten heute einen etwas weiter gefassen Eingansspannungsbereich, deshalb ist auf die richtige Eingangsspannung zu achten. Ich habe noch eine kleine Schaltung mit Z-Diode zwischen dem Ausgang des Netzteils und des LED-Moduls gesetzt, um die Spannung genau auf 12V zu stabilisieren.
Außerdem ist darauf zu achten, dass das Netzteil eine ausreichende Ausgangsleistung liefert. Welche Leistung benötigt wird ist abhängig vom LED-Modul. Ich habe hier die LEDs von der Rolle zum Aufkleben verwendet, da ist es abhängig wieviel cm ich verwende.
Wer sich unsicher ist, sollte jemanden Fragen der sich auskennt.

Die Anschlußleitungen des Trafos werden auch über einen Wippschalter geführt, um auch das Licht bei Bedarf ein- und auszuschalten. Die Leitungen zum LED-Modul werden durch ein kleines Loch durch die Filterwand der Kabine geführt. Das LED-Modul wird auf die Dreiecksleiste geklebt, vorher muß natürlich die Dreieckleiste auf die Filterwand bündig an die obere Kante geklebt werden.
Auf dem beigefügten Schaltplan ist die Verdrahtung zusehen.

HINWEIS!
Wer diese Schaltung nachbaut tut dies auf eigene Gefahr. Die Schaltung sollte nur durch geeigente Personen nachgebaut und inbetriebgenommen werden.

Schritt 8 9

Zusammenbau

Filterwand montiert
Filterwand montiert
Rückwand montiert
Rückwand montiert
Bodenplatte montiert
Bodenplatte montiert
Seitenwand montiert
Seitenwand montiert
Deckel mit Traggriff
Deckel mit Traggriff
Hacken und Öse
Hacken und Öse
Seitenwände einklappen
Seitenwände einklappen
Deckel davor stellen
Deckel davor stellen
Boden hochklappen
Boden hochklappen

Beim Zusammenbau fängt man am besten mit der Filterwand an und schraubt oder klebt diese auf die Seite des Grundgerüstes, die das große Luftkanalloch hat.

Nun schraubt man die Rückwand mit den eingebauten Lüftern an das Grundgerüst. Hier ist schrauben auf jeden Fall angesagt, damit auch mal ein defekter Lüfter ausgetauscht werden kann.
Die Lüfter können auch jetzt erst an den Wippschalter angeschlossen werden.

Im nächsten Schitt wird die Bodenplatte auf das Grundgerüst geschraubt oder geklebt (hier würde ich Schrauben bevorzugen, da es doch eine Menge Gewicht zu tragen gilt).
Die Kabine ist dabei so auf der Bodenplatte auszurichten, dass sie mit der Rückwand bündig abschließ und rechts und links jeweils 10 mm die Bodenplatte übersteht.

Jetzt werden die Seitenwände ordentlich ausgerichtet und ebenfalls an das Grundgerüst geschraubt oder geklebt.
Vorher sollte aber die Verdrahtung fertiggestellt und geprüft worden sein.

Im letzten Schritt wird der Deckel auf geschraubt. Auch hier sollte geschraubt werden, da auf den Deckel noch der Traggriff montiert wird und beim tragen das ganze Gewicht an dem Deckel hängt.

Der große Deckel der auf die beiden klappbaren Seitenwände gelegt wird, bleibt lose.

Die Seitenwände können jetzt eingeklappt, der lose Deckel davor gestellt und die vordere Bodenplatte hochgeklappt werden.

Damit die Kabine auch im eingeklappten Zustand bleibt werden in die Seitenwände Hacken und in die Leisten des klappbaren Bodens Ösen engeschraubt (s. Bild).

Schritt 9 9

Fertig

Fertig!
Fertig!
Beleuchtet
Beleuchtet
Test
Test

Ich hoffe der Bericht ist nicht zu abstrakt geschrieben und ihr habt viel Erfolg beim Nachbauen.

Für Rückfragen und Anmerkungen stehe ich natürlich zur Verfügung.


Tags