Archäologischer Sensationsfund!
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Schwierigkeitschwer
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Kosten40 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Von den meisten Massenmedien völlig unbeachtet, haben Archäologen vor geraumer Zeit bei Ausgrabungen in der Nähe des ägyptischen Ortes Lain-Fel-Denn eine mehrere tausend Jahre alte Schatulle entdeckt. Sie konnte nach eingehenden Untersuchungen auf die Zeit des Pharaos Mul-tii-t'uul in der 73. Dynastie bestimmt werden und besticht neben ihrem hervorragendem Erhaltungszustand durch eine für diese Zeit außergewöhnliche Herstellungsweise. Nun hat ein Team von internationalen Wissenschaftlern unter der Leitung des ägyptischen Experimental-Archäologen Hor' Nb 'ach in wochenlanger Arbeit die Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Fundstückes rekonstruiert. Lesen Sie hier den spannenden und erkenntnisreichen Abschlussbericht.
Du brauchst
- Stichsäge
- Bandschleifer
- NanoBlade-Säge
- Arbeitstische und Sägestation
- Multifunktionswerkzeug
- Hobel
- Exzenterschleifer
- Allzwecksauger
- Deltaschleifer
- Akku-Bohrschrauber
- Tischbohrmaschine
- Oberfräse
- Akku-Kreissäge
- Brandmalkolben
- Japansäge
- Palettenholz
- Sperrholz | Pappel (4 mm)
- Beize | schwarz
- Revell Aqua Lack | gold
- Photopotch
- Rundholz (diverse)
- Restholz | Buche
- 2 x Nägel | Stahl (60 mm)
- Pattex
- Microfaserstoff
Los geht's - Schritt für Schritt
Analyse und Rekonstruktion
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Antike Malerei
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Die Ecksäulen
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Die Korpusteile
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Hier konnten die Experimental Archäologen die Herstellungsweise sehr genau rekonstruieren. Rohes und abgelagertes Holz wurde in Form gesägt und mit metallenen Klingen geglättet. Dauerhafte Verbindungen erfolgten durch eine frühe Form der Verleimung.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Palettenholz wurde zunächst vorsortiert und auf der TKS mit dem Besäumschlitten besäumt, um eine gerade Kante zu bekommen. Dann erfolgte ein Schnitt auf eine bearbeitungsfähige Breite von 80 mm. Nun ging es an der Hobelstation weiter. Entgegen früherer Palettenprojekte habe ich dieses Mal die Bretter nur einseitig glatt gehobelt. Mit dieser glatten Seite ging es zurück zur TKS, an der ich die Bretter in zwei Schnitten auf etwa 10 mm Stärke herunter sägte. Die gesägte Seite wurde dann am Hobel noch um 1 mm abgenommen um diese Fläche zu glätten. Mit dieser Verfahrensweise konnte ich dünneres (in diesem Falle eben ca. 9 mm) Palettenholz erstellen ohne dabei zentnerweise Hobelspäne zu produzieren. Und schneller ging es auch noch.
Die so entstandenen Bretter wurden passend gesägt und zu größeren Brettern verleimt. Nach dem der Leim getrocknet war, wurden die Brettchen auf die endgültigen Masse zurechtgeschnitten und mit dem Delta verschliffen. Für die Umrandungen der Photopotch-Motivplättchen wurde Palettenholz in 6 mm Stärke und 16 mm breite Streifen geschnitten und auf die zuvor erstellten Bretter geleimt. Für die Stöße in den Ecken musste ich anschliessend einen Teil wieder wegsägen, weil ich mich verrechnet hatte. Dann habe ich die aufgeleimten Leisten geschliffen, gewässert, wieder geschliffen und dann schwarz gebeizt.
Auf die Korpusvorderseite wird noch ein besonderes Zierelement hinkommen, deshalb ist dort noch eine Lücke zu sehen. Für einen schönen Übergang der linken und rechten Korpusvorderteile habe ich
an ein Stück Palettenholz eine Zierkante angefräst und dann daraus zwei Leisten gesägt.
Zusammenbau Korpus
Als nächstes werden die Korpusteile miteinander verleimt, anschliessend die Ecksäulen angeleimt.
Für die Lücke an der Vorderseite fertigte ich ein Passstück aus zwei verleimten Palettenholzstücken an. Damit mir die Winkeligkeit bei diesen Arbeiten nicht verloren geht, habe ich temporär ein Stützbrett aus Sperrholz auf die Innenseite mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Dort wo später das Passstück eingeleimt wird habe ich schon mit Paketband eine Leimsperre angebracht, damit sich das Sperrholzbrett auch wieder lösen lässt. Die Zierleisten aus dem vorherigen Arbeitsschritt bekamen auch schon ihren goldenen Überzug.
