„Alexa, ich habe Durst“ oder ich baue mir einen Bierkühler
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Schwierigkeitschwer
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Kosten300 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Motivation
Es gibt auch fertige Konstruktionen zu kaufen, welche aber auch nicht gerade billig sind. Und elektrisch antreiben lassen sie sich auch nicht.
Mein Ziel war es, eine elektrisch betriebene Getränkehubstation zu bauen, welche sich ins Smarthome einbinden lässt.
Im Großen und Ganzen ist es mir gelungen, einen elektrisch betriebenen Erdkühlschrank zu bauen, welcher auch noch über SmartHome und Sprachassistenten zu bedienen ist. Dass die Beleuchtung aktuell nicht funktioniert, ist zwar sehr ärgerlich, aber momentan leider erstmal so. Ich werde mir das aber erst anschauen, wenn ich mir Zeit nehme und gleich das Problem mit der Muffe behebe. Aktuell bin ich froh, dass es überhaupt funktioniert (Details dazu in den Projektschritten).
Rückblickend muss ich sagen, dass ich den Aufwand mit dem Spindelmotor unterschätzt habe. Die Kosten für alles betrugen in etwa 300€. Aber auch nur, weil ich den Spindelmotor mit einem Hub von 75cm gebraucht für günstige 40€ bekommen habe. Neu würde der Spindelmotor alleine schon so viel kosten. Von den Arbeitsstunden rede ich gar nicht erst. Dennoch würde ich mich für das nächste Mal wohl eher, wie andere auch, für einen Rolladenmotor entscheiden. Warum? Der Rolladenmotor hat ggf. bereits eine Endabschaltung integriert. Das würde den Aufwand für die Schaltung extrem vereinfachen. Auch der physische Einbau der separaten Endschalter ist eine Herausforderung. Gleichzeitig nimmt natürlich der Spindelmotor Platz im Inneren des Rohres weg. Die Flaschen passen zwar hinein, aber es ist recht eng. Auch ist mir der Spindelmotor zu langsam. Um den Bierkühler aus- oder einzufahren, braucht das Teil etwa 1,5 Min. Es wäre schön, wenn das schneller gehen würde. Ich kann mir vorstellen, dass es ein Rolladenmotor schneller kann.
Aber: Allem zum Trotz. Der zeitliche und finanzielle Aufwand hat sich definitiv gelohnt. Bei all meinen Gästen kommt das Teil sehr gut an. Ganz nach dem Motto: Braucht man nicht, aber jeder will es haben :D
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Stichsäge
- Schraubenschlüssel
- Schraubendreher
- Metallsäge
- Spaten
- Schaufel
- Ich brauchte noch Fäustel und eine lange Eisenstange für den Granit in 1m Tiefe
- 1 x KG-Rohr (DN200)
- 1 x KG-Rohr (DN250)
- 1 x KG-Rohr (DN300)
- 1 x KG-Deckel (DN300)
- 1 x KG-Muffe (DN300)
- 1 x KG-Muffe (DN250)
- 12 x Rollen für die Führung | vom Baumarkt mit dem Tierchen im Logo
- 1 x Spindelmotor (Hub: 75cm)
- 2 x Endschalter
- 1 x Material für Zwischenböden | z.B. Blech
- 1 x LED-Band für die Beleuchtung
- 1 x Netzteil (passend zum Motor)
- 1 x ggf. Spannungswandler | Für Spannungsanpassung Beleuchtung
- 2 x 2-polige Relais (230V)
- 1 x Zeitrelais (230V)
- 1 x SmartHome Zwischenstecker | Steuert das Zeitrelais an
- 1 x Kabel, Kleinzeug, Schrauben, Werkzeug und was ich sonst noch so alles in meiner Werkstatt gefunden habe
Los geht's - Schritt für Schritt
Auswahl der Technik
Die Planung
Begonnen habe ich mein Werk mit der Theorie. Da der Spindelmotor 75cm Hubweg hat, entschied ich mich für eine Rohrlänge von 1m. Dies hat den Vorteil, dass ich keinen Verschnitt an Rohren habe und ich direkt die 1m-Rohre nehmen konnte. Etwa 30cm verbleiben somit stets unter der Erde, wodurch das Rohr seitlich nicht wegkippt. Dass die breiteren Rohre auch etwas höher sind, kam mir dabei sehr gelegen. Gleichzeitig war die geringere Höhe auch für das Handling in der Werkstatt von Vorteil, weil ich so wenigstens die Rohre ineinander schieben konnte, auch wenn die Raumhöhe nur etwa 2,15m ist.
Bearbeitung des inneren Rohres
Angefangen habe ich mit den Öffnungen im kleinsten Rohr. Die untere Öffnung habe ich dabei extra lang gemacht, damit ich auch an die Flaschen in der untersten Ebene ran komme. Die Lochöffnung geht somit bis etwas unter die Erde, wenn das Rohr komplett ausgefahren ist. Ich habe mich bei der ganzen Konstruktion dafür entschieden, die dicke Seite des Rohres nach unten zu nehmen, damit oben die Öffnung ordentlich modelliert werden könnte. Auch bei den anderen beiden Rohren ist die dicke Seite unten. Bei den beiden inneren Rohren stellt sich diese Entscheidung nun als sehr nachteilig heraus, wie ich später noch erläutern werde.
Anbringung der Rollen
Anschließend habe ich die Rollen angebracht, um das innere im mittleren Rohr bewegen zu können (im Inneren Rohr unten und den Rest am mittleren Rohr). So ist in jeder Höhe eine gleichmäßige Führung gewährleistet.
