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Welche Nähmaschine für Anfänger?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo liebe Community,
neues Jahr, neues Glück
(oder evtl neues Hobby?)

Ich trage mich mit dem Gedanken,
mir das Nähen näherzubringen.

Da ich im Bekanntenkreis niemanden habe,
der dem Hobby wirklich fröhnt,
möchte ich euch die Fragen stellen:

Welche Maschine ist für Anfänger geeignet (auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis)?
Was gehört zur "Grundausstattung?"
Gibt es gute Anfänger-Projekte?
Muss ich beim Kauf von Stoffen etwas besonderes beachten?

Ich danke Euch für Eure Hilfe 🙂
84 ANTWORTEN 84

danielduesentrieb
Goldmitglied
Hu Hu,
schon als junger Bengel faszinierte mich die Technik, auch Nähmaschinen gehörten ebenfalls dazu. Durch Zufall fiel in unserer Familie immer mal so ein Nähgerät aus. Wir lebten damals in der Pampa von Meck/Pom, da gab es keinen Service. Als Daniel Duesentrieb begann ich mit der Fehlersuche wurde bald fit und konnte die Maschinen meisten wieder in Gang bringen.
Aus der jahrelangen Erfahrung mit den Nähgeräten würde ich heute auch an Anfänger eine gescheite Maschine mit Automatik vor - und zurück, aus der oberen Mittelklasse empfehlen. Sie zoll Zickzack, Knopflöcher, säumen, Zierstiche usw. können. Wichtig zum Anfang ist, dass sie auch nur gerade aus nähen kann, wie ihre Vorfahren im Nähschrank.
Das Bedienen der Maschine ist aus meiner Sicht schnell erlernt, aber Sachen entwerfen und diese zuschneiden und fertig nähen muss hart erarbeitet werden.
Ich könnte jetzt noch aus rohem Stoff Handtücher, Geschirr und so Händetrockentücher fertigen.
Auch viel mit Geschick sogar noch Hosenlöcher stopfen, Knöpfe annähen und Knopflöcher herstellen, aber das braucht wohl heute kein Mensch mehr.

Gruß vom Daniel

danielduesentrieb
Goldmitglied
Fast vergessen.
Ach so und derbes Glump, wie mal den kaputten Sack vom Laubsauger muss sie auch nähen können. emoticon.regular_smile.title
Gruß vom Daniel

bonsaijogi
Ehemaliges Mitglied
Bei Nähmaschinen ist es wie mit Handwerkszeug, glücklich wirst Du nur mit einer ordentlichen Maschine ... und die werden in der Schweiz hergestellt: Bernina

Meine Frau hat fünf verschiedene, von Nähmaschine über Overlock und weiß der Geier was die alles machen 🙂

