Lastenrad
- Skill levelNormal
- Costs150 €
- DurationMehr als 4 Tage
Da mir das Liegerad mittlerweile zu langweilig wurde mußte was neues her.
Ein Lastenrad solls sein, und das Liegerad ist der ideale Spender. Man sollte damit Getränke und Einkäufe transportieren können. Auch für den Transport von Werkzeug bei Nachbarschaftshilfen oder Besuche im Baumarkt sollten damit möglich sein.
Für Einkäufe in der Stadt wollte ich mir noch die Option offen halten die Transportkiste abschließbar zu gestalten.
- Winkelschleifer
- Akku-Bohrschrauber
- Tischbohrmaschine
- Schutzgasschweissgerät
- Nietzange
- Feile
- Schlachtfahrrad
- Vierkanrohr
- Vierkantrohr
- Rohr
- Rohr
Zerlegen des alten Liegeradprojekts, schluchz ; ( .
Da ich mir nicht schon wieder Spenderfahrräder suchen wollte habe ich mein Liegeradprojekt geopfert. Also wieder alles zerlegen und mal so langsam einen Plan machen wie dias Lastenfahrrad daraus entstehen soll.
grob fixieren der Bestandteile.
Da ich schon einen verlängerten Rahmen hatte wurde mir das Ausrichten sehr erleichtert. Das Hinterrad habe ich mittels Schraubzwingen und Latten am Werktisch fest fixiert. Zur Fixierung des Vorderrades habe ich einfach 2 Vierkantrohre angepunktet das ich mich für weitere Anpassungsarbeiten leichter tue. die Ausrichtung erfolgt über Wasserwaage und Richtlatte.
Nun kann man einfach die fehlenden Stellen durch Stahlrohre verbinden. Ich begann damit den Unteren Rahmen zu verschweißen. Dann die angepunktete Hilfskonstruktion oben abtrennen und den oberen Teil gestalten.
Bauform mit Kasten
Übliche Lastenräder die mir im Internet so über den Weg liefen bei der Ideensuche haben meißt eine ebene Lade-Fläche, wo ich für meine Verwendungszwecke keinen Sinn sehe.
Ebenso gilt es zu Bedenken das enorme Biegekräfte auftreten, die nur über dickes Material mit großen Querschnitt aufgenommen werden können. Durch meine Konstruktion mit zwei oben liegenden Vierkantrohren kann ich diese Kräfte mit wesentlich weniger Matreialaufwand aufnehmen. Die Querstreben am Lenkrohr und vorne beim Vorderrad haben Wandstärke3mm (Biegebelastung) die restliche Konstruktion 1,5mm (nur Zug oder Druckbeklastung).
noch die maße in grob:
Achsabstand, sagenhafte 207 cm und eine Gesamtlänge von 270cm.
Die Lenkung
Wie bei den meißten Lastenrädern wird indirekt über Zug- und Druckstange über Uniballgelenke gelenkt. Man könnte die Kraftübertragung auch oben rum machen, da stört aber die Stange beim Beladen.
Folgende Probleme tun sich auf: Wo bekomme ich ein Steuerrohr mit 30mm Innendurchmesser her das 80cm lang ist und wie verlängere ich die Gabel.
Es gibt im Handel Stahlrohre mit 33,7mm Aussendurchmesser und Wandstärke 2mm, hab ich bei ebay gekauft. so ergibt sich ein Innendurchmesser von 29,7mm. Diesen habe ich einfach aufgeweitet auf 30,00.
Bei der Gabel trennt man einfach das Lenkrohr ziemlich mittig ab, es ist darauf zu achten das für den Lenkervorbau noch genug Platz ist, mindesteinschraubtiefe beachten. Der Innendurchmesser war bei mir genau 22,15, bei Hornbach fand ich tatsächlich ein Rohr mit 22 Aussendurchmesser, dieses hineingesteckt und geheftet ausgerichtet und verschweißt.
Die Kraftübertragung indirekte Lenkung
Im Internet habe ich mir Uniballgelenkte bestellt, M10 und M8, in das Flacheisen das unten im Steerrohr raus kommt habe ich ein 10er Gewinde geschnitten zur Befestigung. An der Gabel habe ich ein 6er Flacheisen angeschweißt und ebenfalls ein Gewinde rein geschnitten. Das Herstellen der Zug- und Druckstange gestaltete sich sehr abenteuerlich, denn es ist darauf zu achten das beim nach Links lenken die Stange den Reifen nicht berührt, eine ziemlich hakelige Angelegenheit. Die Stange wurde oben verschweißt um die Funktion der Federgabel nicht zu beeinträchtigen. Auch die Verwendung eines 26 Zoll Vorderrades erschwerte das Vorhaben immens (die meißten Lastenräder haben 24" Räder).
Übersetzungsverhältnis Lenkung: anfangs dachte ich 1:1 wäre am sinnvollsten. weit gefehlt, bei der Probefahrt fühlte ich mich wie beschwipst und in engen kurven war der lenker bei fast 90° und nicht mehr lenkbar. Also musste ich noch ein Flacheisen anschweißen um weiter raus zu kommen,
Nun fährt es sich echt super.
Anfertigen der Transportkiste
Im Baumarkt wurde ich fündig, da gibt es tatsächlich Riffelblechplatten mit 60 x 100 cm 1,5mm stark. Also 3 Stück gekauft und ran ans Werk. Da die Platten nicht so stark sind war es ein leichtes diese abzukanten: Einfach auf Tisch spannen und biegen. um das Biegen zu erleichtern habe ich auf der Gegenseite eine kleine Kerbe angebracht. Das reduziert zwar die Festigkeit, aber durch das Vernieten mit dem Rahmen halte ich das für praktikabel. Vom Kistenbau gibt es leider nur Fertigfotos.
Apropos Aluminium schneiden: ich nahm hierfür den Winkelschleifer mit einen Aluminiumsägeblatt für so mini Kreissägen. Da dies sicher nicht zulässig ist gibts keine Fotos ; ) . funktioniert super, Stichsäge ginge sicher auch aber da hab ich keine.
wichtig: die Maße sind 57cm breit, 38 cm hoch, und 74 cm lang.
Da passen genau 2 Bierkisten rein, trotz der Verkürzung rechts, oder ein klappbarer Einkaufskorb + Korb. es liese sich auch noch ein abschließbarer Deckel installieren.
Abschließendes Fazit
Wiedermal ein richtig geiles Bike im Hof, etwas außergewöhnlich, wiedermal extra lang und natürlich extra schwer ; ) 38 kg Kampfgewicht. (wozu die Alukiste schon 7kg beiträgt).
Das Einkaufen macht richtig Laune, es geht ordentlich was rein, für kleinere Besorgungen kann das Auto öfters stehen bleiben. TÜV braucht das Fahrrad keinen weil mit Muskelkraft betrieben, das Bike entspricht den Vorschriften, zur besseren Erkennung von hinten habe ich zwei LED Rücklichter mit Standlichtfunktion montiert.
Das Gewicht ließe sich durch andere Komponenten sicher weiter reduzieren, die Federgabel ist nicht der Hit und das Hinterrad mit Nabenkörper aus Stahl ist auch nicht mehr zeitgemäß. 35kg halte ich beim Bau mit Standartkomponenten realistisch.
Vergleich:
Ein Bullit LastenRad ohne Transportkiste wiegt 24 kg.
Ein "Long John" wiegt 37 kg
Bei Versionen mit E - Motor können es auch 45kg sein.