Aus einer vergammelten "Workmate" wird ein MuFu-Tisch
- Skill levelEinfach
- Costs0 €
- Duration1-2 Tage
Ich habe schon jahrelang eine mobile Werkbank ähnlich Workmate. Solange ich keine wirkliche Werkstatt mein eigen nennen konnte, leistete sie mir gute Dienste. Dann war sie mir nur noch im Weg und musste auch öfters mal im Garten übernachten. Bei Regen, Wind und schlechtestem Wetter. Sie dankte es mir nicht - die Holzauflagen bestehend aus Pressspan lösten sich langsam auf und sie wurde zusehends unbrauchbarer.
Wegschmeißen? Nie im Leben. Neue Platten drauf - eine Option. Nur im Weg ist sie dann noch immer. Also überlegte ich wieder mal tagelang und endlich kam mir die Idee. Machst aus der mobilen Werkbank eine stationäre.
Da ich eigentlich nicht vorhatte dies als Projekt zu veröffentlichen, habe ich auch keine Bilder während der Herstellung gemacht. Ich versuche daher anhand einer Beschreibung dies nachvollziehbar darzustellen.
- Tischkreissäge
- Schlagbohrmaschine
- Oberfräse
- Ratsche
- Forstnerbohrer
- Schleifpapier
Demontage der kaputten Bretter und Zerlegen
Zuerst demontierte ich mal die vergammelten Bretter. Dies war einfach, es waren nur 4 Sechskantschrauben zu lösen. Dann stand ich vor der Aufgabe, die Mechanik aus dem Gestell zerstörungsfrei zu befreien. Die Befestigung sah aus wie eine Schraube, aber ich fand nichts, wo ich den Schraubenzieher, einen Innensechskant oder gar Schraubenschlüssel ansetzen konnte. Endlich erkannte ich mit Lesebrille so eine Art Sicherungsscheibe, welche man runterhebeln musste und dann konnte ich mit paar Hammerschlägen den Bolzen lösen.
Weiter geht es mit den neuen Brettern.....
neue Spannbackenbretter müssen her
Aus Resten eines Büroschreibtisches (2,5cm dicke weiß beschichtete Spanplatten) schnitt ich auf der TKS 2 gleich große Bretter zu. Bisschen länger und breiter als die alten Bretter des Werktisches waren.
Dann übertrug ich mit Hilfe der alten Bretter die Positionen der Befestigungslöcher für die Hebelmechanik und bohrte diese mit der Tischbohrmaschine, Holzbohrer (13mm!) und Forstnerbohrer (20mm).
Ich versuchte wirklich sorgfältig und genau zu arbeiten. Zum einen hatte ich nur mehr diese Bretter und zum 2. war und ist es mein Ziel, endlich mal sichtbar gute Ergebnisse zu erreichen.
Passprobe fiel zu meiner vollsten Zufriedenheit aus.
Als nächstes legte ich die Löcher für die Spannhilfen (so Klemmeinsteckdinger) fest und bohrte auch diese mit dem Forstner, bis der fast verglühte *ähm*.
Damit man diese Einsteckdinger leichter rein und raus bekommt, hab ich die Kanten der Löcher mit dem Dremel leicht angefast.
Befestigungsystem auf der Werkbank
(grummel, den Schritt hatte ich schon beschrieben und wollte Bilder anfügen und hab offensichtlich versehentlich auf Arbeitsschritt entfernen geklickt, weg war alles :( - ohne Rückfrage, suderraunz). Also noch einmal:
Für die fixe Befestigung auf meiner Werkbank vor dem Fenster entschied ich mich für einfache Kanthölzer. Abgelängt und mittels Torbandschrauben und Muttern am Tisch angeschraubt.
Danach mit Sechskantschrauben und Muttern und Unterlegscheiben die Mechanik mit den bereits montierten Brettern fixiert.
zusätzlicher Arbeitstisch mit vertikalem Befestigungssystem
Da ich die blöde Angewohnheit habe, grundsätzlich jeden verfügbaren Platz in meiner Werkstatt beim Arbeiten mit Werkzeug und Materialien vollzuräumen und mir der Platz dann für den Zusammenbau oder Weiterbearbeitung des Werkstückes fehlt bzw. die TKS dafür herhalten musste, wollte ich dies mit Hilfe einer aufsteckbaren Arbeitsplatte auf der Workmate ändern.
Eine Fichtenleimholzplatte fand letztens im Baumarkt den Weg mit mir bis zur Kassa. Diese sollte die neue Arbeitsfläche werden. Beim Stöbern auf youtube faszinierte mich aber immer wieder diese Werkbanken mit den horizontalen Blenden vorne mit Löchern, wo man dann Spannwerkzeug einsetzen kann. Sowas wollte ich auch machen.
Ich fand noch ein Stück Leimholz in 2,5cm Stärke. In dieses bohrte ich fein säuberlich in gleichmäßigen Abständen zig Löcher, dass meine Spannzwingen (keine Ahnung, wo die mal dabei war) Halt finden können. Auch hier die Lochränder leicht angesenkt. Als Behübschung hab ich noch die Kanten mit dem 45°Grad Nutfräser abgeschrägt.
Dann die Blende einfach an die Leimholzplatte angespaxt.
Als Befestigung an der Workmate entschied ich mich für Holzstäbe an der Plattenunterseite, welche in die Löcher der Workmateplatte einfach reingesteckt werden. Da ich aber kein Rundholz mit 20mm besaß, fräste ich mir ein Stück eines alten Besenstiels mit Hilfe der Oberfräse auf die passende Dicke. Ich sag mal so, nicht zur Nachahmung zu empfehlen. Ich hab echt oft mehr Glück als Verstand :D
Die Positionen für diese Holzdübeln übertrug ich einfach von der aufgelegten (noch nicht am Tisch fixierten) Workmate. Die Dübel hab ich eingeleimt.
Zum Schluss erfolgte ein 2x Anstrich der Platte mit Arbeitsplattenöl.
Wenn ich irgendwann mal begriffen habe, wie das mit diesem vertikalen Befestigen funktioniert, werd ich das noch einbauen.
FÖRDIG.