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Teste den Kreuzlinien-Laser AdvancedLevel 360 von Bosch

Ein tolles Gerät für vielfältige Einsätze

Der erste Eindruck des Gerätes ist durchweg positiv. Alles wirkt sehr wertig, stimmig. Die Aufbewahrung inklusive der praktischen Tasche rundet das Gesamtbild ab.

Das Design ist grundsätzlich in Ordnung und erfüllt seinen Zweck. Dabei sieht das Gehäuse auch noch ziemlich schick aus. Etwas unpraktisch ist allerdings, dass es keinen Griff gibt. Man traut sich kaum, irgendwo anzufassen, weil man gefühlt überall auf eine Glasfläche tippt aber keine Fingerabdrücke hinterlassen will.

Der Lieferumfang ist sogar größer als erwartet. Es sind Batterien und ein verstellbares Stativ sowie eine mehrsprachige Anleitung enthalten. Praktischerweise gibt es obendrauf noch eine Tasche für die Lasereinheit. Diese bietet ausreichenden Schutz vor Verschmutzungen und sicher auch bei kleineren Stürzen.

Das Stativ ist insgesamt sehr praktisch und die drei frei verstellbaren Beine helfen ungemein, bei unebenen Flächen oder z.B. über mehrere Treppenstufen hinweg das Gerät gerade aufzustellen. Eine kleine, senkrechte "Wasserwaage" im Stativ hilft zusätzlich, es ideal auszurichten. Es lässt sich sehr platzsparend zusammenlegen/-klappen. Allerdings ist das eine z.T. sehr "friemelige" Angelegenheit. Es geht alles, aber man braucht einen Moment. Das hätte ich mir etwas einfacher gewünscht, das Gerät wird dadurch aber nicht schlechter eingeschätzt. Mit etwas Übung wird das von Mal zu Mal schneller gehen. Die Höhenverstellung mit der Kurbelmechanik ist sehr praktisch. Wenn man sowieso gerade alles schön gerade ausgerichtet hat, muss man nicht noch mal alles verstellen und neu messen, wenn man nur ein paar Zentimeter höher will. Die Kurbel ist dafür ideal gelöst und lässt sich leicht bedienen. Diese schöne Lösung ist gewissermaßen ein schöner Ausgleich für den - meiner Meinung nach - etwas kniffligen Zusammenklappmechanismus des Stativs.

Als Projekt konnte ich bisher wegen Bauverzögerungen leider nur Renovierungsarbeiten (Tapezieren einer Bordüre) in unser jetzigen Wohnung vornehmen sowie eine Stützmauer im neuen Garten anlegen. Hier hatte ich den Kreuzlinienläser anstelle eines Schnurgerüsts im Einsatz, um die Steine auszurichten. Bei starkem Sonnenlicht ist der Laser hierfür allerdings zu schwach - dafür gibt es aber auch andere Geräte! Der AdvancedLevel 360 ist eindeutig für den Innenbereich vorgesehen und funktioniert hier auch wunderbar. Der Versuch mit der Stützmauer war nur aus Interesse und ist kein typisches Einsatzgebiet des Lasers - zumindest nicht im Außenbereich.
Für unser neues Haus (der Termin hat sich leider um einige Wochen auf Mitte November verschoben) ist der Laser dann perfekt, um den Fliesenspiegel in der Küche in der richtigen Höhe und gerade anzubringen sowie natürlich unzählige Steckdosen auszurichten und die LED-Spots in Diele und Treppenhaus zu positionieren. Das wäre eigentlich mein Testszenario gewesen und ich kann das sehr gern nachreichen.

Herausfordernd kann Fremdlicht sein. In Innenräumen hat man dafür meist die Möglichkeit mit Jalousien oder Vorhängen zu reagieren. Im Außenbereich ist die Leuchtstärke des Lasers einfach zu gering. Im Schatten reicht es, aber sobald ein bisschen Sonne dazukommt, sieht man den Laser nicht mehr. Für den Innenbereich ist der Laser aber in jedem Fall ausreichend und wir hatten damit nie Probleme, ihn zu sehen - auch bei Entfernungen von >8m. Das Stativ mit den unabhängig ausziehbaren Beinen macht es dazu sehr leicht, den Laser auch auf Baustellen, Treppenstufen, Podesten o.ä. immer gerade aufstellen zu können. Wirkliche Herausforderungen gab es nicht. Zumindest keine, die mit dem AdvancedLevel 360 zusammenhingen.