Befestigung des Spindelmotors
Die nächste Aktion war die Befestigung des Motors am Rohr und die Zwischenböden. Für die Motorbefestigung habe ich eine alte Heizungsschiene verwendet und zurecht gesägt. Das hat ganz gut gepasst. (Von der Befestigung oben habe ich leider kein Bild (mehr?))
Zwischenböden
Für die Zwischenböden habe ich einfache Bleche zurecht geschnitten und etwas versetzt von der Mitte mit Hilfe eines Stufenbohrers ein Loch für die Durchführung des Motors gebohrt. Den Zwischenboden für die zweite Etage wollte ich ursprünglich an der Vorderseite öffnen und dort dann locker ein zweites Blech (oder eine Plexiglasplatte) drauf legen. Leider erwies sich das als sehr wackelige Angelegenheit, sodass ich das verworfen habe. Nun liegt eine durchgehende Platte als Boden nur locker drauf, welche ich einfach hoch schieben kann, um an die unterste Etage ran zu kommen. Zur Sicherheit habe ich in der mittleren Etage einen Bügel eingebaut, damit die Flaschen nicht nach vorn rauskippen können, da es hier je keinen Rand gibt. Für den Bügel habe ich ein Abdeckblech eines PCs genommen, welches man an der Rückwand anbringt, wenn der Steckplatz nicht belegt ist.
Unterkonstruktion
Beim Einbau des inneren Rohres in das mittlere Rohr hatte ich mir überlegt, die ganze Technik im Rohr zu verstauen. So hatte ich dann mit allem Möglichen, was ich so in meinem Bestand gefunden hatte, einen Rahmen gebaut, in den das Netzteil genau rein passte und worauf ich dann den Rohrmotor drauf stellen konnte. Das Ganze sah dann so aus, wie auf dem ersten Bild. Sieht aus wie ein Prototyp, ich habe daran aber nicht mehr viel verändert. Sieht ja keiner... :-D
Dann noch ein bisschen Feinarbeiten und Testläufe und die Mechanik war soweit fertig.
Später habe ich mir noch einmal über die Elektrik Gedanken gemacht. Ich hatte mich dann aus Gründen der Sicherheit dafür entschieden, im Bierkühler selbst nur Niederspannung zu betreiben. Somit ist das Netzteil aus dem Rohr rausgeflogen. Die ganze Elektrik ist nun in einem Verteilerkasten untergebracht, der nun leider sehr voll geworden ist.
Kabelverbindung zwischen den Rohren
Zwischen den Rohren und den Hauptanschluss habe ich mit steckbaren Lüsterklemmen realisiert.
Testlauf in der Werkstatt
Einer der vielen Testläufe, beladen ohne zweiten Zwischenboden
Nun aber ab in die Erde damit
Das Ausheben des Loches habe ich mit dem Spaten gemacht. Grundsätzlich ging das recht schnell, wenn der Granit nicht wäre. Das erste Loch musste ich nach 75cm wieder zuschütten, weil es einfach nicht mehr weiter ging. Einen Meter daneben ging es dann erst bei 95cm los. Da habe ich mich dann durchgekämpft.
Das äußere Rohr in die Erde
Das äußere Rohr habe ich dann einfach nur eingebuddelt ohne Fundament. Ich denke, dass das nicht notwendig ist.
Nun das Innenleben
Nun den Einsatz auf den Boden legen und rein mit dem Rohr. Hier bin ich auf ein nicht unwesentliches Problem gestoßen: Die Konstruktion. Wie bereits angesprochen, habe ich die Rohre so gedreht, dass die dickere Stelle (die Seite mit der Muffe) nach unten zeigt. Durch die Rollen und Endschalter besteht nun das Problem, dass man stets beide Rohre auf einmal in die Erde schieben muss. Das ist sehr problematisch, weil vorher die Kabel für den Motor und die Beleuchtung im Innenrohr angeschlossen werden müssen. Mir ist es dann sehr oft passiert, dass ich das mittlere Rohr beim Aufsetzen auf ein Kabel gestellt habe. Dadurch wurde das dann zerdrückt und auseinandergerissen. Ich vermute, dass deswegen aktuell auch die Beleuchtung nicht funktioniert. Aber ich habe noch keine Lust verspürt, das ganze Konstrukt wieder raus zu ziehen. Eigentlich ist es notwendig, erst das Mittelrohr einzusetzen und dann das innere Rohr zu verkabeln und einzusetzen. Hier werde ich nochmal ran müssen und den Fehler in der Konstruktion beseitigen, damit die zukünftige Wartung einfacher wird.
Fertig
Der Bierkühler ist fertig (bis auf die aktuell nicht funktionierende Beleuchtung) und einsatzbereit.
Verkleidung Deckel
Damit der Bierkühler nicht sofort ins Auge fällt, soll natürlich der Deckel noch verkleidet werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ich habe mich dafür entschieden, einen künstlichen Stein mit Bauschaum zu formen und diesen dann mit Flexkleber zu überstreichen. Auf dem Bild ist der aktuelle Bearbeitungsstand. Die graue Farbe des Flexklebers sagt mir nicht so zu. Ich habe mir Pigmentpulver zum Färben der noch aufzutragenden Schicht gekauft. Damit wird der künstliche Stein dunkler. Wenn ich dann die Oberfläche weitestgehend gerade modelliere, kann ich sogar noch was draufstellen. Der Bauschaumdeckel sorgt zugleich noch für eine Wärmedämmung, damit es im Inneren trotz etwas Sonneneinstrahlung schön kühl bleibt.
18.10.2019: Abschluss der Deckelverkleidung
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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