Deckel und Boden
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Deckel und Böden konnten in der wissenschaftlichen Analyse der gleichen Materialherkunft und Verarbeitungweise zugeordnet werden, wie auch die Korpusteile.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Palettenholz wurde auf bekannte Art und Weise besäumt, gesägt, gehobelt und verleimt. Hierfür reichten 5 Stücke von je 80 mm mit einer Länge von rund einem Meter. So entstand ein Leimholzbrett von ca 100 x 40 cm. Die palettentypischen Nagellöcher wurden aufgebohrt und mit Rundholz verfüllt, anschliessend die Überstände mit dem PMF entfernt und die Platte mit dem Bandschleifer beidseitig geschliffen und mit dem Exzenter geglättet. Dann habe ich die Platte halbiert. Die genaue Größe und Formgebung habe ich dann auf eine der beiden Platten aufgezeichnet und dann sorgfältig mit der Stichsäge ausgesägt. Bei den Innenradien nahm ich einen Forstnerbohrer zu Hilfe. Die zweite Platte wurde nur grob in die richtige Form gesägt und anschliessend mit der ersten als Schablone mit dem Bündigfräser und der Oberfräse angepasst. Ein Abrundfräser sorgte dann für die schönen Kanten. Für eine spätere Verzierung der Ecken wurden dort noch mit dem 35 mm Forstner kleine Vertiefungen gemacht.
Holzscharniere
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Die Scharniere, mit denen der Deckel gehalten wird, stellen eine archäologische Besonderheit dar. Denn diese wurden aus dem Holz der europäischen Rotbuche gefertigt. Eine Baumart, die nachweislich im alten Ägypten nicht vorkam. Dieser Umstand stützt die These, dass es schon im Altertum Handelsbeziehungen zwischen Ägypten und Europa gab.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Aus einem Reststück Buchenholz schnitt ich mit der TKS die benötigten Teile zurecht. Dann wurden die Scharnieroberteile mit Doppelklebeband mit den Unterteilen verbunden und die an der Standbohrmschine die Bohrungen für die Drehachse gemacht. Leider habe ich das nicht fotografiert. Als Drehachse fungiert ein Stahlnagel. Dann habe ich mit dem Dremel, einer Schlüsselfeile und etwas Schleifpapier die notwendigen Abrundungen eingeschliffen. Am Schiebeschlitten habe ich die Aussparungen am Korpus für die Scharniere eingesägt und dann die Scharnierunterteile eingeleimt. Nachdem der Leim getrocknet ist, wurden die Oberteile mit den Stahlnägeln eingesetzt und der Deckel mit den Oberteilen verleimt. Anschliessend mussten vom Deckel die beiden hinteren Ecken herausgesägt und geschliffen werden, weil sich der Deckel sonst garnicht hätte öffnen lassen.
Deckelzierat Teil 1 - Eckpyramiden, Rahmen und Hieroglyphen
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Der sehr aufwendig verzierte Deckel stellte die Wissenschaft zunächst vor einige Rätsel. Es dauerte eine Zeit, bis es den Archäologen gelang, diesen komplexen und mit verschiedensten Methoden hergestellten Teil zu rekonstruieren. Die Hiroglyphen wurden mit glühendem Eisen in Steifen Lagenholzpalme gebrannt.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Zunächst wurde die Einrahmung für das Deckelmotiv erstellt. Zwei Leisten aus gehobeltem Palettenholz wurden zu einer Leiste von 38 mm Breite und 24 mm Stärke verleimt. Diese bekam eine Nut von 5 mm Tiefe und 16 mm Breite eingefräst. Dann wurde die Leiste nach vorher berechnetem Schema auf der TKS so zurecht gesägt, dass die Fräsung im 45° Winkel steht und gleichzeitig die Leiste eine schmale und flache Oberfläche und Vorderkante hat. Die Rückseite, bzw spätere Innenseite soll 90° betragen. Ich hoffe, dass das aus den Bildern schlüssig hervorgeht. Die pyramidalen Säulen in den Ecken entstanden aus 44 x 44 mm Kantholz und wurden gesägt und geschliffen und anschliessend mit Revell Lack angestrichen.
Die Hiroglyphen erstellte ich in Photoshop und druckte sie aus. Dann wurden diese mit Blaupapier auf geschliffenes und 4 mm starkes Pappelsperrholz übertragen. Diese Vorzeichnungen konnten dann mit einem Brandmalkolben nachgefahren werden. Diese Arbeit nahm recht viel Zeit in Anspruch.
Deckelzierat Teil 2 - Die Eck-Skarabäen
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Im alten Ägypten war Gold trotz seines hohen Wertes ein häufig verwendeter Werkstoff. Schon früh perfektionierten die Meister die Kunst des Goldschmiedens. Auch an diesem Artefakt finden sich dafür zahlreiche Beispiele, unter anderem auch auf dem Deckel in Form kleiner Glückskäfer der Gattung Scarabaeus sacer.