Der Aufbau des Stativs war anfangs etwas hakelig. Wenn man mit etwas Vorsicht und Überlegung herangeht, war es dann aber kein Hexenwerk. Die Ausrichtung klappt dann auf Anhieb und auch die Höhenverstellung mit der Kurbel war ein Kinderspiel. Für die Verschraubung des Lasers auf dem Stativ hätte ich mir eine kleine Notiz in der Anleitung gewünscht. Beim Versucht, den Laser durch Drehen festzuschrauben, ist er mir fast heruntergefallen, bis ich erkannt habe, dass man das obere Stück mit dem kleinen Hebel freigeben und herausnehmen kann, um es am Laser festzuschrauben und dann erst aufzusetzen. Wenn man das erst mal weiß, ist es ganz logisch. Ich kannte diese Konstruktion aber nicht und hier wäre sicher auch für andere Anwender ein Hinweis gut. Ob in Textform und/oder als Grafik ist mir gleich. Es wäre nur schade, wenn fast wie bei mir der Laser herunterfällt und kaputtgeht, obwohl es eigentlich vermeidbar wäre.

Ich habe in allen Fällen das Stativ verwendet. Als zusätzliches Zubehör wäre unter Umständen noch ein Adapter sinnvoll, den man z.B. mit einer genormten Schraube/Zwinge an ein Brett oder eine andere vorhandene Fassung schrauben könnte. An manchen stellen kommt man mit dem Stativ einfach nicht hin oder es ist auch in der niedrigsten Einstellung zu hoch. Dafür wäre dann ein Adapter (für den sicheren Halt) gut, um diese z.B. einfach nur auf ein Brett schrauben zu können. So könnte man auch sehr niedrige Höhen ermöglichen. Auch auf schon vorhandenen halbhohen Mauern könnte man den Laser dann sicher aufbauen. Weniger als Zubehör aber eher als Designvorschlag würde ich wie oben erwähnt auch einen Griff am Gerät vorsehen, z.B. auch abnehmbar.

Ich habe alle Funktionen das Lasers benutzt. Allein die einfache umlaufende Linie war für die Bordüre ausreichend. Mit der zusätzlichen senkrechten Linie konnten wir ausgehend von einer Raumecke immer erkennen, ob der Laser noch gerade steht. Das war durchaus ganz praktisch. Für die Arbeiten im Haus (LED-Spots, Steckdosen, Fliesen) werde ich vor allem den Modus mit zwei oder drei Laserlinien nutzen. Die dritte Linie ist für die bisherigen Zwecke nur eine weitere Absicherung gewesen. Im dann noch leeren Haus ohne Hindernisse oder Orientierungspunkte wird sich das noch intensiver auswirken, auch bei gekipptem Laser z.B. für das Treppenhaus um entlang der Treppenneigung die Stufenbeleuchtung zu installieren. Mir ist bisher keine Funktion aufgefallen, die mir gefehlt hätte. Wer Messaufgaben übernehmen möchte (Länge, Fläche oder Volumen eines Raumes ermitteln), braucht ohnehin andere Geräte.

Angeschaltet war der Laser bei diversen Testläufen jeweils ein paar Minuten, in Summe mindestens eine halbe Stunde. Für die Bordüre war der Laser insgesamt über eine Stunde an. Bei der Stützmauer war der Laser max. 10 Minuten im Einsatz, weil dann das Sonnenlicht zu stark wurde und keine Laserlinien mehr zu erkennen waren (für den Außenbereich ist das Gerät auch gar nicht vorgesehen!).

Im Innenbereich ist die Sichtbarkeit des Lasers sehr gut, auch bei Sonnenschein. Der grüne Laser ist dabei meiner Meinung nach angenehmer als ein roter Laser. Auch bei größeren Entfernungen ließ sich die Laserlinie ohne Verdunkelung gut erkennen.