Ein gutes Forum wo Du dich mal einlesen kannst ist die: Hobbyschneiderin

bender_3000
Ehemaliges Mitglied
Hallo Sandburg,

da hast du ja gerade eines meiner "Steckenpferde" angesprochen.
Ich sehe mich in diesem Bereich als Fortgeschrittene, aber natürlich habe ich auch mal angefangen.
Am Anfang als Kind (so im Alter von 10) hatte ich die Nähmaschine sowie die Anleitung meiner Mutter bzw. den Handarbeitsunterricht in der Schule um den Einstieg zu finden.
Dann war nähen jahrelang uncool und erst vor ca. 2 Jahren habe ich wieder meine Liebe dazu entdeckt.
Dazu habe ich von meiner Mutter eine ganz billige Nähmaschine (Discounter-Angebot) geschenkt bekommen und die tats auch erst mal für die ersten Übungen. Allerdings würde ich dir - wie mein Vorredner bereits anmerkte - eine ordentliche Maschine empfehlen, wenn du ernsthaft in dieses Hobby einsteigen willst. Sonst wirst du dich bald mit dem Gerät rumärgern und den Spaß verlieren.
Ich habe mir schon bald eine brother BC-2500 angeschafft (knapp 300 €). Die hat neben den Grundfunktionen (Geradstich, ZickZack, usw.) auch sehr viele Zierstiche, was mir persönlich sehr gefallen hat. Außerdem sind die verschiedenen Nähfüße für Reißverschluss, Knopfloch, Rollsaum und noch so ein paar schon inklusive gewesen. Alles ist sehr kompakt und die Maschine ist auch nicht zu schwer.
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Maschine und das Nähen hat im Vergleich zur billigen Discounter-Maschine gleich 100% mehr Spaß gemacht!!!
Inzwischen habe ich noch eine Overlock-Maschine - eine Pfaff, mein ganzer Stolz!
Die Overlock-Maschinen sind aber ganz sicher keine Einsteigermodelle. Diese Anschaffung kann man sich als Motivation für später vornehmen.
Es gibt auch immer wieder in Städten Nähkurse, wenn du vielleicht erst mal unter Anleitung einige Stücke fertigen willst. Ein guter Stoffhandel kann dir da vielleicht Adressen und Kurse vermitteln.
Bei den Stoffen kann ich dir nur empfehlen: Der Stoff muss unbedingt zu dem Werkstück passen, das du machen willst. Eine Handtasche z. B. sollte ja auch den täglichen Gebrauch aushalten können. Ein Mieder sollte aus festem Stoff sein, da es ja die Figur formen soll und nicht nachgeben. Ein T-Shirt sollte dahingegen bequem sein und sich der Figur anpassen können.
Ich nähe zur Zeit am Liebsten mit Jersey - das ist ein klassischer T-Shirt-Stoff und fällt (je nach Dicke) herrlich leicht und schmeichelt der Figur.
Gestern habe ich ein Shirt aus Jersey genäht, heute einen Bolero aus Fellimitat und Futterstoff.
Am Anfang solltest du den Stoff auf gar keinen Fall im Internet bestellen, sondern vor Ort im Laden, damit du den Stoff auch fühlen und testen kannst. Dann siehst du am ehesten, ob das der richtige Stoff für dein Vorhaben ist.
Wähle auch gute Nähgarne. Die sollten natürlich was aushalten!
Suchst du weitere Tipps? Dann schau doch mal hier - da gibts auch Videoanleitungen.
Noch Fragen? Dann schreib mir gerne auch ne PN!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Danke für eure Antworten
(Musste doch glatt schauen was Overlock bedeutet,
bin halt in der Sache echt ein Blondchen ;))

Ich habe jetzt gesehen, dass man eine Singer Freiarm Maschine
für 99 € bekommen kann,
die sonst 250 € kostet.

Zum testen, ob mir die Materie gefällt,
kann ich da nicht viel falsch machen, oder?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
bonsaijogi:
Bei Nähmaschinen ist es wie mit Handwerkszeug, glücklich wirst Du nur mit einer ordentlichen Maschine ... und die werden in der Schweiz hergestellt: Bernina


Und Pfaff!
Meine Pfaff (Industriemodell) ist etwa 50 jährig und näht noch wie ne eins!
Leder bis ca 1cm dicke, Kunstleder, LKW-Plannenstoff ca 8 Lagen, Jeansstoff, Laubsäcke und eigentlich alles was unter der Nadel durchpasst, inkl Finger... 😉

Sehr hilfreich ist ein 3-fach Vorschub, Nadel, Bodenplatte und ein Teil vom Füssli schieben den Stoff nach hinten. Normale (billige) Maschinen haben nur einen 2-fach Vorschub, heisst nur die Nadel und die Bodenplatte rutschen nach hinten und die Gefahr, dass die Stoffe verrutschen ist sehr gross.

bonsaijogi
Ehemaliges Mitglied
FlueckigerThomas:
Meine Pfaff (Industriemodell) ist etwa 50 jährig und näht noch wie ne eins!


... OK ... ich glaub, alle Maschinen diesen Alters die einigermaßen gepflegt wurden,
nähen den heutigen Plastikgruscht an die Wand. Die wurden noch gebaut, um einem Firmennamen "Ehre" zu machen und nicht nur um gerade mal einen Monat länger zu funktionieren als die Gewährleistung dauert 😉

Ich hab zwar eigentlich keine Ahnung von Nähmaschinen ... meine Frau hat mich mal auf einer Messe (Leben, Wohnen, Freizeit in Ulm) dazu genötigt, bei jedem Nähmaschinenstand mal "Probe" zu nähen ... Das Ergebnis war für mich als Toppvertreter der Ahnungslosen erstaunlich: Für mich war eben die Bernina rein vom Gefühl her die solideste Maschine. Präzise und so ziemlich alles stufenlos einstellbar. Schon beim bedienen der Knöpfe und der Schieber merkt man, dass da nix wackelt, kein Spiel ... einfach super.

