Anbau (Carport) an die Gartenhütte für meine Rollstühle...
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Schwierigkeitmittel
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Kosten530 €
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Dauer2-3 Tage
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Öffentliche Wertung
Da ich leider immer mehr auf einen Rollstuhl angewiesen bin, musste ich mir überlegen wie ich meine beiden Rollstühle künftig nicht mehr in der Garage, sondern nah bei mir im Garten unterbringe.
Beide Rollstühle sind mit einem elektrischen Antrieb versehen und müssen entsprechend geladen werden. Deshalb musste auch unbedingt ein Stromanschluss in der Nähe meiner Rollstühle vorhanden sein. Und ich wollte auch meine Rollstühle nicht ungeschützt den Wetterverhältnissen aussetzen.
Als Lösung habe ich dann ein "kleines Carport" an meine bestehende Gartenhütte angebaut.
Ich habe natürlich fleißig mitgearbeitet, aber ich muss auch erwähnen, dass ich alleine ohne Hilfe dieses Projekt nicht bewältigt hätte und möchte mich daher auch nicht mit fremden Federn schmücken. Das muss hier klar gesagt werden!
Du brauchst
- Akku-Schrauber
- Akku-Bohrhammer
- Kapp- und Gehrungssäge
- Akku-Multifunktionswerkzeug
- Akku-Stichsäge
- Mini-Handkreissäge
- Feinsprühsystem
- Hammer
- Gummihammer
- Winkelmesser
- Wasserwaage
- flachzange
- Cuttermesser
- Schere
- 1 x Holzlasur | Kastanie (3 Liter)
- 28 x Gehwegplatte | Stein (300 x 300)
- 16 x Winkelverbinder | verzinkt (für Pfosten, Größe n. B.)
- 32 x Winkelverbinder | verzinkt (für Latten, Größe n. B.)
- 10 x Holzbalken | Rohholz Fichte (40 x 40 x 2000)
- 10 x Holzlatten | Rohholz Fichte (20 x 30 x 2000)
- 1 x Nut- und Federbrett | Fichte, Länge 2000 (Quadratmeter n. B.)
- 1 x Nut- und Federbrett | Fichte, Länge 2500 (Quadratmeter n. B.)
- 1 x Senkkopfschrauben 4x25 | Messing Torx (Anzahl n. B.)
- 1 x Senkkopfschrauben 3x30 | Messing Torx (Anzahl n. B.)
- 1 x Dachpappe | Bitumen (Rolle 2000 x 10000)
- 1 x Abdichtung | Bitumen (1 Tube)
- 1 x Dachpappenstifte | verzinkt (Anzahl n. B.)
- 2 x Glattkantenbretter | Fichte gehobelt (2600 x 20 x 80)
- 1 x Lösungsmittel | Terpentin (Reinigung f. Feinsprühsystem )
- 1 x Kasten | 20 kalte Bier, 0,5L (für meine Helfer)
- 2 x gescheite Brotzeit | Schinken, Wurst, Käse, Weißwürste, usw. (auch für meine Helfer)
- 2 x Stromverteiler | Kunststoff (einer davon mit Zeitschaltuhr)
- 4 x Vielfachsteckdosen | Kunststoff (2-fach bis 6-fach Steckdosen)
- 2 x LED-Lampen | Kunststoff (mit Bewegungsmelder)
- 2 x Verlängerungskabel | Gummi (3 und 5 Meter lang)
Los geht's - Schritt für Schritt
Verlegen der Gehwegplatten
Für den Anbau des "kleinen Carports" und um das Einfahren der Rollstühle sicher und stabil zu gewährleisten, haben wir seitlich an der bestehenden Gartenhütte den Rasen ausgestochen. Nachdem wir tief genug den Rasen abgetragen hatten füllten wir eine Schicht Kies auf. Die Fläche wurde leicht schräg gelegt, damit später das Wasser bei Regen nach hinten abfließen kann.
Als wir mit dem Kies fertig waren konnten wir die Gehwegplatten mit einem Gummihammer verlegen. Die seitliche Anbaufläche war etwa um 20 cm tiefer als die eigentliche Tiefe der bestehenden Hütte, weil der große Straßenrollstuhl etwas länger als herkömmliche Rollstühle ist..
Nachdem die Platten komplett verlegt waren füllten wir seitlich der Platten wieder etwas von dem abgetragenen Rasen auf. Dadurch erhoffen wir, dass die Platten am Rand der Fläche nicht "abkippen" und feste, zusammen mit dem Kies liegen.
Dachhälfte entfernen, Stützbalken setzen, neues Dach legen
Dieser Arbeitsschritt hat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Zunächst haben wir darüber gerätselt, wie wir die Verlängerung der linken Dachhälfte der bestehenden Gartenhütte mit dem Grundgerüst des neuen "kleinen Carports" im Maß hinbekommen.