Leider konnte ich bisher nur ein eher kleines Projekt umsetzen. Hierfür war der AdvancedLevel 360 sehr gut geeignet. Für die Tapetenbordüre mussten wir nicht langwierig Markierungslinien aufmalen sondern konnten direkt loslegen. An der Laserkante konnte man sich wunderbar orientieren und selbst wenn man direkt im Weg stand, war links und rechts eine Linie zum Orientieren. Sobald man etwas seitlich versetzt stand, hatte man im gesamten Arbeitsbereich (wo man mit den Händen hinkommt) eine Laserlinie vor Augen. Für diesen Zwecke (Bordüre oder halbhohe Tapeten kleben) ist das also eine sehr schöne und schnelle Lösung. Man spart sich auch lästige Markierungen die entweder durchscheinen oder nachher sichtbar werden, wenn man die Linie eben nicht genau getroffen hat. Sobald der Laser aus ist, gibt es keine sichtbaren Spuren mehr. Super!

Besser als bei vorherigen Tapzierarbeiten ist auf jeden Fall, dass es rasend schnell geht und man wie geschrieben keine Markierungen anbringen muss. Kein aufwendiges Vermessen, anzeichnen, wegradieren, neuzeichnen usw. Einfach Laser an, Tapete anbringen und Laser aus. Das geht unheimlich schnell und ist wunderbar einfach. "Weniger gut" - wenn man es so nennen will - ist nur der Punkt, dass man natürlich einen Stellplatz für den Laser braucht, von wo aus in jede Richtung freie Sicht auf die jeweilige Wand vorhanden ist. Wer keinen Platz hat und alle Möbel in die Raummitte schiebt, um dann zu tapezieren, wird mit dem Laser an der Stelle eventuell Probleme bekommen. Aber das ist prinzipbedingt und dieses Hindernis gibt es bei jedem anderen Gerät ebenfalls.

Der AdvandedLevel 360 hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Ich hatte bisher noch nicht viel mit Lasern gearbeitet oder wenn, dann waren es nur einfache Linienlaser. Die Möglichkeit, bis zu drei Linien im Winkel von 90° projizieren zu können, hatte ich nicht erwartet. Selbst wenn es nur zwei Linien gewesen wären (eben ein Kreuz), hätte mir das genügt. Die dritte Linie zusätzlich hat meine Erwartungen daher übererfüllt. Bei den Anforderungen für den Innenbereich gibt es ebenfalls keinerlei Kritik. Sofern möglich wäre aber eine regelbare Leuchtstärke interessant. In kleinen Räumen ist die Laserlinie unnötig hell, mitunter vllt. sogar störend und blendend. Ich selbst hatte damit aber keine Probleme.

Ich würde den AdvancedLevel 360 auf jeden Fall weiterempfehlen, weil es sich damit wunderbar arbeiten lässt. Man wäre sicher überrascht, an wie vielen Stellen man diesen Laser einsetzen kann. Pauschal hatte ich gedacht, dass man so einen Laser nur einmal braucht und dann nie wieder. Wenn man ihn aber erst mal im Einsatz hatte und die Vorteile kennt, ergeben sich erstaunlich viele Möglichkeiten. Selbst beim Brett an die Wand bringen: Keine hässlichen Markierungen mehr. Einfach Laser an, ausrichten, Loch bohren, Laser aus. Ob nun Brett, Regal, Gemälde, Fernseher, Hängeschrank - da kommt doch so einiges zusammen. Für Häuslebauer und Heimwerker ist das daher erst recht ein unverzichtbares Werkzeug. Für mich ist einfach der größte Vorteil, dass es super schnell geht, keine Spuren hinterlässt und dazu auch physikalisch bedingt immer exakt gerade Linien erzeugt werden - auch auf schiefen Wänden!

Verpackung
Geöffnete Verpackung
Inhalt (ohne Stativ)
Stativ (noch in der Folie)
Lasereinheit und Stativ
Aufgebautes Stativ
Senkrechte Ausrichtung mit Wasserwaage (Libelle?)
Die Halterung zum Anschrauben lässt sich abnehmen ...
... und sicher verschrauben.
Erster Testlauf
Die unterbrochene Linie kommt durch die Gardine, die halb im Weg des Lasers hängt.
Bei Regalen und dem Inhalt sieht man den Laser natürlich kaum noch.
3-Linien-Modus

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