Aus dem Heimwerkerbericht:
In den Vertiefungen, die ich in die Ecken des Deckels einbrachte, sollen insgesamt vier kleine, goldene Skarabäen (Singular: Skarabäus, auch Pillendreherkäfer genannt) platziert werden.
Diese sollten eigentlich aus Palettenholz entstehen, was aber nicht funktioniert hat. Stattdessen nahm ich Sperrholz in 4mm und 6 mm. Die Grundform entwarf ich in Photoshop, klebte den Ausdruck auf 6 mm Buchensperrholz auf und sägte mit der Laubsäge die Teile aus. Diese wurden dann auf 4 mm Pappelsperrholz aufgeleimt, randscharf ausgesägt und anschliessend am Bandschleifer abgerundet. Es folgte ein Anstrich mit dem goldenen Revelllack.
Deckelzierat Teil 3 - Die Pyramiden und Wächter
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Die Untersuchungen ergaben hier eine faszinierende Mischung an Materialien und Methoden. Der Hintergrund des Deckelmotives besteht aus Papyrus, das mit Saharasand belegt wurde. Die beiden Wächter sind in der gleichen Technik entstanden, die auch bei den anderen Malereien vorzufinden war. Eine Besonderheit stellen die Pyramiden dar, welche aus Kalksteinmehl hergestellt wurden.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Als Untergrund klebte ich einen Bogen Schleifpapier ein, das soll an Wüstensand erinnern. Die beiden Wächter entstanden bereits zusammen mit den anderen Photopotchmotiven. Hier wurden aber zusätzlich einige Innenschnitte mit der Laubsäge gemacht und alle Kanten schwarz gebeizt.
Die Pyramiden waren eine Herausforderung. Ich wollte, dass sie so aus aussehen, wie sie nach wissenschaftlicher Erkenntnis wohl zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung ausgesehen haben müssen. Ich sägte also erst mal drei Grundformen (Vorne-Mitte-Hinten) aus 4 mm Sperrholz aus, verleimte sie von vorne nach hinten, so dass ich alle Kanten planschleifen konnte und spachtelte dann die Oberfläche mit weisem Molto Holzspachtel. Die Spachtelfläche wurde dann fein geschliffen und dieser ganze Vorgang solange wiederholt, bis die Oberfläche wie weißer Kalkstein aussah und vom Sperrholz nichts mehr zu erkennen war. Die Spitzen wollte ich eigentlich mit zurechtgeschliffenem Granit gestalten. Aber der Versuch, roten Granitsplit am Bandschleifer in Form zu bringen, wurde nach mehreren Versuchen als gescheitert erklärt. Stattdessen bekamen die Spitzen einen Anstrich mit dem goldenen Revell Lack. Dann versiegelte ich alles mit Sprühlack. .
Schatullenverschluss 1
Aus dem Wissenschaftsbericht
Schatullenverschluss 2 - Das Auge des Ra
Aus dem Wissenschaftsbericht
Oberflächenbehandlung
Sämtliche noch blanken Holzoberflächen wurden geschliffen, angefeuchtet, nochmals geschliffen und dann schwarz gebeizt. Eine zweite Lage Beize kam ein paar Tage später drauf. Nachdem die Beize getrocknet war, habe ich die Füße (4 Stücke Rundholz, die ich schon bei den Ecksäulen mit erstellt hatte) festgeleimt und alle Teile mit matten Sprühlack versiegelt. Die Teile, an die später noch Leim kommt, habe ich mit Kreppband geschützt. Das "Auge des Ra" bekam noch seinen goldenen Überzug.
Auskleidung
Aus dem Wissenschaftsbericht:
Das Innere der Schatulle ist ausgekleidet. Wenig überraschend konnte das hierfür verwendete Material als gegerbtes Ziegenleder identifiziert werden. Ein Material, das im alten Ägypten mannigfaltig verwendet wurde.
Aus dem Heimwerkerbericht:
Für die Auskleidung nahm ich Reste von Polsterstofflaschen, die ich mal an Land ziehen konnte. Es handelt sich um Microfasergewebe im schwarzen Antiklook und erinnert sehr an antikes Leder. Das Material wurde passgenau zugeschnitten und mit Pattex eingeklebt.
Finaler Zusammenbau
Jetzt endlich konnte ich alle Einzelteile final zusammenbauen. Die Stahlnägel, die als Drehachsen für die Scharniere fungieren, wurden auf endgültige Länge gesägt. Damit habe ich bewusst bis zum Schluss gewartet, weil ich sie während des Baues unzählige Male rein und raus nehmen musste. Die Photopotchmotive und die brandgemalten Hiroglyphen wurden eingeleimt. Ebenso die Eckpyramiden und kleinen Skarabäen auf dem Deckel. Das Schleifpapier wurde mit Patex eingeklebt, genauso die Wächter und "Kalkstein-Granit" Pyramiden. An der Vorderseite kamen noch die beiden Profilleisten und der große Skarabäus dran.