Der erste Schritt begann mit dem Abriss der linken Dachhälfte der bestehenden Gartenhütte. Wir mussten aufpassen, dass hierbei kein Schaden an der rechten Seite der Dachhälfte entstand und auch die Seitenwand der Hütte nicht beschädigt wurde.
Nachdem wir die linke Dachhälfte freigelegt hatten konnten wir nun ein, mit der neuen zukünftigen linken Dachlänge, Nut- und Federbrett an der Vorderseite der Hütte und ebenfalls ein neues Nut- und Federbrett an der Rückseite der Hütte anbringen.
Am Ende des Nut- und Federbretts musste nun der erste Stützbalken gesetzt werden. Wir haben eine lange und gerade Messlatte auf das Nut- und Federbrett gelegt. Jetzt konnten wir am Ende das Nut- und Federbrett langsam so lange anheben, bis die Messlatte mit dem Nut- und Federbrett bündig war. Danach wurde mit der Wasserwaage der Stützbalken ausgerichtet und am Boden verschraubt. Zuletzt konnten wir das Nut- und Federbrett am oberen Ende mit Winkelverbinder befestigen. Den Stützbalken haben wir mit einem Abstand von etwa 4cm vom Boden weg an dem Winkelverbinder befestigt.
Die gleiche Vorgehensweise haben wir mit dem Nut- und Federbrett am hinteren Ende der Hütte durchgeführt und den Stützbalken gesetzt.
Nun war das Grundgerüst relativ einfach zu errichten. Ein paar Querbalken mit Winkelverbinder verschraubt und das Grundgerüst war soweit stabil das wir jetzt erst mal die komplette linke Dachhälfte angebracht haben.
Die Seitenverschalung mit Nut- und Federbrett durchführen
Jetzt war es eine leichte Sache die Seiten- und Rückwand des "kleinen Carports" mit den Nut- und Federbrettern aufzubauen.
Ich denke, dass ich hierzu nicht viel erklären muss. Mit der Kapp- und Gehrungssäge waren die Bretter ruckzuck geschnitten. Kleinere Aussparungen haben wir entweder mit der Stichsäge oder mit dem Multifunktionswerkzeug durchgeführt. Die Nut- und Federbretter wurden dann an die Stützbalken verschraubt. Das Verschrauben ist mir persönlich lieber als das Klammern.
Am Dach konnten wir auch schon wegen der schöneren Optik das Kantenbrett verschrauben.
Um den nächsten Arbeitsschritt anzugehen mussten wir noch mit der Feinsprühpistole die Holzlasur auf der linken Dachseite aufsprühen und trocknen lassen.
Während des Trockenvorganges gönnten wir uns zwei kalte Bierchen mit einer deftigen Brotzeit...
Bitumen Dachpappe legen und seitlich abschmieren
Von der Rolle der Bitumen Dachpappe haben wie dann etwa 2 Meter lange Streifen geschnitten und diese auf die linke Dachseite (von unten nach oben wegen der korrekten Überlappung!) verlegt. Mit den verzinkten Dachpappenstiften (Nägel) wurde dann die Bitumen Dachpappe auf das Holz genagelt. Wichtig ist, dass die Nägel einen großen Kopf haben, damit sie die Bitumen Dachpappe an das Holz drücken und bei Wind die Dachpappe nicht weggerissen wird.
Die Dachpappe wurde nun an der Seite des Daches zum Kantenbrett mit einem Messer bündig abgeschnitten. Damit dort kein Regenwasser zwischen Dach und Kantenbrett eindringen kann, wurde mit Bitumen aus der Tube (ähnlich Silikonverarbeitung) die Kante komplett abgedichtet.
Die Gartenhütte und Anbau mit Holzlasur sprühen
Mit dem Feinsprühsystem haben wir die gesammte Gartenhütte und Anbau mit Holzlasur mehrmals besprüht.
Zuerst dachte ich, dass man den neuen Anbau mit der bestehenden Gartenhütte optisch unterscheiden kann. Aber G.s.D. war dem nicht so und die Lasur hat so gut eingewirkt, dass nun alles optisch wie eine komplette Einheit ausschaut.
Stromanschluss für die Gartenhütte und Carport legen
Da ich (leider) keine Ahnung von Strom und dessen Verlegung habe, entschied ich mich mit Verlängerungskabeln für den Außenbereich und Vielfachsteckdosen zu arbeiten, was ja am Ende nur ein Zusammenstecken erfordert.
Die Verteilung habe ich mit einem Baumstammverteiler inkl. Zeitschaltuhr für den Gartenbrunnen vorgenommen. Einen zweiten Verteiler für den Außenbereich benötigte ich für die Verlegung der Kabel in die Hütte und in den Carport.
Die Schukosteckerverbindungen habe ich noch zusätzlich mit einem wasserdichten Kunststoffgehäuse gesichert.
Das Verlegen zeige ich jetzt mal nicht... ;)
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