Ein Prima Vergleich ist da z.B. ein Mercedes und ein Fiat. Man kann die beiden allein schon am zuschlagen der Türe unterscheiden 🙂

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
ich hatte von Anfang an Singer in den USA und kann sie dir empfehlen... und DIE habe ich sogar an mich nach D geschickt, als ich abgehauen bin...hier hab ich einen Transformator auf dem AmiFlohmarkt gekauft und sie funktioniert nach 25 Jahren immer noch wie ne 1, auch die 40 Jahre (oder?) oder mehr alte von Mutti geht noch. Inzwischen habe ich mir aber eine neue Singer gekauft vor 10 Jahren, mit der ich auch zufrieden bin. damit kannst du eigentlich nichts falsch machen....

Heinz_vom_Haff
Ehemaliges Mitglied
Zum ersten Mal brauchte ich eine Nähmaschine als ich Reisemobilpolster mit Klettverschluss gemacht habe. Vorhänge, Stores, Kissenbezüge (Klettband statt Reissverschluss, natürlich ;-)) nähe ich mittlerweile recht ruiniert.
Damals habe ich in der Verwandtschaft und Bekanntschaft rumgefragt und bekam eine Nimmsenurmit-Phoenix mit Riemenantrieb im Tausch gegen unser Kruascheleflafamilienrezept.
Die Maschine war 30 Jahre von einer Schneidermeisterin benutzt worden, danach mit falschem Öl verhunzt funktionierte sie nicht mehr. Mit Petroleum und Nähmaschinenöl ging sie dann wieder und dürfte wohl 70 oder 80 Jahre alt sein.
Wenn man den Dreh raus hat läuft sie wesentlich schneller als moderne Haushaltsmaschinen und kann auch Jeansstoff oder schweren Vorhangstoff problemlos verarbeiten. Irgendwann bekam ich von meiner Mutter eine sauteure Singer. Die kann vermutlich vielmehr, aber ich nutze sie nicht, weil sie bei wechselnden Stoffstärken und Fadenstärken zu viel Einstellarbeit erfordert und selbst bei Vollgas gemütlich dahinrattert.

Die mitgelieferte Anleitung reichte im Prinzip für alle Näharbeiten.
Ausserdem ein kleines Nähbuch von Burda für 1 Mark vom Flohmarkt.

Als Zubehör brauche ich:
Massband, Schneiderkreide, Nahtauftrenner, spezielle Stoffschere, Einfädelhilfe, Versäumfuss
Ausserdem war noch ein kleines Werkzeug dabei, das aussieht wie ein kleiner Pizzaschneider mit Zähnen. Damit überträgt man Schnittmuster auf den Stoff - habe ich noch nie benutzt.

Die grösste Schwierigkeit ist für mich (nach wie vor) das Umdenken Nähseite - Sichtseite. Bei den Abdeckungen für Kicker und KEyboard war das (für mich) eine harte Nuss.
Von Mänteln und Jacken mit Innenfutter, taillierten Röcken mit Reissverschluss und Hemden bin ich noch weit entfernt, aber ein kleines Schwarzes (aus elastischem Stoff) krieg ich schon hin, auch in blau oder rot.

Das Schöne beim Nähen ist der Lernfortschritt - du wirst mit jedem Meter besser. Bei der Holzverarbeitung braucht es schon 1km, um besser zu werden.
;-)
Das Fazit nach viel zu vielen Worten:

Eine einfach aufgebaute, robuste Maschine ist (gerade am Anfang) einer komplizierten Maschine mit tausend Funktionen vorzuziehen. Das Einzige, was ich an der alten Phoenix wirklich vermisse ist eine "Nadel steht oben"-Funktion beim Stop.
Weil es ja ein Hobby ist, wäre das Aufrüsten (wie es Hobbyschreiner ja gerne machen) eigentlich unnötig.
;-))