Balkonspalier (French Cleat)
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Schwierigkeitmittel
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Kosten25 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Nachdem mich diese beiden Projekte von der simplen und vielfältigen Anwendung des sog. French-Cleat-Systems überzeugt haben und ich eine Lösung für die Überdachung unserer Balkon-Tomaten brauchte - habe ich mithilfe dieses Systems ein Spalier mit höhenverstellbarem Dach ersonnen.
Außerdem kann man auf verschiedenen Höhen kleine Kästen anbringen, die die Vielzahl an Kräutertöpfen aufnehmen, die wir aufgrund von zuviel Regen, zuviel Sonne, Sturm oder (höchst selten) auch mal, weil sie im Essen gelandet sind, eingebüßt haben.
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Stichsäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischkreissäge
- Deltaschleifer
- Hammer
- Pinsel
- Zollstock
- Bleistift
- Winkel
- Einhandspannzwingen
- 6 x Bretter | Holz (60x30x1200 mm)
- 4 x Kanthölzer | Holz (40x40x1600 mm)
- 50 x mittlere Schrauben | Metall (40 - 60 mm Länge)
- 2 x Kanthölzer | Holz (40x40x1200 mm)
- 4 x Bretter | Holz (80x15x1200 mm)
- 1 x Eimer Farbe | Palisander
- 9 x Unterlegscheiben | Metall (5 - 10 mm)
- 4 x Schonfüße mit Nagel | Kunststoff (ca. 20 mm)
- 3 x Filzgleiter | Filz (ca. 30x40 mm)
Los geht's - Schritt für Schritt
Ausgangslage
Eine Balkonecke war noch frei und bot auf 120 cm Breite und beliebiger Höhe Platz für unsere Tomaten, die nach der provisorischen Lösung vom letzten Jahr endlich eine dauerhafte Überdachung erhalten sollten, die trotzdem noch variabel an die jeweilige höhe der Tomatenpflanzen angepasst werden kann, ohne jedesmal den Werkzeugpark auszupacken.
Das Ständerwerk wird mit einer zur Fassade und eigenen Vorliebe passenden Farbe gestrichen.
Ständer zusammenschrauben
Jeweils 2 der 160er Kanthölzer werden so zusammengeschraubt, dass die Gesamtlänge der späteren Gesamthöhe entspricht (in meinem Fall 195 cm).
Als Fuß wird im 90° Winkel ein kurzes Stück (ca. 35 cm) angeschraubt, welches aus einem der 120er Kanthölzer geschnitten wird. Zur Stabilisierung wird im 45° Winkel ein weiteres Stück eingepasst, siehe Bild 2.
Querlatten vorbereiten
Entsprechend des French Cleat Systems werden die 120er Bretter jetzt im 45° Winkel der Länge nach auf der Tischkreissäge durchgeschnitten.
Danach in alter Manier ein bis zweimal streichen.
Gestell verschrauben
Jetzt werden die Querlatten auf die Ständer gelegt (die "kurze" Seite der angeschrägten Latten nach unten) und mittels improvisierten Abstandshaltern gleichmäßig auf die Ständer geschraubt.
Um ein Reißen zu verhindern - vorbohren, senken, anschrauben.
Hierbei habe ich auch festgestellt, dass mir ein dritter Akkuschrauber fehlt - den konnte ich mir aber zum Glück ausleihen^^
Um die Gesamtstabilität gegen das "zur Seite klappen" zu sichern, wird das verbliebene 120er Kantholz auf die hinteren, kürzeren Standhölzer geschraubt.
Konstruktion des Tomatendachs
Nachdem ich die Winkel vorgebogen habe, wurden die dünnen 120er Bretter überlappend auf zwei Querhölzer genagelt.
Die Überstände wurden dann abgesägt, die Winkel befestigt und mittig an eins der übrigen Cleats geschraubt. DIesessollte über die gesamte Länge gehen, um möglichst viel Auflagefläche/Halt zu bekommen - damit auch bei Sturm nichts runterfällt.
Danach wieder streichen =)
Anhängsel basteln
Als flexibel anhängbare Topf- und Kräuterhalter haben wir diese kleinen Pilzkörbchen genommen, die man ab und an auch im Supermarkt bekommt.
Mittels Stichsäge (45° Winkel einstellen) wird ein Brett analog Schritt 3 in zwei Cleats gesägt und dann passend zur "Körbchengröße" abgelängt.
Danach mit 3 Schrauben und U-Scheiben miteinander verbinden und wieder mal streichen. Ich streiche doch soooo gern. So unglaublich gern -.-
Aber ich hab ja eine tolle Frau, die das gern und viel gründlicher macht, als ich das kann =)
Zusammensetzen und Aufbauen
Zu guter letzt, wenn alles soweit getrocknet ist, wird alles an den Zielort gebracht und aufgebaut. Ich habe das Spalier auf der linken Seite am massiven Balkongeländer mit Kabelbindern fixiert (oben + unten). Auf der rechten Seite habe ich mit dem bekannten grünen Gartendraht eine verbindung mit den Scharnieren der Balkontür hergestellt, sodass beide Seiten fixiert sind.
Nach dem ersten "Wackeltest" - wackelt da nüscht =)
Dann habe ich noch jeweils zwei dieser Plastik-Nagelfüße unten in das Ständerwerk gejagt, damit das Wasser ablaufen kann. Der zur Stabilisierung verschraubte Querbalken wurde links, rechts und mittig mit Filzgleitern bestückt, damit die Fassade keinen Schaden abbekommt.
Zu guter letzt habe ich passende Schalen in die Körbe gelegt, damit die Blumen- oder Kräutertöpfe ohne Umtopfen reingestellt werden können und wenigstens ein kleines Wasserreservoir zur Verfügung steht. Die Schalen habe ich mal aus einem alten Kanister oder Eiskübel den Boden ca. 2 cm hoch mit einem scharfen Cuttermesser abgeschnitten.
Fertig.
Mir gefällts, meiner Frau auch - und die Tomaten können endlich draußen stehen bleiben =)
PS:
Als Verbesserung fürs nächste Mal würde ich die Balken des Ständerwerks derart einfräsen (ca. 2 - 2,5 cm breit), sodass die Querlatten links wie rechts eine Begrenzung haben. Außerdem macht es optisch noch etwas her, wenn man von der Seite nicht gleich die Querlatten sieht.
Aber man muss sich ja Potenzial nach oben lassen =)
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